Grobschnitt

deutsche Krautrock-Jam-Band
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Dieser Artikel beschreibt die Band Grobschnitt. Es gibt auch Grobschnitt (Tabak)


Grobschnitt war eine deutsche Rockband.

Die Band gründete sich 1970 in Hagen in Westfalen. Namensgeber für die Gruppe war die Soldatenkapelle Grobschnitt, die sich im ersten Weltkrieg aus Soldaten mit selbst gebastelten Musikinstrumenten gebildet hat.

Datei:Grobschnitt 06.jpg
Die Soldatenkapelle Grobschnitt Neujahr 1916

Bandmitglieder

 
Von links stehend: Lupo, Eroc, Wildschwein, McPorneaux, sitzend: Mist, darüber Toni Moff Mollo

Gründungsmitglieder:

  • Gerd Otto Kühn (Lupo) : Lead-Gitarre
  • Stefan Danielak (Willi Wildschwein) : Gesang, Gitarre, Saxophon
  • Joachim H. Ehrig (Eroc) : Schlagzeug, Percusssion und Elektronik
  • Bernhard Uhlemann (Baer) : Bass
  • Hermann Qetting (Quecksilber) : Orgel

Hermann Qetting (Quecksilber) und * Axel Harlos (Felix) stiegen schon 1973 wieder aus, dafür kam dann

  • Volker Kahrs (Mist): Keyboards

als neues Mitglied. Neben den eigentlichen Musikern waren auf der Bühne auch noch weitere Leute tätig, die den Bereich Theater und Spass bestritten. Zu ihnen gehörten:

  • Rainer Loskand (Toni Moff Moll) später auch zweiter Sänger der Band
  • Ballermann
  • McPorneaux
  • El Blindo

und andere.

Bestimmend für den Werdegang der Band waren trotz der Wechsel einzelner Mitglieder der Zusammenhalt in der Band. Bis zum Ende der aktiven Zeit der Gruppe waren von den Gründungsmitgliedern Gerd Otto Kühn (Lupo), Stefan Danielak (Willi Wildschwein) und Rainer Loskand (Toni Moff Mollo) dabei. Mit Jochim H. Ehrig (Eroc) und Volker Kahrs (Mist) waren zwei weitere tonangebende Leute immerhin 10 Jahre lang bei Grobschnitt.

 
Die Salzmannshow, mit Toni Moff Mollo als Zahnartzt Dr. Salzmann, Ballermann als Schwester Devil und Eroc als Patient

Musik und Auftritte der Band

1989 löste sich die Band mit ihrer Last Party Tour wieder auf. Grobschnitt galten für ihre Zeit als eine sehr innovative Band, die mit einer Mischung aus Theater, optischen Effekten, fröhlichem Klamauk und überaus langen musikalischen Improvisationen ihre vielstündigen Bühnenshows darbrachte. Die längste dieser ununterbrochenen Improvisationen konnte über eine Stunde dauern und trug den Titel "Solar Music" oder auch "Powerplay". Die Liedtexte der Band waren zumeist auf englisch und beschäftigten sich teilweise mit gesellschaftlich umstrittenen Themen wie auf den Alben "Illegal" oder "Razzia". Andererseits konnte die Band auch musikalische Märchen erzählen, wie das bei der sogenannten Rockoper mit dem Namen "Rockpommel's Land" der Fall war. Die Band hatte ihre treuesten Fans im deutschsprachigen Bereich, wenn sich auch das Album "Rockpommel's Land" ganz gut im englischsprachigen Raum (Kanada) verkaufen ließ. Ein in der deutschen Musikszene absolutes Novum bedeutete das Erscheinen des Albums Jumbo im Jahre 1975, das zunächst mit englischen Texten und ein Jahr später nochmals auf Deutsch herauskam.

Soundbeispiel (Ausschnitt aus Solar Music Live) von Eroc's Homepage, 1.4 MB groß

 
Bühnenshow der Band

Ein weiteres Kennzeichen der musikalischen Tätigkeit von Grobschnitt war die Anzahl und Orte ihrer Auftritte. Sie waren eine der ersten deutschen Bands, die buchstäblich im kleinsten Dorf auftrat. Das dafür notwendige Equipment wurde von Jahr zu Jahr umfangreicher, bis schließlich mehrere LKWs für dessen Transport notwendig wurden.

Grobschnitt in den Medien

Die Beachtung durch die Medien war in der ersten Zeit relativ gering. Später kam TV wie Rockpalast, Aspekte, Musikladen und andere auf die Gruppe zu. Und legendär sind die Shows im Radio, z.B. WDR zwischen 1975 und 1980 ("Radiothek"), bei denen Grobschnitt bis zu zweimal jährlich jeweils über eine ganze Stunde zu Wort kam und mitunter heftigste Aktionen startete. Einmal wurde sogar der Sender komplett abgeschaltet. Ähnliches geschah in Berlin beim RIAS, wo fast der Sender zerstört wurde (vgl. auch "The History of Solar Music, Vol. 4").

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Pyrotechnische Effekte beim Auftritt der Band

Weitere Aspekte zur Geschichte von Grobschnitt

Einer der musiklalischen Köpfe der Band war Joachim H. Ehrig mit dem Spitznamen Eroc. Parallel zu seiner Tätigkeit als Schlagzeuger und elektronischer Tüftler bei Grobschnitt brachte er mehrere Soloalben heraus. Auf der LP Eroc 3 (1979) findet sich das Stück Wolkenreise, das sich zu einem Superhit entwickelte und auch heute noch gerne im Radio gespielt wird. Eroc verließ bereits 1983 die Band, er ist aber nach der Auflösung von Grobschnitt für die weiteren Produktionen der Band aus ihrer aktiven Zeit als Herausgeber verantwortlich.


Diskographie

  • 1972: Grobschnitt
  • 1974: Ballermann
  • 1975: Jumbo (englisch)
  • 1976: Jumbo (deutsch)
  • 1977: Rockpommel's Land
  • 1978 Solar Music Live
  • 1979 Merry-Go-Round
  • 1980 Volle Molle - Live
  • 1981 Illegal
  • 1982 Razzia
  • 1984 Kinder und Narren
  • 1985 Sonnentanz - Live
  • 1987 Fantasten
  • 1990 Last Party - Live
  • 1994 Die Grobschnitt Story 1
  • 1998 Die Grobschnitt Story 2
  • 2001 The History of Solar Music Vol. 1
  • 2002 The History of Solar Music Vol. 2 / 3
  • 2003 The History of Solar Music Vol. 4
  • 2003 Illegal Tour 1981 Complete
  • 2004: The History of Solar Music Vol. 5

Die Seite eines bekennenden Grobschnitt-Fans
Die Homepage von Eroc
Die Zentrale der immer noch vorhandenen Fans von Grobschnitt
Eroc's Onlineshop