Bunker Strausberg

Der Bunker Strausberg wurde im Rahmen des ersten Bunkerbauprogramms der DDR von 1968 in den 1970er Jahren in den Grenzen des Ministeriums für Nationale Verteidigung errichtet und Ende 1979 in Betrieb genommen, seine offizielle Indienststellung durch den Minister für Nationale Verteidigung erfolgte am 13. Juni 1980. Er stellte mit dem Bunker Kagel die technische Basis der Hauptnachrichtenzentrale des MfNV dar. Im Bunker waren wesentliche Einrichtungen der Nachrichtenzentrale "Wostok" des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR installiert. Im „Integrierten Stabsnetz der Partei- und Staatsführung der DDR und der bewaffneten Organe“, im allgemeinen Sprachgebrauch als Sondernetz 1 oder Integriertes Stabsnetz der NVA bezeichnet, bestand eine enges Zusammenwirken mit der Hauptvermittlungsstelle 2 dieses Netzes im Bunker Strausberg (Deutsche Post).
Die Hauptnachrichtenzentrale war ein Nachrichtentruppenteil der direkt dem MfNV unterstellt war. Der Bunker entsprach der Schutzklasse „E“, hatte eine Grundfläche ohne die Nebenanlagen von 70 × 30 Meter und hatte zwei Etagen. Ein Operatives Führungszentrum des MfNV war unterirdisch über ein Gangsystem mit dem Nachrichtenbunker verbunden.
Im Nachrichtensystem der NVA nahm der Bunker eine dominante Stellung ein. Er stellte für das Ministerium für Nationale Verteidigung eine Endvermittlungsstelle dar, zugleich fungierte er als Knotenvermittlungsstelle im Nachrichtensystem und stellte für andere Nachrichtenzentralen Fernmeldeverbindungen sicher. In dieser Eigenschaft betrieb er u.a. Verbindungen zum Zenralen Gefechtsstand der Luftstreitkräfte, zum Bunker Harnekop, zum Bunker Wollenberg im Troposphären-Nachrichtensystem, zum Bunker Kolkwitz, zum Bunker Tessin der Volksmarine und zu anderen Anlagen
Bilder
- Einblicke in den Bunker Strausberg
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Bunkeroberfläche (lks. im Bild), im Hintergrund das OFZ
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Zugang zum Treppenabgang
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Treppenabgang in den Bunker
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Schleusenbereich
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Nach Betreten des Bunkers
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Saal der ehem. autom. Telefonzentrale
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Rohpostzentrale
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Netzersatzanlage (Dieselgeneratoraggregate sind entfernt)
Literatur
- Joachim Kampe: Wostok – die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR, ISBN 3-932566-60-2
- Hans-Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert: Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg, ISBN 978-3-932566-80-6
- Joachim Kampe - Videodokumetation / Bunkeranlagen des Kalten Krieges
Weblinks
- Website Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR
- Nachrichtenzentrale „Wostok“
- Videoclip Bunker Strausberg
Koordinaten: 52° 35′ 36,8″ N, 13° 55′ 16,9″ O