Kurt Kunert

deutscher Flötist und Komponist
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Kurt Kunert (* 12. Juli 1911 in Stettin; † 14. August 1996 in Erfurt) war ein deutscher Flötist und Komponist.

Nachdem er erste musikalische Sporen in der Anklamer "Stadtpfeiferei" erworben hatte, gelangte er 1929 ans Loewesche Konservatorium zu Stettin und 1930 ans Leipziger Konservatorium. Dort wurde er von Maximilian Schwedler, einem Flötisten des Gewandhausorchesters, ausgebildet.

1935 wurde Kunert als Erster Flötist ans Städtische Orchester nach Erfurt verpflichtet und trat im Vorstand der Erfurter Orchesters stets als außerordentlich markante Persönlichkeit auf.

Neben seinem Dienst im Orchester widmete sich der vielseitige Musiker schon bald der Nachwuchsausbildung: 1950-1953 lehrte er an der damaligen Deutschen Hochschule für Musik in Berlin als Dozent für Flöte, Kontrapunkt und Formenlehre. Anschließend unterrichtete er 1953-1958 am Weimarer Konservatorium Flöte und Kammermusik. Zudem war er zeitweiliger stellvertretender Direktor des Erfurter Konservatoriums.

Im Musikleben der Stadt Erfurt erlangte er bald eine besondere Bedeutung. So gründete er 1937 zunächst das Erfurter Bläserquintett und 1946 die Kammermusikvereinigung Erfurt, deren langjähriger Vorsitzender er wurde. Über 40 Jahre organisierte der unermüdliche Künstler mit Vehemenz die Matineen im Angermuseum. Bei dieser Kammermusikreihe setzte er sich in Personalunion als Interpret, Dramaturg und Manager nicht nur für Werke aus seiner Feder, sondern mit gleicher Selbstverständlichkeit für das Thüringer zeitgenössische Tonschaffen ein. Außerdem integrierte er in die Programme Stücke ausländischer Komponisten, um sie dem Erfurter Publikum vorzustellen. Zahllose Ur- und Erstaufführungen neuer Musik sind seinem persönlichen Einsatz zu verdanken. Kurt Kunert besaß die Gabe, seine Stammhörer für moderne Musik zu sensibilisieren, wobei er oft auch musikalisch-literarische Programme spartenübergreifend zusammenstellte. 1955 wurde er zum Kammervirtuosen ernannte.

Werk

Kunert gehörte zu den Komponisten, die sich bemühten, nach wie vor melodiebetont zu schreiben, und die auf Fasslichkeit Wert legen, ohne vordergründig oder konventionell zu sein. Er fühlte sich dem Publikum verpflichtet und engagierte sich im Komponistenverband streitbar für die Popularisierung neuer Musik. Mit Vorliebe hat er Kammermusik geschrieben und dabei die Blasinstrumente besonders reich bedacht. Zu seinem Werk gehören Orchester- und Vokalwerke sowie neun Bläserquintette. Da er als Mann der Praxis stets instrumentengerecht schrieb, griffen Kammermusikensembles gern auf seine Werke zurück. Zu den noch heute gespielten Kompositionen gehören:

  • Sonate für Klarinette und Fagott op. 15 (1953)
  • Bläserquintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Nr. 2, op.17 (1953)
  • Suite für 5 Bläser (1959)

Auszeichnungen

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