Die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn war eines der Eisenbahn-Unternehmen des Ruhrgebietes, die nur eine einzige Strecke besaßen. Die Strecke verlief von Gelsenkirchen-Bismarck - Gladbeck - Dorsten - Borken - Winterswijk in den Niederlanden und hatte dort Anschluß an eine Verbindung nach Amsterdam. Sie wurde in ihrer gesamten Länge 1880 eröffnet. Die Strecke diente zum Transport von Steinkohle in die Niederlande und zur Versorgung des Ruhrgebietes mit landwirtschaftlichen Produkten.

In der deutschen Eisenbahnpolitik des 19. Jahrhunderts spielte diese an sich nicht sonderlich wichtige Strecke eine ganz entscheidende Rolle. Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck verschaffte sich mit dem Kauf der Strecke die Möglichkeit, sämtliche bis dahin privat geführten Eisenbahnunternehmen Westdeutschland zu verstaatlichen. Die dabei anfallenden finanziellen Gewinne flossen teilweise in die Taschen von Bismarck, der zuvor ein Teil seines Vermögens in Eisenbahnaktien investiert hatte.
1882 wurde die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn verstaatlicht und ging in die damalige Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung auf.
Heute dient die Strecke nur einem vergleichsweise dichtem Personenverkehr im Stundentakt. Der Abschnitt Borken - Winterswijk ist allerdings schon seit Jahren eingestellt. Der niederländische Streckenteil ist dabei als Naturschutzgebiet ausgewiesen, so dass eine wünschenswerte Wiedereröffnung kaum mehr möglich ist.