Der Begriff Fluktuation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet generell etwa: ständige Bewegung, Fließen, Wallung. Je nach Bedeutungszusammenhang und Fachgebiet kann Fluktuation unterschiedliche Sachverhalte wiedergeben.
Fluktuation in der Naturwissenschaft
Unter Fluktuation wird in vielen Naturwissenschaften und der Mathematik die zufällige Änderung einer ansonsten bekannten konstanten oder schwingenden Systemgröße verstanden, wie z.B. Fluktuation im Gravitationsfeld der Erde oder Fluktuation in einer Tierpopulation.
In der Medizin bezeichnet Fluktuation die Bewegung einer Flüssigkeit unter der Haut.
Fluktuation in der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft
Fluktuation bezeichnet im übertragenen Sinne die Austauschrate des Personals in Unternehmen, Behörden oder Institutionen sowie die Eintritts- bzw. Austrittsrate von Personen in eine Organisation oder Gruppe. Es ist damit eine Kurzform des Begriffs Fluktuationsrate, die die Veränderung pro Zeiteinheit bzw. Abrechnungszeitraum misst.
Fluktuation verändert zum Beispiel
- die Anzahl der Personen in einer Institution (Schüler, Studenten, Häftlinge, etc.)
- die Mitarbeiterzahl eines Unternehmens
- die Teilnehmerzahl an einer Veranstaltung (Besucher, Zuschauer)
Arten von Fluktuation
- Institutionelle Fluktuation
- Eine Grundschule, die die Jahrgangsklassen 1 bis 4 betreut, hat durch reguläre Versetzungen der Schüler eine durchschnittliche Fluktuation von ca. 25% pro Schuljahr bzw. knapp 100% in vier Jahren.
- Der Bundestag hat alle vier Jahre eine instutionelle Fluktuation von 100 Prozent.
- Individuelle Fluktuation
- Die tatsächliche Fluktuation an einer Grundschule wird durch Fort- und Zuzüge, sonstige Zu- und Abgänge sowie Wiederholer bzw. Überspringer von Klassenstufen verändert.
- Die tatsächliche Fluktuation des Bundestags wird durch individuelle Wahlerfolge (Wiederwahl) deutlich reduziert.
- Natürliche Fluktuation
- Sie umfasst den Anteil der Gesamtfluktuation, der sich ergibt, weil Personen alters- oder todesfallbedingt aus einer Institution oder einen Unternehmen ausscheiden
Externe Einflussfaktoren für Personalfluktuation in Unternehmen
- Das Arbeitsverhältnis der Mitarbeiter in Unternehmen
- In privaten Unternehmen mit überwiegend Arbeitern oder Arbeitnehmern wird die Fluktuation im Regelfall höher sein als in einer Behörde mit einem großen Beamtenanteil.
- Die konjunturelle Lage
- Die Fluktuation ist tendenziell in konjunkturellen Hochzeiten höher als in Phasen einer Konjunkturschwäche, da die Mitarbeiter es eher wagen, den Arbeitsplatz zu wechseln.
- Die Arbeitslosenzahl
- Mit steigenden Arbeitslosenzahlen sinkt die Bereitschaft ein Arbeitsverhältnis freiwillig zu verlassen.
Fluktuation in der Medizin
Fluktuation bezeichnet eine fortlaufende Bewegung, meist der Extremitäten. Sie tritt oft als Nebenwirkung neurologischer Medikamente auf. Vergeleiche auch Dyskinesie