Aleksandar Obradovic, (* 12. Januar 1956 in Sarajevo) ist ein jugoslawischer Schriftsteller und Maler.
Leben
Nach einem Studium der Journalistik und Philosophie und einer zweijährigen Tätigkeit bei der Tageszeitung "Oslobodjenje", arbeitete er als Kultur-Redakteur für das Radioprogramm "Sarajevo 202" im Fernseh- und Rundfunksender Sarajevo, wo er seine journalistischen und publizistischen Arbeiten bis zum Begin des Bürgerkrieges in Bosnien veröffentlichte. Während dieser Zeit schloss er das Post-Studium der Ästhetik an der Philosophischen Fakultät in Belgrad ab, veröffentlichte Kurzgeschichten, Essays und Gedichte und wirkte bei der Realisierung von Bühnenstücken in der Theaterszene von Sarajevo mit.
Das Kriegesgebiet verlassend, ließ er sich 1992 in Frankfurt am Main nieder, wo er nach einer kurzen Zusammenarbeit mit der Diaspora-Tageszeitung "Vesti", die Stelle des verantwortlichen Chefredakteurs der Wochenzeitschrift "Spona" ubernahm. Kurze Zeit später, veröffentlichte er seinen ersten Roman "Auf welcher Seite steht Walter" (Na cijoj je strani Valter), eine autobiographische Aussage über die Erfahrung des Krieges in seiner Heimat. Später folgte der Roman "Ikarus Traum" (Ikarov san), der, in zwei Simultangeschichten gegliedert, eine Flüchtlings- und eine Kriegsgeschichte in Sarajevo wiedergibt. Auf der Grundlage seiner literarischen Arbeit, wurde er als Mitglied in der Verband der Schriftsteller Serbiens aufgenommen. Seine journalistische Arbeit setzte der Schriftsteller als Redakteur der ausländischen Ausgabe der Belgrader Tageszeitung "Ekspres Politika" fort und stellte in dieser Zeit auch seine Bilder, vor allem Aquarelle, die während seines Deutschland-Aufenthalts entstanden sind, aus.
Ende 2002 zog er nach München und fing wieder an als Redakteur der Balkan-Redaktion beim Radiosender "Lora", in seinem ursprünglichen Medium zu arbeiten und als Organisator von kulturellen Veranstaltungen im Rahmen der Vereinigung "Jugoslawisch-Deutsche Freundschaft" mitzuwirken. Dort erschienen der Band "Im fremden Garten" (U tudjem zardinu) und der Roman in deutscher Sprache "Im Schatten des Regenbogens". Es folgte die theoretische Abhandlung auf dem Gebiet der bildenden Kunst und Ästhetik - "Die Befreiung von Form und Formalismus in der Kunsttheorie" (Oslobodjenje forme i likovni formalizam).
Nach 2000 beschäftigte sich Obradovic auch mit Dokumentarfilmen und Reportagen im Rahmen seiner Tätigkeit für Produktionsfirma "Preview Production" und wirkte unter anderem bei der Realisierung der ersten Folgen der Serie "Die Ludolfs", der Pro7-Reportage "Die Gangs von Frankfurt" und der BR-Reportage "Mit Alah im Kampf um Öl" mit.