Skigebiet Dachsteingletscher

Skigebiet in Österreich
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Koordinaten: 47° 28′ 0″ N, 13° 37′ 30″ O

Karte: Steiermark
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Skigebiet Dachsteingletscher
Skigebiet Dachsteingletscher
(ohne Ramsau)
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Anzahl der Pisten 4
Gesamtlänge 4 km
  leicht 2 km
  mittel 1 km
  schwer 1 km
Funparks 2
Halfpipe Nein
Langlaufloipen 32 km
Schneekanonen Nein
Liftanlagen 5
  Pendelbahnen 1
  Sessellifte 1
  Schlepplifte 3
Saison (Winter) Dezember–April
Saison (Sommer) Mai-November

Das Skigebiet Dachsteingletscher, vom Betreiber aktuell auch als Der Dachstein vermarktet, liegt auf dem Dachsteinmassiv und ist durch die Dachstein-Südwandbahn von der Ramsau im oberen Ennstal aus erschlossen.

Das Gebiet liegt im Land Oberösterreich, gehört aber zum steirischen Tourismusverbund Urlaubsregion Schladming–Dachstein. Das Schigebiet ist Mitglied in der salzburgisch-steirischen Ski amadé.

Skigebiet

 
Bergstation auf dem Hunerkogel

Das Gletscherskigebiet erstreckt sich im Höhenbereich 2296 m bis 2680 m ü. A. Es ist ganzjährig in Betrieb mit bis zu fünf Liften welche je nach Schneelage geöffnet sind. Die Bergstation der Pendelbahn liegt auf dem Hunerkogel auf 2687 m ü. A. und ist der höchste Punkt des Skigebietes. Drei Gletscher bedecken das Dachsteinplateau: Hallstätter Gletscher, Gosaugletscher und Schladminger Gletscher. Das Gletscherskigebiet befindet sich hauptsächlich auf dem Schladminger Gletscher.

Zusammen mit dem am südlichen Bergfuß gelegenen Skigebiet Ramsau (Türlwand, 1130 m bis 1636 m) gibt es im Schigebiet 22 km Pisten, davon 4 km auf dem Gletscher, sowie die Edelgrießabfahrt, eine 18 Kilometer lange Offpisten-Abfahrt Richtung Ramsau, und der Dachsteinüberquerung, bei der man auf 25 Kilometern den Gletscher von der steirischen Seite bis nach Oberösterreich nach Obertraun überquert – eine Rückkehr mit Lift ist nicht möglich.[1] Auf dem Dachsteinplateau besteht Anschluss an die Höhenloipen des Langlaufzentrums Ramsau (WM Nordisch 1999). Die geplante WM Skibergsteigen 2012 wird, wie auch das jährliche Dachstein Xtreme, im Raum der Schi- und Langlaufinfrastruktur Ramsau–Dachstein stattfinden.[2]

Neben den Gletscherpisten beherbergt der Gletscher auch den Atomic Superpark, der in der Snowboardszene als Sommerpark bekannt ist. Weitere Tourismusattraktionen sind der Skywalk[3], eine Aussichtsplattform in der Dachstein-Südwand (mit 200.000 Besuchern eines der meistgenutzten Tourismusangebote der Steiermark)[4] und der in den Gletscher geschlagene Eispalast.[3]

Der nahe Dachstein ist der Hauptgipfel des Dachsteinmassivs, mit einer Höhe von 2995 m ü. A.. Ein Aufstieg von der Bergstation der Südwandbahn ist möglich.

Geschichte

Die Anfänge der Dachsteinerschließung begann 1877 mit dem Bau der Simonyhütte. 1961 wurde die Dachsteinstraße von der Ramsau zur Türlwaldhütte gebaut. Die Straße war Voraussetzung für den späteren Bau der Dachstein-Südwandbahn. Der Bau der Pendelbahn dauerte von 1966-1969. Für die Bergstation am Hunerkogel musste der Gipfel des ursprünglich 2694 m hohen Berges weggesprengt werden.[5]

Die Dachstein Gletscherbahn wurde 2003 von der Planai-Hochwurzen-Bahn-Gesellschaft in Schladming übernommen, die auch die Bergbahnen Planai und Hochwurzen an der Südseite des Ennstals betreibt.

