Linus Kather

deutscher Jurist und Politiker (CDU, 1954 GB/BHE, NPD), MdB
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Linus Kather (* 22. September 1893 in Prossitten/Ostpreußen, † 10. März 1983) war ein deutscher Politiker (CDU, ab 1954 GB/BHE, später NPD)

Leben und Beruf

Linus Kather war Kriegsfreiwilliger im ersten Weltkrieg. 1918 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften mit der Promotion zum Dr. jur. ab. Ab 1920 war er Rechtsanwalt und Notar in Königsberg. Nach der Vertreibung 1945 ließ er sich in Hamburg als Rechtsanwalt nieder.

Partei

Von 1920 bis 1933 war Kather Mitglied der Zentrumspartei. Er gehörte 1945 zu den Mitbegründern der CDU in Hamburg. Von 1950 bis 1953 war er Mitglied des CDU-Bundesvorstandes und 1953 auch Vorsitzender des sog. "Landesverbandes Oder-Neisse". Im Streit um die Vertriebenenpolitik wechselte Kather, am 15. Juni 1954 zum GB/BHE über. Er warf Konrad Adenauer vor, die Heimatvertriebenen nur als "Stimmvieh" zu mißbrauchen.

Aus Protest gegen die Fusion mit der DP verließ er den GB/BHE. Ende der 1960er Jahre trat er der NPD bei, für die er 1969 erfolglos zum Deutschen Bundestag kandidierte. Ab 1970 führte Kather die NPD-nahen Organisationen Aktion Deutschland und Aktion Widerstand, die sich gegen die neue Ostpolitik richteten.

Abgeordneter

Von 1930 bis 1933 war Kather Stadtverordneter in Königsberg.

Kather gehörte von 1946 bis 1949 der Hamburgischen Bürgerschaft an. 1947/48 war er Mitglied des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone. Von 1949 bis 1957 war Dr. Kather Bundestagsabgeordneter. Von 1949 bis zu seinem Austritt aus der CDU leitete er den Bundestagsausschuß für Heimatvertriebene. Vom 24. Juli 1954 bis zum 13. September 1955 war er stv. Fraktionsvorsitzender des GB/BHE.

Vertriebenenarbeit

Kather gründete 1945 die "Notgemeinschaft der Ostdeutschen". Von 1951 bis 1958 war er Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen.

Veröffentlichungen

  • Ein Recht aller Deutschen, Frankfurt am Main, 1959
  • Die Entmachtung der Vertriebenen, 2 Bände, München und Wien, 1964/65
  • Halali in Ostpreußen. Erinnerungen an ein geraubtes Land, Vaduz, 1978
  • Von Rechts Wegen? Prozesse, Esslingen, 1982