Iserlohn (westfälisch Iserlauhn) ist eine große kreisangehörige Stadt im Märkischen Kreis (Regierungsbezirk Arnsberg) in Nordrhein-Westfalen. Iserlohn ist mit rund 96.000 Einwohnern die größte Stadt des Märkischen Kreises und des Sauerlandes und gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr. Wegen der großen Waldflächen im Stadtgebiet führt Iserlohn den Beinamen „Waldstadt“.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 23′ N, 7° 40′ O keine Zahl: 106–494 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Märkischer Kreis | |
Höhe: | 106–494 m ü. NHN | |
Fläche: | 125,5 km2 | |
Einwohner: | 96.112 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 766 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 58636–58644 | |
Vorwahlen: | 02371 (Iserlohn) 02374 (Iserlohn-Letmathe) 02304 (Schwerte, Iserlohn-Hennen) 02352 (Altena, Iserlohn-Kesbern) 02378 (Fröndenberg- Langschede, Iserlohn- Drüpplingsen) | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 62 024 | |
LOCODE: | DE ISE | |
NUTS: | DEA58 | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schillerplatz 7 58636 Iserlohn | |
Website: | www.iserlohn.de | |
Bürgermeister: | Klaus Müller (CDU) | |
Lage der Stadt Iserlohn im Märkischen Kreis | ||
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Geografie
Geografische Lage
Iserlohn liegt in Südwestfalen und grenzt im Nordwesten an das Ruhrgebiet. Das Stadtgebiet Iserlohns ist Teil des Sauerlandes. Große Teile der Stadt sind von Wald bedeckt, weshalb Iserlohn den Beinamen Waldstadt führt. Das Stadtgebiet wird im Westen auf einer Länge von 7,2 km von der Lenne durchquert und von der Ruhr im Norden zum Kreis Unna hin begrenzt, die eine Länge von 7,5 km im Stadtgebiet aufweist. Das Gebiet zwischen Lenne und Ruhr gehört zum Niedersauerland, der andere Teil der Stadt zum mittelsauerländischen Oberland.
Das Stadtgebiet erstreckt sich über das Tal der Ruhr mit dem niedrigsten Punkt Iserlohns (ca. 106 m) im Norden bis zu den Höhen des Naturparks Homert im Süden. Der höchste Punkt ist mit ca. 494 m über NN der Rüssenberg in Kesbern. Das Stadtzentrum liegt in einer Höhe von 250 m über NN.
Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 18,5 km, in West-Ost-Richtung sind es 10,7 km.
Die Gesamtfläche Iserlohns beträgt 12.551 Hektar (ha) [2]. Auf Gebäude und Freiflächen entfallen 2.088 ha, auf Verkehrsflächen 849 ha und auf Betriebsgelände 57 ha. 74,1 % der Fläche Iserlohns sind Grünflächen. Davon sind 211 ha Sport- und Grünanlagen sowie Campingplätze, 4.562 ha landwirtschaftliche Flächen und 4.526 ha Wald. Hinzu kommen noch 117 ha Gewässer und 141 ha Übungsgelände und sonstige Flächen.
Geologie
Geologisch gehört Iserlohn zum Rheinischen Schiefergebirge. Die Gesteine stammen vor allem aus dem Mitteldevon und aus dem Oberkarbon. Das Relief Iserlohns entstand durch die Auffaltung des Remscheid-Altenaer Sattels, dessen Scheitellinie durch den Süden Iserlohns verläuft. Im Westen Iserlohns befindet sich im unteren Lennetal ein Gebiet mit mitteldevonischem Massenkalk, in diesem Bereich befindet sich die Dechenhöhle, eine weithin bekannte Tropfsteinhöhle. Die Erdgeschichte des Gebiets um Iserlohn ist etwa 380 Millionen Jahre alt.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden Iserlohns von Norden im Uhrzeigersinn: Holzwickede, Fröndenberg, Menden, Hemer, Altena, Nachrodt-Wiblingwerde, Hagen, Schwerte.
Stadtgliederung
Die Stadt Iserlohn ist in fünf Stadtbezirke gegliedert, die in etwa den Gemeindegrenzen vom 31. Dezember 1974 (vor der kommunalen Neugliederung) entsprechen. Zu Iserlohn-Mitte zählen die Innenstadt mit Randgebieten und die Stadtteile Wermingsen, Nußberg, Gerlingsen, Hombruch, Iserlohner Heide, Dröscheder Feld und Obergrüne. Im Nordosten liegt Sümmern mit den Ortsteilen Griesenbrauck und Rombrock. Im Norden befindet sich Hennen mit Rheinen, Drüpplingsen, Kalthof, Leckingsen, Refflingsen und Rheinermark. Im Westen die ehemalige Stadt Letmathe mit den zugehörigen Ortsteilen Dröschede, Oestrich, Stübbeken, Grürmannsheide, Genna, Lössel, Untergrüne, Pillingsen, Lasbeck und Roden. Ganz im Süden der Stadt liegt schließlich Kesbern mit den Dörfern Attern, Wixberg, Dahlsen und Hegenscheid.
In den Stadtteilen Hennen und Letmathe hat die Stadt Iserlohn Bürgerbüros eingerichtet für eine ortsnahe Versorgung der Bürger mit verschiedenen Verwaltungsdienstleistungen.
Klima
Die Stadt liegt in einer gemäßigten Klimazone. Das Höhenklima ist atlantisch geprägt. Der Juli ist mit durchschnittlich 16,7 °C der wärmste und der Januar mit 1,4 °C der kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8,9 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1.025 Liter pro Quadratmeter. Sie ist im Juni mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 108 Liter pro Quadratmeter am größten.
