Nordrhein-Westfalen (Abkürzung: NRW, Ländercode: NW) ist ein Land im Westen Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Düsseldorf.
Land Nordrhein-Westfalen | |||
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Basisdaten | |||
Sprache | Deutsch, Niederdeutsch[1] | ||
Landeshauptstadt | Düsseldorf | ||
Fläche | 34.085,27 km² | ||
Gründung | 23. August 1946 | ||
ISO-3166-2-Code | DE-NW | ||
Website | nrw.de | ||
Bevölkerung | |||
Einwohnerzahl | 18.005.235 (31. August 2007) | ||
Bevölkerungsdichte | 528 Einwohner pro km² | ||
Wirtschaft | |||
Schulden | 115 Mrd. € | ||
Arbeitslosenquote | 8,8 % (März 2008) | ||
Politik | |||
Regierungschef | Dr. Jürgen Rüttgers (CDU) | ||
Regierende Parteien | Koalition aus CDU und FDP | ||
Sitzverteilung im Landesparlament | CDU 89 SPD 74 FDP 12 B'90/Grüne 11 | ||
Letzte Wahl | 22. Mai 2005 | ||
Nächste Wahl | 2010 | ||
Stimmen im Bundesrat | 6 | ||
Nordrhein-Westfalen grenzt im Norden an Niedersachsen, im Osten an Hessen, im Süden an Rheinland-Pfalz, im Westen an Belgien und die Niederlande. Mit rund 18 Millionen Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste, flächenbezogen mit 34.080 km² das viertgrößte deutsche Land. Damit leben im dichtestbesiedelten Flächenland der Bundesrepublik über 20 Prozent der Einwohner Deutschlands. Die Region Rhein-Ruhr ist mit rund 10 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolregionen Europas.
Das Land wurde 1946 gegründet und ist seit 1949 ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Das Land hat keine historischen Vorgänger, sondern wurde durch Zusammenfassung der ehemaligen preußischen Provinzen Westfalen und dem nördlichen Rheinland geschaffen, ab 1947 um das ehemalige Land Lippe vervollständigt. Die kulturelle Identität der Bewohner ist daher recht inhomogen und definiert sich auch heute noch eher über die Kultur und Geschichte der drei Landesteile. Der weitgehende Niedergang der Montanindustrie im Ruhrgebiet führte ab den 1960er Jahren zu einem schmerzhaften und noch andauernden Strukturwandel. Dennoch ist das Land einer der wirtschaftlichen Zentren der Bundesrepublik und hat an der deutschen Wirtschaftsleistung einen Anteil von rund 22 Prozent. Damit ist Nordrhein-Westfalen das wirtschaftsstärkste deutsche Land.
Geographie
Lage und Topographie
Nordrhein-Westfalen liegt im Westen der Bundesrepublik Deutschlands. Der Norden ragt weit in die Norddeutsche Tiefebene hinein. Der nördlichste Punkt ist der NRW-Nordpunkt bei Rahden im Nordosten des Landes. Der Nordpunkt liegt nur 100 km südlich der Nordseeküste. Die tiefste natürliche Senke befindet sich in Zyfflich (Kranenburg) mit 9,2 m ü. NN im Nordwesten des Landes. Der tiefste (überirdische) Punkt ist jedoch durch den Bergbau entstanden. Der Tagebau Hambach (Niederzier) erreicht am tiefsten Punkt eine Tiefe von 293 m unter NN. Dies ist zugleich die tiefste Senke Deutschlands. Etwa die Hälfte des Landes liegt in den relativ flachen Regionen des Westfälischen Tieflands bzw. des Rheinlandes. Gen Süden sowie im Osten des Landes steigt das Terrain an. Dort hat das Land Anteil an den deutschen Mittelgebirgsregionen. Das Weserbergland im Osten, das Sauerland, das Bergische Land, das Siegerland im Süden, sowie die Eifel im Südwesten des Landes weisen Erhebungen bis zu 800 m ü. NN auf. Die höchsten Erhebungen liegen an der Grenze zu Hessen im Hochsauerland. Der höchste unter ihnen ist der Langenberg mit 842,2 m ü. NN, gefolgt vom Kahlen Asten (841,9 m ü. NN) sowie dem Clemensberg (839,2 m ü. NN).
Der planimetrisch festgestellte Mittelpunkt Nordrhein-Westfalens liegt im Süden von Dortmund-Aplerbeck, in der Aplerbecker Mark, am Nordhang des Schwerter Walds (Vorlage:Koordinate Text Artikel). Der westlichste Punkt liegt bei Selfkant an der niederländischen Grenze, der östlichste bei Höxter an der Weser und der südlichste bei Hellenthal in der Eifel im Südwesten des Landes.[2] Die größte West-Ost Ausdehnung beträgt rund 235 km. Die größte Nord-Süd Ausdehnung beträgt rund 190 km. Die maximale Ausdehnung von Südwest bis Nordwest beträgt rund 300 km. Die Gesamtfläche Nordrhein-Westfalens beträgt rund 34.000 km². Nordrhein-Westfalen ist damit das flächenmäßig viertgrößte Land der Bundesrepublik, repräsentiert damit etwa 8 Prozent der Fläche des Bundes und ist etwas größer als Belgien.
Siehe auch: Liste der Berge und Erhebungen in Nordrhein-Westfalen und Liste der Mittelgebirge in Nordrhein-Westfalen
Angrenzende Gebiete
Nordrhein-Westfalen grenzt im Norden an Niedersachsen, im Osten an Hessen, im Süden an Rheinland-Pfalz, im Westen an die belgische Region Wallonien (inklusive dem Siedlungsgebiet der Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens) und an die niederländischen Provinzen Limburg, Gelderland und Overijssel. Die Grenzlänge zu Niedersachsen beträgt 583 km, zur Niederlande 387 km, zu Rheinland-Pfalz 307 km, zu Hessen 269 km und zu Belgien 99 km.[3]
Aufteilung
Das Land lässt sich sind je nach verwendeten Konzept unterschiedlich gliedern. Besonders verbreitet ist eine Einteilung anhand mehrerer soziokultureller, historischer, naturräumlicher und landschaftlicher Bezüge. Demnach ist das Land Nordrhein-Westfalen zunächst in seine drei Landesteile Nordrhein (nördliches Rheinland), Westfalen und Lippe zu unterteilen, die 1946/1947 zum Land Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen wurden. Besonders zwischen Lippe und Westfalen auf der einen und dem Rheinland auf der anderen Seite bestehen deutliche historische und kulturelle Unterschiede. Der dritte Landesteil Lippe gehört ebenfalls zum westfälischen Kulturraum wird aber als ehemaliger deutscher Bundesstaat mit über 800-jähriger Selbstständigkeit meist als eigenständige Region, in jedem Fall als eigener Landesteil angesehen. Eine grobe weitere Unterteilung könnte je nach gewählten Merkmalen so erfolgen:
- Rheinland
- Westfalen
- Lippe
- Lipper Land, die Region des ehem. Freistaates
Sonderregionen, die sich nicht in obiges Schema einordnen lassen sind im Wesentlichen:
- das Ruhrgebiet, gehört historisch und kulturell zum Rheinland und Westfalen. Aufgrund der wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Eigenbezüge hat das Ruhrgebiet ein eigenes Regionalbewusstsein, ohne auf das rheinische oder westfälische Bewusstsein zu verzichten.
- Ostwestfalen-Lippe, landesteilübergreifende Verwaltungseinheit mit dem Regierungsbezirk Detmold, welcher im westfälischen Landesteil die Regionen Minden-Ravensberg und das Hochstift Paderborn sowie den Landesteil Lippe mit dem Lipper Land umfasst.
Siehe auch: Liste der Landschaften in Nordrhein-Westfalen und Liste der naturräumlichen Einheiten in Nordrhein-Westfalen
Gewässer
Der Großteil des Landes liegt zwischen dem Rhein im Westen und der Weser im Osten, die beide zugleich die größten Flüsse des Landes darstellen. Der Rhein durchfließt Nordrhein-Westfalen auf einer Länge von rund 226 km von Süd nach Nord. Das Land hat Anteil am Mittelrhein, Niederrhein und Deltarhein im Grenzbereich zu den Niederlanden. Am Rhein liegen mit Köln, Düsseldorf und Duisburg drei der fünf größten Städte des Landes. Im Einzugsgebiet des Flusses liegen als wichtigste Nebenflüsse flussabwärts betrachtet die Sieg, Wupper, Erft, Ruhr, Emscher, Lippe. Die Ruhr leiht dem Ruhrgebiet ihren Namen. An ihren Ufern liegen die dichtest besiedelten Gegenden des Landes. Westlich des Rheins hat das Land auch Anteil am Einzugsgebiet der Maas. Die Weser durchfließt das Land von Süd nach Nord im äußersten Osten des Landes. Die Weser stellt teilweise den Grenzfluss zu Niedersachsen dar. Die Weser durchfließt das Land in zwei Abschnitten auf rund 116 km (41 und 75 km). In der Westfälischen Bucht stellt die Ems ein weiteres separates Flusssystem dar. Die Ems durchfließt das Land auf rund 156 km Länge in nordwestlicher Richtung. Westlich der Ems hat das Land im Norden außerdem Anteil am Teileinzugsgebiet der Ijssel/Alten Issel, das ebenfalls zum Einzugssystem des Rheins gehört. Das Land Nordrhein-Westfalen wird über die aufgezählten Fließgewässer also vollständig Richtung Nordsee entwässert.
In den bergigen Regionen im Süden Nordrhein-Westfalens befinden sich die meisten der Stillgewässer des Landes darunter rund 70 Talsperren. Damit besitzt Nordrhein-Westfalen mehr Talsperren als jedes andere Land. Zu den größten Talsperren zählen die Rurtalsperre, die Urfttalsperre, die Wahnbachtalsperre, der Sorpesee, die Möhnetalsperre, die Große Dhünntalsperre, sowie die Biggetalsperre. Insgesamt sind rund 1,8 Prozent der Landesfläche von Gewässern bedeckt.
Siehe auch: Liste der Flüsse in NRW, Liste von Talsperren in Deutschland und Wasserstraßen und Häfen in NRW
Geologie und Böden
Nordrhein-Westfalen weist entsprechend seiner inhomogenen naturräumlichen Gliederung eine vielschichtige geologische Gestalt auf. Die südlichen und östlichen Landesteile wurden hauptsächlich durch gebirgsbildende Prozesse während des Paläozoikums und Mesozoikums gebildet. Im Norden und Westen ist die Topographie vor allem auf geologische Vorgänge während der letzten Eiszeiten zurückzuführen. Die Eifel, das Bergische Land, das Sauer- und Siegerland weisen die ältesten Gesteine auf: Sandstein, Grauwacke, Schiefer und Kalke treten gefaltet an der Erdoberfläche auf und bilden teilweise das Rheinische Schiefergebirge. Durch die unterschiedlich schnelle Verwitterung und die allmähliche Heraushebung während der letzten ca. 1 Mio. Jahre finden sich im Rothaargebirge die höchsten Berge des Landes. Nördlich der bergigen Region im Süden findet sich das rheinisch-westfälische Steinkohlenrevier mit Kohleflözen aus dem Oberkarbon. Bedeckt ist dieser Teil des Landes durch nach Norden immer mächtiger werdende Schichten jüngerer Sedimente. Nur im Südwesten des Reviers treten die kohleführenden Schichten zutage, so dass hier Tagebau möglich wird. Ostwestfalen-Lippe besteht geologisch aus Gesteinen des Mesozoikums (Trias, Jura, Kreide). Osning und Eggegebirge sind vielfach gefaltete und gebrochene Gebirgsformationen. Die Münsterländer Bucht besteht im Untergrund aus Gesteinen des Mesozoikums. Diese werden aber fast vollständig von quartären Lockergesteinen, insbesondere Kreideschichten, die östlich bis zur Paderborner Hochfläche reichen, überdeckt. Ausnahme sind kreidezeitliche Sedimente, die als Halterner Sande, Beckumer und Baumberger Sande aus der quartären Überdeckung der Kreidemulde herausragen. Die quartären Lockergesteine des Pleistozäns und Holozän reichen südwestlich bis in die Kölner Bucht und in das Niederrheinische Tiefland. Das Niederrheinische Tiefland senkt sich seit dem Tertiär schollenweise ab. Durch diese geomorpholigische Aktivität zählt das Gebiet zu einer Erdbeben gefährdeten Region. Ebenfalls im Tertiär entstanden im südlichen Niederrhein Braunkohleflöze, die heute ausgebeutet werden. Im Quartär lagerte sich auch hier Lockergestein in Form von Errosionsschutt (Flussschotter) des Rheinischen Schiefergebirges ab. In der Eiszeit des Pleistozän wurden diese Schichte teils zu Endmoränen geformt, die bei Kleve und Krefeld sichtbar sind.[4]
Im südlichen Mittelgebirgsbereich kommen vorwiegend Braunerden vor. Die Niederrheinische Bucht ist vor allem von Parabraunerden bedeckt, in Gebeiten mit hohem Grundwasserspeigel aber meist Gleye. Das Münsterland ist entweder sandig (Podsole) oder eher tonig (Pseudogleye). Im Westen am Eggegebirge Im Eggegebirge finden sich nährstoffarme und flachgründige Böden. Hier haben sich am Rand der Westfälischen Bucht sowie in den Tälern des Weserberglandes in den Eiszeiten Lössschichten angelagert. Diese Börden sind besonders fruchtbar.[5]
Flächennutzung
Nordrhein-Westfalen ist mit Abstand das dichtest besiedelte Flächenland der Bundesrepublik. Fast 20 Prozent der Fläche sind bebaut. Insbesondere das Ruhrgebiet und die Region Köln-Bonn sind weitgehend verstädtert. Bewaldet sind im Wesentlichen nur die Mittelgebirge im Süden und Westen des Landes. Die Waldfläche macht etwa ein Viertel der Landesfläche aus. Fast der gesamt Rest, insgesamt über 50 Prozent, werden landwirtschaftlich genutzt. Dies betrifft besonders die Regionen Niederrhein, die Westfälische Bucht und Minden-Ravensberg. Im Bundesvergleich mit den Flächenländern der Bundesrepublik ist der Waldanteil sowie der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche leicht unterdurchschnittlich. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist der Spitzenwert unter allen Flächenländern.[6]
Geophysik
Das mittlere Rheinland ist eines der bedeutendsten seismisch aktiven Gebiete in Mitteleuropa. Die Messstationen des Geologischen Dienst NRW zeichneten seit 1980 über 800 Erdbeben auf, die zumeist unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Menschen liegen. Im Bereich der Niederrheinischen Bucht verursachten aber immerhin rund 20 Beben nachweislich Schäden, zumeist Gebäudeschäden. Am 13. April 1992 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,9 in der Nähe von Roermond. Es war das stärkste Beben in Mitteleuropa seit mehr als 250 Jahren.[7][8]
Neben natürlichen Erdbeben ereignen sich in Nordrhein-Westfalen durch den jahrhundertelangen Bergbau immer wieder menschenverursachte bergbaubedingte Erderschütterungen. Die Bersenkungen verursachen Erdbeben bis zu einer Stärke von 2,8 auf der Richterskala, die meisten bleiben jedoch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.[9] Durch Gebirgsstürze entstehen zuweilen auch Krater (Tagesbrüche) beträchtlicher Außmaße. Mithin senken sich durch den Bergbau große Gebiete des Ruhrgebiets. Dadurch werden kontinuierlich Gebäude und andere Infrastruktur im Ruhgebiet beschädigt.[10][11] Auch nach dem anvisierten Ende des Steinkohlebergbaus werden die beschriebenen Bergesenkungen weiter auftreten.
