Osteraufstand

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Der Osteraufstand war der letzte, entscheidende Revolutionsversuch in Irland vor der Unabhängigkeit von Großbritannien. Im ersten Weltkrieg suspendierte die britische Regierung die Home Rule Bill. Am 24. April 1916 löste die Sinn Féin in Dublin einen Aufstand aus (unter Ausrufung der Republik). Einige Führer (besonders R. Casement) des Aufstandes suchten die irische Unabhängigkeit mit deutscher Hilfe durchzusetzen.

Der Osteraufstand von 1916 wurde vor allem in Dublin vollzogen. Die nach der Eigenstaatlichkeit Irlands strebenden Republikaner besetzten am Ostersonntag wichtige Knotenpunkte in Dublin. An einigen Orten Irlands fanden ebenfalls bewaffnete Insurrektionen statt. Deutschland hatte zugesagt, irisch-britische Kriegsgefangene, die dazu bereit waren, nach Irland zu transportieren und etwa 40.000 französische und russische Beutegewehre mit einem alten Trawler namens Aud am Karfreitag in Irland zu landen.

Die Landung schlug fehl, weil Platz und Zeit nicht gut koordiniert waren. Ebenso waren im Vorfeld des auf Informationgewinnung und -verschleierung ausgerichteten Aufstandes einige Schwierigkeiten aufgetaucht. Der teilweise von Iren in den USA organisierte Aufstand stützte sich auf Irish Citizen Army und Irish Volunteers, wovon für zweitere das "Manöver" am Tag zuvor offiziell ausgesetzt worden war. Daher kämpften nur einige hundert, ohne die eingeplanten Waffen, gegen eine erdrückende Übermacht.

Dies führte dazu, dass der Aufstand, der in der Bevölkerung wenig Anklang fand, von den Briten bald blutig niedergeschlagen wurde. Die meisten der Anführer wurden hingerichtet, unter ihnen Patrick Pearse und James Connolly.

Eamon de Valera rettete seine amerikanische Herkunft (er war zwar Ire, wurde aber in Amerika geboren). Andere Beteiligte wurden verhaftet, unter ihnen auch Michael Collins.


Die harten Maßnahmen nach der Niederschlagung des Osteraufstandes (Hinrichtung der Anführer des Aufstandes) forcierten die antibritische Stimmung.

Bei den Wahlen im Dezember erlangte die von Sinn Féin getragene Unabhängigkeitsbewegung 73 der 106 irischen Sitze im britischen Unterhaus. Im Januar 1919 traten in Dublin irische Abgeordnete zu einem Nationalparlament (Dáil Eireann) zusammen, erklärten die Unabhängigkeit und richteten eine Regierung unter Eamon de Valera ein, die von Großbritannien nicht anerkannt wurde. Es kam zu blutigen britisch-irischen Auseinandersetzungen, die sich zu einen Kleinkrieg in ganz Irland entwickelten.

Mit dem „Government of Ireland Bill“ (1920), der je ein Parlament für Nord- und Südirland mit begrenzter rechtlicher Autonomie vorsah und das britische Parlament als letzte Instanz betrachtete, suchte die britischen Regierung unter Premier Lloyd George um den Preis der Teilung der Insel den Unabhängigkeitsforderungen entgegenzukommen.

Am 11. Juli 1921 führten die Verhandlungen mit de Valera einen Waffenstillstand herbei und mündetrn am 6. Dezember 1921 in einen Vertrag mit den gemäßigten Kräften der Unabhängigkeitsbewegung, der - unter Abtrennung der mehrheitlich protestantischen Provinz Ulster - Irland den Status eines „Freistaates“ innerhalb des britischen Empire gab. Nach der Annahme des Vertrages durch die Mehrheit des Dáil Eireann am 7. Januar 1922 konnte die Verfassung des „Irischen Freistaates“ am 6. Dezember 1922 in Kraft treten. Die sechs mehrheitlich protestantischen Grafschaften Ulsters erklärten durch Volksentscheid, als "Nordirland" Teil des Vereinigten Königreiches bleiben zu wollen. Erst am 18. April 1949 trat die völlige Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien in Kraft.

Der Aufstand war die Geburtsstunde der IRA. Noch heute kämpfen die „Irische Republikanische Armee“ (IRA) und die Sinn Féin für die Vereinigung der Republik Irland und Nordirlands.