Diskussion:Schriftrollen vom Toten Meer/Archiv/1
Überschrift zwecks Inhaltsverzeichnis (nachträglich)
Hallo miteinander,
was auch immer die Schriftrollen vom Toten Meer letztendlich ans Tageslicht bringen werden, eins ist schon jetzt gewiss:
Die Dokumentationen aus jener Zeit waren schon damals politisch ausgerichtet. Nur die angrenzenden Wissenschaften, die Schiffsbau, Handel, Fundstücke in Exportländern, Bestattungsriten, Schmuck, Malerei, Architektur, Münzprägung, Wasserversorgung, Textile Gestaltung, Samenanalysen in verstorbenen Tieren etc, etc. heute untersuchen, lassen einen Rückschluß darauf zu, welche Fakten in den politisch gelenkten Texten damals ausgeblendet wurden. Ethnologen können physische Völkerwanderungsbewegungen relativ gut anhand von Ruinen und Funden belegen.
Ein wichtiger Vergleichsfaktor sind auch Praktiken im täglichen Leben die auch heute noch in Ländern mit ähnlichen Entwicklungsstand praktiziert werden. z.B. erbetteln in Indien noch heute kastrierte "Schein-Heilige" Gelder, indem sie den Unwissenden durch Handauflegen versprechen, das wenn diese Geld spenden, die fehlende Fruchtbarkeit des Kastratierten auf den Geldspender übergehen.
Wie auch immer: Eine Jungfrau die nicht geschwängert wurde und trotzdem ein Kind zur Welt bringt, Blinde die plötzlich wieder sehen können, Menschen die über das Wasser gehen und ähnliche Wundertaten die die Bibel berichtet, lassen schlicht und ergreifend den Rückschluß, das schon damals der Betrug und Zaubereien von Jesus Christus taktisch genutzt wurden.
Die Römer als Verwaltungsmacht konnten es nicht dulden, das es einen Heiligen gab, der offen Front gegen Rom machte. Die Römer beherrschten seinerzeit den gesamten Mittelmeerraum und waren auf Erhalt Ihrer Macht bedacht um das Netz im Mittelmeerraum am Leben zu erhalten. Der Verlust einer Region hätte zu Verlusten in anderen Region führen können. Und aus anderen Ländern im Mittelmeerraum sind keine Aufstände aus der Zeit bekannt - ergo musste ein faires aber hartes Regiment geführt werden.
Es ist daher sehr fraglich ob Jesus zu seiner Zeit wirklich der Wohltäter war, von dem die Bibel berichtet. 2000 Jahre Geschichtsschreibung lassen den Schluß zu, daß jeder Machthaber zu seiner Zeit die Bibel so hat ändern lassen, wie es nötig war, um seine Macht zu erhalten. Die fortschreitende Aufklärung der letzten 2000 Jahre sowie die sich entwickelnden Demokratien lassen den Rückschluß auf Schönfärberei und Textänderung in den jeweiligen Jahrhunderten zu.
Erst die Bildung von Universitäten und Johann Gutenbergs maschineller Buchdruck haben dazu geführt, das die Kirche Ihre Macht mit der Politik hat teilen müssen und das die Kirche nun nur noch dem idealen sozialen Aspekt pflegen kann. Und da muss man der Kirche in den letzten 50 Jahren wirklich Respekt zollen, das Sie diese Aufgabe auch zunehmend gerecht wird.
Aber es gibt mittlerweile zu viele Fakten die belegen, das Jesus zu seiner Zeit ein Revoluzzer war, der gegen Rom wetterte und dazu alle möglichen Tricks und Techniken nutzte. Einschließlich der Mittel die wir heute als Betrug und illegal, oder als Illusion bezeichnen. Die Römer nagelten Jesus daher zu Recht mit den Arsch ans Kreuz, weil er ein Aufwiegler und Ruhestörer war der mittels Tricks auf Betteltour war. Nur so waren die Römer in der Lage die Ordnung weiterhin aufrecht zu erhalten.
P.S. 2 Fragezeichen bilden ein Ausrufezeichen. :-))
Gruß BBB
RE:
Hallo,
dies ist eine interessante Argumentation. Könnten Sie auch Belege (Links, Literatur, Historisches, etc.) aufführen, die wenigstens darauf hinweisen, dass Jesus ein Revolutionär war. So weit mir bekannt ist, wird er von den zeitgleichen Geschichtsschreibern noch nicht einmal erwähnt (vgl. Wikipedia "Jesus von Nazareth"/"Nichtchristliche Schriften"). So wäre es eigenartig, dass wenn er sogar ein Revolutionär war, der die Stabilität des römischen Reiches bedrohte, er trotzdem keine Erwähnung findet.
