Agrargemeinschaft
Eine Agrargemeinschaft ist in Österreich eine zweckgebundene Personen- und Sachgemeinschaft, die bestimmte Grundstücke auf Grund alter Urkunden oder alter Übung gemeinschaftlich verwaltet und nutzt. Die Agrargemeinschaft ist ein selbständiges Rechtssubjekt, also Trägerin von Rechten und Pflichten. Agrargemeinschaftliche Wälder und Weiden sind in den Bergregionen Österreichs ein bedeutendes Element der Land- und Forstwirtschaft.
Rechtshistorische Entwicklung in Österreich
Bereits in ältester Zeit standen Wälder, Weiden und Almen im gemeinschaftlichen Besitz der Ansiedler. Diese Liegenschaften wurden im Mittelalter als Allmende bezeichnet. Jeder Siedler konnte in der Allmende sein Vieh weiden lassen, Holz fällen, Jagd und Fischerei betreiben. Im Vordergrund stand die Holz- und Weidenutzung. Die Allmende geht auf das Gemeineigentum der alten Markgenossenschaft, die Gemeine Mark zurück. Die Gemeine Mark sollte den Haus- und Gutsbedarf aller Ortsansässigen befriedigen. Die trotz Kriegswirren und Seuchen wachsende Bevölkerung engte den Wirtschaftsraum ein und führte zu intensiverer Bodennutzung. Im späten Mittelalter und in der Neuzeit gewannen der Bergbau, das Hüttenwesen und die Salinen an Bedeutung. Zur Sicherung des wachsenden Holzbedarfs beanspruchten die Landesfürsten das Forstregal (Eigentum) an allen nicht nachweislich in Privateigentum stehenden Wäldern. Den Bauern wurde aber weiterhin die Deckung ihres Haus- und Gutsbedarfs gestattet. Der Kampf um Wald und Weide war primär durch Interessenkonflikte zwischen den Grundherren und ihren Untertanen geprägt. Diese Konflikte trugen zu den Bauernkriegen des 16. und 17. Jahrhunderts bei. Aber auch zwischen den ortsansässigen Bauern und der übrigen Bevölkerung kam es zu erbitterten Streitigkeiten über das Gemeindegut, die in Tirol bis heute andauern.
Neben den Bauern erhielten auch sogenannte Kleinhäusler, Handwerker, Gewerbetreibende und sonstige Gemeindebürger Nutzungsrechte – meist als Gnadenbezüge bezeichnet - zur Deckung ihres Hausbedarfs.
Alle diese Nutzungsrechte sind großteils in Urkunden verbrieft, teils aber auch nur gewohnheitsrechtlich (durch alte Übung) begründet. Die Ursprünge, Zwecke und Organisationsformen jener historisch gewachsenen Nutzungsgemeinschaften, die man heute als Agrargemeinschaften bezeichnet, sind sehr vielfältig und beim Auftauchen von Rechtsstreitigkeiten oft von entscheidender Bedeutung.
Das Provisorische Gemeindegesetz vom 17. März 1849 (RGBl. Nr. 170), das Reichsgemeindegesetz vom 5. März 1862 (RGBl. Nr. 18) und die später erlassenen Gemeindeordnungen bzw. Gemeindegesetze sahen an Stelle der früheren, genossenschaftlich organisierten Gemeinde die politische Ortsgemeinde vor. Diese ist als juristisch selbständiger Zusammenschluss aller Gemeindebürger, als moralische Person konzipiert. In der Ortsgemeinde sind die Personenkreise der Gemeindeangehörigen und der Nutzungsberechtigten nicht mehr deckungsgleich. Der Gesetzgeber hat das Eigentum am Gemeindegut (also deren Substanzwert) der Gemeinde und nicht den Gemeindemitgliedern zugedacht. Die Vorgangsweise bei der Transformation des alten Gemeindeguts in die neue Gemeindeverfassung nach 1849 war in den einzelnen Regionen des Kaiserreichs sehr unterschiedlich. Wurde im Grundbuch eine Agrargemeinschaft, Waldgemeinschaft, Weidegemeinschaft, Bauernschaft oder dergleichen als Eigentümerin eingetragen, dann entstand ein formloser, zunächst unorganisierter Gemeinschaftsbesitz. Die Gemeindemitglieder, die diesen Besitz bewirtschafteten, bildeten eine Gemeinschaft der Nutzungsberechtigten. Die Nutzungsrechte an agrargemeinschaftlichen Grundstücken wurden und werden als dem Öffentlichen Recht zugehörig betrachtet.
Mit dem Reichsrahmengesetz vom 7. Juni 1883, RGBl. Nr. 94, betreffend die Teilung gemeinschaftlicher Grundstücke und die Regulierung der darauf bezüglichen gemeinschaftlichen Benützungs- und Verwaltungsrechte wurde ein rechtlicher Rahmen für die Agrargemeinschaften geschaffen, der Ordnung in die verworrene Rechtslage bringen sollte. Allerdings war dieses Rahmengesetz nicht unmittelbar anwendbar; die nötigen Ausführungsgesetze der Kronländer wurden großteils mit jahrzehntelanger Verspätung (in Oberösterreich und Tirol erst 1909) erlassen.
Bei der Auslegung alter Urkunden ist zu berücksichtigen, dass in Österreich die Gemeinde seit 1. Oktober 1938 die Rechtsnachfolgerin der früher bestandenen Ortschaften, Fraktionen und ähnlicher Verbände, Körperschaften und Einrichtungen gemeinderechtlicher Art innerhalb des Gemeindegebiets ist.
Rechtliche Besonderheiten der Agrargemeinschaften
Eine Agrargemeinschaft ist eine zweckgebundene Personen- und Sachgemeinschaft und unterscheidet sich wesentlich von einer zivilrechtlichen Gemeinschaft des Eigentums nach § 825 ff ABGB. Sie besteht aus mindestens zwei Personen, die Anteilsrechte an agrargemeinschaftlichen Grundstücken haben. Die Anteilsrechte sind im Regelfall mit dem Eigentum an bestimmten Grundstücken, den sogenannten Stammsitzliegenschaften verbunden. Diese Verbindung kann, muss aber nicht aus dem Grundbuch (Gutsbestandsblatt der Stammsitzliegenschaft) ersichtlich sein. Der Begriff Stammsitzliegenschaft deckt sich nicht regelmäßig mit dem Grundbuchskörper. Der jeweilige Eigentümer einer Stammsitzliegenschaft hat ein Anteilsrecht an den agrargemeinschaftlichen Grundstücken, ist aber nicht deren Miteigentümer. Der Erwerber einer Stammsitzliegenschaft wird mit dem Eigentumsübergang automatisch Mitglied der Agrargemeinschaft. Vielfach gibt es seit alters her auch Stammsitzliegenschaften ohne landwirtschaftliche Nutzung, sogenannte Bürgerhäuser (Markthäuser). Eine besondere Form der Anteilsrechte bilden die Teilwaldrechte in Tirol; Teilwälder dürfen nicht mehr neu begründet werden, weil ihre Bewirtschaftung meist unzweckmäßig und unrentabel ist. Eher selten und nur in wenigen Regionen des Bundesgebiets (besonders im alemannischen Rechtskreis) anzutreffen sind persönliche (walzende) Anteilsrechte.
