EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen

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Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) sind ein Unternehmen, das für den Rückbau der stillgelegten Kernkraftwerke Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und Rheinsberg (Brandenburg) verantwortlich ist.

Die beiden Kernkraftwerke waren Bestandteil der Energiepolitik der DDR, die langfristig etwa 30-40 % ihres Strombedarfs durch Kernenergie abdecken wollte. Als erstes Kernkraftwerk der DDR wurde 1966 in Rheinsberg ein sowjetischer Druckwasserreaktor der "WWER"-Linie mit einer elektrischen Leistung von 70 MW in Betrieb genommen.

1967 wurde mit der Errichtung des Kernkraftwerks Greifswald begonnen. Acht Reaktoren des sowjetischen Typs WWER 440-230 mit je 440 MW elektrischer Leistung sollten hier errichtet werden. 1973 nahm der erste Block seinen Betrieb auf. Drei weitere folgten bis 1979. Der fünfte, sicherheitstechnisch erheblich veränderte Block 5 begann im Jahr 1989 mit dem Probebetrieb. Block 6 war zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung ebenfalls bereits errichtet, aber noch nicht in Betrieb. Die Blöcke 7 und 8 befanden sich im Bau. Im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung wurde eine umfassende Sicherheitsanalyse für die Greifswalder Reaktoren durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Reaktoren nur mit großem Aufwand auf westliche Sicherheitsstandards hätten umgerüstet werden können. Daher wurde entschieden, alle Reaktoren in Rheinsberg und Greifswald abzuschalten.

Die EWN sind Rechtsnachfolger des früheren DDR-Kombinats Kernkraftwerke "Bruno Leuschner". Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde 1990 zunächst die Treuhandanstalt als Gesellschafter eingesetzt. Seit Beginn des Jahres 2000 ist das Bundesministerium der Finanzen alleiniger Gesellschafter des Unternehmens.