as-Suwaida (arabisch السويداء, DMG as-Suwaidāʾ) ist eine Stadt in der Syrischen Arabischen Republik, die Hauptstadt und größte Stadt im Muhafaza (Gouvernement) as-Suwaida. Sie liegt etwa 100 km südlich von Damaskus und befindet sich auf dem Gebirgsrücken Dschabal al-Arab. Besonders für diese Gegend ist die die beeindruckende Landschaft, für Syrien ein sehr besonderes Klima, milde Kälte im Sommer und sehr starke Kälte im Winter, dies führt zu Schneefall auf den meisten der bergigen Höhen.
as-Suwaida | |
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Basisdaten | |
Gouvernement | as-Suwaida |
Koordinaten | 32° 42′ N, 36° 34′ O |
Höhe | 1080 m ü. NN |
Einwohner | 64.730 (Berechnung 2009) [1] |
Telefonvorwahl | 963 (Land), 16 (Stadt) |
Lage | |
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Geschichte
In der Stadt und dem Bezirk Dschabal al-Arab finden sich viele römische Ruinen, es finden sich allerdings auch Ruinen die vermutlich aus der ersten Steinzeit sind. Es gibt Hinweise in den Höhlen, dass Menschen hier damals schon sesshaft waren. Man bezeichnet den ganzen Bezirk als großes Museum, überall finden sich römische, byzantinische und nabatäische Ruinen, wie Tempel, Schlösser, Säulen, Kirchen, Theater, römische Bäder, Portale, Reservoire, römische und griechische Kanäle, Brücken und Häuser.
Der Bezirk blickt auf eine heldenreiche Vergangenheit zurück. Es gab viele Besetzer, die dort besiegt wurden.
Die Osmanen, welche die arabischen Länder zwischen dem sechzehnten Jahrhundert bis zum ersten Weltkrieg besetzt hielten, fanden lange Zeit in as-Suweida Widerstand. Die letzte Besatzungsmacht danach waren die Franzosen; in as-Suwaida hat die Revolution gegen die Franzosen 1925 ihren Anfang gefunden. Wichtige Kämpfe in diesem Revolutionskrieg waren die Schlacht von al-Masraa und die Schlacht von al-Kafar. Dschabal al-Arab konnte sich jedoch gegen eine Abspaltung von Syrien wehren.
Viele Söhne der Stadt haben sich zu Zeiten der Revolution als Märtyrer geopfert. Der Befehlshaber dieser Revolution war Sultan Pascha al-Atrasch.
Geographie
as-Suwaida liegt im gleichnamigen Gouvernement in Süd-Syrien, nördlich davon liegt das Gouvernement Rif Dimaschq, im Süden Jordanien, im Westen das Gouvernement Dar'a und im Osten die Steppe von Sham (Badiat as-Sham). Das Gouvernement as-Suwaida ist ein gebirgiges Land, es finden sich viel Berge, Hügel und Täler. Der höchste Berg ist über 1800m hoch. Es gibt viele Wadis, Flüsse, die nur durch das Schmelzen vom Schnee gespeist werden. Es finden sich insgesamt 18 Dämme und dementsprechend Stauseen, als wichtige seien hier genannt: Der Damm von Rum, von al-Aien, von al-Gaida und Tiba.
Weitere wichtige Städte im Gouvernement sind im Norden Schahba und im Süden Salchad.
Wirtschaft
Agrar
Der Hauptwirtschaftsfaktor in as-Suwaida ist die Landwirtschaft. Hier werden vor allem Obstbäume (Äpfel, Trauben, Birnen, Mandel und Olivenbäume) sowie Getreide (Weizen, Roggen, Kichererbsen und Linsen) angepflanzt. Die Anbau von Weintrauben hat einen überregional guten Ruf und wird in viele Gegenden exportiert.
Industrie
Auf der Basis der Landwirtschaft finden sich viel Lebensmittelindustrie, als auch Getränkeindustrie. Durch das Destillieren von Trauben wird hier Wein und Arak produziert. Ferner gibt es hier die Herstellung von Teppichen, Schuhen und Kunststoffen.
Tourismus
Für die inländische syrische Bevölkerung ist vor allen Dingen die Landschaft interessant, solch fruchtbares Land und Gebirge findet sich in Syrien nicht an vielen anderen Orten. Zudem finden sich in diesem Gebiet auch viele Ruinen aus römischer und griechischer Zeit.
- In der Stadt al-Masraa finden sich davon besonders viele und wurde bekannt durch die Schlacht von Masraa.
- In Schahba (Philippopolis) finden sich gepflasterte Straßen aus römischer Zeit, sowie Portale, Tempel und Theater.
- Kanauwhat (Kanata) ist eine bekannte alte Stadt mit religiöser Bedeutung.
- In Salchat, früher Sarchat, findet ehrfurchtsvolle Zitalle.
- Im Dorf von Tala finden sich in den Bergen Schutzhöhlen, die bis zu zehn Meter unterirdisch liegen und schwer zu erreichen waren. Sie waren schon zur Zeit der Osmanen und Franzosen in Benutzung.
Weitere interessante Städte im nahen Umland sind Atil, Slem, Breke, Schaka, Dama, Orman, Malach, jedoch finden sich in jedem Ort im Gouvernement alte römische und byzantinische Einflüsse.
Einwohner
Die Mehrheit der Einwohner in as-Suwaida, ca. 95%, sind Drusen. Minderheiten sind Christen und Muslime. Man sagt, die Einwohner seien bekannt durch Großzügigkeit und dem Helfen von Bedürftigen.