Siehe auch: Erdbebengebiet Kölner Bucht und Ewigkeitskosten
Klima
Nordrhein-Westfalen liegt vollständig in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas. Das Land liegt weiterhin größtenteils im Bereich des maritimen Klimabereich, das sich durch relativ milde Winter ausgezeichnet. Der Osten des Landes liegt bereits im Übergangsbereich zum kontinentalen Klima. Durch die uneinheitlichen Naturräume ergeben sich aber auch deutliche Unterschiede im regionalen Klima. Die mittlere Jahrestemperatur liegt je nach Höhenlage zwischen 4 °C und 9 °C. Münsterland und das Rheinland sind die wärmsten Regionen des Landes. Die geschützten südlichen Teile der Kölner Bucht um Bonn sowie insbesondere durch Bodenversiegelung Köln zählen zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Hier treten besonders häufig Inversionswetterlagen auf. In der Kölner Bucht ist die vorherrschende Windvorzugsrichtung Richtung Nordwest. In den Höhenlagen des Sauerlandes ist die Vorzugswindrichtung uneinheitlich aber eher Richtung Nord, Nord-Ost. Im übrigen Land weht der Wind meist Richtung Nordost und bringt vom Atlantik regelmäßig und ganzjährig Niederschläge. Auch die Niederschläge gehen wie die Temperatur mit der Höhenlage einher. Im Flachland beträgt die jährliche Niederschlagssumme etwa 700 bis 900 mm beträgt, im Bereich der Kölner Bucht auch darunter. Im Mittelgebirge steigt die jährliche Niederschlagsmenge auf bis zu 1300 mm im Bereich des Teutoburger Waldes und des Eggegebirges und im Sauerland auf über 1400 mm.[12][13]
Geschichte
Vorgeschichte einer gemeinsamen Verwaltung
Nordrhein-Westfalen wurde 1946 gegründet und hat keinen historischen Vorgänger, dennoch war das Gebiet des heutigen Landes in seiner Geschichte bereits vor 1946 teilweise und zeitweilig in gemeinsamen Gebieten zusammengefasst.
Mittelalter
Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Heinrich dem Löwen wurde 1180 dessen sächsisches Herzogtum geteilt und die Herzogswürde für Westfalen dem Erzbischof von Köln übertragen. Als im Rahmen der Reichsreform Maximilians I. die Reichsstände zu 1500 sechs, 1512 zehn Reichskreisen zusammengefasst wurden, war einer davon der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis. Über das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens hinaus umfasste er den Westen des heutigen Niedersachsens und das belgische Fürstbistum Lüttich. Im Jahre 1585 fand die Vereinigung des nicht nieder-, sondern kurrheinischen Fürsterzbistums Köln, zu dem bereits seit dem Mittelalter das Herzogtum Westfalen (Arnsberg) gehörte, mit dem Fürstbistum Münster in der Staatsform der Personalunion statt. Dazu kam 1618 noch das Fürstbistum Paderborn. D. h., dass alle drei Staaten denselben, einzigen Landesherrn (Kurfürst von Köln) hatten und von dessen Haupt- und Regierungssitz Bonn zentral regiert bzw. verwaltet wurden. Die „nordrhein-westfälische Union“ zwischen dem Kurfürstentum Köln und dem Fürstbistum Münster dauerte von 1585 bis 1803, also 218 Jahre. Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden alle geistlichen und die meisten kleineren unter den weltlichen Territorien mediatisiert und größeren weltlichen Territorien zugeschlagen.
Siehe auch: Geschichte Westfalens
Unter napoleonischen Einfluss
1806 wurden die rechtsrheinischen Teile des ehem. nordrheinischen Kurfürstentums Köln mit dem dem ehem. westfälischen Fürstbistum Münster unter Aufhebung der 1803 entstandenen Zwergstaaten durch Kaiser Napoleon I. zum neuen Großherzogtum Berg (und Kleve) mit der Hauptstadt Düsseldorf (wieder) vereinigt. Dazu gehörten auch große Teile Westfalens, während das ebenfalls künstlich geschaffene Königreich Westphalen hauptsächlich außerhalb der namensgebenden Landschaft lag und weite hannoversche bzw. hessische Gefilde umfasste. Zum Großherzog von Berg wurde der Prinz und Marschall Joachim Murat erhoben. Dieses erste „NRW“, das allerdings ohne das an Frankreich gefallene linke Rheinufer auskommen musste, entwickelte sich unter der Leitung kompetenter Minister und Beamter rechts-, wirtschafts- und gesellschaftspolitisch zu einem der fortschrittlichsten und modernsten deutschen Staaten. 1813 wurde das Großherzogtum von fremden Truppen besetzt, 1815 durch den Wiener Kongress völkerrechtlich als Staat aufgelöst und sein Territorium dem Königreich Preußen einverleibt. Düsseldorf verlor seine führende Rolle als Haupt- und Residenzstadt.
Als Teil Preußens
→ Hauptartikel: Provinz Westfalen und Rheinprovinz
1815 wurde die seit 1806 bestehende staatliche Einheit von Nordrheinland und Westfalen jedoch nicht aufgelöst, sondern sie blieb nun unter dem Dach eines anderen, ebenfalls einzigen Staates, dem Königreich Preußen bestehen. Das Gebiet des heutigen Landes lag dabei in einer westlichen Randlage. Der so vergrößerte Einheitsstaat Preußen gliederte seine westdeutschen Gebiete neu in die Provinz Westfalen mit der „Provinzialhauptstadt“ Münster und die fusionierte Rheinprovinz (“Rheinland”) mit der „Provinzialhauptstadt“ Koblenz. Wenn der neue Oberstaat auch die jeweilige eigene Identität von erweitertem Rheinland und Westfalen tendenziell förderte, so handelte es sich staatsrechtlich bei den „Provinzen“ lediglich um unselbständige Regierungs- und Verwaltungsbezirke in demselben zentralen Einheitsstaat. Als dieser, der seit 1918 die Staatsform des republikanischen Freistaates hatte, 1945 de-facto unterging (förmlich 1947 aufgelöst), ging auch die längste Periode der Vereinigung von Nordrhein und Westfalen in einem einzigen Staat zu Ende;sie hatte von 1815 bis 1945, also 130 Jahre gedauert. Rechnet man den Zusammenschluss vom Beginn der ersten Personalunion des nordrheinischen Staates (Köln-Bonn) mit den westfälischen Staaten (Münster und Paderborn) im Jahre 1585 an, dann bestand die staatliche Vereinigung von Nordrhein und Westfalen über 350 Jahre,als sie 1946 wieder wie 1806 bis 1813 einen – den zweiten – gemeinsamen selbständigen Staat bildeten. Bei dieser Betrachtung bleibt lediglich der Landesteil Lippe außer acht, der vor 1946 über Jahrhunderte eigenständig war.
Gründung des Landes
Hauptartikel: Gründung und Geschichte des politischen System Nordrhein-Westfalens
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Siegermächte uneins über das weitere Schicksal des Ruhrgebiets. Während Frankreich einen eigenständigen, politisch schwachen Staat oder ein internationalisiertes Gebiet favorisierten, sprach sich die sowjetische Seite für einen Viermächte-Status aus, vergleichbar mit Berlin. Letzteres wurde von den Briten, zu deren Besatzungszone die Region gehörte, entschieden abgelehnt, um den sowjetischen Einfluss nicht nach Westen auszudehnen. Die USA verhielten sich in dieser Frage offiziell neutral, unterstützten aber stillschweigend die Briten. Darüber hinaus befürwortete die britische Regierung eine Eingliederung des Ruhrgebiets in einen zukünftigen deutschen Staat, um eine Wiederholung der schweren Wirtschaftskrise und damit der Instabilität nach dem Ersten Weltkrieg zu vermeiden. Allerdings sollte sowohl die Wirtschaftsmacht als auch das potenziell sozialistische Proletariat des Industriereviers kompensiert werden. Aus diesem Grund entwickelten die Briten die Idee des Zusammenschlusses mit dem ländlich und katholisch geprägten Westfalen. Zudem sollte die Einbeziehung leistungsfähiger Agrarlandschaften die logistisch schwierige Aufgabe der Versorgung des dicht besiedelten Ruhrgebiets erleichtern. Das Projekt war von Anfang an umstritten, nicht zuletzt innerhalb Deutschlands, wo Politiker das wirtschaftliche und Bevölkerungs-Übergewicht des neuen Landes fürchteten. Zudem gab es kaum Gemeinsamkeiten der beiden Landesteile Nordrhein und Westfalen, abgesehen davon, dass beide rund 130 Jahre lang preußische Provinzen gewesen waren. Historisch stand Westfalen Niedersachsen und Nordrhein der zu Rheinland-Pfalz zugeschlagenen südlichen Hälfte des Rheinlandes näher. Am ehesten verwischten sich die Grenzen im Ruhrgebiet.
Seine rechtlichen Grundlagen erhielt Nordrhein-Westfalen mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“.[14] Aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und aus der Provinz Westfalen wurde das neue Land Nordrhein-Westfalen gebildet.
1947 musste das vormalige Land Lippe auf Betreiben der Briten seine Selbstständigkeit aufgeben. Seine Regierung entschied sich nach Verhandlungen mit beiden benachbarten Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (beide britische Verwaltungszone) für den Anschluss an Nordrhein-Westfalen. Am 21. Januar 1947 trat durch die britische Militärverordnung Nr. 77 die Vereinigung in Kraft und sollte durch eine Volksabstimmung in Lippe innerhalb von fünf Jahren bestätigt werden, was jedoch unterblieb. Am 5. November 1948 wurde mit Verabschiedung des „Gesetzes über die Vereinigung des Landes Lippe mit Nordrhein-Westfalen“ durch den nordrhein-westfälischen Landtag der Beitritt auch rechtsformal vollzogen.
Der besonderen wirtschafts- und rüstungspolitischen Bedeutung des Ruhrgebiets trug das am 29. April 1949 beschlossene Ruhrstatut Rechnung: Eine internationale Behörde sollte die Schwerindustrie der Region kontrollieren, politisch durfte Nordrhein-Westfalen sich der Bundesrepublik anschließen. Die Kontrollbehörde wurde allerdings kaum tätig. Produktionsbeschränkungen wurden nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu fördern. 1952 wurde die Behörde offiziell aufgelöst, so dass die Montanindustrie ungebremst produzieren konnte.
Chronik
- 21. Juni 1946: Britisches Kabinett beschließt in Whitehall in London die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen
- 17. Juli 1946: Auf einer Pressekonferenz beim Alliierten Kontrollrat in Berlin wird die Zusammenlegung des nördlichen Rheinlands mit Westfalen bekannt gegeben.
- 24. Juli 1946: Ernennung von Rudolf Amelunxen zum Ministerpräsidenten durch die britische Besatzungsbehörde
- 23. August 1946: Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen durch die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung
- 2. Oktober 1946: Konstituierende Sitzung des Landtags Nordrhein-Westfalen
- 21. Januar 1947: Verordnung Nr. 77 der britischen Militärverwaltung zur Eingliederung des Landes Lippe nach Nordrhein-Westfalen tritt vorläufig in Kraft.
- 20. April 1947: Erste Landtagswahl
- 5. November 1948: Der Landtag in Düsseldorf beschließt das „Gesetz über die Vereinigung des Landes Lippe-Detmold mit dem Land Nordrhein-Westfalen“, Gründung des Landesverbandes Lippe
- 23. Mai 1949: Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland tritt in Kraft. Nordrhein-Westfalen wird ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- 10. Mai 1949: Der Parlamentarische Rat bestimmt Bonn zur vorläufigen Bundeshauptstadt.