Geschichte
(Kupferstich von J. H. Giese)
Vorgeschichte der Gegend
Vereinzelte Funde aus der Frühzeit der Gegend wurden beispielsweise am Oestricher Burgberg, in Höhlen des Grüner Tals oder in Sümmern gemacht. Sie deuten auf Besiedlungen schon in der Steinzeit (Funde in Oestrich) hin. Die Funde aus Sümmern stammen aus der frühen Bronzezeit (2. Jahrtausend v. Chr.)[4]. Siedlungsspuren im Lägertal lassen auf eine dauerhafte Besiedlung ab etwa 500 schließen.
Der Ortsteil Genna wird bereits 980 erwähnt. Die erste zweifelsfreie, urkundliche Erwähnung Iserlohns datiert etwa auf das Jahr 1150, die Bauernkirche wurde wahrscheinlich schon 985 geweiht und 1059 wurde in einer Urkunde eine Siedlung erwähnt, womit wahrscheinlich auch das heutige Iserlohn gemeint war.
Der Name setzt sich aus den althochdeutsch Begriffen Isen − was Eisen bedeutet − und Lôh − Wald − zusammen, also Eisenwald. Letmathe wurde um 1036, Genna 980, Hennen um 1150 und Rheinen um 1050 erstmals erwähnt. 1124 erfolgte die erste Nennung des auf die Eisenerzlagerstätten bezogenen Namens Iserlohn im Unterschied zu den umliegenden Wüstungen Nordlohn, Südlohn und Ortlohn.
Stadtentstehung und Entwicklung ab dem Spätmittelalter
Die genaue Entstehungszeit Iserlohns ist unklar, geht aber auf die märkischen Grafen zurück. In Frage kommen Adolf I., Engelbert I. oder Eberhard I.. Damit liegt die Stadtgründung als längerdauernder Vorgang im 13. Jahrhundert. Unter Adolf I. wurden erste Münzprägungen vorgenommen. 1214 war der Ort Sitz des gleichnamigen Dekanates. Eine wichtige Funktion sollte die Siedlung als Grenzbefestigung gegen die Erzbischöfe von Köln bekommen, die in Menden eine wichtige Besitzung hatten. Gegen deren Befestigungsrecht als Herzöge von Westfalen versuchten die märkischen Grafen immer wieder, Iserlohn mit Wall und Graben zu umgeben. So musste 1265 Graf Engelbert nach einer Fehde gegenüber dem Kölner Erzbischof versprechen, "Yserenlon" nicht weiter gegen dessen Willen zu befestigen. Hieran hielt er sich aber nicht, und 1278 musste er nach einer weiteren Fehde die Beseitigung der Befestigung von "Loin" zugestehen. Etwa zur gleichen Zeit bestätigte er den Einwohnern von Iserlohn ihre alten Freiheiten. 1309 ist aber wieder von einer befestigten Stadt (oppidum) die Rede mit eigenem Richter und Bürgermeister. 1326 wurde erstmals ein Stadtrat erwähnt. Mit ursprünglich etwa 10 Hektar Grundfläche gehörte Iserlohn zu den mittelalterlichen Kleinstädten. Sie war zunächst durch ihren Festungscharakter und ihre relative schlechte Verkehrslage gekennzeichnet.[5] Landesherren waren im Spätmittelalter zunächst die Grafen von der Mark, danach die Herzöge von Kleve und ab 1609 die Kurfürsten von Brandenburg, die späteren preußischen Könige.
Die Stadt gliederte sich in die Altstadt um die Bauernkirche sowie die Festungsstadt und die Zitadelle nahe der Obersten Stadtkirche. Die ursprüngliche Trennung beider Verwaltungseinheiten bestand noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Reste der Stadtbefestigung sind noch auf dem Bilstein, einem kahlen Massenkalkfelsen über dem Baarbach zu sehen: Der Rest der ehemaligen landesherrlichen Zitadelle, zuletzt Burgmannshäuser und Kirche. Die alten Parzellenzuschnitte sind noch heute zwischen dem ehemaligen Westertor und dem Kirchtor, der heutigen Kirchtreppe, ablesbar. Mindestens 8 große Brände sind überliefert, u. a. zerstörte ein Brand 1715 große Teile der Stadt.
In der Anfangszeit der Stadt wurde das Eisenerz ringsum abgebaut und über Holzfeuern und später in Öfen geschmolzen. Brennholz lieferten die umliegenden Wälder. Ab dem 14. Jahrhundert entstanden die ersten von Wasserkraft betriebenen Eisenhämmer im Grüner Tal und am Baarbach. Osemundeisen von hoher Qualität wurde hergestellt, Nadeln wurden in den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts erstmals produziert. Das Zinkmineral Galmei wurde vom 15. bis zum 19. Jahrhundert im Innenstadtbereich gefördert. Die Drahtherstellung entwickelte sich über die Jahrhunderte. Um 1800 bildete der Raum Iserlohn mit Draht-, Nadel-, Messing-, Bronze- und Seidenindustrie zusammen mit der südlich angrenzenden Region um Altena und Lüdenscheid eines der weltweit größten Industriegebiete der damaligen Zeit. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war Iserlohn die größte Industriestadt Westfalens und eine der reichsten Handelsstädte Preußens. Ein in Iserlohn hergestelltes Panzerhemd hängt sogar im Tower von London.
Die Produktion fand vermehrt in Fabriken unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen statt. Vor dem Hintergrund der sozialen Konflikte und aus politischen Gründen kam es im Mai 1849 in der Stadt zum sogenannten Iserlohner Aufstand,[6] einem Höhe- und Schlusspunkt der Revolution von 1848/49 in Westfalen.