Jeder Anteilsberechtigte hat Anspruch auf Teilnahme an der Willensbildung und Verwaltung der Agrargemeinschaft und Anspruch auf Nutzungen, beispielsweise auf den Bezug einer bestimmten Menge Holz aus dem agrargemeinschaftlichen Wald, auf die Beweidung einer Gemeinschaftsalm mit hofeigenen Rindern oder auf Gewinnausschüttungen. Die Nutzungsrechte können zahlenmäßig exakt fixiert oder nach dem jeweiligen Haus- und Gutsbedarf dynamisch gestaltet sein. Für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Agrargemeinschaften ist weitestgehend die Agrarbehörde (also eine Verwaltungsbehörde) und nicht das Gericht zuständig. Die Agrarbehörde entscheidet, ob eine Agrargemeinschaft vorhanden ist, auf welches Gebiet sie sich erstreckt, wem und in welchem Umfang Anteilsrechte zustehen, und sogar über die Frage, ob Gemeindegut oder Gemeindevermögen vorliegt. In einem Teilungs- oder Regulierungsverfahren erstreckt sich die Zuständigkeit der Agrarbehörde auch auf Streitigkeiten über Eigentum und Besitz an den in das Verfahren einbezogenen Grundstücken. Die Agrarbehörde übt die Aufsicht über die Agrargemeinschaften aus und entscheidet auch über Streitigkeiten zwischen der Agrargemeinschaft und ihren Mitgliedern oder zwischen den Mitgliedern untereinander.
Alle Agrargemeinschaften sind juristische Personen, also Träger von Rechten und Pflichten, und können somit etwa Rechtsgeschäfte abschließen oder bei Gericht geklagt werden. Hat eine Agrargemeinschaft eine rechtswirksame Satzung (Statuten), dann ist sie auch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Satzung enthält Bestimmungen über die Organisation, Willensbildung und Verwaltung der Agrargemeinschaft, ferner über Art, Ausmaß und Ausübung der Anteilsrechte. Die Satzung ist Beurteilungsmaßstab für das rechtmäßige Agieren der Agrargemeinschaft und reglementiert deren wirtschaftliche Autonomie. Nach der Rechtsprechung des VfGH (VfSlg.13.975 vom 12. Dezember 1994) sind alle Behörden grundsätzlich an die aufsichtsbehördlich genehmigte Satzung gebunden. Allerdings fordert das Höchstgericht aus guten Gründen, dass auch eine genehmigte Satzung dem Gleichheitsgrundsatz entsprechen muss; daher sind allfällige Diskriminierungen und Schikanen als nichtig zu behandeln. Für die Satzung gelten die grundlegenden Normen des Gemeinschaftsrechts, insbesondere die Vorschriften über die Nichtdiskriminierung und den freien Kapitalverkehr. Einschränkende Satzungsbestimmungen sind nur insoweit zulässig, als damit in nicht diskriminierender Weise ein im Allgemeininteresse liegendes Ziel verfolgt und der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt wird. Alle Agrargemeinschaften haben als Organe die Vollversammlung und einen Obmann (oder eine Obfrau), viele auch einen Ausschuss (oder einen Vorstand). Die Vollversammlung besteht aus allen Mitgliedern und ist gleichsam das oberste Forum. Das Stimmrecht in der Vollversammlung ist grundsätzlich persönlich und darf nur ausnahmsweise durch Vertreter ausgeübt werden. Der von der Vollversammlung gewählte Obmann hat nach innen eine wichtige Leitungsfunktion und vertritt die Agrargemeinschaft - im Rahmen entsprechender Beschlüsse - nach außen. Das rechtgeschäftliche Handeln der Agrargemeinschaft setzt eine interne Willensbildung (Beschlussfassung) voraus. Bei Agrargemeinschaften ohne Satzung entscheidet mangels einer anderen Vereinbarung das Anteilsverhältnis.
Die agrargemeinschaftlichen Grundstücke bilden die sachliche Grundlage einer Agrargemeinschaft. Sie sind ordnungsgemäß zu bewirtschaften, sodass ihre Ertragsfähigkeit nachhaltig gewährleistet ist. Liegen agrargemeinschaftliche Grundstücke vor, dann bilden die Anteilsberechtigten kraft Gesetzes eine Agrargemeinschaft. Es gibt keine Agrargemeinschaft ohne agrargemeinschaftliche Grundstücke (und umgekehrt). Werden alle agrargemeinschaftlichen Grundstücke in der Hand eines Anteilsberechtigten vereinigt, an Außenstehende verkauft oder durch Realteilung in Einzeleigentum transformiert, dann endet automatisch die rechtliche Existenz der Agrargemeinschaft; allerdings hat die Agrarbehörde in diesen Fällen die Richtigstellung des Grundbuchs zu veranlassen. Die Neugründung einer Agrargemeinschaft ist nur durch einen Bescheid der Agrarbehörde möglich, nicht durch einen zivilrechtlichen Vertrag. Die Existenz der Anteilsrechte an den agrargemeinschaftlichen Grundstücken ist vom Grundbuchstand unabhängig. Eine rechtskräftige Regulierungsurkunde hat Vorrang vor einer später durchgeführten Eintragung im Grundbuch. Der grundbuchsrechtliche Publizitäts- und Eintragungsgrundsatz (§ 431 ABGB) gilt in Bezug auf Agrargemeinschaften nicht. Die Grundbuchseintragung ist zwar (neben anderen Urkunden) ein wichtiges Beweismittel, hat aber nur deklarativen Charakter und wirkt nicht konstitutiv. Die Eintragungen im Grundbuch sind bisweilen irreführend; wenn darin Miteigentum eingetragen ist, kann es sich dennoch in Wahrheit um agrargemeinschaftliche Grundstücke handeln. Auch andere Rechtsinstitute des Privatrechts wie Verjährung oder Ersitzung gelten im Zusammenhang mit den Anteilsrechten an einer Agrargemeinschaft nicht. Anteilsrechte können weder durch Nichtausübung erlöschen noch durch faktische Ausübung erworben werden. Zur Veräußerung, Belastung oder Teilung agrargemeinschaftlicher Grundstücke ist grundsätzlich die Genehmigung der Agrarbehörde erforderlich. Die Ausführungsgesetze der Bundesländer bestimmen, unter welchen Voraussetzungen von einer Genehmigung abgesehen werden kann und wann eine Genehmigung zu versagen ist. Über die Anteilsrechte kann nicht frei, sondern nur mit Bewilligung der Agrarbehörde verfügt werden.