- 18. Juni 1950: Annahme der Landesverfassung durch Volksentscheid
- 10. März 1953: Das Landesgesetz über die Landesfarben, -flagge und -wappen wird verabschiedet.
- 12. Mai 1953: Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe werden gegründet.
- 11. Mai 1954: Die Gründung des Westdeutschen Rundfunks in Köln wird beschlossen.
- 30. Juni 1965: Die Landesregierung eröffnet die Ruhr-Universität in Bochum.
- 12. Dezember 1968: Die Landesregierung eröffnet die Universität Dortmund.
- 1. Juli 1969: Die erste Stufe der Neugliederung der Gemeinden und Kreise tritt in Kraft. Hierdurch wird zunächst die Zahl der Gemeinden im Land reduziert.
- 1. August 1971: Das Bildungsangebot in Nordrhein-Westfalen wird um 15 Fachhochschulen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Krefeld, Lemgo, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal erweitert.
- 16. Mai 1972: Es folgen die Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal sowie 1975 die einzige deutsche FernUniversität in Hagen.
- 1. Januar 1975: Die zweite Stufe der Neugliederung der Gemeinden und Kreise tritt in Kraft. Hierdurch wird nochmals die Zahl der Gemeinden reduziert und alle Kreise im Lande werden neu geordnet.
- 17. Oktober 1994: Die neue Kreisordnung und die neue Gemeindeordnung treten in Kraft, nach der die kommunale Doppelspitze abgeschafft wird. Gleichzeitig wird die Direktwahl der Landräte und der Oberbürgermeister bzw. Bürgermeister eingeführt.
- 6. Juli 1999: Der Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen erklärt die Fünf-Prozent-Hürde bei Kommunalwahlen für verfassungswidrig. Die Klausel wird daraufhin im Kommunalwahlgesetz gestrichen.
- 1. Januar 2003: Alle Gesamthochschulen werden in Universitäten überführt.
- 22. Mai 2005: Die SPD verliert bei der Wahl des 14. Landtages nach 25 Jahren den Status als stärkste Fraktion und wird nach 39-jähriger Regierung (seit 1995 mit den Grünen) von den Wählern in die Opposition geschickt. Die bisherige Opposition aus CDU und FDP tritt in Koalitionsverhandlungen ein.
- 22. Juni 2005: Knapp 39 Jahre nach dem Sturz von Franz Meyers durch ein konstruktives Misstrauensvotum am 8. Dezember 1966 wird mit Jürgen Rüttgers erstmals wieder ein CDU-Politiker zum Ministerpräsidenten gewählt
Nordrhein-Westfalen-Tag
Bis 2006 feierte das Land seine runden Geburtstage mit Veranstaltungen in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Ab 2007 finden diese Nordrhein-Westfalen-Tage jährlich in wechselnden Städten des Landes statt. Im Jahr 2007 fand er am 25. und 26. August in Paderborn statt.
Politik und Verwaltung
→ Hauptartikel: Politisches System Nordrhein-Westfalens
Nordrhein-Westfalen ist gemäß dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Gemäß seiner Verfassung ist das Land nach den Grundsätzen eines republikanischen, sozialen und demokratischen Rechtsstaats organisiert. Die Exekutive wird vom Ministerpräsidenten geleitet, die Legislative liegt beim Landtag. Die Landesverfassungsgerichtsbarkeit wird durch den Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen ausgeübt. Der Landtag wählt den Ministerpräsidenten.
Landtag
→ Hauptartikel: Landtag Nordrhein-Westfalen
Der Landtag des Landes wird alle 5 Jahre von den Wahlberechtigten Nordrhein-Westfalen nach einem System der personalisierten Verhältniswahl gewählt, bei dem der Mehrheitswahlaspekt dominiert. Die letzte Landtagswahl im Jahre 2005 führte erstmals nach 39 Jahren wieder zu einer CDU-geführten Parlamentsmehrheit. Folgende Tabelle zeigt das amtliche Endergebnis der Landtagswahl vom 22. Mai 2005:
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze |
---|---|---|---|
CDU | 3.696.506 | 44,8 | 89 |
SPD | 3.058.988 | 37,1 | 74 |
Grüne | 509.293 | 6,2 | 12 |
FDP | 508.266 | 6,2 | 12 |
WASG | 181.988 | 2,2 | – |
NPD | 73.969 | 0,9 | – |
PDS | 72.989 | 0,9 | – |
REP | 67.220 | 0,8 | – |
Sonstige | 74.795 | 0,9 | – |
Summe | 8.244.014 | 100,0 | 187 |
Siehe auch: Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005, Landtagswahlergebnisse aus Nordrhein-Westfalen seit 1947, Ergebnisse der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen[15]
Ministerpräsident
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein.Westfalen wird vom Landtag gewählt und steht der Exekutive des Landes vor. 2005 wurde Jürgen Rüttgers (CDU) durch die Landtagsabgeordneten der CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt. Rütgers führt eine schwarz-gelbe Koalition. Neun Minister seines Kabinetts gehören der CDU an, zwei der FDP. Die Vorgänger Rüttgers waren:
- 1946–1947: Rudolf Amelunxen, Zentrum (ernannt)
- 1947–1956: Karl Arnold, CDU
- 1956–1958: Fritz Steinhoff, SPD
- 1958–1966: Franz Meyers, CDU
- 1966–1978: Heinz Kühn, SPD
- 1978–1998: Johannes Rau, SPD
- 1998–2002: Wolfgang Clement, SPD
- 2002–2005: Peer Steinbrück, SPD
Landesverwaltung
Die Landesverwaltung gliedert sich in mehrere Ebenen:
- Oberste Landesbehörden: Landesministerien, Landesrechnungshof, Landesverfassungsgericht, etc.
- Landesoberbehörden: Landeskriminalamt, etc.
- Landesmittelbehörden: Regierungsbezirke
- Untere Landesbehörden
Landesministerien
Die oberste Verwaltungsebene unmittelbr unter der Landesregierung bilden die 10 Landesministerien (Stand: Juni 2007). Die Leitung dieser Ministerien wird von einem Landesminister wahrgenommen, die zusammen mit dem Ministerpräsidenten die Landesregierung bilden.
- das Finanzministerium unter Helmut Linssen
- das Innenministerium unter Ingo Wolf
- das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie unter Andreas Pinkwart
- das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie unter Christa Thoben
- das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales unter Karl-Josef Laumann
- das Justizministerium unter Roswitha Müller-Piepenkötter
- das Ministerium für Schule und Weiterbildung unter Barbara Sommer
- das Ministerium für Bauen und Verkehr unter Oliver Wittke
- das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter Eckhard Uhlenberg
- das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration unter Armin Laschet
Dazu kommt der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Andreas Krautscheid, der organisatorisch der Staatskanzlei zugeordnet ist.
Bezirksregierungen
Auf der Ebene der staatlichen Mittelinstanz ist das Land in fünf Regierungsbezirke gegliedert:
- Arnsberg – Einwohner: 3.760.454 (31. Dezember 2005)
- Detmold – Einwohner: 2.069.758 (31. Dezember 2005)
- Düsseldorf – Einwohner: 5.226.648 (31. Dezember 2005)
- Köln – Einwohner: 4.378.622 (31. Dezember 2005)
- Münster – Einwohner: 2.622.623 (31. Dezember 2005)
Bei der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen gab es sechs Regierungsbezirke; mit Wirkung vom 1. August 1972 wurde der Regierungsbezirk Aachen in den Regierungsbezirk Köln eingegliedert. Am 1. April 1947 wurden die Verwaltungen des Regierungsbezirks Minden und des ehemaligen Landes Lippe vereinigt. Der neue Regierungsbezirk Minden-Lippe wurde um das Gebiet von Lippe mit den beiden Kreisen Detmold und Lemgo vergrößert. Der Sitz der Regionalregierung wurde von Minden nach Detmold verlegt (Teil der Beitrittszusagen von Nordrhein-Westfalen an Lippe). Am 2. Juni 1947 wurde der Name des neuen Regierungsbezirks von Minden-Lippe in Detmold geändert.
Ausblick
Schon seit einiger Zeit wird diskutiert, die Zahl der Regierungsbezirke von fünf auf drei zu reduzieren. Alle Kommunen im Ruhrgebiet, die im Regionalverband Ruhr organisiert sind, sollen danach erstmals in einem eigenen Regierungsbezirk zusammengefasst werden. Die übrigen Teile des Landes sollen dann den beiden neuen Regierungsbezirken Rheinland und Westfalen (bzw. Westfalen-Lippe) zugeteilt werden. Die Landschaftsverbände sollen hierbei aufgelöst werden. Im Jahr 2005 hat die CDU/FDP-Landesregierung angekündigt, diese Idee bis spätestens 2012 umzusetzen. Danach soll es künftig drei Regionalpräsidien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen geben, die die teilweise noch aus preußischer Zeit übernommenen Regierungsbezirke ersetzen sollen. Diese Planungen berühren historische und staatsrechtliche Fragen, da sowohl der betroffene Regierungsbezirk Detmold als auch der Landesverband Lippe im Rahmen des Beitrittes des ehemaligen Freistaates Lippe nach Nordrhein-Westfalen 1947 in den[16] mit klaren Zusagen an Lippe geregelt wurden. Über die staatsrechtliche Bedeutung dieser Vereinbarungen gibt es strittige Auffassungen. Daneben gibt es insbesondere in Westfalen starke regionale Widerstände, welche die angesprochenen Verwaltungseinheiten als zu groß und zentralistisch kritisieren. Anfang März 2008 wurden diese Planungen – zumindest zwischenzeitlich – zurückgestellt.
Kommunale Selbstverwaltung
Kreise, Städte und Gemeinden
Die kommunale Selbstverwaltung wird in Nordrhein-Westfalen von den Kreisen und deren kreisangehörigen Gemeinden und Städten, den kreisfreien Städten sowie den verschiedenen Zweckverbänden, z. B. den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe, dem Regionalverband Ruhr, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg wahrgenommen.
Das Land Nordrhein-Westfalen gliedert sich in 31 Kreise und 23 kreisfreie Städte. Die Kreise schließen wiederum 373 kreisangehörige Städte und Gemeinden zusammen. Das Land Nordrhein-Westfalen ist demnach auf unterster kommunler Ebene in 396 Städte und Gemeinden gegliedert. Nachfolgend eine Auflistung der Gebietskörperschaften Kreise und kreisfreie Städte (in Klammern die jeweiligen Kfz-Kennzeichen):
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30 dieser Städte sind Großstädte. Die einwohnerreichsten Städte sind in folgender Tabelle dargestellt:
Stadt | Kreis | Einwohner 31.12.2000 |
Einwohner 31.12.2006 |
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Köln | Köln (Stadt) | 962.884 | 989.766 |
Dortmund | Dortmund (Stadt) | 588.994 | 587.624 |
Essen | Essen (Stadt) | 595.243 | 583.198 |
Düsseldorf | Düsseldorf (Stadt) | 569.364 | 577.505 |
Duisburg | Duisburg (Stadt) | 514.915 | 499.111 |
Bochum | Bochum (Stadt) | 391.147 | 383.743 |
Wuppertal | Wuppertal (Stadt) | 366.434 | 358.330 |
Bielefeld | Bielefeld (Stadt) | 321.758 | 325.846 |
Bonn | Bonn (Stadt) | 307.814 | 314.299 |
Münster | Münster (Stadt) | 265.609 | 272.106 |
Gelsenkirchen | Gelsenkirchen (Stadt) | 278.695 | 266.772 |
Mönchengladbach | Mönchengladbach (Stadt) | 263.014 | 260.951 |
Aachen | Aachen (Stadt) | 244.386 | 258.770 |
Krefeld | Krefeld (Stadt) | 239.916 | 237.104 |
Oberhausen | Oberhausen (Stadt) | 222.151 | 218.181 |
Hagen | Hagen (Stadt) | 203.151 | 195.671 |
Hamm | Hamm (Stadt) | 182.427 | 183.672 |
Herne | Herne (Stadt) | 174.529 | 169.991 |
Mülheim an der Ruhr | Mülheim (Stadt) | 172.862 | 169.414 |
Solingen | Solingen (Stadt) | 164.973 | 162.948 |
Leverkusen | Leverkusen (Stadt) | 161.047 | 161.336 |
Neuss | Rhein-Kreis Neuss | 150.013 | 151.626 |
Paderborn | Paderborn | 139.084 | 144.258 |
Recklinghausen | Recklinghausen | 124.785 | 121.521 |
Bottrop | Bottrop (Stadt) | 120.611 | 118.975 |
Remscheid | Remscheid (Stadt) | 119.287 | 114.925 |
Moers | Wesel | 107.062 | 107.180 |
Siegen | Siegen-Wittgenstein | 108.476 | 105.697 |
Bergisch Gladbach | Rheinisch-Bergischer Kreis | 105.693 | 105.587 |
Witten | Ennepe-Ruhr-Kreis | 103.196 | 100.248 |
Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, Ergebnisse der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen ab 1975
Landschaftsverbände
Neben Niedersachsen ist Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, in dem Landschaftsverbände wichtige öffentliche Aufgaben erfüllen. Die heutigen Landschaftsverbände gehen auf Einrichtungen der preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen zurück. Die damaligen Provinziallandtage hatten bestimmte Befugnisse in verschiedenen Bereichen. Diese Rechte sind nach der Gründung von Nordrhein-Westfalen auf die Landschaftsverbände Rheinland mit Sitz in Köln und Westfalen-Lippe in Münster übergegangen. Wurden die Provinziallandtage vor 1933 in eigenen Wahlen bestimmt, setzen sich die heutigen Landschaftsversammlungen aus entsandten Mitgliedern der Kreistage und der Stadträte im Fall von kreisfreien Städten zusammen. Die Zusammensetzung der Versammlung bildet damit die politischen Mehrheitsverhältnisse in den Kreisen (und damit in Westfalen-Lippe bzw. Rheinland insgesamt) ab. Verfassungsrechtlich gelten die Landschaftsverbände heute als ein Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Dieser Vorstellung nach sind sie ein Zusammenschluss der Gebietskörperschaften zur Erfüllung von Aufgaben, die über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Kommunen hinausgehen. Zu den Aufgaben der Landschaftsverbände gehören von jeher der Betrieb von (psychiatrischen) Landeskrankenhäusern etwa in Marsberg. Ebenso wichtig sind kulturelle Aufgaben. So finanzieren die Landschaftsverbände etwa die Freilichtmuseen in Detmold und Hagen.