Neuzeit ab etwa 1850
Nach dem verlorenen Krieg Preußens gegen Napoleon gehörte Iserlohn von 1808 bis 1813 zum Ruhrdepartement (Großherzogtum Berg). Danach fiel es wieder an Preußen und kam nun zur Provinz Westfalen in den Regierungsbezirk Arnsberg. Iserlohn war von 1817 bis 1974 Sitz des damaligen Kreises Iserlohn und von 1907 bis 1974 kreisfreie Stadt.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts stagnierte die Metallindustrie, da im Ruhrgebiet mit modernen Methoden besserer Stahl und bessere Produkte hergestellt werden konnten. Hinzu kam, dass die Eisenbahn-Hauptstrecken (z. B. Hagen-Siegen) nicht durch Iserlohn führten, sondern lediglich zwei Nebenstrecken gebaut wurden. Dennoch blieben viele insbesondere mittelständische Betriebe der Metallindustrie in Iserlohn erhalten. Noch heute erinnern viele Straßennamen in der Innenstadt an die vormals große Zeit des Metallbergbaus (u. a. Galmeistraße, Bergwerkstraße, Stahlschmiede).
Iserlohn als früh industrialisierte Gemeinde war eine der Kernorte der frühen Arbeiterbewegung. In der Stadt ereignete sich 1840 einer der ersten Streiks in der Metallindustrie und 1865 gründete sich eine lokale Organisation des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins.
Die Iserlohner Synagoge wurde bei den Übergriffen gegen jüdische Bürger 1938 zerstört. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt weitgehend vor Zerstörungen verschont. Am 16. April 1945 kapitulierte die Stadt vor den heranrückenden alliierten Truppen. Ab 1967 wurde die Innenstadt umstrukturiert. Neben der Einrichtung der Fußgängerzone wurde 1974 als markantes Gebäude das neue Rathaus am Schillerplatz eingeweiht.
1969 wurde Iserlohn Garnisonsstadt. Es gab drei Kasernen: die Winkelmann-, die Corunna- und die Bernhard-Hülsmann-Kaserne. Neben Fallschirmjägerbataillonen wurden die "Truppendienstliche Fachschule der Luftwaffe" als Bildungseinrichtung für ganz Deutschland und das Britische Militärhospital untergebracht. Nach 1990 wurden die Truppen reduziert und alle Iserlohner Kasernen geschlossen. Heute werden die Gebäude und Anlagen des Militärhospitals von der Business and Information Technology School und der Internatsschule am Seilersee genutzt. In der Corunna-Kaserne wurde ein Gewerbezentrum, in der Bernhard-Hülsmann-Kaserne unter anderem das Zentrum für Gerontotechnik und in der Winkelmann-Kaserne der "Wohnpark Buchenwäldchen" eingerichtet.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen (Sauerland/Paderborn-Gesetz) verlor Iserlohn 1975 seine Kreisfreiheit und wurde Große kreisangehörige Stadt im Märkischen Kreis. Die Stadt behielt lediglich einige Außenstellen von Einrichtungen des Kreises (u. a. Straßenverkehrsamt und Gesundheitsamt), außerdem wurde Iserlohn zum Sitz der Kreispolizeibehörde für den Märkischen Kreis bestimmt. Die Gemeinden Hennen und Kesbern, die Stadt Letmathe sowie ein Großteil der Gemeinde Sümmern wurden eingegliedert.
Eingemeindungen
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Iserlohner Stadtgebiet immer wieder erweitert. Am 17. Januar 1883 kamen ein Teil von Lössel, am 1. Dezember 1890 weitere Gebiete von Lössel westlich des Grüner Bachs hinzu. Teile von Calle und Oestrich wurden zum 1. August 1929, Kuhlo und westliches Dröscheder Feld als weitere Oestricher Gebiete zum 1. April 1941 eingemeindet. Auch zu Oestrich gehörten Iserlohner Heide, Gerlingsen und Hombruch, die seit dem 1. Oktober 1956 Teil der Stadt Iserlohn sind. Zum 1. April 1971 erfolgte eine Gebietsvergrößerung durch ein Waldgebiet nördlich von Hombruch, östlich des Refflingser Bachs (von Letmathe), Flurstück im Bereich „Vorm Heu“ (von Letmathe).
Durch die Gebietsreform wurde zum 1. Januar 1975 das Stadtgebiet mit Hennen und Letmathe, Teilen von Hemer (Griesenbrauck und Bilveringsen), Ihmert, Kesbern und Sümmern (außer Ostsümmern, das zur Stadt Menden kam) zur neuen Stadt Iserlohn zusammengeführt. [7]
Einwohnerentwicklung
Mit Beginn der Industrialisierung beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum in Iserlohn. Lebten 1820 erst 5.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 27.000. Durch den Zusammenschluss mit der Stadt Letmathe (28.718 Einwohner 1974) und weiterer Orte stieg die Einwohnerzahl von 56.000 im Jahre 1974 auf 97.000 am 1. Januar 1975.
Im Jahre 1996 erreichte die Bevölkerungszahl zum Stichtag 31. Dezember mit 99.802 [8] ihren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Iserlohn nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 97.478 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1820 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
² Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NRW
Religionen
Iserlohn mit dem Pfarrpatron Sankt Pankratius war ursprünglich eine Tochterkirche von Menden. Die alte Pfarrkirche war die spätere Bauernkirche. Ihre Entstehung geht auf die Zeit um 1000 zurück. Die Pfarrer von Iserlohn waren im 13. und 14. Jahrhundert oftmals Dechanten des Dekanats Attendorn, zu dem sie gehörten. Das Kirchspiel Iserlohn hatte die beiden Filialen Oestrich und Altena. Die Besetzung der Pfarrstelle stand dem Andreasstift in Köln zu. Da die alte Pfarrkirche bei der Befestigung der Stadt außerhalb des Mauerringes geblieben war, erbauten die Bürger um 1330 in der Stadt die Oberste Stadtkirche. Diese war zunächst den Heiligen Cosmas und Damianus, später der Heiligen Jungfrau Maria geweiht. Im 16. Jahrhundert erhielt sie volle Rechte als Pfarrei und wurde damit zur Hauptkirche der Stadt.[9]
Infolge der Reformation wurde Iserlohn evangelisch. Als die Industrialisierung begann, sind viele Katholiken nach Iserlohn gekommen. Die Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg taten ein übriges, so dass sich im Gesamtstadtgebiet ein beinahe ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen Glaubensrichtungen einstellte. Die Gottesdienste der beiden großen Konfessionen finden in 14 evangelischen und 13 katholischen Kirchen statt.