Die vollständige Veräußerung einer Stammsitzliegenschaft ist nicht bewilligungspflichtig. Das mit einer Stammsitzliegenschaft verbundene Anteilsrecht kann aber nur mit Bewilligung der Agrarbehörde abgesondert, das heißt, auf eine andere Liegenschaft (üblicherweise in der näheren Umgebung) übertragen werden. Dadurch darf die Wirtschaftsführung und Verwaltung der Agrargemeinschaft nicht erschwert werden und keine zweckwidrige Zersplitterung oder Anhäufung von Anteilsrechten eintreten. Mehrere Landesgesetze und die Satzungen etlicher Agrargemeinschaften sehen zusätzlich auch vor, dass die Übertragung von Anteilsrechten nur mit Zustimmung der Agrargemeinschaft erfolgen darf; solche Bestimmungen dürften dem Sachlichkeitsgebot und dem Gemeinschaftsrecht der EU (Nichtdiskriminierung und Kapitalverkehrsfreiheit)widersprechen. Der Mangel einer agrarbehördlichen Bewilligung für die Übertragung kann durch Grundbuchseintragungen nicht geheilt werden. Bei der Teilung einer Stammsitzliegenschaft ist in der Teilungsurkunde auch eine Bestimmung über die künftige Mitgliedschaft an der Agrargemeinschaft zu treffen. Diese Bestimmung erlangt erst mit Genehmigung der Agrarbehörde Gültigkeit. Ohne diese Genehmigung darf die Teilung der Liegenschaft im Grundbuch nicht durchgeführt werden. (Verwaltungsökonomisch motivierte Ausnahmen von dieser Genehmigungspflicht sind von Bundesland zu Bundesland verschieden). Auch die Übertragung persönlicher („walzender“) Anteilsrechte bedarf einer behördlichen Genehmigung; diese wird mit der Auflage erteilt, dass das bisherige persönliche Anteilsrecht künftig mit einer Stammsitzliegenschaft verbunden werden muss.
Als planmäßige Maßnahmen der Neuordnung sehen die einschlägigen Ausführungsgesetze vor:
- General- oder Spezialteilung der agrargemeinschaftlichen Grundstücke, bis hin zur Umwandlung der öffentlich-rechtlichen Nutzungsrechte in Privatrechte (Alleineigentum jedes Mitglieds);
- Regulierung der gemeinschaftlichen Nutzungs- und Verwaltungsrechte, insbesondere Fixierung des Ausmaßes der Nutzungen, Aufstellen bzw. Ändern von Satzungen und Erlassung von zeitgemäßen Wirtschaftsplänen für agrargemeinschaftliche Wälder, Almen und Weiden.
Geltende Rechtslage in Österreich
Das Flurverfassungs-Grundsatzgesetz 1951 (BGBl. Nr. 103, Wiederverlautbarung eines Bundesgesetzes vom 2. August 1932) normiert unter dem Kompetenztatbestand „Bodenreform“ Grundsätze für die Ordnung der rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse an agrargemeinschaftlichen Grundstücken. Im Rahmen dieser bundesweit geltenden Grundsätze haben die Bundesländer (ohne Wien) unter Berücksichtigung der jeweiligen landesspezifischen Verhältnisse und Bedürfnisse vollzugsfähige Ausführungsgesetze erlassen.
Fundstellen der Ausführungsgesetze (Stand August 2009)
- Burgenland: Flurverfassungs-Landesgesetz, Landesgesetzblatt (LGBl.) Nr. 40/1970, in der Fassung (idF) LGBl. Nr. 22/2007
- Kärnten: Flurverfassungs-Landesgesetz 1979 - K-FLG, LGBl. Nr. 64/1979, idF LGBl. Nr. 10/2007
- Niederösterreich: Flurverfassungs-Landesgesetz 1975, LGBl. 6650 idF 6650-6
- Oberösterreich: OÖ Flurverfassungs-Landesgesetz 1979, LGBl. Nr. 73/1979, idF LGBl. Nr. 3/2006
- Salzburg: Salzburger Flurverfassungs-Landesgesetz 1973, LGBl. Nr. 1/1973, idF LGBl. Nr. 125/2006
- Steiermark: Steiermärkisches Agrargemeinschaftengesetz 1985 - StAgrGG, LGBl. Nr. 8/1986, idF LGBl. Nr. 78/2001
- Tirol: Tiroler Flurverfassungslandesgesetz 1996 (TFLG 1996), LGBl. Nr. 74/1996, idF LGBl. Nr. 53/2007
- Vorarlberg: Gesetz über die Regelung der Flurverfassung, LGBl. Nr. 2/1979, idF LGBl. Nr. 32/2006
Erwähnenswert ist auch das Vorarlberger Landesgesetz über das Gemeindegut, LGBl. Nr. 49/1998, 58/2001, 1/2008; es stützt sich auf die Kompetenz „Gemeindeangelegenheiten“ (Art. 15 B-VG) und ist somit kein Ausführungsgesetz in der Materie „Bodenreform“; die Vollziehung dieses Landesgesetzes obliegt der Vorarlberger Landesregierung; sie kann die Agrarbezirksbehörde Bregenz oder eine Bezirkshauptmannschaft in Vorarlberg allgemein oder fallweise ermächtigen, im Namen der Landesregierung zu entscheiden; zweite Instanz ist der Unabhängige Verwaltungssenat.