Im Zuge der Reform der Regierungsbezirke wird auch eine Reform der Landschaftsverbände diskutiert, die aber ähnlich umstritten wie die Reform der Regierungsbezirke ist. Gemäß dieser Pläne könnten die Landschaftsverbände bis 2012 aufgelöst werden.
Ergebnis der Bundestagswahl 2005
Bei der Bundestagswahl 2005 entfielen auf die Parteien in Nordrhein-Westfalen folgende Anteile:
Partei | Stimmenanteil 2005 (Zweitstimmen) |
Stimmenanteil 2002 (Zweitstimmen) |
Direktmandandate 2005 |
---|---|---|---|
CDU | 34,4 % | 35,1 % | 24 |
SPD | 40,0 % | 43,0 % | 40 |
Grüne | 7,6 % | 8,9 % | – |
FDP | 10,0 % | 9,3 % | – |
Linkspartei.PDS (2002: PDS) | 5,2 % | 1,2 % | – |
Wappen und Flagge
→ Hauptartikel: Wappen Nordrhein-Westfalens und Flagge Nordrhein-Westfalens
Das Landeswappen spiegelt die räumliche Zusammensetzung des Landes wider. Das Wappenschild ist daher dreigeteilt. Für das Rheinland steht im linken Teil das silberne Wellenband als Symbol für den Rhein auf grünem Grund. Im rechten Teil repräsentiert das Westfalenpferd den Landesteil Westfalen. In der unten eingezogenen Spitze steht die Lippische Rose für das Lipper Land. Inzwischen existiert eine vereinfachte Version des Landeswappens, welche für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet wird.[17] Das Land hat zusätzlich ein Wappenzeichen entwerfen lassen, das dem Wappen ähnelt, aber im Gegensatz zu ihm von jedermann genehmigungsfrei verwendet werden kann.[18] Die Benutzung des Landeswappens hingegen ist genehmigungspflichtig und grundsätzlich nur den Behörden gestattet.[17]
Die Landesflagge besteht aus den Farben Grün, Weiß und Rot. Diese sind eine Kombination der Provinzialfarben des Rheinlands (Grün-Weiß) und Westfalens (Weiß-Rot). Auf der Landesdienstflagge, welche grundsätzlich nur von Behörden des Landes verwendet werden darf, ist das Wappen auf der Landesflagge abgebildet.[19]
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Offizielles Landeswappen
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Landeswappen in vereinfachter Form
-
Wappenzeichen
-
Landesflagge
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Landesdienstflagge
Weitere öffentliche Einrichtungen
Neben Düsseldorf und den Verwaltungssitzen der Bezirksregierungen zeichnet sich vor allem Bonn durch eine hohe Anzahl von öffentlichen Einrichtungen aus. Bonn war bis 2000 Bundeshauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. In der Bundesstadt Bonn sind gemäß des Berlin/Bonn-Gesetz einige Ministerien, Dienstsitze und weitere damit im Zusammenhang stehende Behörden und Einrichtungen verblieben oder wurden dort als Ausgleich angesiedelt. Seit 1996 nennt Bonn sich „die UN-Stadt am Rhein“, weil in die „überflüssig“ gewordenen ehemaligen Bundeseinrichtungen 16 Einrichtungen der Vereinten Nationen eingezogen sind.
Siehe auch: UN-Campus, Liste der internationalen Organisationen in Bonn, UN-Einrichtungen in Bonn
Bevölkerung
Demographie
Nordrhein-Westfalen ist mit rund 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Bundesrepublik. Zugleich ist das Gebiet mit einer Bevölkerungsdichte von 528 Einwohnern pro km² das mit Abstand dichtesten besiedelte Bundesland. Die Bevölkerung ist dabei jedoch recht ungleich verteilt. Eher dünn besiedelt sind Ostwestfalen-Lippe, das Münsterland sowie die eher bergigen Regionen im Süden des Landes. Die Metropolregion Rhein-Ruhr ist mit rund 10 Millionen Einwohnern eines der am dichtesten besiedelten und bevölkerungsreichsten Regionen Europas. Folgende Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung des Landes.
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Zahlen sind Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Die Zahlen ab 1965 beziehen sich auf die Bevölkerung zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Bis 1960 Mittlere Jahresbevölkerung. Bis einschließlich 1986 geschätzte Werte. Die Fortschreibung des Bevölkerungsstandes basiert ab 1987 auf den Ergebnissen der Volkszählung von 1987. Daten vor 1977 wurden auf den Gebietsstand 1. Juli 1976 umgerechnet. Quellen: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW.[20][21]
Die Bevölkerungsvorausberechnung sagt eine Gesamtbevölkerung von nur noch 16,16 Millionen für das Jahr 2050 voraus. Der Anteil der über 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung wird der Prognose nach bis 2050 auf fast 30 Prozent steigen.[22] 2006 beträgt der Anteil der über 65-jährigen rund 19,7 Prozent (1950: 8,8 Prozent). Der Anteil der unter 15-jährigen beträgt 2006 noch 14,7 Prozent (1950: 22,6 Prozent)[23]
2006 gab es im Land rund 8,5 Millionen Haushalte. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt demnach 2,12 Personen. In 37 Prozent dieser Haushalte wohnt allerdings nur eine Person. Noch 1950 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße noch über 3 Personen. Der Anteil der Einpersonenhaushalte betrug 1950 nur 16,9 Prozent.[24] Der Anteil der Alleinstehenden ist noch höher als der Anteil der Einpersonenhaushalte. 2006 waren rund 39 Prozent der Bevölkerung alleinstehend. In einer „klassischen“ Paarbeziehung mit Kindern leben nur rund ein Viertel der Nordrhein-Westfalen.[25]
2006 betrug der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund 22,6 Prozent.[26] Der Anteil der Nichtdeutschen an der Gesamtbevölkerung betrug am 31. Dezember 2006 10,6 Prozent[27] Die größten Gruppen sind Türken (580 Tausend Einwohner), Italiener (128), Polen (102) und Griechen (93).[28]
Regionalbewusstsein
Nordrhein-Westfalen ist ein „Bindestrich-Land“ das erst 1946/1947 nach Beschluss der britischen Besatzungsmacht aus den heutigen drei Landesteilen gebildet wurde. Kulturelle Überlegungen traten dabei hinter wirtschaftliche Überlegungen das Ruhrgebiet als Ganzes zu erhalten zurück. Wirtschaftlich war die Region also bereits früh eng miteinander verflochten. Die Bewohner der drei Landesteile Westfalen, Lippe und Rheinland haben seitdem nur bedingt ein gemeinsames nordrhein-westfälisches Regionalbewusstsein entwickelt. Trennend wirken vor allem die historischen, kulturellen, sprachlichen und konfessionellen Unterschiede zwischen dem Rheinland und Westfalen-Lippe. Aber auch innerhalb dieser zwei Regionen sind weitere ausgeprägte Regionalidentitäten vorhanden, die sich oftmals bis auf die im Mittelalter geildeten Territorien zurückführen lassen. Westfalen-Lippe steht kulturräumlich Niedersachsen näher als das Rheinland. Die heute 568,9 km[29] lange rheinisch-westfälische Binnengrenze zwischen den ehemaligen preußischen Provinzen innerhalb des heutigen Landes wird von Verfechtern einer westfälischen Identität über die preußische Zeit hinweg als uralte Kulturgrenze angesehen, die sich bis auf die fränkisch-sächsischen Stammesgrenze des 8. Jahrhunderts zurückverfolgen lasse. Das für so ein kleines Gebiet bemerkenswert ausgeprägte Regionalbewusstsein der Lipper speist sich vor allem aus seiner langen Eigenständigkeit, denn kulturräumlich ist das Lipperland kaum vom restlichen Westfalen, insbesondere dem angrenzenden Minden-Ravensberg abzugrenzen. Die Identität der Rheinländer geht ebenfalls über die Grenzen Nordrhein-Westfalen hinaus und bezieht sich meist auf den homogenen Kulturraum, der in etwa der ehemaligen Rheinprovinz entspricht, also auch Teilen des heutigen Rheinland-Pfalz und Belgiens. Während der Westfale als zuverlässig, treu, fleißig und norddeutsch-zurückhaltend aber auch direkt und stur gilt, sagt man dem meist katholischen Rheinländer exakt konträre Charaktereigenschaften nach. Der Rheinländer gilt als besonders lebensfroh, gesellig, unstetig und als nicht äußerst arbeitssam. Im Gegensatz zu den bereits früh an Preußen gefallenen Teilen Westfalens, freundete sich der Rheinländer nie mit den preußischen Tugenden an, sondern macht sich im Karneval über die Preußen lustig. Legendär ist der dem ehemaligen Ministerpräsidenten Fritz Steinhoff und im übrigen einzigen Westfalen in diesem Amt zugeschriebene Ausspruch: Was der Rheinländer verspricht, muss der Westfale halten.
Die alten Gegensätze zwischen den Landesteilen verblassen nur langsam. Die beiden Landschaftsverbände für Westfalen-Lippe und das Rheinland sind mit der regionalen Kulturpflege beauftragt und institutionlisieren so die kulturräumliche Trennung des Landes. Mit Ostwestfalen-Lippe und allen vorran dem Ruhrgebiet sind aber mittlerweile auch landesteilübergreifende und identitätsstiftende Regionen entstanden. Über 60 Jahre nach der Gründung Nordrhein-Westfalens ist aber auch festzustellen, dass sich das Landesbewusstsein gefördert durch Institutionen wie z. B. dem Westdeutschen Rundfunk zunehmend an den Landesgrenzen orientiert. Von einem echten Landesbewusstsein kann man aber nicht sprechen.[30]
Siehe auch: Lied für NRW
Sprache
→ Hauptartikel: Dialekte in Nordrhein-Westfalen
So vielschichtig wie die Bevölkerungsstruktur in Nordrhein-Westfalen sind die regionalen Dialekte bzw. weitgehend zurückgedrängten historischen Sprachen. Amts- und Verkehrssprache ist heute im Wesentlichen Deutsch. Insbesondere in Westfalen, insbesondere im Nordosten, in den Städten und in der jüngeren Generation ist selbst eine lokale Sprachfärbung nur noch vereinzelt festzustellen und der örtliche Dialekt überwiegend durch das Hochdeutsche ersetzt. Dennoch sind auch heute noch die ehemaligen lokalen Sprachgrenzen zwischen Westfalen-Lippe und dem Rheinland deutlich zu spüren. Die Dialekte in Nordrhein-Westfalen teilen sich auf in Fränkische im rheinischen Landesteil und in Niedersächsische (Westfälische) im westfälischen und lippischen Landesteil. Das Westfälische ist ein Dialekt Teil des Niederdeutschen, das als eigene Sprache anerkannt werden kann. Eine Sonderform des Dialekts ist das Ruhrdeutsch, das sich unter Beimischung der Einwanderersprachen erst spät als Kontinuum zwischen dem Westfälischen und Fränkischen entwickelt hat. Der wohl bekannteste Dialekt ist das Kölsch, das vor allem im Karneval gesprochen wird. Die Sprachen und Dailekte dienen auch heute noch als Quelle der kulturellen Identität der Regionen.
Religion
Nordrhein-Westfalen ist ein Gebiet mit einer historisch bedingten vielgestaltigen Religionslandschaft. Im Zuge der Konfessionalisierung nahmen einige Territorien die protestantische Konfession – mehrheitlich in seiner lutherischen, teilweise auch in seiner calvinistischen Variante – an. Dazu zählten etwa Lippe, Minden-Ravensberg, das Bergische Land, das märkische Sauerland oder das Siegerland. Andere Gebiete blieben katholisch. Dies waren etwa das kölnische Rheinland, das Sauerland, das Münster- und das Paderborner Land. Diese Gliederung blieb über mehrere Jahrhunderte in etwa gleich. In Teilen des Landes führte die Migrationsbewegung des 19. Jahrhundert (betroffen vor allem das Ruhrgebiet) und die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg zu gewissen Verschiebungen. Seit den 1960er Jahren sowie nach 1990 sorgten erneut Migrationsbewegungen aus dem Ausland noch einmal für Veränderungen. Weitere Änderungen sind mit dem allgemeinen Säkularisierungsprozess in Westeuropa verbunden. Gleichwohl sind insgesamt die in der Reformation entstandenen konfessionellen Grenzen noch immer sichtbar. Nahezu 76 % der nordrhein-westfälischen Bevölkerung sind Mitglieder einer Religionsgemeinschaft oder zählen sich selbst zu einer, wenn es keine formale Mitgliedschaft gibt. 24,7 % der Bevölkerung sind folglich konfessionslos. Der römische Katholizismus ist mit rund 42,2 % stärker vertreten als in der übrigen Bundesrepublik. Etwa 28,3 % der Nordrhein-Westfalen sind Mitglied in einer der evangelischen Landeskirchen. Im Bundesdurchschnitt ist dies leicht unterdurchschnittlich. Kleinere Gruppen sind:
- Muslime: 2,78 %
- Orthodoxe: 0,49 %
- kleine christlliche Religionsgemeinschaften: 1,05 %
- Östliche Religionen: 0,20 %
- Weitere Religionen: 1,17 %[31][32]
Jüdische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen sind nach Vertreibung oder Vernichtung im Dritten Reich kaum noch vertreten. Zustrom erhalten die jüdischen Gemeinden jedoch mittlerweile aus den Zuwanderern aus der ehemaligen UdSSR. Mittlerweile gehören wieder rund 30.000[33][34] Nordrhein-Westfalen jüdischen Gemeinden an.