Ende 2005 hatte Iserlohn 37.479 evangelische und 34.194 katholische Einwohner. 29.574 gehörten einer sonstigen oder keiner Religionsgemeinschaft an. [10]
Iserlohn ist Sitz des Kirchenkreises Iserlohn der Evangelischen Kirche von Westfalen. Der Bekenntnisstand der evangelischen Kirchengemeinden Iserlohns ist seit 1931 uniert. Die katholischen Pfarrgemeinden sind dem Dekanat Märkisches Sauerland angegliedert.[11]
In Iserlohn befinden sich eine italienische, eine portugiesische und eine griechisch-orthodoxe Gemeinde. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind auch zahlreiche Gastarbeiter muslimischen Glaubens nach Iserlohn gekommen. Sie haben in den 90er Jahren eine Moschee in Iserlohn errichtet. Seit 1886 hat die Neuapostolische Kirche (NAK) in Iserlohn eine starke Gemeinde. Ihr Begründer war der spätere Apostel Bornemann. Von dieser Gemeinde aus, die heute Bezirksgemeinde für den Ältestenbezirk Iserlohn ist, wurden viele Gemeinden in der Nähe, aber auch bis nach Hessen gegründet. Heute gibt es im Stadtgebiet drei Gemeinden.
Politik
Rat der Stadt Iserlohn
[12] | 1975 | 1979 | 1984 | 1989 | 1994 | 1999 | 2004 | |||||||
Partei | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze |
CDU | 47,4 | 25 | 49,9 | 25 | 46,3 | 25 | 36,8 | 20 | 40,3 | 23 | 54,3 | 27 | 45,3 | 25 |
SPD | 43,4 | 23 | 43,9 | 23 | 39,3 | 22 | 39,5 | 21 | 42,2 | 24 | 34,3 | 17 | 33,7 | 18 |
Grüne | 8,0 | 4 | 6,5 | 3 | 7,8 | 4 | 4,8 | 2 | 7,6 | 4 | ||||
FDP | 6,0 | 3 | 6,2 | 3 | 4,6 | – | 5,7 | 3 | 3,3 | – | 3,6 | 2 | 7,5 | 4 |
REP | 8,9 | 4 | 3,0 | – | ||||||||||
UWG | 3,0 | 2 | 5,9 | 3 | ||||||||||
Sonstige | 3,2 | – | 0,2 | – | 1,8 | – | 2,6 | – | 3,4 | – |
Seit dem 7. Mai 2008 stellen die Grünen drei Stadträte, die SPD 19, da ein Ratsmitglied von den Grünen zur SPD wechselte.
Bürgermeister
Seit der Kommunalwahl 1999 ist Klaus Müller von der CDU Bürgermeister von Iserlohn. Seine Vorgänger sind nachzulesen im Artikel Persönlichkeiten der Stadt Iserlohn.
Ergebnisse der letzten Parlamentswahlen
Die Iserlohner Bürger wählten die Abgeordneten des Europaparlaments, des Bundestags und des Landtags mit folgenden Verhältnissen: [12]
Partei | Europaparlament 13.06.2004 |
Bundestag (Zweitstimmen) 18.09.2005 |
Landtag NRW 22.05.2005 |
CDU | 48,9 % | 36,5 % | 47,2 % |
SPD | 25,0 % | 40,0 % | 36,5 % |
Grüne | 8,9 % | 5,5 % | 3,9 % |
FDP | 6,6 % | 9,3 % | 5,6 % |
REP | 1,6 % | 0,6 % | 1,2 % |
PDS/Die Linke | 1,9 % | 5,3 % | 1,0 % |
Sonstige | 7,1 % | 2,8 % | 4,6 % |
Wahlbeteiligung | 38,3 % | 75,8 % | 60,4 % |
Wappen
Auf goldenem Schild mit zwei roten, blaubedachten Türmen ausgestattete und mit drei rotsilbern geschachten Querbalken belegte Mauer darstellt, aus der zwischen den Türmen der Heilige Pankratius im roten Mantel, in der Rechten ein Schwert haltend, emporwächst.
Ursprung des Iserlohner Stadtwappens ist eine Darstellung am Chorgestühl der Obersten Stadtkirche. Auf dem oberen Teil ist der heilige Pankratius abgebildet, die Türme symbolisieren die alte Stadtbefestigung. Der Schachbalken unterhalb der Türme ist Zeichen der ehemaligen Grafschaft Mark, ist gleichzeitig aber, in Verbindung mit den Türmen, ein weiteres Zeichen des Schutzes. Das Wappen wurde 1913 genehmigt und nach der Gebietsreform 1975 von der alten auf die neue Stadt Iserlohn übertragen. Die Stadtbezirke Hennen, Kesbern, Letmathe und Sümmern führen seit der Eingemeindung nach Iserlohn keine eigenen Wappen mehr. |
Städtepartnerschaften
Die ersten Städtepartnerschaften Iserlohns entstanden mit dem niederländischen Almelo (1954), dem schweizerischen Biel (1959) und dem österreichischen Hall in Tirol (1967). 1975 kamen bei der kommunalen Neugliederung die alten Städtepartnerschaften der Stadt Letmathe mit Auchel in Frankreich (seit 1966) und der Gemeinde Sümmern mit Laventie, ebenfalls in Frankreich, (seit 1967) hinzu.
Mit der Öffnung der Grenzen nach Osteuropa wurden auch dort neue Städtepartnerschaften begründet. 1989 war dies die Stadt Nyíregyháza in Ungarn, es folgten Nowotscherkassk in Russland (1990) und Chorzów in Polen (2004). Eine deutsch-deutsche Partnerschaft besteht mit dem sächsischen Glauchau seit 1991.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das „Parktheater“ entstand von 1961 bis 1964 durch Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen aus dem Gebäude der so genannten „Neuen Halle“ auf der „Alexanderhöhe“ (die direkt daneben befindliche „Alte Halle“ wurde bekannt als „Parkhalle“) durch die Architekten Ernst Dossmann und Hans Reime aus Iserlohn. Oberbürgermeister Alfred Potthoff eröffnete es am 4. April 1964. Die Eröffnungsvorstellung gab das Deutsche Theater Göttingen mit der Komödie „Was ihr wollt“ von William Shakespeare unter der Regie von Heinz Hilpert. Im Theater bestehen zwei Spielstätten: Das „Große Haus“ verfügt über 803 (bei Nutzung des Orchestergrabens 769) Plätze. Die „Studiobühne“ bietet Platz für 110 Zuschauer. Der „Löbbecke-Saal“, ein mit Tonanlage und Konferenztechnik ausgestatteter Konzert- und Veranstaltungssaal, hat 180 Plätze.
Mehrere Amateur-Theatergruppen sind in Iserlohn aktiv. Zu nennen ist das 1989 gegründete „Schauspielensemble Iserlohn“, das alljährlich ein klassisches oder zeitgenössisches Stück im Parktheater aufführt. Daneben gibt es auch Märchenaufführungen mit und für Kinder. Aus einer Theatergruppe der Volkshochschule entwickelte sich 1993 der Theaterverein „[pu:r vu]“, der seit 1997 eigenständiger Verein ist. Aufführungen dieses Vereins finden in der Regel auf der Studiobühne des Parktheaters statt. Beide Theatervereine sind Mitglied im Amateurtheater-Verband Nordrhein-Westfalen und im Bund Deutscher Amateurtheater.
Weitere Amateurgruppen sind u. a. die im Jahr 1919 gegründete „Volksbühne Grürmannsheide“, der „Theaterverein Dröschede“ und die „Volksbühne Höchsten“. Das Iserlohner Frauenkabarett „Hauhechel“ tritt seit 2000 mit literarischen, politischen oder komödiantischen Programmen im heimischen Raum auf.
Museen
Die beiden städtischen Heimatmuseen in Iserlohn sind das Stadtmuseum Iserlohn und das Städtische Museum im Haus Letmathe. Weitere städtische Museen sind die Historische Fabrikenanlage Maste-Barendorf und das Iserlohner Museum für Handwerk und Postgeschichte, die sich mit der Wirtschafts- und Industriegeschichte beschäftigen, sowie das Hemberg-Museum im Schulzentrum Hemberg der Stadt Iserlohn.
In Deutschland einmalig ist das Deutsche Höhlenmuseum im Iserlohner Ortsteil Untergrüne in unmittelbarer Nähe der Dechenhöhle.
Sonstige Museen für die Wirtschafts- und Industriegeschichte Iserlohns sind das Schmiedemuseum Eduard Balbach und die Historische Kornbrennerei Bimberg auf Gut Lenninghausen. Weitere Museen sind die Varnhagensche Bibliothek, die SASE – Sammlung für Städtereinigung und Entsorgung, die Ostdeutschen Heimatstuben und das Heimatmuseum des ehemaligen Kreises Ohlau.
Galerien
In Iserlohn gibt es mehrere Galerien. Die Stadt Iserlohn betreibt die Städtische Galerie im von Scheiblerschen Haus sowie die Villa Wessel Kunstausstellungen. Weiterhin finden häufig Ausstellungen in der Galerie des Parktheaters statt. Auch in der Kundenhalle der Hauptstelle der Sparkasse der Stadt Iserlohn wird regelmäßig Kunst ausgestellt.
Musik
In Iserlohn ist der Jazzclub Henkelmann, einer der ältesten privaten deutschen Jazzclubs, der 1952 als „Hot Club Iserlohn“ gegründet wurde, beheimatet.[13] Im Henkelmann treten regelmäßig bekannte Jazzgruppen und -sänger wie die WDR Bigband, Billy Cobham und Nils Landgren auf.
Seit 1992 gehört das Iserlohner Gitarrensymposium mit seinem jährlich stattfindenden klassischen Gitarrenfestival zum festen Bestandteil der Iserlohner Musikkultur. Aufführungsorte sind das Parkttheater Iserlohn, die Oberste Stadtkirche und seit dem Jahr 2008 Haus Villigst in Schwerte. International bekannte Gitarristen wie beispielsweise Eliot Fisk, Alvaro Pierri, Roland Dyens oder auch das Los Angeles Guitar Quartet gehörten im Laufe der Jahre zu den Teilnehmern. [14]
Weitere musikalische Veranstaltungen sind die jährlich stattfindenden Iserlohner Herbsttage für Musik (mit internationalen Meisterkursen), der Iserlohner Orgelsommer, das internationale Liedermacher-Festival Wortklang, Jazz an den Kirchen sowie Rock im Barendorf (mehrmals jährlich).
Regional und überregional bekannte Musiker aus Iserlohn sind der Rapper Caput sowie die Bands Pee Wee Bluesgang, Leichenwetter, Halz Maul und spiel und Zoff.
Bauwerke
Kirchen
Die älteste Kirche und gleichzeitig das älteste erhaltene Gebäude der Stadt ist die evangelische St. Pankratiuskirche, bekannt als „Bauernkirche“. Sie war ursprünglich eine kreuzförmige, romanische Pfeilerbasilika aus Bruchstein aus der Zeit um 1000. Der Chor und die Fenster sind spätgotisch. Die Bauernkirche wurde früher als Taufkirche genutzt.
Unweit der Bauernkirche, aber oberhalb auf dem Felsen Bilstein steht die evangelische „Oberste Stadtkirche“, auch Marienkirche genannt. Es handelt sich hierbei um eine zweischiffige, gotische Hallenkirche aus dem 13./14. Jahrhundert. Besondere Kunstschätze sind der flandrische Schnitzaltar aus der Zeit um 1400 mit 18 Apostel- und Heiligenfiguren und Tafelgemälde aus der Zeit um 1450 mit Szenen aus dem Marienleben. Die Oberste Stadtkirche ist die größte evangelische Kirche in Iserlohn und ein Wahrzeichen der Stadt.
