Flughafen Graz

Flughafen in Österreich
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Januar 2010 um 18:07 Uhr durch Lukas9950 (Diskussion | Beiträge) (Revert auf Version von Benutzer:Karl Gruber (11:24:40, 21. Dez. 2009)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Flughafen Graz (eigentlich Flughafen Graz-Thalerhof; IATA: GRZ, ICAO: LOWG, englisch Graz Airport) ist der drittgrößte österreichische Flughafen und liegt im Süden von Graz, etwa 10 km vom Stadtzentrum entfernt. Er liegt großteils in der Gemeinde Feldkirchen und zum kleineren Teil in Kalsdorf. Der Flughafen dient seit 1. Oktober 2008 ausschließlich der zivilen Luftfahrt, ist Teil der Graz AG (ehemals Grazer Stadtwerke) und Heimat des österreichischen Luftfahrtmuseums.

Flughafen Graz-Thalerhof
Kenndaten
ICAO-Code LOWG
IATA-Code GRZ
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über MSL 340 m  (1.115 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 10 km von Graz
Straße Autobahn A 2, Autobahn A 9, Landesstraße B 67
Bahn Bahn- und Busfahrplan
Basisdaten
Eröffnung 1913
Betreiber Flughafen Graz Betriebs GmbH
Terminals 1
Passagiere 1.008.330[1] (2008)
Luftfracht 10.165 t[1](2008)
Flug-
bewegungen
19.603[1] (2008)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
1.500.000 (erw. 2015)
Start- und Landebahnen
17C/35C 3000 m × 45 m Asphalt
17R/35L 760 m × 25 m Gras
17L/35R 640 m × 30 m Gras

Geschichte

[1]

 
Der Tower des Flughafens
 
Die neu errichtete Abflughalle

Der Flughafen Graz-Thalerhof wurde inmitten des Grazer Feldes auf den Gründen einer ehemaligen römischen Villa errichtet, die Zentrum einer privaten Wirtschaftseinheit der Provinz Noricum gewesen sein dürfte.

Ab 1913 wurde begonnen am damaligen k. u. k. Flugfeldes Hangars zu bauen, ebenso wurde ein Grasflugfeld errichtet.

Am 26. Juni 1914 startete schließlich das erste Flugzeug vom Grazer Flughafen.[2] Im selben Jahr wurde auf dem heutigen Flughafenareal auch ein so genanntes Interniertenlager errichtet, welches bis 1917 geöffnet war. In diesem Lager Thalerhof kamen in dem Jahr zwischen 1916 und 1917 rund 1800 Menschen aufgrund der schlechten Bedingungen um.

Drei Jahre nach der Schließung des Lagers ging der Flughafen an die Steiermärkische Landesregierung über, wo man sich ausschließlich auf die Segelfliegerei konzentriere, da militärische und zivile Luftfahrt verboten war. Zwei Jahre später ging die Verwaltung schließlich an die Republik Österreich über.

1925 wurde das erste Flugnetz in Österreich gebildet (Wien – Graz – Klagenfurt). In den folgenden Jahren stiegen die Flugzahlen und der Flughafen wurde in das österreichische Funknetz, bekam eine Peilstation und es wurde mit dem Bau eines Flughafengebäudes begonnen.

Ab 1945, als die Besatzungsmächste Österreich bestimmten, wurde der zivile wie militärische Flugverkehr in Graz – wie im restlichen Österreich auch – nur den Besatzern erlaubt. Zwei Jahre später ging der Flughafen wieder in österreichische Verwaltung über. Am 23. Juni 1951 genehmigten die Besatzer die Eingliederung des Grazer Flughafens in den internationalen Flugverkehr. Vier Jahre später, mit der wiedererlangten Freiheit Österreichs, bekam man die eigene Lufthoheit wieder zurück. Mit dieser wurde ein Ausbau des Flughafens notwendig, eine 1500 Meter lange Betonpiste mit entsprechender Befeuerungsanlage wurde, als Novität in Österreich, errichtet. Bereits 1962 konnte der 1000 Passagier gezählt werden und nach und nach wurde der Grazer Flughafen in der AUA-Netz eingegliedert und mit der Linie Graz – LinzFrankfurt kam die Eingliederung ins internationale Netz.

