Beryllium ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Be und der Ordnungszahl 4.
Das zweiwertige, stahlgraue Leichtmetall ist sehr hart und spröde. Es wird meist als Legierungszusatz verwendet.
Bemerkenswerte Eigenschaften
Beryllium besitzt für ein Leichtmetall einen bemerkenswert hohen Schmelzpunkt. Neben der sehr hohen Wärmekapazität besitzt es einen um 1/3 höheren Elastizitätsmodul als Stahl, die Schwingungsdämpfung ist ebenfalls sehr hoch. Zusätzlich besitzt es eine hohe Durchlässigkeit für Röntgenstrahlen. Alphateilchen setzen aus Beryllium Neutronen frei.
Bei Raumtemperatur ist Beryllium an trockener Luft beständig, es bildet sich eine passivierende Oxidhaut die dem Angriff konzentrierter Salpetersäure widersteht. In Salzsäure wird es schnell angegriffen. An feuchter Luft überzieht es sich mir einer Schicht aus Hydroxid.
Anwendungen
Als Konstruktionswerkstoff in Legierungen mit Aluminium für besonders anspruchsvolle und sehr leichte Produkte in der Flugzeug- und Weltraumtechnik. Als Legierungsbestandteil in Kupferberylliumbronze werden funkenfreie nichtmagnetische Werkzeuge hergestellt, die in Ex(plosionsgefährdeten)-Bereichen , die Wasserstoff in der Luft haben, eingesetzt werden. Als Moderator und Reflektor für Neutronen in Reaktoren, Kernwaffen und im JET (Joint European Torus).
Wegen seiner Durchlässigkeit für Röntgenstrahlen als Fenster in Röntgenröhren.
Überwiegend wird Beryllium aber zur Herstellung von Kontakt- und Federwerkstoffen aus Berylliumbronzen verwendet. Sie zeichnen sich durch hohe Härte, Elastizität, Ermüdungsfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Nichtmagnetisierbarkeit sowie elektrische und thermische Leitfähigkeit aus. Die herausragenden hervorragenden Eigenschaften von Beryllium machen es trotz seines hohen Preises und seiner Toxizität für viele Anwendungen geeignet.
Weitere Anwendungen :
- Relaiskontakte
- Uhrenfedernaus Eisen-Nickel-Beryllium
- Elektroden für das Punktschweißen
- Bremsscheiben des Space Shuttles (geringes Gewicht und hohe Wärmekapazität)
- Rotoren in Kreiselkompassen, bewegliche Spiegel in optischen Systemen, Antriebssysteme in Magnetbandgeräten
- Golfschläger aus Berylliumbronze (Steifigkeit und Schwingngsdämpfung)
- Neutronenquelle. Bestrahlung mit Alphateilchen erzeugt freie Neutronen
- Nickel-Beryllium-Legierungen für temperaturbelastete Verbindungselemente
Geschichte
Beryllium (nach Beryll, dem Edelstein) wurde 1798 durch Nicolas-Louis Vauquelin in Form seines Oxides aus den Edelsteinen Beryll und Smaragd dargestellt. 1828 gelang Friedrich Wöhler und Antoine Bussy die Redukion des Berylliumchlorids mit Kalium zum metallischen Beryllium.
Wegen des süssen Geschmackes der Berylliumsalze wurde in Frankreich bis 1957 für das vierte Element die Bezeichnung Glucinium verwendet.
Vorkommen
Das seltene Element Beryllium kommt in 30 verschiedenen Mineralien vor. Die wichtigsten sind Bertrandit (USA) und Beryll (China und Brasilien). Die schönsten und wertvollsten die Edelsteine Aquamarin, Smaragd, Roter Beryll, Euklas, Gadolinit, Chrysoberyll, Phenakit und Alexandrit.
Die Herstellung des metallischen Beryllium erfolgt überwiegend durch Reduktion von Berylliumfluorid mit Magnesium.
Isotope
Vorsichtsmaßnahmen
Beryllium und Berylliumsalze sind giftig und krebserregend.
Beryllium kann zu Haut-, Lungen-, Milz- und Leberschäden führen.
Beryllium akkumuliert sich im menschlichen Körper und führt nach jahrelanger Latenzzeit zur Bildung von Tumoren.
Gefährlich ist vor allen Dingen inhaliertes Beryllium. Verschlucktes Beryllium ist relativ ungefährlich, da es überwiegend wieder ausgeschieden wird.
Beryllium reichert sich im Tabak an, das beim Rauchen in die Luft gelangt. In schlecht gelüfteten Räumen sind Konzentrationen oberhalb der maximalen Arbeitsplatzkonzentration nachgewiesen worden.