Aktuelle Rechtsprobleme bei Gemeindegut-Agrargemeinschaften
Die Teilung agrargemeinschaftlicher Grundstücke und die Regulierung der Anteilsrechte an Agrargemeinschaften zählen zweifelsfrei zum Kompetenztatbestand Bodenreform (Art. 12 Abs. 1 Z. 3 B-VG). Ungeklärt erscheint die Frage, inwieweit der Bodenreformgesetzgeber zur Regelung des Gemeindeguts und von Nutzungsrechten am Gemeindegut zuständig ist. Teilweise besteht hier eine problematische Doppelgleisigkeit bzw. Verflechtung der Normenbereiche Bodenreformrecht und Gemeinderecht. Die Kompetenz der Agrarbehörde zur Regelung der rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse am Gemeindegut konzentriert sich nach herrschender Ansicht darauf, die Ausübung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsrechte zu regeln. Eine undifferenzierte Einbeziehung des Gemeindeguts in das System der Bodenreform ist nach einem richtungweisenden Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) vom 1. März 1982 (VfSlg 9336) gleichheitswidrig, weil dadurch einzelne Gemeindebürger unsachlich bevorzugt werden würden. Gemeindegut darf nicht wie ein sonstiges agrargemeinschaftliches Grundstück behandelt werden. Die Agrarbehörde muss bei Verwaltungsverfahren betreffend Gemeindegut-Agrargemeinschaften Veränderungen der Substanz und die Ausweitung der Nutzungen berücksichtigen. Das Gemeindegut ist Eigentum der Gemeinde und nur insofern beschränkt, als es mit bestimmten öffentlich-rechtlichen Nutzungsrechten einiger oder aller Gemeindeglieder belastet ist, sodass die Substanz (der Substanzwert) und ein allfälliger Überschuss der Nutzungen der Gemeinde als juristischer Person zustehen. Nach Ansicht des VfGH darf aus einer formalen Zuordnung des Eigentums am Gemeindegut an eine Agrargemeinschaft (durch rechtskräftigen Regulierungsbescheid bzw. Eintragung im Grundbuch) nicht der Schluss gezogen werden, dass die Gemeinde den Substanzwert für alle Zeiten eingebüßt hätte. Wird eine bereits regulierte Gemeindegut-Agrargemeinschaft geteilt, muss deren Substanzwert berücksichtigt werden. Die Rechtslage im Zusammenhang mit solchen atypischen Agrargemeinschaften ist sehr kompliziert und juristisch umstritten. Im Dezember 2008 hat die Agrargemeinschaft Mieders (Tirol) beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (EGMR) eine umfangreiche Beschwerde gegen das Erkenntnis des VfGH vom 11. Juni 2008, B 464/07, eingebracht und dem VfGH eine Verkennung der Rechtslage und des Eigentumsbegriffs vorgeworfen. Das Erkenntnis des VfGH vom 11. Juni 2008 hat in Tirol viel Staub aufgewirbelt. Es besagt, dass die Gemeinden und nicht die Gemeindegut-Agrargemeinschaften über das - seinerzeit den Agrargemeinschaften in erster Linie zur Verwaltung übertragene - Gemeindegut verfügungsberechtigt sind [1]. Somit haben auch die Gemeinden und nicht die Agrargemeinschaften Anspruch auf Erträge aus Liegenschaften, die dem Gemeidegut zuzurechnen sind. Wie der EGMR über die Beschwerde der Agrargemeinschaft Mieders entscheiden wird, ist derzeit (August 2009) nicht absehbar. Unabhängig von diesem Beschwerdeverfahren könnte – über den Anlassfall hinaus – die Gesetzgebung Rechtssicherheit schaffen und die Konsequenzen von seinerzeit wahrscheinlich falsch beurteilten (wenn auch rechtskräftigen) Regulierungsbescheiden neu regeln.
Wirtschaftliche Bedeutung und Konfliktfelder
Die Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke durch eine organisierte Gemeinschaft von Nutzungsberechtigten ist im ganzen Alpenraum (also nicht nur in Österreich) auch heute noch weit verbreitet (siehe auch: Waldinteressentenschaft, eine in Deutschland übliche ähnliche Form der gemeinschaftlichen Wirtschaftsführung).
Ursprünglich waren die Anteilsberechtigten in den Agrargemeinschaften vorwiegend Bauern. Infolge des Strukturwandels in der Landwirtschaft dominieren heute zunehmend die Nicht-Landwirte. Interessenkonflikte ergeben sich häufig auch im Zusammenhang mit der jagdlichen Nutzung der agrargemeinschaftlichen Grundstücke. Das Jagdrecht ist Ausfluss des Eigentums, steht also auf Eigenjagdgebieten der Agrargemeinschaft und nicht den Anteilsberechtigten zu; es gehört nicht zu den Nutzungsrechten im Sinn der Bodenreform.
Manche Agrargemeinschaften verfügen über beträchtliche Immobilienwerte und agieren als gut organisierte Wirtschaftskörper auch außerhalb der Urproduktion. Laut Bericht des Nachrichtenmagazins „profil“ wurden in Tirol in den 1950er und 1960er Jahren zwischen 2000 und 3000 Quadratkilometer Grund, die als Gemeindegut gelten, in das Eigentum von etwa 400 Agrargemeinschaften übertragen, und diese Agrargemeinschaften dürfen das ihnen übertragene Gemeindegut nur treuhändisch verwalten. Gewinne aus dem Substanzwert – von Jagdpacht über Dienstbarkeiten für Lifte und Seilbahnen bis zu Erlösen aus Schottergruben, Autobahnraststätten oder Verkauf von Bauland – sind an die Gemeinden abzuführen, auch rückwirkend! Insider erwarten viele Rechtsstreitigkeiten und lange, mühsame Verfahren. Die derzeit herrschende Rechtsunsicherheit beeinträchtigt das wirtschaftliche Agieren vieler Gemeindegut-Agrargemeinschaften in Tirol. Die vertrackten juristischen Probleme könnten durch neue gesetzliche Bestimmungen wahrscheinlich am Besten und Schnellsten gelöst werden.
Liste österreichischer Agrargemeinschaften
Stand 14. Oktober 2008. In der Spalte „Fläche“ (Angaben in ha, auf ar gerundet) neben der Bezeichnung ist das Ausmaß des Eigentums der Agrargemeinschaft angegeben. Den Agrargemeinschaften gehört somit rund 1,32% der Fläche Niederösterreichs.