Eine weitere evangelische Kirche im Stadtzentrum ist die „Reformierte Kirche“. Die Bezeichnung reformierte Kirche erinnert an die Zeit vor der Herstellung der Union im Bereich der evangelischen Kirche in Iserlohn im Jahre 1931, wo es seither keine Trennung mehr zwischen lutherischem und reformiertem Bekenntnisstand gibt. Baubeginn der reformierten Kirche Iserlohn war im Jahr 1710. Nach dem Stadtbrand 1712, bei dem auch der Rohbau dieser Kirche zerstört wurde, konnte sie erst 1718 fertig gestellt werden. Die Reformierte Kirche in der Fußgängerzone der Innenstadt dient heute als „Kirche in der Stadt“ – u. a. mit Wiedereintrittsstelle und Kurzandachten.
Im Stadtzentrum liegt ferner die katholische Pfarrkirche St. Aloysius. Dieses dreischiffige Gotteshaus, das in neuromanischem Stil erbaut wurde, ist 1894 geweiht worden, nachdem 1891 der Grundstein gelegt wurde. Der neugotische Altar aus dem Jahr 1899 stand vor 1985 noch in der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Hemer. St. Aloysius ist die zweitgrößte Kirche im Märkischen Kreis.
Nennenswerte Kirchbauwerke aus den umliegenden Stadtteilen sind die evangelische Johanneskirche Hennen, die um 1200 im romanischen Stil erbaut wurde, wobei Westturm und Kirchengebäude nicht gleichzeitig, sondern in zwei Bauphasen errichtet wurden; ferner die katholische Pfarrkirche St. Kilian zu Letmathe, die 1917 geweiht wurde und von der Bevölkerung als „Dom“, auch „Lennedom“ bezeichnet wird, da sie bei einem Blick über Letmathe sofort ins Auge sticht. Sie wurde vom Aachener Dombaumeister Joseph Buchkremer geplant und ist als größte Kirche im Märkischen Kreis sowie im Tal der Lenne längst ein Wahrzeichen des Stadtteils.
Im Iserlohner Stadtgebiet gibt es noch etliche weitere Kirchen, die aber eine nicht so hohe historische Bedeutung haben.
Innenstadtbauten
Von der im 13. Jahrhundert errichteten Stadtmauer sind nur noch einige Reste vorhanden, vor allem an der Süd- und Westseite.
Am heutigen Alten Rathausplatz steht das Alte Rathaus, welches das vierte Rathaus Iserlohns ist und 1875/1876 errichtet wurde. Gemäß alter Rechtschreibung ist es als Rathhaus beschriftet. Sein Vorgänger war das erste steinerne Iserlohner Rathaus und nahm etwa 1738 seinen Betrieb auf. Der Standort ist nicht genau bekannt, lag aber wahrscheinlich nahe des Alten Rathauses. Auch über die ersten beiden Rathäuser gibt es kaum Informationen. Das Alte Rathaus beherbergt heute, nachdem Rat und Verwaltung 1974 in das neue Rathaus am Schillerplatz umgezogen sind, die Hauptstelle der Stadtbücherei Iserlohn.
Das neue Rathaus am Schillerplatz ist bereits das fünfte der Iserlohner Geschichte. Mit neun oberirdischen Stockwerken zählt es zu den höchsten Gebäuden in der Innenstadt. Aufgrund des früheren Galmeibergbaus in dem Bereich hat sich ein Teil des Gebäudes bereits um ein paar Zentimeter abgesenkt.
Das Verlagshaus des Iserlohner Kreisanzeigers ist benannt nach dem Begründer der Zeitung - Wichelhovenhaus. Es handelt sich hierbei um einen viergeschossigen Backsteinbau, zur Mitte hin stufenartig gesteigert. Das Gebäude wurde 1927 in Formen der Neuen Sachlichkeit erbaut. Der Dekor ist deutlich vom Expressionismus beeinflusst. Im Inneren befinden sich bleiverglaste expressionistische Fenster.
Zwischen der Innenstadt und dem Stadtbahnhof liegt das Gebäude der ehemaligen Städtischen Badeanstalt. Es wurde 1908 in Jugendstilformen errichtet. Am 5. Mai des gleichen Jahres wurde hier die erste Badeanstalt für Iserlohn eröffnet. Es gab ein großes Schwimmbecken, und auch Brause-, Wannen- und medizinische Bäder wurden angeboten. An dieser Stelle wurde unter Einbeziehung der unter Denkmalschutz stehenden Teile des Jugendstilgebäudes eine Senioren-Wohnanlage erbaut, die 1987 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Erhalten blieben der Turm, das Jugendstiltreppenhaus und das ehemalige Hauptportal mit dem ursprünglichen Mosaik.
Das Stadtbild ist seit der in den 1970er Jahren durchgeführten Innenstadtsanierung an einigen Stellen empfindlich gestört. Es sind aber noch reizvolle Straßenzüge erhalten, so z. B. in der Gasse „Knallenbrink“. Gut erhaltene bzw. sanierte Gebäude sind beispielsweise das „Von Scheiblersche Haus“ (Theodor-Heuss-Ring 24), ein dreigeschossiger unverputzter Bruchsteinbau über hohem Sockelgeschoss, das 1783 als Wohnhaus von dem Iserlohner Tuchmacher und Textilfabrikanten Johannes Rupe (* 1730, † 1787) durch den Baumeister J. H. Rafleur erbaut wurde. An der Frontseite befindet sich ein dreiachsiger Mittelrisalit mit flachem Dreiecksgiebel.
