Bahnstrecke Biederitz–Altengrabow

normalspurige, eingleisige Nebenbahn in Sachsen-Anhalt
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Biederitz–Altengrabow
Streckennummer:6880
Kursbuchstrecke (DB):259
Streckenlänge:38,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Magdeburg
Bahnhof
0,7 Biederitz Keilbahnhof
Abzweig nach links
nach Potsdam
Abzweig ehemals nach rechts
nach Magdeburg-Buckau
Abzweig nach rechts
nach Dessau
Haltepunkt / Haltestelle
4,3 Woltersdorf (b Magdeburg)
Bahnhof
8,7 Büden
Haltepunkt / Haltestelle
11,2 Ziepel
Haltepunkt / Haltestelle
13,2 Zeddenick (Sachs-Anh)
Haltepunkt / Haltestelle
16,6 Möckern (bei Magdeburg)
Brücke über Wasserlauf
Ehle
Haltepunkt / Haltestelle
21,9 Zeppernick (bei Magdeburg)
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
von Gommern (750 mm)
Bahnhof
26,7 Loburg ab hier ehemals dreischienig
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
29,2 Bomsdorf
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Burg (750 mm)
ehemaliger Bahnhof
34,0 Lübars (Kr Burg)
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
38,7 Altengrabow ehem. Bf.
Strecke (außer Betrieb)
nach Ziesar (750 mm)

Die Bahnstrecke Biederitz–Altengrabow ist eine normalspurige Bahnstrecke in Sachsen-Anhalt. Sie wird die zwischen Magdeburg Hauptbahnhof und Loburg verkehrt.

Geschichte

Von den Anfängen bis 1945

Am 1. Oktober 1892 eröffneten die Preußischen Staatseisenbahnen eine normalspurige Nebenbahn von Biederitz nach Loburg. Die Kleinbahnen des Kreises Jerichow I (KJ I) schlossen am 18. Juli 1896 Groß Lübars (später nur Lübars genannt) einerseits mit einer Schmalspurbahn in Richtung Burg an, andererseits folgte am 8. Oktober des gleichen Jahres eine Querverbindung von Groß Lübars über Altengrabow und Magdeburgerforth nach Ziesar. Anfang des 20. Jahrhunderts plante die KJ I eine Verbindung von Groß Lübars nach Gommern, die in Loburg Anschluss an die Regelspurstrecke nach Biederitz bekommen sollte. Der Abschnitt von Groß Lübars nach Loburg wurde am 21. Juli 1902 eröffnet.[1] Bei Altengrabow war ein großer Truppenübungsplatz entstanden. Deswegen war der Abschnitt zwischen Loburg und Altengrabow mit einem Dreischienengleis versehen worden. Die Schmalspurloks der KJ I transportierten dabei für den Militärverkehr regelspurige Wagen unter Verwendung eines Zwischenwaggons.[2]

Im Personenverkehr wurden die Abschnitte während der Existenz der Schmalspurbahn stets getrennt befahren. Regelspurzüge verkehrten zwischen Biederitz (meistens bereits in Magdeburg beginnend) und Loburg, Schmalspurzüge zwischen Ziesar und Loburg. Das Angebot war meist spärlich und beschränkte sich auf jeweils drei bis fünf Zugpaare am Tag.[3]

Nach 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die Strecken der KJ I zunächst zur Sächsischen Provinzbahnen GmbH und am 1. April 1949 zur Deutschen Reichsbahn. Der Truppenübungsplatz Altengrabow wurde von der Sowjetarmee betrieben, die weiterhin die Strecke für Militärtransporte nutzte. 1965 wurde das gesamte Schmalspurbahnnetz um Burg und Ziesar stillgelegt. Das Regelspurgleis zwischen Loburg und Altengrabow blieb in Betrieb, auch der Personenverkehr lief fortan bis Altengrabow durch. 1968 verkehrten sechs Personenzüge am Tag auf der gesamten Strecke in beiden Richtungen, hinzu kamen zwei Werktagszugpaare, die nur von Magdeburg nach Loburg fuhren.[4]

Am 15. Januar 1999 wurde der Personenverkehr zwischen Loburg und Altengrabow eingestellt. Durchschnittlich waren in den Monaten davor nur sechs Reisende pro Tag auf diesem Abschnitt befördert worden.[5] Zeitweise fand nach 1999 noch Militärverkehr für die Bundeswehr statt, die den Übungsplatz Altengrabow übernommen hatte.

Heutige Situation

Die Bahnstrecke wird bis Loburg im Personenverkehr von der Regionalbahnlinie 29 bedient. Die Züge verkehren durchgehend von Magdeburg nach Loburg im Zweistundentakt mit Verstärkern im Berufsverkehr Der Abschnitt Loburg–Altengrabow wird als Museumsbahn genutzt.

Einzelnachweise

  1. List, Röper, Zieglgänsberger, Archiv Deutscher Klein- und Privatbahnen Sachsen-Anhalt, S. 217 Transpress 1998, ISBN 3-613-71087-0
  2. Klaus Kieper, Reiner Preuß, Elfriede Rehbein: Schmalspurbahn-Archiv. S. 218-221. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980.
  3. diverse Kursbücher
  4. Deutsche Reichsbahn, Kursbuch Sommer 1968
  5. Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene. Stillgelegte Bahnstrecken im Personenverkehr Deutschlands 1998–1999. transpress, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-71144-3, S. 44–46