Die immer steigenden Fluggastzahlen erforderten den Ausbau der Piste auf 2,5 Kilometer und den Bau eines neuen Abfertigungsgebäudes. Anfang der Achzigerjahre wurde ein Präzisionsinstrumentenflugbetrieb der Kategorie III a/b installiert, was die Ausfallsrate wegen Nebels beinahe ausschloss. 1984 landete der erste Jumbo, eine Boeing 747, am Grazer Flughafen.

Zehn Jahre später wurde ein neues Flughafengebäude in Betrieb genommen, 2001 folgte ein neues Frachtgebäude sowie ein Jahr später der heutige Tower. 2002 gewann das steirische Architekturbüro Pittino & Ortner den Wettbewerb für die Erweiterung des Fluggastgebäudes, welches 2005 in Betrieb genommen wurde. Im Zuge des Baus der Koralmbahn soll weiters ein im Flughafengebäude integrierter unterirdischer Bahnhof (sowohl für den Nah- als auch für den Fernverkehr) den Anschluss von Graz-Thalerhof an das öffentliche Verkehrssystem entscheidend verbessern. Derzeit (05/2009) kann man den Flughafen über die S-Bahnlinie 5 Richtung Spielfeld-Straß ausgehend vom Grazer Hauptbahnhof in 10 Minuten erreichen (Ausstieg Flughafen Graz-Feldkirchen) [3]. Dieser liegt dann etwa 3 Gehminuten westlich der Bahnhaltestelle [4].

Bedeutung

Im Linienverkehr dient Graz-Thalerhof als Zubringer für die internationalen Flughäfen Wien, München, Frankfurt, Zürich, Barcelona und London. Im Charterverkehr werden vor allem die Mittelmeer-Ferienziele angeflogen.

Am Flughafen Graz-Thalerhof ist außerdem der Rettungshubschrauber Christophorus 12 (C12) stationiert.

Der militärische Teil des Flughafens befindet sich im westlichen Teil des Flughafengeländes und ist im Besitz des Bundesheeres [5]. Gemeinsam mit der dazugehörigen Kaserne, die unter anderem mehrere Hangars und eine Fliegerwerft beinhaltet, bildet sich daraus der "Fliegerhorst Nittner".

Neben Zeltweg (LOXZ) war Graz bis 2008 die Basis für die Abfangjäger des österreichischen Bundesheeres. Da die Eurofighter ausschließlich in Zeltweg stationiert wurden, wurde der militärische Betrieb am Flughafen Graz mit 1. Oktober 2008 eingestellt. Damit verliert der Raum Graz und Umgebung einen traditionsreichen Militärluftfahrtstandort.

Für die weitere Nutzung des Geländes von beträchtlicher Größe und der dortigen Aviation-Infrastruktur (Taxiway, Gebäude, Tankstelle, Straßen u. Asphaltflächen, Hangars etc.) ist angedacht, dort ukrainische Antonovs auf europäischen Standard umzurüsten.

Am Flughafen befindet sich seit 1981 auch das österreichische Luftfahrtmuseum.

Der Flughafen Graz-Thalerhof ist nach Wien-Schwechat und Salzburg-Maxglan der drittgrößte Flughafen in Österreich und im Frachtaufkommen in Österreich auf Platz drei.

Einzelnachweise

  1. a b c http://www.flughafen-graz.at/home/unternehmen_flughafen/zahlen_daten_fakten.php
  2. NN: 65 Jahre Flughafen Graz, in: Wilhelm Steinböck: Bilanz eines Jubiläums; Graz 1980.
  3. ÖBB-Personenverkehr AG Kursbuch aktuell Fahrplanbild 501 (pdf-Datei 108 KB, abgerufen am 15. Mai 2009)
  4. Flughafen Graz An- / Abreise Fahrplan (abgerufen am 15. Mai 2009)
  5. Bundesministerium der Landesverteidigung

Siehe auch

 
Tower bei der Anfahrt zum Flughafen
Commons: Graz Airport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien