Weiße Rose

gewaltfreie, intellektuelle Widerstandsgruppe in NS-Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. März 2004 um 20:44 Uhr durch 217.82.79.168 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Weiße Rose war der Name einer Widerstandsgruppe in München während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Juni 1942 wurde die Gruppe gegründet und bestand bis zum Februar 1943. Sie verteilte Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde.

Mitglieder der Weißen Rose waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie deren Kommilitonen Christoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell sowie der Universitätsprofessor Kurt Huber. Im weiteren Sinne können zur Gruppe auch Hans Conrad Leipelt, Marie-Luise Jahn, Hans Hirzel, Heinz Brenner, Franz J. Müller und Eugen Grimminger gezählt werden. Der Name der Gruppe geht auf ein gleichnamiges Buch von B. Traven zurück.

Die Mitglieder der Weißen Rose verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter.
Die ersten vier wurden von Alexander Schmorell und Hans Scholl von Ende Juni bis Mitte Juli 1942 verfasst und anonym mit der Post an Intellektuelle im Raum München verschickt. Im Winter dieses Jahres wurde die Gruppe durch Sophie Scholl und Willi Graf erweitert. Das fünfte Flugblatt (mit einer geschätzten Auflage zwischen 6000 und 9000) wurde dann in Kurierfahrten in mehreren süddeutschen und auch in einigen österreichischen Städten verteilt.
Das sechste Flugblatt wurde der Gruppe zum Verhängnis. Es war von Kurt Huber verfasst worden und wandte sich gegen die Kriegspolitik des Dritten Reiches. Nachdem nicht alle Exemplare verschickt werden konnten, wurde beschlossen, die übrig gebliebenen Flugblätter an der Universität München zu verteilen. Am 18. Februar 1943 versuchten die Geschwister Scholl, die Blätter an der Universität auszulegen, wurden dabei vom Hausmeister entdeckt und von diesem an die Gestapo ausgeliefert.
Sie wurden von Roland Freisler am Volksgerichtshof zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Das Urteil wurde am 22. Februar an den Geschwistern Scholl und Christoph Probst vollstreckt. Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichthof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943 im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12.Oktober 1943 ebenfalls durch das Fallbeil,nachem die Gestapo über Monate hinweg versucht hatte, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der Weißen Rose herauszupressen.

Heute sind die beiden Plätze vor dem Universitätsgebäude in München nach den Geschwistern Scholl und Prof. Huber benannt, und vor dem Eingang erinnern in den Boden eingelassene, steinerne Flugblätter an die Weiße Rose.

Seit 1980 wird der mit 10 000 Euro dotierte Geschwister-Scholl-Preis in Erinnerung an die Geschwister Scholl verliehen.

Im Mai 2003 gründeten Angehörige der Widerstandsgruppe das Weisse Rose Institut, welches die Leistung der Gruppe wissenschaftlich untersuchen und würdigen soll.


Die Weiße Rose ist auch das Wappen des Hauses York in England.