Bezeichnung | Fläche |
---|---|
Achau (Weidegenossenschaft) | 57,56 |
Adletzberg | 6,16 |
Ahrenberg | 2,75 |
Aichau | 0,86 |
Aigen | 3,12 |
Albern | 2,97 |
Alland Urhausbesitzer | 254,58 |
Almersberg | 0,08 |
Altenberg | 1,01 |
Altendorf | 3,23 |
Altenhof | 12,56 |
Altenmarkt a.d. Triesting | 165,17 |
Altenmarkt im Thale | 41,18 |
Altmelon | 163,98 |
Altruppersdorf | 38,73 |
Altweitra | 9,23 |
Ameisthal | 45,76 |
Angelbach | 24,61 |
Anger | 2,95 |
Annaberg Gutsgemeinde | 597,66 |
Anthofrotte Untere Eisensteinweide | 25,94 |
Arbesthal | 134,31 |
Arbesthal II | 45,97 |
Ardagger Markt | 41,11 |
Artolz | 17,78 |
Atzelsdorf | 8,62 |
Au am Leithagebirge | 482,51 |
Auratsberg | 12,98 |
Autendorf | 29,34 |
Bad Fischau | 59,88 |
Baumgarten | 67,79 |
Berndorf Veitsau | 0,18 |
Bernhards | 9,52 |
Bernhardshof | 1,62 |
Bockfließ - ehemalige Erbpächter | 4,05 |
Böhmsdorf | 12,71 |
Bösenneunzen | 11,35 |
Brand | 5,84 |
Breitenbuch | 29,20 |
Bromberg | 1,76 |
Bruderndorf | 21,32 |
Brunning | 0,81 |
Buchbach | 0,20 |
Bullendorf | 3,06 |
Dallein | 88,31 |
Deutsch Haslau | 95,77 |
Diendorf | 1,73 |
Dietsam | 4,33 |
Dölla | 2,77 |
Dörfl | 0,39 |
Dorna | 3,01 |
Dreistetten | 35,59 |
Drosendorf | 77,44 |
Drösing | 455,14 |
Ebenfurth-Weidegenossenschaft | 7,77 |
Ebenthal | 191,82 |
Ebergersch | 4,40 |
Ebersdorf | 1,59 |
Eibesthal | 163,26 |
Eichberg | 24,64 |
Eichhorn | 45,31 |
Eitenthal | 1,95 |
Elsern | 40,64 |
Endlas | 26,16 |
Engelbrechts | 21,41 |
Ennsdorf | 5,75 |
Erdberg | 17,88 |
Erdweis | 9,27 |
Ernsdorf bei Staatz | 20,95 |
Etzersdorf | 1,71 |
Fahnsdorf | 4,23 |
Fahrafeld | 9,24 |
Felbring | 3,84 |
Feldwies | 284,57 |
Felles | 16,42 |
Fischamend Dorf | 136,87 |
Fischamend Markt | 133,01 |
Flatz | 32,84 |
Föllim | 14,83 |
Förthof-Stein | 20,06 |
Frankenreith | 2,45 |
Frauendorf | 22,52 |
Friedenstein | 234,37 |
Friedersdorf | 1,90 |
Friedreichs | 2,71 |
Füllersdorf | 43,20 |
Ganz | 4,80 |
Gars am Kamp - Gars-Bürgerwald | 44,48 |
Gerolding | 2,80 |
Gleichenbach | 3,20 |
Gleißenfeld | 1,08 |
Goldgeben | 7,43 |
Göllersdorf | 60,97 |
Goslarn | 8,77 |
Gossam | 24,07 |
Göttlesbrunn-Dominikaner | 21,21 |
Göttlesbrunn-Harracher | 147,38 |
Greifenstein - Alt Passauer | 23,22 |
Greis-Göstritz | 75,79 |
Grillenberg | 64,87 |
Groisbach | 19,43 |
Groß Gundholz | 0,38 |
Großgöttfritz | 14,57 |
Großgraben | 4,38 |
Großmeiseldorf | 77,65 |
Großmugl-Streit | 21,55 |
Großnondorf | 55,03 |
Großpertenschlag | 41,18 |
Großstelzendorf | 5,09 |
Großweißenbach3 | 6,15 |
Großwolfgers | 6,41 |
Großwolfgers-Hofstatt | 0,70 |
Grub bei Heiligenkreuz | 39,02 |
Grub-Messern | 5,80 |
Grub-Schönbach | 3,25 |
Grünbach | 1,00 |
Günselsdorf | 146,86 |
Guntramsdorf | 8,87 |
Gut am Steg | 13,90 |
Gutenbrunn | 0,48 |
Guttenbrunn | 3,51 |
Habich | 4,80 |
Habruck | 7,06 |
Haderswörth | 9,33 |
Hafnerbach | 10,03 |
Hafning | 2,18 |
Haitzendorf | 5,52 |
Harbach | 20,92 |
Harmannsdorf | 17,55 |
Harmannsdorf-Dorfgemeinde | 6,40 |
Harmannstein | 2,23 |
Harrau | 1,61 |
Harruck | 2,54 |
Harth | 20,83 |
Haselbach | 156,33 |
Hasendorf | 5,54 |
Haslarn | 3,23 |
Haslau | 5,84 |
Hattmannsdorf | 3,44 |
Hausbach | 8,89 |
Hausleiten | 40,66 |
Heidenreichstein | 314,50 |
Heidenreichstein-Drösiedl | 60,44 |
Heinreichs | 1,37 |
Heinrichs bei Weitra - Pfandlbauerngen. | 2,69 |
Heinrichs bei Weitra | 22,54 |
Heinrichsdorf | 5,98 |
Herzogbirbaum | 195,04 |
Hinterhalbach am Rad | 119,13 |
Hirschenschlag | 3,68 |
Hobersdorf | 38,74 |
Hochgschaid | 1,93 |
Hochneukirchen | 8,57 |
Hochwolkersdorf | 16,72 |
Hof am Leithaberge | 849,56 |
Hofamt | 10,12 |
Hohe Wand | 26,74 |
Höhenberg | 0,58 |
Hoheneich-Kleinhausgemeinde | 5,02 |
Hohenruppersdorf | 631,78 |
Hohenstein | 17,61 |
Hollern | 69,59 |
Hörans | 2,06 |
Hörersdorf | 137,83 |
Hörfarth | 10,03 |
Hörweix | 3,40 |
Hötzelsdorf | 12,60 |
Hub bei Schönbühel | 15,40 |
Hüttendorf | 57,38 |
Jahrings | 1,60 |
Jasenegg | 3,32 |
Jedenspeigen | 8,32 |
Johannesberg | 0,65 |
Judenau | 2,29 |
Kainrathschlag | 39,07 |
Kaltenbach | 29,03 |
Kaltenberg | 0,56 |
Kaltenbrunn | 6,20 |
Kamles | 1,94 |
Kammersdorf | 5,29 |
Kamp | 2,14 |
Katzenberg | 1,63 |
Kegelberg | 153,23 |
Kehrbach 1 | 13,27 |
Kettlasbrunn | 262,55 |
Ketzelsdorf | 69,86 |
Kiblitz | 20,40 |
Kienegg | 2,22 |
Kirchbach | 3,08 |
Kirchschlag i.d. BW | 205,22 |
Kirchschlagl | 6,34 |
Klausen-Leopoldsdorf | 12,66 |
Klein Haslau | 17,40 |
Klein Nonndorf | 5,29 |
Klein Poppen | 3,17 |
