Als Asteroiden bezeichnet man planetenähnliche Objekte, die sich in Keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen. Die meisten Asteroidenbahnen verlaufen in einem breiten Gebiet zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter im so genannten Asteroidengürtel. Sie füllen damit die Lücke in der Titius-Bode-Reihe. Weitere Asteroidengruppen bewegen sich auf der Jupiter-Bahn (Trojaner). Einige Asteroiden haben sehr exzentrische Umlaufbahnen, die sie im Perihel-Durchgang ins Innere der Venus-Umlaufbahn bringt (Apollo-Typ, s.unten).
In der Terminologie der Astronomen wurde der Begriff Asteroid (sternähnliches Objekt) fast völlig durch kleiner Planet oder Planetoid (planetenähnliches Objekt) ersetzt.
Die Zahl der bekannten Asteroiden geht in die zehntausende. Wenn man auch unbestätigte Beobachtungen zählt, d.h. Asteroiden, die nicht mindestens dreimal an verschiedenen Tagen für eine Bahnbestimmung beobachtet wurden, gibt es mindestens 200.000 Asteroiden. Nur die wenigsten haben allerdings mehr als 100 km Durchmesser, deren größter Ceres ist. Weitere große Asteroiden sind Pallas, Vesta, Juno, Hebe, Iris, Hygeia, Parthenope und Eunomia. Eine Reihe von Asteroiden konnte wurde durch den Vorbeiflug von [[Raumsonden näher untersucht werden:
- Die Raumsonde Galileo flog am auf ihrem Weg zum Planeten Jupiter im Jahre 1991 am Asteroiden Gaspra und 1993 an Ida vorbei.
- Die Sonde NEAR besuchte 1997 und 2000 die Asteroiden Mathilde und Eros.
- Die Sonde Deep Space 1 passierte 1999 den Asteroiden Braille in nur 26 km Abstand.
- Die Sonde Stardust zog 2002 in 3.300 km Entfernung am Asteroiden AnneFrank vorbei.
Etwa 10% der Kleinplaneten laufen nicht auf Bahnen zwischen Mars und Jupiter, sondern jenseits des Neptun oder diesseits des Mars, also näher zur Erde.
Erstere heißen Transneptunische bzw. Kuipergürtel-Objekte (Kuiper belt objects; KPO).
Die innerhalb des Mars reichenden Bahnen gliedert man in 3 Gruppen:
- Amor-Typ - kreuzt die Marsbahn in Richtung Erde: Eros (1898, erdnah bis 0,15 AE) diente 1900/31 zu genauer Vermessung des Sonnensystems. Riesen-Asteroid Albert (Johann Palisa 1911) ging später trotz 200 km Ø verloren, erst 2000 wiederentdeckt. Amor (1932) besitzt eine typische Bahn von 1,08-2,76 AE.
- Apollo-Typ - zwischen Mars- und Erdbahn: Alinda (Max Wolf 1918, als Typ unerkannt). Apollo (K. Reinmuth 1932) mit Bahn 0,65-2,29 AE. Hermes 1937 Flyby in 1½ Monddistanzen; Wiederentdeckung 2003 siehe LONEOS.
- Aten-Typ (kreuzt die Erdbahn von innen). Erster Vertreter 1982 entdeckt.
1990 kannte man 9 Aten und 63 Apollo, 1999 schon 60+415, im November 2003 laut MPC 196+1190. Einige davon sind "Near Earth Objects" (NEO), nach denen wegen kleiner theoretischer Kollisionsgefahr seit einigen Jahren systematisch gesucht wird.
Asteroiden, besonders solche, die der Erde nahekommen können, werden systematisch gesucht, um etwaige Gefahren einer Kollision abschätzen zu können.
Siehe auch: Meteorit
Weblinks
- http://cfa-www.harvard.edu/iau/mpc.html - Minor Planet Center
- http://cfa-www.harvard.edu/iau/lists/MPNames.html - alphabetische Liste der kleinen Planeten
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