Flanger
Der Flanger (engl.) ist ein Effekt in der elektronischen Musik, das zur Klangbeeinflussung dient.
Beim Flanger wird das Originalsignal des Instruments zuerst verdoppelt. Das entstehende Zweitsignal wird anschließend zeitverzögert dem Originalsignal wieder beigemischt. Die Zeitverzögerung wird dabei in einem kleinen Bereich (etwa 1-20 Millisekunden) laufend variiert, wodurch sich kleine Schwankungen der Tonhöhe nach oben und unten ergeben. Durch die Überlagerung mit dem (unveränderten) Originalsignal ergeben sich Interferenzen (etwa Auslöschungen, wenn Schwingungsberg und -tal von Original- und Zweitsignal aufeinander treffen). Der interessant klingende Effekt des Flangers beruht nun darauf, dass die Interferenzen aufgrund der variierenden Zeitverzögerung »wandern« und dadurch für Dynamik im Klangbild sorgen.
Den klanglichen Hauptunterschied zum sog. Phaser -Effekt bewirkt die Rückkopplung des erzeugten Ausgangssignals zum Eingang. Die Intensität der Rückkopplung kann in der Regel fein eingestellt werden und hat großen Einfluß auf den Klangeindruck.
Mit dem Flanger-Effekt lässt sich auch ein pseudo-Stereosignal erzeugen, indem die anfänglichen Zeitverzögerungen für linken und rechten Kanal gegeneinander phasenverschoben werden.
Seit Mitte der 1970er wird der Effekt gerne von E-Gitarristen und unter anderem auch Schlagzeugern eingesetzt. Grundsätzlich können alle elektroakustischen Signalquellen mit dem Flanger-Effekt beeinflußt werden, z.B. mit einem Mikrofon aufgenommener Gesang in der experimentellen Musik.
Ursprünglich wurde der Flanger-Effekt erzielt, indem man zwei Bandmaschinen gleichzeitig das zu manipulierende Signal aufnehmen ließ und dabei die Umlaufgeschwindigkeit der Bandspulen mechanisch variierte. Heute werden dafür aber durchweg elektronische Effektgeräte verwendet.
Hörbeispiel
- Media:Flanger.ogg – Gitarre zuerst ohne Flanger, dann mit
Siehe auch: Effektgerät, Chorus,
Phaser