Klein Raabs | 9,92 |
Klein Rötz | 82,50 |
Kleinfeld | 33,97 |
Kleingöpfritz | 11,65 |
Kleingundholz | 1,99 |
Kleinhadersdorf | 131,19 |
Kleinkirchberg | 10,02 |
Kleinmeinharts | 2,77 |
Kleinnondorf | 21,41 |
Kleinpertholz | 33,54 |
Kleinschönau-Waidhofen | 3,28 |
Kleinschönau-Zwettl | 12,33 |
Kleinsiegharts | 5,60 |
Kleinsierndorf | 12,40 |
Kleinweißenbach | 21,19 |
Kleinwilfersdorf | 19,74 |
Kleinwolkersdorf | 104,60 |
Kollnitz | 18,48 |
Königsbach | 17,98 |
Kottaun | 51,80 |
Kracking | 7,34 |
Kreuttal | 124,74 |
Kreuzstetten-Probstgemeinschaft | 7,13 |
Kritzendorf | 46,95 |
Kuffarn | 3,97 |
Kulm | 12,95 |
Lackenhof | 121,54 |
Laimbach-Gartleiten | 0,57 |
Laimbach-Thaya | 1,33 |
Landschach | 19,59 |
Langau | 15,17 |
Langenlebarn - Unter-Aigen | 184,16 |
Langenlois - Vierzigergemeinde | 350,38 |
Langenschönbichl | 43,79 |
Langenschönbichl-Augustiner | 7,27 |
Langfeld | 12,68 |
Langschlag I | 30,97 |
Langschlag II | 8,64 |
Laufenegg | 2,56 |
Lehen-Kaumberg | 1,43 |
Leiben | 13,87 |
Leopolds | 0,77 |
Lichtenau-Bernton | 8,73 |
Lichtenwörth | 39,96 |
Lohn | 12,76 |
Lohsdorf | 3,52 |
Loipersdorf Dorfgemeinde | 3,66 |
Losau | 4,20 |
Loschberg | 9,84 |
Luden | 4,65 |
Lugendorf | 54,29 |
Lunz-Schöckelreit | 16,24 |
Lunz-Lunzberg | 97,42 |
Lunz-Rehbergweide | 42,73 |
Magersdorf | 46,13 |
Maiersdorf | 115,71 |
Maigen | 45,06 |
Maigen-Bachleiten | 8,11 |
Maltern | 8,81 |
Mampasberg | 0,06 |
Manhartsbrunn | 26,18 |
Mannswörth | 133,78 |
Marchegg - Heimatland | 136,52 |
Maria Laach a. Jauerling | 5,16 |
Markthof | 37,83 |
Matzen - Waldgenossenschaft | 172,37 |
Merkendorf | 0,90 |
Merzenstein | 6,57 |
Michelhausen | 11,94 |
Michelndorf | 29,97 |
Mistelbach bei Großschönau | 34,65 |
Mistelbach-Barnabiten | 59,35 |
Mistelbach-Fürstlich Bestiftete | 394,25 |
Mitterbach-Gutsgemeinde - Brunnstein-Gemeindealpe | 1084,46 |
Mitterndorf-Martinsberg | 1,27 |
Mollmannsdorf | 120,25 |
Mörenz | 8,47 |
Muckendorf | 55,22 |
Mühlbach | 1,53 |
Münchendorf - Weide- u. Stierhaltungsgenossenschaft | 56,01 |
Münichreith-Waldgasse | 0,36 |
Münzbach | 0,06 |
Muthmannsdorf | 56,42 |
Natschbach | 2,63 |
Neidling | 2,57 |
Nestelberg-Schafhalt | 6,08 |
Nestelberg-Brennwiese oben | 18,43 |
Nestelberg-Brennwiese unten | 11,42 |
Nestelberg-Kuhweide | 40,64 |
Nestelberg-Ochsenweide | 41,81 |
Neuhaus | 24,29 |
Neuhof | 9,28 |
Neumarkt an der Ybbs - Waldgenossenschaft | 50,44 |
Neusiedl | 2,83 |
Neusiedl am Steinfeld | 18,27 |
Neusiedl an der Zaya | 244,40 |
Neusiedl bei Berndorf | 6,17 |
Neusiedl bei Pernitz | 11,11 |
Niederfladnitz | 10,03 |
Niedergrünbach | 3,69 |
Niederhollabrunn | 16,46 |
Niedersulz | 135,78 |
Niederwaltenreith | 1,69 |
Nödersdorf | 1,18 |
Nonndorf | 1,54 |
Nonnersdorf - Ma.Laach | 18,46 |
Ober- und Untergraben | 3,16 |
Oberaschelberg | 2,75 |
Obereggendorf | 401,79 |
Obererla | 15,32 |
Obergrünbach | 8,63 |
Oberhöflein | 5,89 |
Oberkirchen | 0,58 |
Oberloiben – Agrargemeinschaft der 27 Urhäuser in Ober-Loiben | 37,82 |
Oberndorf am Jauerling | 12,53 |
Obernondorf | 7,15 |
Oberrabenthan | 26,35 |
Oberrohrbach | 126,80 |
Oberthern | 33,68 |
Oberwindhag | 3,10 |
Ollern | 26,10 |
Ottenschlag | 5,10 |
Paasdorf-Gemeindeleiten | 74,93 |
Palt | 13,52 |
Pargatstetten | 1,72 |
Patzenthal-Seitenholz | 9,66 |
Patzmannsdorf I | 77,74 |
Patzmannsdorf II | 6,27 |
Payerstetten | 0,11 |
Pehendorf | 3,22 |
Pernitz - Agrargemeinschaft der Urhausbesitzer | 31,58 |
Pernthon | 4,56 |
Perzendorf | 4,10 |
Pfösing | 20,13 |
Pichl | 2,65 |
Pleßberg | 6,37 |
Pottendorf | 19,37 |
Pretrobruck | 15,62 |
Prinzelndorf | 0,78 |
Pyhrabruck | 19,02 |
Raach-Haiderkogl | 32,84 |
Raach-Lerwegbrandl | 2,41 |
Raglitz | 4,08 |
Rappoltschlag | 9,30 |
Rappolz | 20,16 |
Rassing | 2,12 |
Rassingdorf | 29,75 |
Raxendorf | 26,96 |
Reichau | 38,26 |
Reichers | 6,53 |
Reichpolds | 0,40 |
Reinprechts | 8,29 |
Reitern | 2,34 |
Reitersberg | 0,19 |
Reitzendorf | 17,48 |
Rems | 2,71 |
Retz-Auersperg | 0,72 |
Retz-Gatterburg | 0,57 |
Retz-Wieden | 1,96 |
Riebeis | 7,26 |
Rieggers | 2,47 |
Ringelsdorf | 44,53 |
Rodingersdorf | 1,73 |
Roggendorf | 25,73 |
Roggenreith | 31,93 |
Rohrbach | 9,69 |
Rohrbach am Steinfeld | 9,95 |
Rohrenreith | 7,83 |
Rossatz | 1192,71 |
Roßbruck | 3,91 |
Roßbruck-Schöllbüchl | 19,51 |
Rückersdorf-Haidholz | 132,77 |
Rückersdorf-Höflerwald | 32,57 |
Rückersdorf-Schrottholz | 197,63 |
Rührsdorf - Waldgenossenschaft | 165,63 |
Rust im Tullnerfeld | 57,40 |