Noch älter ist das „Haus der Heimat“ aus dem Jahr 1720 am Fritz-Kühn-Platz, in dem das Stadtmuseum untergebracht ist. Hierbei handelt es sich um einen Massivbau mit Mansarddach und dreiachsigem Mittelrisalit, an der Frontseite ein hübsches Portal mit Freitreppe. Das Gebäude „An der Schlacht 2“ besitzt ein Barockportal von 1755, und gehörte ursprünglich zum Stadthaus I, das 1974 im Zuge der Sanierungsmaßnahmen abgebrochen wurde.
Weiterhin zu nennen sind das „Rampelmannsche Haus“, ein Putzbau mit Walmdach aus dem Jahr 1748, sowie die expressionistische „Villa Heutelbeck“, ein Backsteinbau, der 1924–1925 durch den aus Iserlohn stammenden Hamburger Architekten Carl Bensel errichtet wurde.
Sonstige bedeutende Bauwerke
Der Danzturm ist Iserlohns Wahrzeichen und liegt auf den Höhen des Iserlohner Stadtwaldes. Nach der Errichtung 1908 erfolgte ein Jahr später am 22. Mai die Einweihung auf dem 392 Meter hohen Fröndenberg. Den Namen erhielt der Turm nach dem Iserlohner Ehrenbürger Prof. Ernst Danz, der den Sauerländischen Gebirgs- und Wanderverein gründete und durch zahlreiche Aktivitäten für eine Aufforstung des Waldes sorgte.
Nahe der Stadtgrenze zu Hemer liegt der Bismarckturm. Der Turm lag bis zur kommunalen Neuordnung 1975 noch im Hemeraner Teil des Seilerwaldes. Seitdem gehört er, wie auch große Teile des betreffenden Waldgebietes, zu Iserlohn.
In Iserlohn befinden sich einige alte Herrensitze. Der wohl berühmteste ist das Haus Letmathe im gleichnamigen Ortsteil, das heute als Museum und Bücherei genutzt wird. Früher gehörte es lange Zeit der Familie von Brabeck. Daneben befanden sich allein in Hennen mit dem „Haus Gerkendahl“, dem „Haus Hennen“, dem „Haus Lenninghausen“ und dem „Haus Ohle“ vier Herrenhäuser. Die Häuser „Gerkendahl“ und „Hennen“ bestehen heute nicht mehr.
Natur
Eines der beliebtesten Ausflugsziele für Iserlohner ist der Seilersee. Er wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts als Stausee eines kleinen Baches künstlich angelegt. In den 1970er Jahren wurde die Eissporthalle Iserlohn direkt ans Ufer gebaut, auch führt seitdem eine Autobahnbrücke der A 46 über den See zum bis heute vorläufigen Ende, dem nur ein Kilometer entfernten Anschluss Hemer. Wanderer können den kompletten See umrunden, auch der angrenzende Seilerwald ist bei Wanderern beliebt. Am Ufer befinden sich außerdem ein Fußballplatz, das städtische Hallenbad Seilerseebad (ein Sport- und Solebad mit Sauna) und das Freibad Schleddenhof. Ein Parkplatz nördlich des Fußballplatzes wird jährlich für die Oster-Kirmes genutzt. Dann findet mit Seilersee in Flammen auch immer das zweitgrößte Feuerwerk Nordrhein-Westfalens statt.
Ein weiterer, wenn auch weitaus kleinerer See ist der Rupenteich in der Nähe des Danzturms im Iserlohner Stadtwald. Der Stadtwald im Süden der Stadt weist Wanderwege von mehreren Kilometern Länge aus.
Aus dem Kalkgestein des Massenkalkes im Westen der Stadt formte kohlensäurehaltiges Wasser einige weitläufige Höhlensysteme. Die berühmteste Tropfsteinhöhle auf Iserlohner Stadtgebiet ist die Dechenhöhle. Sie wird von einigen Kreisen als eine der bedeutendsten Schauhöhlen Deutschlands bezeichnet, die insgesamt schon von gut zwölf Millionen Besuchern besichtigt wurde. Sie wurde 1868 beim Bau der Eisenbahnlinie Letmathe - Iserlohn entdeckt.[15]
Es gibt eine Reihe von Höhlen, die nicht für Besucher zugänglich sind. Dies sind die 850 m lange „Emsthöhle“[16] am Südhang der Emst, die auch beim Bahnbau entdeckt wurde, die etwa 750 m lange „Kreuzhöhle“ (benannt nach dem „Eisernen Kreuz“, das direkt über der Höhle liegt) und die nahe der Dechenhöhle gelegene, bis auf 800 m erforschte „Knitterhöhle“. Da der hintere Teil unter Wasser steht, ist die wirkliche Länge noch unbekannt. Zu nennen ist auch die „Grürmannshöhle“ in Letmathe, die 30 m in die Felsformation Pater und Nonne hineinragt. Die markante Felsformation Pater und Nonne ist eines der berühmtesten Naturdenkmale auf Iserlohner Stadtgebiet.
In fast jeder Höhle wurden bei Ausgrabungen Knochen von frühzeitlichen Tieren und Menschen gefunden.
Sport
Zu den erfolgreichsten Sportarten in Iserlohn gehören Eishockey, Rollhockey, Inlinehockey und Kegeln, in denen eine Iserlohner Mannschaft jeweils in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten ist. Die Iserlohn Roosters spielen in der Deutschen Eishockey-Liga, die ERG Iserlohn in der Rollhockey-Bundesliga, wo sie zuletzt 2006 und 2008 die Deutsche Meisterschaft errangen. Der Verein IH Samurai Iserlohn spielt ebenso in der höchsten deutschen Spielklasse wie die Keglervereinigung Blau Weiß Iserlohn-Letmathe e. V.. Der BSC Iserlohn widmet sich dem Bogenschießen und wurde 2006 Deutscher Meister.
