Alex Bally

Schweizer Jazzschlagzeuger und Komponist
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Carl Alexander „Alex“ Bally (* 24. Dezember 1936 in Schönenwerd) ist ein schweizerischer Schlagzeuger des Modern Jazz.

Leben und Wirken

Bally spielte nach seinem Schulabschluss in der französischen Schweiz zunächst in Olten und Basel mit Musikern wie Roland Best, René Zedi oder Umberto Arlati. Im Trio der Pianistin Elsie Bianchi-Brunner trat er im Basler Atlantis auf. Auf dem Jazzfestival Zürich wurde er erstmals als Perkussionist ausgezeichnet. In den späten fünfziger Jahren lebte er in Zürich, wo er studierte und Kurse am Konservatorium besuchte; er wurde zu einem der ständigen Drummer im Café Africana. Er war Mitglied der Bands von Remo Rau, Hans Kennel, Kurt Weil und Pepe Lienhard, fand aber auch Gelegenheit, mit Dollar Brand (Abdullah Ibrahim), Barney Wilen, Joe Turner, Mario Schneeberger oder Franco Ambrosetti zu jammen. Er gastierte mit dem Quintett von Remo Rau und Bruno Spoerri auf dem Jazzfestival Lugano und mit der Swiss All Star Combo (mit Hans Kennel tp, Freddy Meier ts,Nick Bertschinger p, Alby Cullaz b) im Pariser Club Le Chat Qui Pêche. Im Anschluss gehörte er vier Jahre lang zur Hausband des Clubs und begleitete Gastsolisten wie Woody Shaw, Chet Baker, Nathan Davis, Eric Dolphy Donald Byrd und Herbie Hancock. Durch die Vermittlung der in Paris arbeitenden Kollegen Kenny Clarke und Art Taylor gewann er eine Hall of Fame Scholarship des Down Beat Magazine mit einem Aufenthalt am Berklee College of Music. Nach diesem Musikstudium zog er nach New York City; er spielte im Quartett von Eddie Daniels und Roland Hanna; im Trio der Jazzsängerin Chris Conners trat er 1969 beim Jazzfestival von Toronto auf.

Zurück in Zürich half er beim Aufbau der Konzertorganisation Modern Jazz Zürich beim. Zwischen 1970 und 1974 wirkte er in zahlreichen Jazz-Live-Konzerten des Radio Zürich mit und war Mitglied von Hans Kollers Free Sound. Mit Peter Giger und Marc Hellman spielte er im Drum Circus, zu dem auch Gerd Dudek und Isla Eckinger gehörten. Dann ging er nach Deutschland, wo er zusammen mit Frank St. Peter und Larry Porter die Gruppe Music Community leitete, in der auch Lee Harper, Leszek Zadlo, Rudi Fuesers und Hermann Breuer spielten und mit der er an zahlreichen Jazzfestivals in Europa teilnahm. Mit der von ihm zusammen mit Hans Kennel und Paul Haag geleiteten Gruppe Jazz Community trat er 1979 beim Jazz Festival Montreux auf. Daneben leitete er mit Fredy Studer den Paiste Drummer Service und gab Unterricht an der Jazzschule Luzern. 1983 gründete er das Swiss Drum Orchestra, das u.a. mit Michal Urbaniak , Urszula Dudziak und Vladislav Sendecki spielte.

Bally lebt heute im Tessin und arbeitet als freier Musiker in Mailand. Zusammen mit Gabriele Comeglio leitet er die Milano Jazz Community. In der Gruppe Alex Bally-Panjam wird Claudio Pini an den Steeldrums herausgestellt.

Diskographische Hinweise

  • Jazz Community (Bellaphon, 1979)
  • Music Community (Amayana, 1975)
  • Hans Koller Free Sound: Phoenix (MPS, 1972, mit Albert Mayr, Adelhard Roidinger)
  • Jan Jankeje: Sokol (1976-1979)
  • 'Swiss Drum Orchestra: Live at Montreux (Alexbally-Music Ascona)

Lexigraphische Einträge

  • Bruno Spoerri (Hrsg.): Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz. CD-Beilage zu: Bruno Spoerri (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6.