Besonders im weitgehend katholischen Rheinland sorgen die Moscheebauvorhaben regelmäßige für teils heftig geführte Kontroversen, zum Beispiel im Fall der Zentralmoschee Köln.
Persönlichkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen
Das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen bzw. das Gebiet des heutigen Landes hat natürlich zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Nur eine kleine Anzahl kann hier genannt werden.
Politiker
Allein vier Bundespräsidenten wurden im späteren Nordrhein-Westfalen geboren: Gustav Heinemann, Heinrich Lübke, Johannes Rau, Walter Scheel. Konrad Adenauer und Gerhard Schröder stammen auch zwei Bundeskanzler aus Nordrhein-Westfalen. Über die Grenzen des Bundeslandes bekannte Politiker sind: Norbert Blüm, Wolfgang Bosbach, Jürgen Rüttgers, Ronald Pofalla, Norbert Röttgen, Wolfgang Clement, Franz Müntefering, Ulla Schmidt, Rita Süssmuth, Peer Steinbrück, Guido Westerwelle, Jürgen W. Möllemann und nicht zuletzt Friedrich Engels.
Künstler |
Philosophen und Literaten Wissenschaftler Kirchenleute |
Unternehmer |
Bildung und Forschung
Schulen
In Nordrhein-Westfalen sind für alle Schüler drei bis fünf Grundschuljahre (bis zur Klasse 4) vorgesehen. Es schließt sich der Besuch einer Hauptschule, einer Realschule, eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule an. Nach dem Regierungswechsel 2005 wurde ein neues Schulgesetz beschlossen, welches eine verpflichtende Empfehlung für den Übergang in eine der weiterführenden Schulen durch die Grundschullehrer vorsieht. Dem Beispiel anderer Bundesländer folgend wurden auch zentrale Abschlussprüfungen an Gymnasien und Gesamtschulen, also das Zentralabitur, eingeführt. Die Regelschulzeit wurde dabei auf 12 Jahre verkürzt. In allen Schulen wurden wieder Kopfnoten eingeführt.[35]
Nach den vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Bildungsreporten betrug der Anteil privater, staatlich genehmigter Lehreinrichtungen im Schuljahr 2005/2006 bei den allgemein bildenden Schulen 5,2 Prozent.[36] 2006/2007 erhöhte sich der Anteil auf 5,3 Prozent.[37]
Siehe auch: Abitur in Nordrhein-Westfalen
Universitäten
Noch in den 1950er Jahren gab es in Nordrhein-Westfalen nur wenige Hochschulen oder vergleichbare Bildungseinrichtungen. Traditionsreiche Universitäten bestanden mit der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, der Universität zu Köln, der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, die 1818 die Nachfolge der alten Universität in Duisburg antrat, oder der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, sowie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Im Oktober 2007 wurde die RWTH Aachen von einem Gremium aus Vertretern von Politik und Wissenschaft als „Elite“-Universitität ausgewählt.
In vielen Regionen des Landes und insbesondere im Ruhrgebiet, bestanden dagegen kaum höhere Bildungseinrichtungen. Dies änderte sich erst mit der Bildungsexpansion der 1960er und frühen 1970er Jahre. Alleine im Ruhrgebiet bestehen nunmehr sechs Universitäten und neun Hochschulen. Zahlreiche Forschungsinstitute und Technologiezentren machen das Ruhrgebiet zu Europas dichtester Bildungs- und Forschungslandschaft. Hierbei sind die Ingenieur- und Naturwissenschaften besonders stark vertreten. Bei den Drittmitteleinnahmen liegt Nordrhein-Westfalen aufgrund der vielfältigen Hochschullandschaft deutschlandweit auf Platz 1. Die erste Hochschule des Ruhrgebiets, die Ruhr-Universität Bochum, wurde erst 1962 gegründet. Zu den Hochschulen im Ruhrgebiet zählen weiter die Universität Duisburg-Essen, die aus einer Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen hervorgegangen ist, die Technische Universität Dortmund, die private Universität Witten/Herdecke, die FernUniversität in Hagen und die Folkwang Hochschule im Ruhrgebiet mit den Schwerpunkten Musik und Darstellende Künste. In Westfalen gab es weitere Universitätsneugründungen: die Universität Bielefeld, die Universität Paderborn, die Universität Siegen und die Bergische Universität Wuppertal.
Die Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, Hagen, Köln und Münster sind die größten Universitäten des Landes und gehören, gemessen an der vom Statistischen Bundesamt angegebenen Anzahl ordentlicher Studierender im Wintersemester 2006/2007, zu den 10 größten Universitäten in Deutschland. Im Wintersemester 2005/2006 waren insgesamt etwa 470.000 Studenten eingeschrieben.[38] Insgesamt hat das Land inklusive der Fachhochschulen 26 öffentliche Hochschulen, 7 staatliche Kunst- und Musikhochschulen, 22 anerkannt private Hochschulen sowie 4 Fachhochschulen, die nicht der Dienst- und Fachaufsicht des Landes unterliegen.[39]
Siehe auch: Liste mit allen NRW-Hochschulen
Forschung und Entwicklung
Zahlreiche Organisationen und Einrichtungen der Wissenschaft haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, besonders in der Bundesstadt Bonn, dem ehemaligen Regierungssitz. In vielen verschiedenen Wissenschaftsgebieten engagieren sich die Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Max-Planck-Gesellschaft betreibt verschiedenen Institute und auch die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit mehreren Einrichtungen vertreten. Das Forschungszentrum Jülich zählt zu den größten Forschungseinrichtungen Europas. Die NRW Graduate Schools werden duch das Land gefördert und sind Einrichtungen der Spitzneforschung innerhalb der bestehenden Universitäten.
Wirtschaft
Geschichte
Land von Kohle und Stahl war in den 1950er und 1960er Jahren eine durchaus treffende Selbst- und Fremdbeschreibung für Nordrhein-Westfalen. Das montanindustrielle Ruhrgebiet war nach dem Wiederaufbau wieder eine der wichtigsten Industrieregionen Europas und hat zum Wirtschaftswunder nicht nur im Land, sondern in der gesamten Bundesrepublik entscheidend beigetragen.
Dabei wird vergessen, dass andere Regionen in Nordrhein-Westfalen eine wesentlich längere gewerbliche Tradition aufweisen als das erst im 19. Jahrhundert industrialisierte Ruhrgebiet. Die Textilindustrie hat etwa in Ostwestfalen, in Teilen des bergischen Landes (Wuppertal) und anderen Teilen des Landes den Übergang vom Heimgewerbe zur Fabrikproduktion erfolgreich vollzogen. In weiten Teilen Südwestfalens und des Bergischen Landes war die Eisenerzeugung und -verarbeitung in unterschiedlichen Formen seit der frühen Neuzeit verbreitet. Andere Teile des Landes blieben dagegen lange Zeit weiter landwirtschaftlich geprägt. Dazu gehörte etwa das obere Sauerland, weite Teile des Niederrheins, die Eifel, weite Teile des Münsterlandes und des Hochstifts Paderborn. Nicht zu vergessen ist, dass sich am Rhein und anderen Standorten etwa mit der Chemieindustrie und dem Maschinenbau im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert für das Land wichtige neue Industriezweige ansiedelten. Dagegen blieb der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die für andere Länder bedeutende Automobilindustrie (sieht man einmal von den Deutz-/ und Ford-Werken in Köln und später der Opel-Fabrik in Bochum und dem Mercedes-Benz-Sprinter-Werk in Düsseldorf ab) unterentwickelt. Insgesamt aber kam keine dieser Regionen an die wirtschaftliche und bevölkerungsgeschichtliche Dynamik des „Reviers“ heran.
Spätestens seit den 1960er Jahren begannen sich die negativen Seiten dieser industriellen Monostruktur zu zeigen. Immer wiederkehrende Stahl- und Kohlekrisen ließen den montanindustriellen Sektor immer mehr zusammenschmelzen. Zwar blieben Montanunternehmen wie die RAG Aktiengesellschaft oder ThyssenKrupp regional wichtige Arbeitgeber, waren aber keine Wachstumsmotoren mehr. Dagegen erlebten im produzierenden Sektor die mittelbetrieblichen Unternehmen jenseits des Ruhrgebiets insbesondere im Maschinenbau, der metall- und eisenverarbeitenden Industrie einen erheblichen Aufschwung. Während in Teilen des Ruhrgebiets und den Großstädten des Rheinlandes der Bildungs-, Medien- und Dienstleistungssektor ein immer stärkeres Gewicht erlangten, nahm der gewerbliche Beschäftigtenanteil in ehemals eher peripheren Regionen mit mittelständischer Wirtschaftsstruktur deutlich zu. Im Sauerland sind etwa heute deutlich mehr Menschen im produzierenden Gewerbe beschäftigt als im Ruhrgebiet. Der Strukturwandel fiel in NRW regional sehr unterschiedlich aus. Das Ruhrgebiet und die Großstädte im „Bergischen Städtedreieck“ (Remscheid, Wuppertal, Solingen) wurden dabei hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit ist dort teilweise deutlich über dem Landesdurchschnitt. Anders verlief es in den anderen Regionen. Die Städte am Rhein, vor allem die Großstädte Düsseldorf, Neuss, Köln und Bonn können seit Jahren sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen. Düsseldorf selbst gehört zu den 5 wirtschaftsstärksten Städten Deutschlands. Das Münsterland und das Bergische Land (mit Ausnahme des Städtedreiecks) erleben einen sehr starken Rückgang der Arbeitslosigkeit. Dieser ist mittlerweile deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt.
