Der Panzerjäger Tiger (P) „Elefant“ (Sd.Kfz. 184) war ein schwerer Jagdpanzer der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Panzerjäger Tiger (P) „Elefant“ | |
---|---|
[[Datei:![]() Ein Jagdpanzer Elefant in Italien | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 6 |
Länge | 8,14 m |
Breite | 3,38 m |
Höhe | 2,97 m |
Masse | 65 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 80-200 mm |
Hauptbewaffnung | 8,8-cm-StuK 43/1 L/71 |
Sekundärbewaffnung | 1 × 7,92 mm MG 34 |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 2 × Maybach HL 120 TRM 390 kW (530 PS) |
Geschwindigkeit | 20 km/h |
Leistung/Gewicht | 8,15 PS/t |
Reichweite | 150 km |
Entwicklung
Basierend auf einem Entwurf von Ferdinand Porsche (daher der ursprüngliche Name „Ferdinand“), war das Sd.Kfz. 184 wieder eine Improvisation. Porsche hatte 100 Laufwerke für seinen Tiger-Prototyp bauen lassen; sein Muster wurde aber zugunsten von Henschels Entwurf abgelehnt und es schien, als gäbe es keine Verwendung für die 91 (Fahrgestell-Nr.: 150010–150100) verbliebenen Laufwerke. Im Februar 1943 befahl Adolf Hitler, dass diese Fahrwerke als Grundlage für einen Panzerjäger dienen sollten. Als Bewaffnung wurde die aus der 8,8-cm-Flak (die sich im Bodeneinsatz als panzerbrechende Waffe besonders bewährt hatte) neuentwickelte 8,8-cm-L/71-PaK vorgesehen. Der Ferdinand wurde in aller Eile konstruiert, und da Hitler den neuen Panzerjäger in der Schlacht bei Kursk (Unternehmen Zitadelle) unbedingt einsetzen wollte, verlief die Erprobung durch das Heereswaffenamt nur unzureichend.
Einsatz
Bei Kursk kamen die Ferdinands in der 653. und 654. schweren Panzerjäger-Abteilungen zum Einsatz und zerstörten dabei zusammen mehr als 500 feindliche Panzer, 20 Pak und 100 Geschütze. Von den 91 verfügbaren Fahrzeugen blieben zwei zu Test- und Ausbildungszwecken in Kummersdorf, die 653. erhielt 45 Fahrzeuge und die 654. bekam 44. Schon in den ersten Tagen des Angriffs blieben viele der Jagdpanzer wegen mechanischer Probleme liegen. Es gab schwerwiegende Mängel, besonders die elektrischen Komponenten, Lenkung und Getriebe machten Schwierigkeiten und erwiesen sich insgesamt als unzuverlässig. Durch die Motorisierung mit zwei Maybach HL-120-TRM-Motoren und das hohe Gewicht verbrauchte der Ferdinand auf 100 Kilometer etwa 700 Liter Treibstoff auf der Straße bzw. etwa 1000 Liter im Gelände. Mit der Höchstgeschwindigkeit von 20 bis 30 km/h auf der Straße und 10 bis 15 km/h im Gelände war seine Beweglichkeit gering. Zwar war die Panzerung mit 200 Millimetern an der Front und 80 Millimetern an der Seite sehr wirksam, das dadurch bedingte große Gewicht und der extrem hohe Bodendruck schränkten die Beweglichkeit aber sehr stark ein. Das Fehlen von Maschinengewehren zur Nahverteidigung machte das Fahrzeug zu einem leichten Opfer für Infanterieangriffe mit Haftladungen auf kurze Distanz. Mindestens 13 Fahrzeuge gingen dort durch Kampfeinwirkungen verloren; mehr als 20 mussten aufgrund von technischen Defekten oder aus anderen Gründen aufgegeben und gesprengt werden. Bei einem Fahrzeug wurde das versäumt, dieser Ferdinand kann heute im russischen Panzermuseum in Kubinka begutachtet werden. Nach der Schlacht von Kursk wurden 48 von 50 verbliebenen Fahrzeugen zwischen Oktober 1943 und Anfang 1944 nachgerüstet und modernisiert. Die Nachrüstung umfasste ein MG 34 als Bug-MG, Änderungen/Verstärkungen im Panzerschutz, breitere Ketten zur Senkung des Bodendrucks, Installation einer Kommandantenkuppel und Verbesserung des Antriebes. Nach der Umrüstung wurde die Bezeichnung in „Elefant“ geändert. Ab Februar 1944 wurden die Fahrzeuge in Italien eingesetzt und erwiesen sich dabei als technisch so ausgereift, wie sie es bei Kursk hätten sein sollen. Allerdings hatten die Fahrzeuge in Italien aufgrund von Größe und Gewicht Probleme mit den Straßen und besonders den Brücken; Ersatzteilmangel war an der Tagesordnung.
Im Oktober 1944 wurde die Schwere Panzerjägerkompanie 614 gebildet, mit vierzehn Jagdpanzern Elefant der 2./ Schwere Panzerjägerabteilung 653 ausgestattet und an die Ostfront verlegt. Die Einheit kämpfte im April 1945 noch mit vier Jagdpanzern Elefant nahe Zossen südlich von Berlin und ging dann mit der 9. Armee unter.[1]
Infolge der immer wieder auftauchenden Störungen im Antriebsbereich sowie wegen Ersatzteil- und Treibstoffmangel wurden viele Fahrzeuge von ihren Besatzungen aufgegeben und gesprengt. Direkte Abschüsse waren aufgrund der starken Panzerung eher selten, häufiger waren Ausfälle durch Minen- oder Kettenschäden und Luftangriffe.
Technische Daten
Technische Daten des Jagdpanzer Elefant | ||||||
0Allgemeine Eigenschaften | ||||||
Gewicht | 65 t | |||||
Länge | 8,14 m | |||||
Breite | 3,38 m | |||||
Höhe | 2,97 m | |||||
Spurweite | 268 cm | |||||
Kettenauflagelänge | 417,5 cm | |||||
Bodenfreiheit | 48 cm | |||||
0Bewaffnung | ||||||
Hauptbewaffnung | 8,8-cm-StuK 43/1 L/71 | |||||
Sekundärbewaffnung | 1 × MG 34 (Nachrüstung 1943) | |||||
Munitionsvorrat | StuK: 55 MG: 600 | |||||
Kaliberlänge (PaK) | 71 | |||||
Panzerung | ||||||
Bug | 100+100 mm | |||||
Seiten | 80 mm | |||||
Heck | 80 mm | |||||
Fahrerfront | 200 mm | |||||
Beweglichkeit | ||||||
Motor | 2 × Maybach HL 120 TRM | |||||
Leistung | 530 PS bei 2800 U/min | |||||
Leistungsgewicht | 8,1 PS/t | |||||
Höchstgeschwindigkeit Straße | 30 km/h | |||||
Höchstgeschwindigkeit Gelände | 15 km/h | |||||
Kraftstoffvorrat | 1020 l | |||||
Kraftstoffverbrauch | 700 l/100 km Straße | |||||
Fahrbereich | 150 km (Straße) 90 (Gelände) | |||||
Watfähigkeit | 100 cm | |||||
Grabenüberschreitfähigkeit | 264 cm | |||||
Kletterfähigkeit | 78 cm | |||||
Steigfähigkeit | bis zu 22° | |||||
Besatzung | 6 | |||||
Stückzahl | 91 |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Andrew Devey: Jagdtiger Der stärkste König, Podzun-Pallas Verlag 2001, ISBN 3-7909-0722-7.