Lippe (Land)
Lippe oder auch das Lipperland ist ein Landstrich im Weserbergland im Osten von Nordrhein-Westfalen.
Bis 1945 war Lippe ein eigenständiges Land des Deutschen Reiches. Hauptstadt war Detmold. Benannt ist das Land nach dem Fluss Lippe, nach der sich wiederum ein Fürstengeschlecht benannte, das seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist. Residenz war zunächst Lippstadt. Das Herrscherhaus teilte sich in mehrere Linien auf und so entstand u.a. auch die Linie Lippe-Detmold.
Durch Heirat erbte Lippe 1640 die Grafschaft Schaumburg und begründete somit die Grafschaft Schaumburg-Lippe. 1720 wurden die Grafen von Lippe-Detmold in den Reichsfürstenstand erhoben, führten den Titel jedoch erst ab 1789. Nach dem Wiener Kongress 1815 trat das Fürstentum Lippe dem Deutschen Bund bei und wurde 1871 ein Gliedstaat des Deutschen Reiches.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Lippe ein Freistaat und nach dem 2. Weltkrieg kam Lippe unter britische Besatzung. 1946 kam es vorübergehend zum Land Niedersachsen und wurde 1947 Bestandteil des Landes Nordrhein-Westfalen, das 1949 ein Land der Bundesrepublik Deutschland wurde. Zur selben Zeit wurde Detmold Sitz eines Regierungsbezirks zulasten von Minden, das damit den Sitz der Regierung aufgeben musste.
1975 wurden alle Gemeinden des ehemaligen Landes Lippe wieder im Kreis Lippe vereinigt.
Verwaltungsgliederung des Freistaates Lippe
Zuletzt bestand der Freistaat Lippe aus zwei Landkreisen:
- Landkreis Detmold mit der 1934 eingegliederten kreisfreien Stadt Detmold
- Landkreis Lemgo mit den 1934 eingegliederten kreisfreien Städten Bad Salzuflen und Lemgo
Die Landkreise waren 1932 aus den 4 Amtsbezirken Detmold, Blomberg, Brake und Schötmar gebildet worden und diese wiederum waren 1928 aus 12 Amtsgemeinden sowie aus dem Amt Lipperode-Cappel gebildet worden.
Die Städte Bad Salzuflen, Barntrup, Blomberg, Detmold, Horn, Lage, Lemgo, Schötmar und Schwalenberg waren vor 1932 unabhängige Verwaltungsbezirke.
Kirchlich
In Lippe besteht die Lippische Landeskirche, eine von zwei reformierten Landeskirchen innerhalb der EKD.