Wirtschaftsleistung
Trotz des Strukturwandels und des jahrelangen unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums bildete das Land mit einem BIP von 529,4 Milliarden Euro im Jahr 2007 das wirtschaftsstärkste Land Deutschlands.[40] Das Land erwirtschaftet damit rund 21,8 Prozent (Jahr 2007) der deutschen Wirtschaftsleistung. Jeder Nordrhein-Westfale erzielt 2007 statistisch eine Wertschöpfung von rund 29.400 Euro (Deutschland: ca. 29400). Jeder Erwerbstätige erwirtschaftete 2007 statistisch rund 62.000 Euro (Deutschland: ca. 61.000). Damit gehört Nordrhein-Westfalen in der Pro-Capita-Betrachtung zu den eher wirtschaftsschwachen Ländern Westdeutschlands.[41] Im Vergleich mit dem BIP der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreichte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2004 einen Index von 115,0 (EU 27:100 Deutschland:115,2)[42] Im Jahr 2007 konnte ein Wirtschaftswachstum von 4,7 % verbucht werden. Dieser Wert liegt über dem Bundesdurchschnitt und ist der höchste Wachstumswert eines westdeutschen Landes.[43] Folgende Tabelle fasst die Entwicklung der Wirtschaftsleistung seit 1992 zusammen:
Jahr | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
BIP in Mrd. €[44] | 388,19 | 390,5 | 403,5 | 418,4 | 419,9 | 429,8 | 441,1 | 446,0 | 454,3 | 461,9 | 468,6 | 471,3 | 483,2 | 489,0 | 505,8 | 529,4 |
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %[45] | 5,2 | 0,6 | 3,3 | 3,7 | 0,4 | 2,4 | 2,6 | 1,1 | 1,8 | 1,7 | 1,5 | 0,6 | 2,5 | 1,2 | 3,4 | 4,7 |
BIP je Einwohner in tausend €[46] | 22,06 | 22,03 | 22,68 | 23,44 | 23,44 | 23,92 | 24,54 | 24,80 | 25,23 | 25,62 | 25,94 | 26,04 | 26,52 | 26,96 | 27,81 | 29,42 |
Jeder Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen erhielt statistisch in 2007 ein Bruttoarbeitsentgelt von 27.645 Euro (2001=22.262 €). Dieser Wert liegt nur leicht über dem bundesdeutschen Schnitt von 27.083 € (Deutschland: 19.691 €).[47]
Arbeitsmarkt
Die Zahl der Erwerbstätigigen in Nordrhein-Westfalen liegt bei rund 8,5 Millionen im Jahresdurchschnitt für das Jahr 2007. Die Arbeitslosenquote lag im März 2008 bei 8,8 %.[48] Dieser Wert liegt leicht über der bundesdeutschen Arbeitlosenqote und ist der höchste Wert aller westdeutschen Länder.[49]
Jahr | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erwerbstätige in Tsd (Jahresdurchschnitt)[50] | 8034 | 8101 | 7993 | 7908 | 7874 | 7886 | 7937 | 8085 | 8243 | 8511 | 8468 | 8382 | 8433 | 8423 | 8452 | 8583 |
Arbeitslosenquote in % (jeweils 31. Dez.)[51] | · | · | · | · | · | · | · | · | 9,5 | 9,9 | 10,5 | 10,9 | 11,4 | 12,9 | 11,2 | 9,6 |
Wirtschaftsstruktur
Auch wenn immer noch Teile des alten Reviers hohe Arbeitslosenzahlen aufweisen, ist der Strukturwandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft in den industriellen Kernen insgesamt in den letzten Jahrzehnten weit fortgeschritten. Der Dienstleistungssektor ist dabei mittlerweile der Sektor mit den meisten Beschäftigten. Insgesamt unterscheidet sich die sektorale Verteilung der Erwerbstätigen nunmehr unwesentlich vom Bundesdurchschnitt.[52] Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung seit 1950:
Sektor | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1992 | 1996 | 2006 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Land-/Forstwirtschaft | 11,7 | 6,6 | 3,5 | 2,4 | 1,9 | 1,7 | 1,4 |
Produzierendes Gewerbe (mit Baugewerbe) | 54,2 | 56,2 | 53,8 | 40,7 | 38,5 | 34,1 | 24,5 |
Handel, Verkehr, Nachrichtenübermittlung | 16,7 | 17,7 | 18,5 | 20,0 | 20,6 | 21,1 | 26,2 |
Sonstige Dienstleistungen | 17,4 | 19,4 | 24,3 | 36,9 | 39,0 | 43,1 | 47,9 |
Unternehmen
Von den 30 DAX Unternehmen haben 10 ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, davon alleine 4 in Düsseldorf. Daneben gibt es zahlreiche familliengeführte Unternehmen. Von den 10 umsatzstärksten Familienunternehmen Deutschlands sind nach Schätzungen 6 in Nordrhein-Westfalen angesiedelt.[55] Die 30 umsatzstärksten Unternehmen des Landes sind:
|
- Quelle: Wirtschaftsblatt, Stand 2006[56]
Land- und Forstwirtschaft
Seit Jahrzehnten sinkt die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und der in der Landwirtschaft Beschäftigten im Land. 1970 gab es noch fast 130.000 landwirtschaftliche Betriebe, heute (Stand Mai 2005) sind es nur noch rund 51.000. Die Lage bei den forstwirtschaftlichen Betrieben war ähnlich. Hier ging die Anzahl der forstwirtschaftliche Betriebe von rund 11.700 (1979) auf rund 3.000 zurück (Mai 2005). Die forstwirtschaflich genuzte Fläche - also praktisch fast alle Wälder - stieg im Gegensatz zur landwirtschaftlich geutzten Fläche in den angegebenen Zeiträumen um rund 10 Prozent an. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ging um fast 10 Prozent zuück. Gestiegen ist in beiden Bereichen vor allem die Anzahl mit einer bewirtschafteteten Fläche von über 50 Hektar. [57] Die Schwerpunkte der Landwirtschaft sind vor allem das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe und die anderen relativ flachen Bereiche außerhalb der Metropolregionen. Rund 70% des landwirtschaftlich genutzen Landes ist Ackerland. Rund 43 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ist Anbaufläche für Getreide (v.a. Weizen, Gerste und Corn-Cob-Mix). Die nächstgrößern Anbauflächen werden für Futterpflanzen (11 % der gesamten landwirtschaftlichen Nuzfläche; v.a. Silomais), Zuckerrüben (4% ), Raps und Rübsen (4 %) genutzt. Die Fläche für den Weinabau ist sehr gering und befindet sich im Mittelrheintal im Südwesten des Landes.[58] Fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe halten Rinder, etwas über ein Viertel Schweine.[59]
Medien
Printmedien
Zwar hat der Konzentrationsprozess der Presse dazu geführt, dass insbesondere der WAZ-Konzern in einigen Teilen des Landes eine fast monopolartige Stellung erlangt hat. Gleichwohl gibt es daneben weiterhin eine meist lokal und regional beschränkte, aber durchaus lebendige und vielfältige Presselandschaft. Eine landesweite Tageszeitung hat sich seit der Gründung des Landes nicht herausgebildet. In Düsseldorf erscheint die Rheinische Post und das Handelsblatt. Im Raum Köln existiert etwa der DuMont Verlag als Anbieter von Presseerzeugnissen wie dem EXPRESS. In Ostwestfalen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt. Im Münsterland sind die Westfälischen Nachrichten die auflagenstärkste Tageszeitung. In Südwestfalen dominieren mit der Westfälischen Rundschau und der Westfalenpost zwar Blätter aus dem Hause WAZ, jedoch gibt es daneben verschiedene Zeitungen des Verlegers Dirk Ippen (Westfälischer Anzeiger, Der Patriot usw.). Überregionale Zeitungen, die im Land produziert werden sind u. a. das Handelsblatt und der Rheinische Merkur.
Rundfunk und Fernsehen
Der öffentlich-rechtliche Westdeutsche Rundfunk (WDR) ist als Landesrundfunkanstalt der größte Sender im Land. Er ist nicht nur einer der größten Programmlieferanten der ARD, sondern betreibt mit dem WDR Fernsehen ein eigenes Fernseh-Vollprogramm, das nicht zuletzt Wert auf regionale Berichterstattung legt und in elf größeren Städten Lokalstudios unterhält. Daneben betreibt der WDR sechs verschiedene Hörfunkprogramme, die sich an ein jeweils unterschiedliches Zielpublikum richten. In Düsseldorf befindet sich unter anderem eiens der Landesstudios des ZDF. In Köln hat auch der Deutschlandfunk seinen Sitz. Der öffentlich-rechtliche Sender bietet ein Informationsprogramm mit den Schwerpunkten Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, das bundesweit zu empfangen ist. Von Bonn aus sendet die Deutsche Welle in die ganze Welt. Der Auslandssender der Bundesrepublik produziert in der Bundesstadt das Hörfunk- und Internetprogramm. Neben dem WDR Fernsehen gibt es mit NRW.TV ein landesweites privates Fernsehprogramm, sowie zwei weitere regionale private Fernsehsender in Nordrhein-Westfalen. Im Oktober 2005 ging das Kölner Lokalfernsehen center.tv auf Sendung, welches auch mit einer Ausgabe für Düsseldorf vertreten ist. Im März 2006 folgte aus Duisburg Studio 47. Neben dem WDR haben auch einige Sender der RTL-Gruppe, u. a. RTL Television, N-TV und VOX ihren Sitz in Köln. Bis zum Umzug nach Berlin waren auch die Musiksender VIVA und VIVA Plus in Köln ansässig. Durch die Vielzahl der Fernsehsender hat sich in Köln eine beachtliche Medienkonzentration entwickelt, zu der neben den Sendern auch Studios, Produktionsfirmen und weitere Medienunternehmen gehören. In Nordrhein-Westfalen gibt es zudem fast 50 Lokalradios, die großteils das Mantelprogramm von Radio NRW nutzen. Als erstes Lokalradio in Nordrhein-Westfalen hatte Radio DU (heute: Radio Duisburg) im April 1990 Sendestart.
Das ostwestfälische Unternehmen Bertelsmann ist eines der größten Medien- und Verlagsunternehmen der Welt.
Öffentliche Haushalte
Im Jahr 2007 nahm das Land Nordrhein-Westfalen Steuern in Höhe von 40.522,9 Mio. Euro ein[60]. Dem stehen im Haushaltplan 2007 geplante Ausgaben von rund 50. Mrd. Euro gegenüber. Das Land finanziert daher einen Teil seines Haushaltes über Schulden.[61] Ende 2006 betrug der Schuldenstand des Landes 116 Mrd. Euro, darunter 3,1 Mrd. deren Gläubiger die Bundesrepublik Deutschland ist.[62] Die Verschuldung steigt seit Jahren stetig an.[63][64] Jeder Bürger des Landes trägt damit rein rechnerisch rund 6.400 Euro der Schulden des Landes. Im Ländervergleich ist dies ein durchschnittlicher Wert.[65] Dazu kommen zusätzlich rund 47 Mrd. Euro (Stand 2006) Schulden der kommunalen Haushalte.[66]
Im Länderfinanzausgleich gehörte Nordrhein-Westfalen meist – jedoch nicht immer – zu den Geberländern. In 2007 (vorläufiges Ergebnis) zahlt das Land 33 Millionen Euro an die Nehmerländer. Im Vergleich zu den anderen Geberländern ist dies nur ein Bruchteil der Gesamtsumme des Finanzausgleiches.[67][68]
Militär
Nach Ende des Kalten Krieges hat die Bundeswehr insbesondere mit Auflösung der 7. Westfälischen Panzerdivision ihre Truppen in Nordrhein-Westfalen deutlich reduziert. Die Militärverbindungskomission der Roten Armee ist aus Bünde gänzlich abgezogen. Das Militär spielt wirtschaftlich daher eine nur noch untergeordnete Rolle. Eine größere Ausnahme bildet Ostwestfalen-Lippe wo immer noch die Panzerbrigade 21 sowie große Teile der 1. Britischen Panzerdivision stationiert sind, sowie die Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn. In Köln-Wahn sind genauso wie in Bonn (Bundesministerium der Verteidigung), Köln (Heeresamt), Münster (1. Deutsch-Niederländisches Korps) und Mönchengladbach (JHQ Rheindahlen) auch einige Führungsbehörden und Stäbe (Luftwaffenamt, Luftwaffenführungskommando) stationiert.
Verkehrsinfrastruktur
Straßen
Insbesondere die Ballungsraume an Rhein und Ruhr sind duch eines der dichtesten Straßennetze Europas erschlossen:
- In Nord-Süd-Richtung verlaufen die Bundesautobahnen A 1 (Puttgarden-Saarbrücken), A 3 (Emmerich-Passau), A 31 (Emden-Bottrop), A 33 (Osnabrück-Bad Wünnenberg), A 43 (Münster-Wuppertal), A 45 (Dortmund-Seligenstadt), A 57 (Kleve-Köln), A 59 (Dinslaken-Bonn) und A 61 (Kaldenkirchen-Hockenheim).
- In Ost-West-Richtung verlaufen die Bundesautobahnen A 2 (Oberhausen-Berlin), A 4 (Aachen-Görlitz), A 30 (Bad Oeynhausen-Amsterdam), A 40 (Straelen-Dortmund), A 42 (Kamp-Linfort-Castrop-Rauxel), A 44 (Aachen-Kassel), A 46 (Heinsberg-Bestwig) und A 52 (Elmpt-Marl).
Der historische „Ruhrschnellweg“, die heutige Autobahn A 40, (teilweise auch als B 1 geführt) ist für seinen Beinamen „Ruhrschleichweg“ bekannt, da er eine der Straßen mit dem bundesweit höchsten Verkehrsaufkommen und durch tägliche Verkehrsstaus geprägt ist. Die geplante Autobahn A 445 (Werl-Arnsberg) soll nach Fertigstellung die A 2 mit der A 46 verbinden. Die Länge des Straßennetzes des Landes beträgt etwa 19.000 Kilometer.[69]. Davon sind rund 2.180 km Autobahnen, 5.000 km Autobahnen und, 11.200 km Landstraßen. Dazu kommen neben anderen kommunalen Straßen Kreisstraßen mit einer Gesamtlänge von rund 9.800 km.[70]
Schienen
Personenverkehr
Wichtigste Knotenbahnhöfe (Bahnhofskategorie 1) des Schienenpersonenfernverkehrs sind Köln Hbf, Dortmund, Düsseldorf und Essen. Bahnhöfe der Kategorie 2 sind: Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf Flughafen, Hagen Hamm, Köln-Deutz, Köln Flughafen, Münster, Oberhausen, Siegburg/Bonn, Solingen und Wuppertal. Dem Dortmunder Hauptbahnhof ist der große Abstellbahnhof Dortmund Bbf an der Strecke nach Hamm angeschlossen. Als östlichster Punkt des Rhein-Ruhr-Gebietes und als ein wichtiger Schnittpunkt des Nord-Süd- und Ost-Westverkehrs Deutschlands enden und beginnen viele Fernverkehrszüge in Dortmund.
Die Grundlage für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-Westfalen bildet ein Integraler Taktfahrplan (ITF) in Abstimmung mit den Verkehrsverbünden in NRW, den Aufgabenträgern für den SPNV, entwickelt wurde. Nordrhein-Westfalen verfügt über drei zeitlich und räumlich aufeinander abgestimmte Zuggattungen für den SPNV:
- RegionalExpress (RE) mit 26 Linien
- RegionalBahn (RB) mit 57 Linien
- S-Bahn Rhein-Ruhr mit 13 Linien
Seit der Regionalisierung des SPNV gehört neben der Planung und Ausgestaltung des Verkehrsangebots die Bestellung der jeweiligen Linien zur Aufgabe der neun nordrhein-westfälischen Zweckverbände. In Nordrhein-Westfalen bestehen derzeit flächendeckend mit allen Eisenbahnverkehrsunternehmen Verkehrsverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten. Neun Eisenbahnverkehrsunternehmen teilen sich den Betrieb auf den Nahverkehrsstrecken. Die tariflichen Barrieren zwischen den verschiedenen Verkehrsverbünden und -gemeinschaften wurden durch den NRW-Tarif abgebaut.
Siehe auch: Liste der Nahverkehrslinien in Nordrhein-Westfalen, Liste der Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen, IC-Linien, ICE-Linien
Güterverkehr
Im Bereich des Güterverkehrs zählt der Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle zu den größten in Deutschland. Der Umschlagbahnhof Köln Eifeltor in Köln ist (2005) Deutschlands größter Containerumschlagbahnhof für den kombinierten Frachtverkehr Schiene/Straße.
