Hans Lämmermann war der erste deutsche Schulpsychologe. Er trat sein Amt 1922 in Mannheim an,[1] wobei er als Teil des besonderen Mannheimer Schulsystems an seinen Posten gelangte. Allerdings blieb er über Jahrzehnte der einzige Psychologe in dieser Position.[2]
Lämmermann sollte vor allem dabei Mitwirken, Schüler den Beurteilungen zu unterziehen, die das Mannheimer Schulsystem mit sich brachte, das in besondere Züge für Gutbegabte, Übergangszüge, Förderklassen und Hilfsschulen unterschied.[3]
Lämmermann promovierte 1930 bei W. Peters zum Thema "Typologie und Ätiologie der Schulberatung".[3] Lämmermann versuchte 1935 erfolglos unter dem Titel „Die Intelligenzprüfung im im Dienste des Ausleseverfahrens für die Hilfsschule“ ein „Mannheimer Verfahren“ zu etablieren, das dem Schulpsychologen die Hauptentscheidung für die Zuweisung zur Hilfsschule zugewiesen hätte.[4] Trotz Lämmermanns Bemühungen oblag diese Entscheidung in Deutschland lange Zeit weiter ausschließlich den Lehrern.[2] Sein Doktorvater Peters wurde nach 1933 aus seinem Amt gedrängt, Lämmermann selbst erlag nach Aufhebungen des Mannheimer Schulsystems 1834/1935 weiteren Einschränkungen und musste seine Arbeit während des Zweiten Weltkriegs ganz einstellen.[3]
Anmerkungen
- ↑ Karl-Heinz Ingenkamp, Urban Lissmann: Lehrbuch der pädagogischen Diagnostik Beltz, 2008 ISBN 3407255039 S. 317
- ↑ a b Ulfried Geuter: The professionalization of psychology in Nazi Germany Cambridge University Press, 1992 ISBN 0521332974 S. 142
- ↑ a b c Otto M. Ewert: Gasteditorial: Schulpsychologie: Ein Anwendungsfach auf dem Weg zu seiner Identität in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie Nr. 1/2001
- ↑ Brigitte Kottmann: Selektion in die Sonderschule Julius Klinkhardt, 2006 ISBN 3781514811 S. 50-51
Personendaten | |
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NAME | Lämmermann, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | erster deutscher Schulpsychologe |