In den letzten Jahren reichte die Schneelage nicht aus, um den Liftbetrieb über den ganzen Sommer hinweg aufrecht zu erhalten. Daher wurden hier, weil im Kalkkarst keine Beschneiung möglich ist, Versuche mit Schneekonservierung (Snowfarming) mittels Planen vorgenommen, wie sie auch im Tirolischen und am Kitzsteinhorn einen gewissen Erfolg gezeigt haben. Messungen im Rahmen einer Studie[6] bestätigen den Dachsteingletschern örtlich Dicken bis 100 m, sodass aktiver Gletscherschutz zumindest möglich erscheint.

Funpark

Entlang des Schlepplift Hunerkogel befindet sich der Atomic Superpark. Der Park liegt auf einer Höhe von 2.680 bis 2620 m und weist eine Länge von etwa 350 Metern auf.[7] Der Skisportartikelhersteller Atomic ist der Hauptsponsor des Funparks. Weiterer Sponsoren sind der tschechische Snowboardbekleidungserzeuger Hoursefeathers, Blue Tomato und Adidas.

Errichtet und betreut wird der Atomic Superpark von QParks, einer Firma, die sich auf das Bauen von Snowparks spezialisiert hat. Parkdesigner ist der ehemalige Snowboardprofi Bernd Mandelberger, unterstützt wird er vom Headshaper Andi Röck.[8].

Neben dem 287 m langen Austriaschartelift liegt der Beginner Park auf einer Höhe von 2.669 bis 2629 m [9] Im Beginnerpark finden Anfänger kleine Kicker und Obstacles die den Einstieg in das Freestyle Snowboarding ermöglichen sollen. Auch der Beginnerpark wird von QParks betreut und designt. Aufgrund des geringeren Schneebedarfs kann der Beginnerpark meist zwei Wochen vor dem Superpark öffnen.

Pleasure Jam

Der Pleasure Jam ist ein alljährlicher Event zum Saisonauftakt Mitte November und findet im Atomic Superpark statt. Mitveranstalter und Namensgeber ist das Snowboardmagazin Pleasure. Der erste Pleasure Jam fand im Herbst 2003 statt. Seit 2008 finden die Wettkämpfe im Rahmen der Ticket to Ride World Snowboard Tour statt. Außerdem gibt es einen für alle geöffneten Funpark und ein Rahmenprogramm in Schladming und Rohrmoos.[10]

Skitouren und Freeriden am Dachstein

Wegen seiner hochalpinen Lage eignet sich der Dachstein sehr gut für Skitouren und zum Freeriden.

Österreichische National Skitour

Die österreichische National Skitour ist die wohl längste Skitour in der Dachsteinregion. Die Skitour ist ca. 25 km lang und überwindet eine Differenz von 2400 Höhenmetern. Start der Tour ist die Bergstation der Dachstein-Südwandbahn am Hunerkogel. Im Zuge der Skitour kann der Gipfel des Dachsteins bestiegen werden, dies sollte jedoch nur von geübten Alpinisten in Betracht gezogen werden. Die Tour verläuft über den Hallstätter Gletscher auf die Felsnase des Eissteins zu und führt über eine Gletscherbruchzone bis zur Simonyhütte. Von der Hütte gelangt man über einen Wanderweg zur Gjaidalm von wo aus man in das Skigebiet Krippenstein gelangt. Das letzte Stück führt über die Pisten des Krippensteins nach Obertraun. Alternativ kann von der Simonyhütte über das Weittal oder dem Wiesberghaus nach Hallstatt abgefahren werden.[11]. Die Skitour ist als eher leicht zu bezeichnen, allerdings sollte die hochalpine Lage niemals unterschätzt werden.