Flughäfen
Das wichtigste interkontinentale und nicht nur landesweit bedeutende Drehkreuz ist der Großflughafen Düsseldorf International. Er ist den Passagierzahlen nach der drittgrößte Flughafen Deutschlands. Hauptsächlich kontinentale Flüge starten vom Flughafen Köln/Bonn, der einer der wichtigsten Frachtflughäfen Deutschland ist. Weitere internationale Flughäfen existieren in Dortmund mit dem Flughafen Dortmund, am Niederrhein in Weeze (Airport Weeze), in der Stadt Greven mit dem Flughafen Münster/Osnabrück und in Büren mit dem Flughafen Paderborn/Lippstadt. Daneben gibt es noch kleinere und Regionalflughäfen, darunter den Verkehrslandeplatz Mönchengladbach, den Flughafen Essen/Mülheim und den Siegerlandflughafen.
Wasserstraßen und Häfen
Das bedeutendste Gewässer in verkehrstechnischer Hinsicht in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein. In Teilen des Unterlaufs ist auch die Ruhr schiffbar und spielte als Transportweg für die Montanindustrie des nach ihr benannten Ruhrgebiets eine wichtige Rolle. Durchgängig schiffbar ist auch die Weser sowie in Teilen die Ems.
In Datteln kreuzen sich vier Kanäle, Rhein-Herne-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal (WDK), Datteln-Hamm-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal, die damit den größten europäischen Knotenpunkt für die Binnenschifffahrt bilden. Eine Sehenswürdigkeit ist das Schiffshebewerk Henrichenburg. Der Ruhrschifffahrtskanal verbindet außerdem den Rhein (Duisburger Hafen) mit dem Mülheimer Rhein-Ruhr-Hafen. Der Gesamtumschlag an den Kanälen des Ruhrgebiets beträgt etwa 25 Mio. Tonnen. Über die genannten Schiffahrtskanäle und den im nördlichen Nordrhein-Westfalen verlaufenden Mittellandkanal werden der Rhein, die Weser und in Verlängerung die noch weiter östlich gelegenen Wasserstraßen miteinander verbunden. Sowohl der größte Binnenhafen als auch der größte Kanalhafen Europas befinden sich im Ruhrgebiet. Der Duisburger Hafen „duisport“, der vom Rhein, von der Ruhr und vom Rhein-Herne-Kanal zu erreichen ist, gilt als Verkehrsdrehscheibe der deutschen Binnenschifffahrt. Er hat zusammen mit den privaten Werkshäfen einen jährlichen Umschlag von mehr als 100 Mio. Tonnen. Im Gegensatz dazu hat der Dortmunder Kanalhafen trotz seiner Größe in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Rückgang der Stahlerzeugung erheblich an Bedeutung verloren.
Radwege
→ Hauptartikel: Radverkehrsnetz NRW
Das landesweite Radverkehrsnetz hat eine Gesamtlänge von ca. 13.800 km auf und ist weitgehend einheitlich beschildert. Das Radverkehrsnetz ist inhaltlich in fast 50 Themenrouten gegliedert. Daran anknüpfend ergänzen die kommunalen Radverkehrsnetze diese landeweite Radweginfrastruktur. Einige Kommunen sind dazu in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen organisiert. Münster ist die inoffizielle Fahrradhaupststadt von Deutschland.
Kultur und Freizeit
Alleine durch die bloße Einwohnerzahl des Landes hat Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl Kulturschaffender und kultureller Einrichtungen zu bieten. In NRW leben geschätzte 30.000 Künstler[71] Im Übrigen spiegeln sich auch in der polyzentrischen Kulturlandschaft die ausgeprägten regionalen Unterschiede des Landes in kulturräumlicher Sicht.
Museen und Ausstellungen
Nach einer Erhebung des Instituts für Museumsforschung verfügte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2004 über insgesamt 683 allgemein zugängliche und nicht ausschließlich kommerzielle Museen, darunter 253 Volkskunde- und Heimatkundemuseen, 105 Kunstmuseen, 43 Naturkundemuseen, 113 Naturwissenschaftliche und technische Museen 39 historische und archäologische Museen sowie über 100 kulturgeschichtliche Spezialmuseen. Die 528 Museen, die Besucherstatistiken lieferten, meldeten für 2004 etwa 14,7 Mio. Besucher.[72]
Die bekanntesten Kunstmuseen des Landes sind die Bundeskunsthalle (Bonn), das Kunstmuseum Bonn, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), das Wallraf-Richartz-Museum (Köln), der museum kunst palast (Düsseldorf), das Museum Folkwang (Essen), das Museum Ludwig (Köln), die Kunsthalle Bielefeld und das MARTa in Herford. Seit dem Ende der 1960er Jahre prägt eine große Anzahl von Galerien die Kulturlandschaft Kölns, ds damit zu den wichtigsten internationalen Kunsthandelsplätzen gehört. Außerdem findet in Köln jährlich Kunstmessen Art Cologne und Cologne Fine Art statt. Eine bedeutende Skulpturensammlung ist die Skulpturensammlung Viersen.
Eines der meistbesuchten Museen ist das Haus der Geschichte in Bonn zur Geschichte der Bundesrepublik. Einblick in die Industriegeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen vermitteln u. a. das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, das Deutsche Tabak- und Zigarrenmuseum (Bünde) und das Westfälische Industriemuseum mit 8 Standorten sowie das Rheinische Industriemuseum mit 6 Standorten. Zahlreiche alte Anlagen der Montanindustrie „entlang der Route der Industriekultur“ können mittlerweile besichtigt werden. Herausragend sind der Landschaftspark Duisburg-Nord und die Zeche Zollverein in Essen auf deren Gelände weitere Museen darunter das red dot design museum für Industriedesign untergebracht sind. Die drei Landesteile präsentieren ihre Kultur darüberhinaus jeweils in weiteren Museen. Dazu zählen das Rheinische Landesmuseum Bonn, das Rheinische Freilichtmuseum, das Westfälisches Freilichtmuseum Detmold und Hagen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (Münster) und das Lippische Landesmuseum (Detmold). Das Heinz Nixdorf MuseumsForum (Paderborn) ist eines der größten Computermuseen der Welt. Die meisten der aufgezählten Einrichtungen in Bonn sind in der Museumsmeile zusammengeschlossen, zu dem noch weitere Museen gezählt werden, u. a. das bekannte Naturkundemuseum Koenig.
Über die römische Geschichte vornehmlich des Rheinlandes informieren das Westfälisches Römermuseum Haltern, das Römisch-Germanische Museum (Köln) sowie der Archäologische Park Xanten. Die Ausstellung des Neanderthal Museums reicht noch weiter in die Zeit zurück.
Siehe auch: Liste der Museen in Nordrhein-Westfalen
Theater
Das Schauspielhaus Bochum ist eine der renommiertesten Bühnen für Sprechtheater in Deutschland. Eines der großen Dreispartenhäuser ist das Theater Dortmund. Daneben zählen auch die Opernhäuser in Köln, Essen und in Düsseldorf/Duisburg zu den bekanntesten ihrer Art in Deutschland. Eine der ältesten städtischen Häuser sind die Städtischen Bühnen Münster. Das lippische Landestheater Detmold ist ein Dreispartenhaus und die größte Reisebühne Europas. Die weiteren Landetheater sind das Rheinisches Landesthater in Neuss, das Westfälische Landestheater in Castrop-Rauxel und das Landestheater Burghofbühne in Dinslaken. Kleinere aber doch sehr populäre Bühnen sind beispielsweise das Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Millowitsch-Theater oder das Hänneschen-Theater in Köln. Daneben gibt es auch ungewöhnliche Spielstätten wie die Balver Höhle und die zahlreichen Freilichtbühnen. Dazu zählen die Naturbühne Hohensyburg, die Freilichtbühne Bökendorf oder die Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg. Die Ruhrfestspiele sind die wohl bekanntesten Theaterfestspiele des Landes.
Neben den Balletten an den genannten Opernhäusern gibt es zahlreiche weitere Tanzensembles. Weltbekannt ist Wuppertaler Tanztheater unter Leitung von Pina Bausch. Weiterhin sind zu nennen das Tanzhaus NRW (Düsseldorf) und das Choreographisches Zentrum NRW, das auch das Performing Arts Choreographisches Zentrum (PACT) auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen bespielt. Alle zwei Jahre findet die Internationale Tanzmesse mit Unterstützung des NRW Landesbüro Tanz statt.
Die bekanntesten kommerziellen Musicals des Landes sind Starlight Express in Bochum, We Will Rock You in Köln und Mamma Mia! im Essener Colosseum Theater.
Musik
Die Heimat Ludwig van Beethovens hat drei Landesorchester: die Neue Philharmonie Westfalen, die Philharmonie Südwestfalen und die ostwestfälische Nordwestdeutsche Philharmonie. Daneben gibt es eine große Anzahl freier Ensemble und 15 kommunale Sinfonieorchester. Dazu zählen das Kölner Gürzenich-Orchester, das Beethoven Orchester Bonn und die Dortmunder Philharmoniker. Bekannt sind außerdem die Orchester des WDR (u. a. das WDR Sinfonieorchester Köln, Rundfunkorchester und die WDR Big Band).[73] Große Spielstätten sind die bereits gennanten Häuser der großen Schauspielhäuser. Darüberhinaus sind beispielsweise die Tonhalle Düsseldorf, die Kölner Philharmonie, die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld, die Beethovenhalle (vgl. auch Festspielhaus Beethoven) in Bonn, das Konzerthaus Dortmund zu nennen. In der Viersener Festhalle finden jährlich die internationale Jazz Festival Viersen statt, in Bonn das Internationale Beethovenfest, in Moers das Moers Festival und in Witten die Wittener Tage für neue Kammermusik. Bis 2003 fand in Köln die Popkomm statt.
Im ChorVerband NRW sind mehr als 3.000 Chören mit rund 250.000 Mitgliedern organisiert. Bekannte Chöre sind der Kölner Männer-Gesang-Verein, Die Westfälischen Nachtigallen, der Kölner Domchor und der Bach-Verein Köln. Auch der WDR hat mit dem WDR Rundfunkchor Köln einen eigenen Chor. In den Karnevals- und Schützenvereinen sind unzählige Musikkorps und Spielmannszüge integriert.
Das Land finanziert vier staatliche Musikhochschulen: die weltbekannte Hochschule für Musik Detmold, Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, Folkwang Hochschule in Essen sowie die Musikhochschule Köln.
Im Bereich der Popmusik im weiteren Sinne zählt der Ballungsraum Rhein-Ruhr neben Berlin, Hamburg und München zu den vier wichtigsten Musikstandorten Deutschlands.[74] Einige bekannte Künstler sind Die Toten Hosen, Nena und die Pioniere elektronischer Musik Kraftwerk. Die Loveparade fand 2007 das erste Mal im Ruhgebiet statt. Künstler wie der aus dem Ruhrgebiet stammende Herbert Grönemeyer oder die fest im rheinischen Brauchtum verankerten Willi Ostermann, die Bläck Fööss oder Die Höhner sind wichtige Träger der regionalen Identität der jeweiligen Region.
Weitere Kulturveranstaltungen
Mit dem wirtschatlichen Strukturwandel an Rhein und Ruhr erfuhr auch die Kulturszene im Kernraum des Landes einen Aufschwung. Das Ruhrgebiet definiert sich nicht mehr ausschließlich über „Kohle und Stahl“. Das Ruhrgebiet bzw. Essen präsentiert sich 2010 unter der Bezeichnung RUHR.2010 als erste nordrhein-wesfälische Stadt als Kulturhauptstadt Europas. Das Ruhrgebiet als Kulturregion präsentiert sich daneben regelmäßig auf den Ruhrfestspielen und der RuhrTriennale. Ein bekanntes Literaturfestival ist die Lit.Cologne.
Sehenswürdigkeiten
Die größte Touristenattraktion des Landes und zugleich der Bundesrepublik ist der Kölner Dom mit rund 6 Millionen Besuchern jährlich. Er ist neben dem Aachener Dom, der Zeche und Kokerei Zollverein und den Schlössern Augustusburg und Falkenlust eine der der vier UNESCO-Welterbestätten des Landes.
Bekannte weitere sakrale Bauten neben den Kirchen der größeren Städte sind u. a. der Altenberger Dom und das Kloster Kloster Corvey. Die größten und bekanntesten Schösser in NRW sind u. a. das Westfälische Versailles Schloss Nordkirchen, die Schloss Burg, sowie als Bestandteil der Rheinromantik die Burgruine Drachenfels im Siebengebirge. Die beiden größten und wohl bekanntesten Denkmäler sind das Hermannsdenkmal in Lippe und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Im Zweiten Weltkrieg waren die in den wirtschaftlichen Zentren des jetzigen Landes gelegenen Städte besonders durch Bombardierungen betroffen. Die historischen Innenstadtbereiche wurde dabei vielfach zerstört. Ausnahmen bilden nur wenige Städte wie Lemgo, Soest, Höxter, Blomberg oder Freudenberg. Die Innenstadt der Münsteraner Innenstadt um den Prinzipalmarkt wurden nach dem Krieg nach historischem Vorbild wiedererrichtet. Einige der bekanntesten Naturdenkmäler sind die Atta-Höhle, die Balver Höhle und die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg.