mfg Filip
Strafjustiz
Hoi Leute, unabhängig von der Frage, wie akurat der seinerzeitige Gerichtsprozess, der zu Jesu Hinrichtung führte, in den Evangelien dargestellt ist, lässt sich sagen, dass Jesus im Rahmen eines Strafprozesses verurteilt wurde. In moderner Sprache ausgedrückt ähneln die damaligen Vorwürfe gegen Jesus dem, was heute in einem Strafprozess wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und wegen religiös motivierter Gewaltakte (Stichwort: islamistischer Terrorismus) zu erwarten wäre. Die Jesus und seiner Gruppe in den Evangelien zugeschriebene Tötung von 2000 Schweinen ("Schwein" ist hierbei die unfreundliche Bezeichnung für Römer) am See Genezareth wäre in diesem Zusammenhang strafrechtlich zu würdigen. Entsprechend trocken schrieb deshalb Tacitus im Jahr 116 in seinen Annalen: "Der Mann Christus ... war unter der Herrschaft des Kaisers Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden." Jesus war schlicht und einfach ein religiöser Fanatiker, der es darauf abgesehen hatte, das Szenario der Qumran-Kriegsrolle real umzusetzen. Nach seinem Scheitern ergaben sich aus den Nachwirkungen unter anderem der "Jüdische Krieg" (66-70) und später der Bar-Kochba-Aufstand (132-135), womit die jüdische Selbstverwaltung innerhalb des Imperium Roman ein Ende fand. Man sollte sich vor Augen führen, dass das damalige Judäa im römischen Reich einen teilautonomen Status hatte wie heute beispielsweise das Bundesland Bayern innerhalb der Bundesrepublik Deutschland oder wie Deutschland innerhalb der Europäischen Union. Das wegen eines intoleranten, gewaltbereiten Eiferers aufs Spiel zu setzen, wäre heute wie damals verantwortungslos und nicht akzeptabel. Fliege
Re: Strafjustiz
Ist das ein humoristischer Text oder Beschreibung einer alternativen Zeitlinie? Scheint mir fast so. Besonders das mit den Schweinen ist lustig.
Denn wenn die obige Vermutung richtig wäre, warum sagt dann Flavius Josephus in seinen Schriften nichts darüber? Der hätte doch die Ursachen des Krieges als ehemaliger jüdischer General kennen müssen? Jedoch erwähnt dieser Jesus nur kurz, und da auch als friedfertigen "Wanderprediger".
Ich finde es immer interessant, wenn Leute sich ein Faktum aus den Evangelien herauspicken und aufgrund dieses Faktums dann versuchen, den Rest des Evangeliums zu widerlegen.
Aber für alle Interessierten die Stelle (Matthäus-Evangelium, Kapitel 8, vers 30-34, zitiert nach der Einheitsübersetzung):
[Jesus hat gerade zwei Besessene von Dämonen befreit, Anmerkung von Kübel]
30 In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde. 31 Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! 32 Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. 33 Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. 34 Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Kann man aufgrund dieser Stelle erkennen, dass Jesus 2000 Römer abschlachtete, besonders, wenn er sonst als ein Mensch beschrieben wird, der Gewalt ablehnte? Lesen sich die Berichte von Jesus vor dem Hohen Rat wie ein Strafprozess oder doch eine religiöse Verhandlung? Warum nehmen überhaupt zuerst die Juden die Verhaftung von Jesus in die Hand und nicht die Römer? Oder ist das alles erfunden und nur die Stelle mit den Schweinen deutet die Wahrheit an?
MfG, --Kuebel 18:49, 7. Sep 2004 (CEST)
Qumranschriften
Hm, hier fehlt ja noch jede Angabe wenigstens der wichtigsten Schriften und ihres Inhalts:
- Damaskusschrift (CD)
- Sektenregel (1QS)
- und Kriegsrolle (1QM)
Es fehlt jeder Hinweis auf Apokalyptik und Messianologie. Oh, weh, diese Seite gehört wohl dringend auf die Baustelle. --Heidelbaer 11:46, 22. Apr 2005 (CEST)
- hehe - frohes Schaffen ;) --Rax dis 17:37, 3. Mai 2005 (CEST)
- So, erledigt. Es fehlt noch der Hinweis auf den "Lehrer der Gerechtigkeit" da muss man vielleicht noch etwas zu sagen, wenigstens, dass es nicht Jesus ist, und dass er auch keine so prominente Rolle spielt, wie gerne behauptet (kommt nur eineinhalb mal in CD und einige Male in 1QpHab und einigen 4Q-Fragmenten vor). Aber es sieht schon viiiiel besser aus, imho.--Heidelbaer 14:27, 6. Mai 2005 (CEST)
- hehe - frohes Schaffen ;) --Rax dis 17:37, 3. Mai 2005 (CEST)
Frage zum Redirect, Aufsplittung in Qumram und Schriftrollen?
Hallo miteinander. Ich arbeite gerade am Artikel Goldhut und zu dem Zweck würde ich im Vorspann auch gern auf die Ortschaft/Stadt Qumran und die Schriftrollen getrennt verweisen. Sicherlich ist die Ortschaft Qumran sehr bekannt für die Schriftrollen, aber da Wikipedia nun so ziemlich alle Ortschaften getrennt aufführt, würde die getrennte Artikelführung und das gegenseitige Verlinken der Artikel untereinander auch Vorteile bringen. --Wandahle 23:05, 13. Mai 2005 (CEST)
- Nun, wenn du zu Khirbet Qumran genug Infos zusammenbringst, dass es mehr als ein Stump wird, dann kannst du einen eigenen Qumranartikel entwerfen, und dort dann zu den Schriftrollen einen Link setzen, kein Problem. Ich habe nur derzeit nicht genug für den Ort allein an Infos, deshalb werde ich das nicht tun.--Heidelbaer 12:34, 17. Mai 2005 (CEST)