Saubersdorf | 56,69 |
Schafberg | 6,45 |
Schafberg I | 0,53 |
Scheiblwies | 18,64 |
Scheitz | 4,75 |
Schenkenbrunn | 10,32 |
Schirmannsreith 1 | 3,65 |
Schirmannsreith 2 | 15,04 |
Schirnes | 5,03 |
Schlaubing | 1,21 |
Schönau | 10,53 |
Schönau a.d. Triesting | 40,27 |
Schönau-Ufer | 4,23 |
Schönbach | 10,82 |
Schönfeld - Zwettl | 83,82 |
Schöngrabern | 11,03 |
Schrick | 117,98 |
Schroffen | 3,30 |
Schwarzau am Steinfeld | 87,13 |
Schwarzensee | 21,84 |
Schweinern | 15,05 |
Seibersdorf | 25,57 |
Seibersdorf-Leitha-u. Fischafluß | 12,31 |
Seiterndorf I | 23,45 |
Seiterndorf II | 12,03 |
Selbitz | 3,23 |
Seyfrieds | 13,51 |
Siebenberg | 5,98 |
Siebenhirten | 66,14 |
Siebenlinden | 1,16 |
Siegersdorf | 14,31 |
Singenreith | 7,13 |
Sittendorf | 28,23 |
Sitzendorf | 0,56 |
Sitzmanns | 3,99 |
Sooß | 263,86 |
Spannberg-101 Bestiftete | 89,30 |
Spannberg-Birbaumleiten | 25,05 |
Spannberg-Neusiedler Wald | 153,76 |
Sparbach | 15,88 |
Sperkental | 4,22 |
Spielberg | 17,57 |
Spital | 32,97 |
St. Martin - Zeil | 1,91 |
St. Peter in der Au | 200,75 |
St. Johann am Steinfeld | 9,39 |
St. Pantaleon | 0,71 |
St. Veit an der Triesting | 128,05 |
Starrein | 15,81 |
Starzing | 1,32 |
Stein-Eichberg | 1,56 |
Stetten | 19,35 |
Stillfried | 62,03 |
Stixneusiedl | 81,69 |
Straßhof 1 | 0,55 |
Straßhof 2 | 0,92 |
Stratzdorf | 2,83 |
Streithofen | 9,46 |
Sulz | 3,66 |
Süssenbach-Gmünd | 1,07 |
Süssenbach-Raabs | 10,45 |
Tattendorf | 57,73 |
Tautendorf | 11,49 |
Tautendorf-Buchberger Untertanen | 23,33 |
Tautendorf-Garser Untertanen | 34,84 |
Teesdorf | 77,69 |
Teichmanns | 3,38 |
Thalham | 0,96 |
Thallern - Krems | 124,84 |
Thallern - Tulln | 5,26 |
Thaures | 9,32 |
Theiß - Hollenburger-Untertanen | 33,69 |
Theiß 6 Imbacher Untertanen | 26,58 |
Theresienfeld - Weide- u.Stierhaltungsgenossenschaft | 82,21 |
Thunau am Kamp | 27,69 |
Traismauer-Lehenteilgesellschaft | 125,89 |
Traismauer-Urhausbesitzer | 31,63 |
Trandorf | 84,23 |
Traunfeld | 30,46 |
Trautmannsdorf | 3,03 |
Trübensee | 27,93 |
Tulln | 17,90 |
Türnitz-Marktgemeinschaft | 260,62 |
Türnitz-Schildbachrotte | 172,65 |
Türnitz-Thorstall | 81,00 |
Ulrichs bei Weitra | 4,13 |
Ulrichsdorf | 1,20 |
Ungerbach | 22,14 |
Untereggendorf 1 - Weide-und Waldgenossenschaft | 92,47 |
Untereggendorf 2 | 63,03 |
Untererla | 2,19 |
Untergrafendorf | 1,63 |
Unter-Loiben | 219,39 |
Untermeierhof | 27,86 |
Unterolberndorf | 46,73 |
Unterpfaffendorf | 40,66 |
Unterrohrbach | 28,93 |
Unterthalheim | 4,55 |
Uttissenbach | 6,89 |
Vießling | 17,56 |
Voirans | 1,10 |
Voitsau | 23,46 |
Wachtberg | 1,25 |
Waidmannsfeld | 11,38 |
Waldhams | 6,03 |
Waldhausen | 11,12 |
Walpersdorf | 7,83 |
Walterschlag | 15,30 |
Wampersdorf | 31,62 |
Wanzenau | 54,42 |
Weidenau | 1275,29 |
Weidenau-Klein-Eben | 110,64 |
Weidenau-Kuchl-Bergbauernalm | 125,28 |
Weierburg-Glaswein - Waldgenossenschaft | 122,60 |
Weinling | 5,50 |
Weinpolz | 61,43 |
Weinzierl a. Walde | 30,95 |
Weinzierl bei Krems - 20 Lehnergenossenschaft | 7,52 |
Werschenschlag | 4,66 |
Wiederfeld | 6,17 |
Wiehalm | 15,44 |
Wielandsberg | 5,78 |
Wiesensfeld | 14,51 |
Wietzen | 8,00 |
Wilhalm | 25,28 |
Wilhersdorf bei Margarethen | 2,11 |
Winkl | 30,72 |
Wittau | 25,36 |
Wolfenreith-Schenkenbrunn | 23,72 |
Wolfenreith-Weinzierl am Wald | 4,44 |
Wolfpassing – (Altpassauer) | 58,72 |
Wolfpassing a.d. Hochleiten | 114,91 |
Wolfsberg | 4,09 |
Wollmannsberg | 64,01 |
Wollmersdorf | 16,04 |
Wultschau | 13,90 |
Würnsdorf-Bergern | 0,84 |
Ysper | 16,96 |
Zaina II | 1,70 |
Zaina-Bauernau | 0,95 |
Zaina-Perzendorf | 42,88 |
Zeining | 70,96 |
Zeiselmauer | 116,23 |
Zemmendorf | 4,03 |
Zettenreith | 18,36 |
Zettlitz | 39,71 |
Zillingdorf 1 | 375,31 |
Zillingdorf 2 | 18,63 |
Zillingdorf-Dampfstadel | 0,23 |
Zintring | 15,18 |
Zissersdorf | 3,58 |
Zistersdorf | 201,17 |
Zögersbach - Weidegemeinschaft „Am Himmel“ | 76,66 |
Zweierwald | 3,88 |
Zwinzen | 14,34 |
Stand Dezember 2009. In Oberösterreich gibt es rund 190 "echte" Agrargemeinschaften mit einer Gesamtfläche von ca. 7.000 ha und ungefähr 3.000 Mitgliedern. 21 Agrargemeinschaften verfügen über "Eigenjagdgröße" (mindestens 115 ha). 67 Agrargemeinschaften besitzen zumindest 10 ha Grund. Agrargemeinschaften unter 10 ha sind in der folgenden Tabelle nicht erfasst.
Agrargemeinschaft Schenkenfelden || style="text-align:right" | 153,07Flächenangaben im Eigentum der jeweiligen Agrargemeinschaft auf ha gerundet.