Das höchste Hochhaus des Landes ist der Post Tower (162,5 Meter) in Bonn. Er ist rund 5 m höher als der Kölner Dom, der damit das zweithöchste Gebäude des Landes darstellt. Das dritthöchste Gebäude ist der KölnTurm. Das Colonia-Haus in Köln ist das vierthöchste Gebäudedes Landes und das höchste Wohnhaus Europas. Höchster Fernmeldeturm ist der Colonius in Köln. Bekannter als dieser ist allerdings der Rheinturm als Wahrzeichen Düsseldorfs.
Siehe auch: Liste der Burgen, Schlösser und Adelssitze in NRW, Liste der Klöster und Stifte in NRW, Liste der historischen Orts- und Stadtkerne in NRW, Liste der höchsten Bauwerke in NRW, Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet, Liste technischer Denkmäler in NRW
Natur
Insgesamt ist Nordrhein-Westfalen etwa zu 25 Prozent bewaldet. Dies ist nur ein leicht unterdurchschnittlicher Wert im Bundesvergleich. Andererseits erreicht der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche Spitznwerte für ein deutsches Flächenland. Für den Naturschutz und die Naherholung für die Bewohner insbesondere der dichtbesidelten Region Rhein-Ruhr weisen die Randregionen des Landes eine bedeutende Rolle auf. Der Strukturwandel im Ruhrgebiet und Umweltschutzmaßnahemen führten insgesamt zu einer sarken Verbesserung der Luft- und Wasserqualität in der Region Rhein-Ruhr.[75] Insgesamt hat Nordrhein-Westfalen Anteil an 14 Naturparks, die teilweise auch aneinander grenzen. Der größte dieser Parks ist der Naturpark Bergisches Land im Rheinischen Schiefergebirge. Nimmt man grenzüberschreitende Gebiete dazu ist der Naturpark Hohes Venn – Eifel der größte Naturpark des Landes. Der Nationalpark Eifel wurde im Jahre 2004 geschaffen und ist der erste Nationalpark des Landes. Diskutiert wird die Schaffung eines weiteren Nationalparks im Siebengebirge (anvisiert bis 2010) sowie die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge. Daneben sind im Land über 2.700 Naturschutzgebiete ausgewiesen. Geschützt sind rund 7 Prozent der Landesfläche (etwa 240.000 Hektar).[76] Das ist der anteilsmäßig gesehen drittgrößte Wert aller Länder.[77] Zu den Natura 2000 Gebieten zählen rund 34.000 km² (rund 8 % der Landesfläche).[78] Das ist ein im Bundesvergleich relativ niedriger Wert.[79]
Die Parks in Nordrhein-Westfalen sind ein weiterer Naherholungsraum. Herauszuheben sind die vier regionale Gartenrouten: „Gärten der kulturellen Ereignisse in Ostwestfalen“, „Gartenroute der Münsterländer Schloss- und Parklandschaft“, „Parks und Gärten als Element der Stadtentwicklung“ im Ruhrgebiet und die „Gärten und Parks im Rheinland, Einblicke – Ausblicke: Garten, Architektur, Landschaft“. Viele Parks sind außerdem in Parknetzwerken organisert. Zu nennen sind das European Garden Heritage Network und das Projekt Garten_Landschaft OstWestfalenLippe. Seit 1984 richtet das Land außerdem regelmäßig Landesgartenschauen aus. Das Land richtete außerdem bereits 9 mal die Bundesgartenschau aus. Bekannte Parks sind u. a. der Grugapark und der Westfalenpark.
Siehe auch: Liste der Naturparks in Deutschland, Liste der Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen
Kulinarisches
→ Hauptartikel: Rheinische Küche und Westfälische Küche
In Bezug auf die nordrhein-westfälische Küche ist einmal mehr die Zweiteilung in einen rheinischen und westfälisch-lippischen Teil zu erkennen. Zu der Rheinischen Küche zählen auch die Küchen des Niederrheins und des Bergischen Landes. Die Westfälische Küche und die hierzu zählende Lippische Küche sind im weiteren Sinne ein Teil der norddeutschen Küche. Die Westfälische Küche ist vor allem deftig und Fleisch spielt eine große Rolle. Die Rheinische Küche ist ebenfalls bodenständig, erscheint im Vergleich zur Westfälischen Küche aber etwas raffinierter. Im Südwesten des Landes wird Wein am Rhein angebaut. Ansonsten ist Nordrhein-Westfalen ein „Bierland“. Neben dem vor allem in Westfalen verbreiteten Pils gibt es mit Altbier und Kölsch zwei Biersorten, die vor allem im Rheinland verbreitet sind.
Sport
Fußball
In sportlicher Hinsicht ist die Fußballtradition Nordrhein-Westfalens hervorzuheben. Die bekanntesten nordrhein-westfälischen Fußballvereine sind Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld, VfL Bochum, SG Wattenscheid 09, Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, FC Schalke 04, 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, Preußen Münster, Rot-Weiß Oberhausen, KFC Uerdingen 05 und Wuppertaler SV Borussia. Die erfolgreichsten Vereine aus Nordrhein-Westfalen im Frauenfußball sind der FCR Duisburg, SG Essen-Schönebeck, SG Wattenscheid 09, FFC Brauweiler Pulheim und FFC Heike Rheine
Siehe auch: Fußball im Ruhrgebiet
Eishockey
Eishockey ist in Nordrhein-Westfalen ebenfalls sehr populär. Die DEG Metro Stars (Düsseldorf), die Kölner Haie, die Krefeld Pinguine, die Iserlohn Roosters und die Füchse Duisburg spielen in der höchsten deutschen Spielklasse, der DEL, die Moskitos Essen in der zweiten Bundesliga. Hinzu kommen diverse Vereine in der Ober- und Regionalliga.
Basketball
Im Spitzenfeld der Basketball-Bundesliga bewegen sich seit einigen Jahren regelmäßig die Telekom Baskets Bonn, RheinEnergie Köln und die Bayer Giants Leverkusen, die auch Rekordmeister sind.
Handball
Insbesondere Ostwestfalen-Lippe und das Bergische Land sind Standort mehrerer Handball-Hochburgen: Zu den namhaften Handballvereinen zählen der TUSEM Essen, der VfL Gummersbach, GWD Minden, TuS Nettelstedt-Lübbecke, der TBV Lemgo und die HSG Düsseldorf
Weitere Sportarten
Zu den bekannten Volleyballvereinen gehören evivo Düren, der Moerser SC und der SV Bayer Wuppertal bei den Herren und der USC Münster sowie der TSV Bayer Leverkusen bei den Damen. Ein Mekka des Reitsports bildet der CHIO in Aachen. Ein bedeutendes Reitturnier im Landesteil Westfalen ist das Balve Optimum.
Beliebte Tennisturniere sind der Düsseldorfer World Team Cup und die Gerry Weber Open in Halle (Westfalen). Im Faustball errang die Damen-Mannschaft des TV Voerde den Weltpokal 2001. Borussia Düsseldorf ist der erfolgreichste deutsche Tischtennisverein der letzten Jahrzehnte. Im Badminton spielte der FC Langenfeld recht erfolgreich. Beim Rudern hat der RTHC Bayer Leverkusen mit Stephan Volkert einen mehrmaligen Olympiasieger in seinen Reihen. Beim Hockey sind die Herren des CHTC (Krefeld) sowohl amtierender Hallenhockey-Meister als auch Europacup-Sieger.
In der Viersener Festhalle findet die jährliche Billard-Weltmeisterschaft Dreiband statt.
Siehe auch
Literatur
- Ludwig Bußmann (Hrsg.): Die Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Köln u. a., 1988, ISBN 3-927098-08-6
- Jörg Engelbrecht: Nordrhein-Westfalen in historischer Perspektive. In: Werner Künzel / Werner Relleke (Hrsg.): Geschichte der deutschen Länder. Entwicklungen und Traditionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Münster, 2005. S. 255–278.
- Walter Först: Kleine Geschichte Nordrhein-Westfalens. Düsseldorf, 1986.
- Peter Grafe u. a. (Hrsg.): „Der Lokomotive in voller Fahrt die Räder wechseln“. Geschichte und Geschichten aus Nordrhein-Westfalen. Berlin/Bonn, 1987, ISBN 3-8012-0118-X
- Jürgen Hartmann (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bundesländer. Bonn 1997
- Karl-Rudolf Korte/Marin Florack/Timo Grunden: Regieren in Nordrhein-Westfalen. Wiesbaden 2006.ISBN 3-531-14301-8
- Landschaftsverband Rheinland und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2006, 3., völlig neu bearbeitete Auflage, ISBN 3-520-27303-9
- Nordrhein-Westfalen Jahrbuch 2007, 8. Jahrgang, K. G. Saur Verlag, München 2006, XIV, 508 S., ISBN 3-598-23954-8 (mit allen wichtigen Adressen und Personen des öffentlichen Lebens!), auch als CD-ROM, ISBN 3-598-23955-6
- NRW-Lexikon. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Kultur. Opladen, 2000, ISBN 3-8100-2336-1
- Andreas Schulte (Hrsg.): Wald in Nordrhein-Westfalen. Zwei Teilbände, insgesamt 1082 S.. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-06481-2
- Gerold Schmidt: Zum 50jährigen Bestehen des Landes Nordrhein-Westfalens: Der historische Beitrag des Rheinlandes zur Entstehung Nordrhein-Westfalens. In: Rheinische Heimatpflege, Köln, 33.Jg./1996, S. 268–273.
Einzelnachweise
- ↑ nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
- ↑ Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen – Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
- ↑ Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen – Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
- ↑ Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW: Kapitel 2: Allgemeine Landesdaten
- ↑ Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW: Kapitel 2: Allgemeine Landesdaten
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 7/2006
- ↑ Geologischer Dienst NRW: Geophysik, Erdbebendienst
- ↑ Bezirksregierung Köln: Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
- ↑ DerWesten.de: Erdbeben: Bei uns keine Gefahr?, WAZ NewMedia
- ↑ Stern.de: Die Rache des Berges
- ↑ Focus.de: Die Zeitbombe im Pott
- ↑ Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz: Niederschlagsverteilung
- ↑ Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW: Kapitel 2: Allgemeine Landesdaten
- ↑ Verordnung Nr. 46 – Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder.
- ↑ Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Wahlarchiv
- ↑ Lippischen Punktationen
- ↑ a b Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen:Landeswappen und -siegel, gefunden am 24.3.2008
- ↑ Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen: Wappenzeichen zum Download, gefunden am 24.3.2008
- ↑ Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Landesflagge, gefunden am 24.3.2008
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen,
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Mittlere Jahresbevölkerung
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Vorausberechnung der Bevölkerung 2005 bis 2025/2050 in NRW
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Bevölkerung in NRW nach Alter und Geschlecht
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Privathaushalte in NRW
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Mikrozensus
- ↑ Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW: Sozialberichte NRW. Personen mit Migrationshintergrund.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Bevölkerung in NRW am 31.12.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Ausländische Bevölkerung in NRW. Ergebnisse des Ausländerzentralregisters
- ↑ Landesvermessungsamt NRW: Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
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- ↑ Volkhard Krech: Was glauben die Menschen in Nordrhein-Westfalen? Erste Ergebnisse einer Untersuchung über religiöse Pluralität, Ruhr-Uni Bochum, 2006
- ↑ Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum; Volkhard Krech: Religion plural
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Steigende Mitgliederzahlen jüdischer Gemeinden in NRW
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- ↑ Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: NRW Schulgesetz verabschiedet
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Bildungsreport NRW 2006
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Bildungsreport NRW 2007
- ↑ Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen: Statistik und Planung
- ↑ Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen: Hochschullandschaft NRW
- ↑ Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: Konjunkturindikatoren NRW
- ↑ Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder
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- ↑ Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder
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- ↑ Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: Konjunkturindikatoren NRW
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- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder
- ↑ Landesregierung NRW: Ministerin Christa Thoben: Familienunternehmen zu Gewinnern der Globalisierung machen/ Nordrhein-westfälische Unternehmen haben schon jetzt beste Chancen auf den Weltmärkten/ 500.000 familiengeführte Unternehmen in Nordrhein-Westfalen
- ↑ Wirtschaftsblatt: Ranking: die 250 größten Unternehmen in NRW
- ↑ Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in NRW: Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in NRW
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Anbauflächen der landwirtschaftlichen Betriebe in NRW
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Viehhaltungen und Viehbestände in NRW
- ↑ Finanzministerium NRW: Steuereinnahmen des Landes Nordrhein-Westfalen im Haushaltsjahr 2007
- ↑ Finazministerium NRW: Haushaltplan 2007
- ↑ Finanzministerium NRW: Verschuldung des Landes NRW
- ↑ Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW: Indikator 3.3 Verschuldung des Landes
- ↑ Statistisches Bundesamt: Finanzen und Steuern. Schulden der öffentlichen Haushalte. 2006. Fachserie 14 Reihe 5. Wiesbaden 2007.
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- ↑ Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW: Indikator 3.5 Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände
- ↑ Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages
- ↑ Bundesfinanzministerium: Ausgleichsbeiträge und Ausgleichszuweisungen der einzelnen Länder im Länderfinanzausgleich
- ↑ Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Straßen.NRW: Straßenbetriebsdienst
- ↑ Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Straßen.NRW: Geschäftsbericht 2006
- ↑ Landesregierung NRW: Kultur
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Museen in NRW 2004
- ↑ Landesregierung NRW: Orchester
- ↑ Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW: Musikwirtschaft. Nordrhein-Westfalen: „Mekka der Livemusik“
- ↑ Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: Umweltakzente NRW 2006
- ↑ Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen
- ↑ Bundesamt für Naturschutz: Naturschutzgebiete
- ↑ Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: Welche Schutzgebiete bilden NATURA 2000
- ↑ Umweltbundesamt: Umwelt Deutschland