Edelgrieß Abfahrt

Das Edelgrieß ist ein breiter Kar zwischen dem Türlspitz und dem Gamsfeldspitz. Das Edelgrieß ist die beliebteste Freeride Abfahrt vom Skigebiet Dachsteingletscher in die Ramsau. Die Abfahrt überwindet eine Differenz von 1600 Höhenmetern und erreicht eine Hangneigung bis zu 45 Grad. Von der Bergstation des Austriaschartenlifts führt eine 20m lange Leiter zum Rosmariestollen, welcher extra für Tourengeher angelegt wurde und auf die Südseite führt. Ein schmaler Grad führt zum Einstieg der Edelgrießabfahrt.

Je weiter man rechts abfährt, desto steiler ist der Hang. Im unteren Bereich kann man zwischen zwei Varianten wählen. Variante eins führt über die Kraml-Lahn, weiter über die Piste des Gamsfeldliftes in die Ramsau. Variante zwei führt über die Karboden zurück zur Talstation der Dachstein-Südwandbahn.[12]

Steilwandabfahrt an der Südflanke "Fluderinne"

Die klassische Steilwandabfahrt in die Ramsau ist die Fluderinne. Auch diese Abfahrt überwindet eine Höhendifferenz von 1600 Metern. Die Abfahrt besteht aus zwei Teilstücken, dem steilen Hochkar und der Knolllahn. Start der Abfahrt ist ebenfalls die Einfahrt Edelgrieß, allerdings muss man den Hang links queren um über die Edelgrießhöhe und den Schmiedestock zur Fluderscharte zu gelangen. Die Steilwandabfahrt ist sehr gut von der Dachstein-Südwandbahn aus einzusehen und sollte nur von exzellenten Freeridern unternommen werden.[13]

Literatur

Herbert Weingartner: Lehrpfad Hallstätter Gletscher- Ein Begleiter durch die Gebirgslandschaft am Dachstein . Atelier Tintifax, Breitenfurt

Einzelnachweise

  1. Planai-Hochwurzen-Bahnen Gesellschaft m.b.H. (Hrsg.): Österreichs Ski-Touren-Eldorado. Folder. (pdf [abgerufen am 10. November 2009] mit Routenkarte).
  2. Weltcup der Skibergsteiger in Schladming-Dachstein, schladming-dachstein.at, 24.Feber 2009
  3. a b Sky Walk und Eispalast, ramsau.com
  4. Österreich Werbung, zit. nach Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft (Hrsg.): Tourismus in Zahlen. Österreichische und internationale Tourismus- und Wirtschaftsdaten. 45. Ausgabe, März 2009, Tabelle Besucherzahlen von Sehenswürdigkeiten in Österreich 2007, S. 63 (pdf 2,1 MB).
  5. Die Chronologie der touristischen Dachsteinerschließung. ANISA-Projekt, Abgerufen am 6. November 2009.
  6. Klaus Reingruber, Andrea Fischer: Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Dachsteingletscher. Projektbeschreibung. Hrsg.: BLUE SKY Wetteranalysen, Institut für Meteorologie und Geophysik [IMGI] der Universität Innsbruck. 2006 (pdf, simonyhuette.at).; Andrea Fischer: Die Dachsteingletscher- eindrucksvolle Indikatoren des aktuellen Klimawandels. Zwischenbericht. Hrsg.: Institut für Meteorologie und Geophysik [IMGI] der Universität Innsbruck. 2007 (pdf, attnang-puchheim.ooe.gv.at [abgerufen am 18. November 2009]).
  7. Atomic Superpark, Funpark, Abgerufen am 4. Dezember 2009 Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>.
  8. Atomic Superpark, Funpark, Abgerufen am 4. Dezember 2009 Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>.
  9. Seilbahnen und Lifte, Dachstein-Gletscherbahn, Abgerufen am 4. Dezember 2009
  10. Horsefeathers Pleasure Jam - Webpräsenz des Events, Abgerufen am 8. Jänner 2010
  11. Skitoureneldorado-Dachstein, Die österreichische National Skitour, Abgerufen am 7. Jänner 2010
  12. Skitouren, Dachstein-Gletscherbahn, Abgerufen am 7. Jänner 2010
  13. Skitoureneldorado-Dachstein, Steil, steiler am steilsten, Abgerufen am 8. Jänner 2010