Bezeichnung | Fläche |
---|---|
Agrargemeinschaft Weyer / Weyer Markt | 525,16 |
Agrargemeinschaft Grein | 342,09 |
Agrargemeinschaft Hutterer Böden / Hinterstoder | 299,63 |
Agrargemeinschaft Miesenwald / Schenkenfelden | 256,52 |
Agrargemeinschaft Frankenmarkt | 221,01 |
Agrargemeinschaft Leonsbergalm / St. Wolfgang | 219,66 |
Agrargemeinschaft Leonfelden / Bad Leonfelden | 217,71 |
Agrargemeinschaft Aigen / Aigen i.M. | 209,21 |
Agrargemeinschaft Kirchdorf an der Krems / Micheldorf | 193,27 |
Agrargemeinschaft Schwarzenberg (Gleinkerau) / Spital am Pyhrn | 187,85 |
Agrargemeinschaft Gammeringalm / Spital am Pyhrn | 187,71 |
Agrargemeinschaft Arlingalm / Spital am Pyhrn | 180,32 |
Agrargemeinschaft Egglalm / Rosenau am Hengstpass | 165,04 |
Agrargemeinschaft Uttendorf / Helpfau-Uttendorf | 160,95 |
Agrargemeinschaft Tiefenbach / Adlwang | 153,24 |
Agrargemeinschaft Alpe Kampachtal / Rosenau am Hengstpass | 136,71 |
Agrargemeinschaft Schörfling | 131,86 |
Agrargemeinschaft Haslach / Haslach an der Mühl | 131,70 |
Agrargemeinschaft Pettenbach | 124,66 |
Agrargemeinschaft Wildalpe / Hinterstoder | 123,94 |
Agrargemeinschaft Langholz / Stadl-Paura | 95,47 |
Agrargemeinschaft Oberneukirchen | 93,00 |
Gemeinschaftsalpe Schaumbergalm / Großraming | 81,92 |
Agrargemeinschaft Moosalm / St. Wolfgang | 79,96 |
Agrargemeinschaft Kremsmünster | 77,81 |
Agrargemeinschaft Gaflenz | 67,91 |
Agrargemeinschaft Hintersteineralm / Spital am Pyhrn | 67,83 |
Agrargemeinschaft Vormaueralm / St. Wolfgang | 64,38 |
Agrargemeinschaft Hoheneck / St. Wolfgang | 63,79 |
Agrargemeinschaft Ochsenwaldalm / Spital am Pyhrn | 60,93 |
Agrargemeinschaft St. Oswald / St. Oswald bei Freistadt | 55,90 |
Agrargemeinschaft Breitenbergalm / St. Wolfgang | 55,65 |
Agrargemeinschaft Rauchgrabenweide / Großraming | 51,84 |
Agrargemeinschaft Winklerfraidalm / Spital am Pyhrn | 37,99 |
Agrargemeinschaft Hochsteinalm / Hinterstoder | 35,03 |
Agrargemeinschaft Rieserwald / Spital am Pyhrn | 31,39 |
Gemeingrund Brumauer / Gaflenz | 26,55 |
Agrargemeinschaft Perg | 26,50 |
Kommune Hofkirchen im Mühlkreis | 26,18 |
Agrargemeinschaft Hinterhütten / Pierbach | 23,21 |
Agrargemeinschaft Zeitschenalm / Rosenau am Hengstpass | 21,40 |
Agrargemeinschaft Kandlschlag / Ulrichsberg | 16,92 |
Agrargemeinschaft Leopoldschlag / Leopoldschlag | 16,15 |
Agrargemeinschaft Putzleinsdorf | 15,75 |
Agrargemeinschaft Dietrichschlägerholz / Ulrichsberg | 15,33 |
Gemeinschaftlicher Grund Stiegersdorf / Leopoldschlag | 15,19 |
Dorfgemeinschaft Zulissen / Rainbach i.M. | 14,86 |
Agrargemeinschaft Dorf / St. Ägidi | 11,58 |
Agrargemeinschaft Gramastetten | 11,54 |
Agrargemeinschaft Wildleithen / St. Konrad | 11,46 |
Agrargemeinschaft Peilstein / Peilstein i.M. | 11,18 |
Dorfgemeinde Linden / St. Georgen am Walde | 10,97 |
Agrargemeinschaft Mitterkirchen | 10,63 |
Bezeichnung | Fläche |
---|---|
Waldgenossenschaft Aich, Aich-Assach | 1042 |
Agrargemeinschaft Einötzen, Einach | 856 |
Eisenerzer Waldgenossenschaft, Eisenerz | 1710 |
Agrargemeinschaft Gsengegg, Rohrmoos-Untertal | 1100 |
Agrargemeinschaft Hirschegg-Piber, | 722 |
Leobner Realgemeinschaft, Leoben | 5855 |
Agrargemeinschaft Waldgenossenschaft Liezen | 1230 |
Bürgerliche Forstkommune Mariazell | 1122 |
Agrargemeinschaft Bürgerschaft Obdach | 604 |
Agrargemeinschaft Waldgenossenschaft Sattental, Pruggern | 515 |
Agrargemeinschaft Schildenwang, Weißenbach | 844 |
Agrargemeinschaft Seckauer Waldgenossenschaft, Gaal | 802 |
Trofaiacher Wald- und Wirtschaftsgemeinschaft, Trofaiach | 420 |
Siehe auch
Waldinteressentenschaft, eine in Deutschland übliche ähnliche Form der gemeinschaftlichen Wirtschaftsführung.
Literatur
- Walter Schiff: Österreichs Agrarpolitik seit der Grundentlastung, 1898, 164 ff.
- Otto Bauer: Der Kampf um Wald und Weide, 1925, 113 ff.
- Ernst Bruckmüller: Bäuerliche Gemeinde und Agrargemeinschaft, in: Alfred Hoffmann (Hg.), Bauernland Oberösterreich. Entwicklungsgeschichte seiner Land- und Forstwirtschaft, Linz, 1974, 118-131.
- Josef Kühne: Agrargemeinschaften, Bestand und rechtliche Neuordnung in Vorarlberg, Bregenz 1975
- Eberhard W. Lang: Die Teilwaldrechte in Tirol, Wien 1978
- Siegbert Morscher: Gemeinnutzungsrechte am Gemeindegut, Zeitschrift für Verwaltung 1982/1, 1-12
- Eberhard W. Lang: Tiroler Agrarrecht II, Wien 1991, Braumüller, ISBN 3-7003-0922-8
- Josef Guggenberger: Agrargemeinschaften – Zweck, Aufgaben, Verwaltung und Organisation, Innsbruck 1990/1991, Sonderdruck aus der Fachzeitschrift "Der Alm- und Bergbauer"
- Josef Guggenberger: Aktuelle Gedanken zu Gemeindegut und Agrargemeinschaften, Innsbruck 2004 (publiziert im Merkblatt für die Gemeinden Tirols)
- Andreas Brugger, Agrargemeinschaften, Gemeindegut und rechtsstaatliche Grundsätze in Rubriken, Anwaltliche Bestandsaufnahmen, Hg. Rechtsanwaltskammer Tirol, Innsbruck 2005, 191 ff
- Alexandra Keller: Schwarzbuch Agrargemeinschaften, Studienverlag, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7065-4696-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Darstellung der Kernsätze (pdf)