Der größte Iserlohner Sportverein ist die TuS Iserlohn 1846 e. V. mit ca. 3.300 Mitgliedern, und damit einer der größten Sportvereine Südwestfalens. Seine Abteilung Iserlohn Kangaroos nimmt am Spielbetrieb der Pro B-Liga teil. Die Volleyball-Damenmannschaft mit der ehemaligen Nationalspielerin Judith Siebert und der Trainerin Tonya Williams, einer ehemaligen Bundesligaspielerin und deutschen Beachmeisterin 2003, schaffte die Qualifikation für die 2. Bundesliga Nord. Die Volleyball-Herrenmannschaft ist in der Oberliga II in Nordrhein-Westfalen vertreten.
Die Sportfreunde Oestrich-Iserlohn erreichten für die Saison 2008/2009 als (sportlich eigentlich nicht qualifizierter) Nachrücker die neu gegründete NRW-Liga, weil andere qualifizierte Mannschaften der Oberliga formelle Kriterien der NRW-Liga nicht erfüllten. Der F. C. Borussia Dröschede spielt seit 2008/2009 in der Westfalenliga. Die Fußballmannschaft des TuS Iserlohn ist nicht so erfolgreich und spielt in der Bezirksliga.
Die erste Mannschaft des VfK Iserlohn 1899 e. V. spielt in der Handball-Landesliga ebenso wie der Letmather TV und seit der Saison 2007/2008 auch der TV Lössel.
In den Schwimmvereinen wird neben Schwimmen als Freizeitsport auch Schwimmsport und Wasserball angeboten. Die Wasserballer des SV Iserlohn 1895 spielen in der D- und C- Jugend Südwestfalen. Die Senioren des Nachbarvereins ISSV, die mit ihrer B-Jugend auch auf Landesebene spielen, kämpfen in der 2. Bundesliga und Verbandsliga mit ihren beiden Seniorenmannschaften um Punkte.
Regelmäßige Veranstaltungen
In jedem Jahr finden die Oster-Kirmes am Seilersee, die Kilian-Kirmes und das Brückenfest im Stadtteil Letmathe und die Appeltaten-Kirmes in Oestrich statt.
Ferner gehören diverse Schützenfeste, Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen (beispielsweise „Iserlohn Kulinarisch“) zu den wiederkehrenden Volksfesten.
Zeitgleich mit dem Schützenfest des „Iserlohner Bürgerschützenvereins“ (IBSV) auf der Alexanderhöhe (größtes Volksfest Südwestfalens) fand seit 1991 das vom Friedensplenum organisierte Musikfestival Friedensfest − ein über drei Tage gehendes „umsonst und draußen“-Fest − bisher jährlich statt.
Am Pfingstmontag ist es Tradition, um sechs Uhr in der Frühe zum Ballotsbrunnen zu wandern, dort dem Elfentanz zuzuschauen und Quellwasser zu trinken, dem heilende Wirkung zugesprochen wird. Entsprechend einer alten Sage lebt derjenige ein Jahr länger, der an diesem Tag von diesem Wasser trinkt.
Seit 2001 veranstaltet die Schwul-lesbische Initiative Märkischer Kreis e. V. an jedem 2. Samstag im September den „Christopher-Street-Day Märkischer Kreis“, ein schwul-lesbisches Kreisfest in der Innenstadt.
Kino
Die Stadt Iserlohn verfügt über ein CineStar Multiplexkino mit 1.274 Plätzen in sieben Sälen, Gastronomie und Freizeitflächen. Das Kino ist baulich mit dem Parkhaus City verbunden, so dass rund 600 Parkplätze zur Verfügung stehen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Seit dem Mittelalter wird Iserlohn von der Metallverarbeitung geprägt. In der Stadt wurden Rüstungen und später Draht hergestellt. Seit 1690 entwickelte sich die Nadelherstellung zum wichtigsten Gewerbe. Iserlohner Nadeln wurden weltweit exportiert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Iserlohn zusammen mit Altena und Lüdenscheid eines der wichtigsten metallverarbeitenden Gewerbezentren in Deutschland. Auch heute noch ist die Iserlohner Wirtschaft von der Eisen- und Metallerzeugung und Metallverarbeitung sowie einer überwiegend mittelständischen Betriebsstruktur gekennzeichnet.
Die wichtigsten Iserlohner Unternehmen in der Metallweiterverarbeitung sind die „Kettenwerke Thiele“ als größtes Kettenwerk Europas und die Kirchhoff Witte GmbH als ein bedeutender Automobilzulieferer. Im weitesten Sinn in diesem Bereich sind noch die Aloys F. Dornbracht GmbH & Co. KG (Armaturen) und die WILA Lichttechnik GmbH (Beleuchtungsanlagen) zu nennen. Traditionsreich ist auch die Herstellung von Bakelitprodukten bei Hexion, ehemals Bakelite AG.
Im Bereich der Herstellung von Bürobedarf sind die Firmen Brause GmbH (Hersteller von Schreibfedern und Büromaterial) und DURABLE Hunke & Jochheim GmbH & Co. KG (Büroartikel) tätig. Aus dem Gesundheitswesen sind die Firma MEDICE als Arzneimittelhersteller und die „GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik GmbH“ (Gesundheitstechnik) erwähnenswert. Auch die Entsorgungswirtschaft ist mit der Firma Lobbe Holding GmbH & Co. KG in der Stadt vertreten.
Eine lange Geschichte hat auch die Privatbrauerei Iserlohn. Nachdem diese Tochter des Konzerns Brau und Brunnen vor dem Ende stand, wurde sie 2003 von drei Kaufleuten aus der Stadt übernommen und als Privatbrauerei weitergeführt.
Die Aufgabe des Bundeswehrstandortes hat den Einzelhandel seit Ende der 1990 Jahre negativ beeinflusst. Obwohl die Zahlen der Beschäftigten im tertiären Sektor unterdurchschnittlich sind, ist Iserlohn ein wichtiger Dienstleistungsstandort im Märkischen Kreis. Im Jahr 2006 waren in Iserlohn 29.149 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Davon waren im verarbeitenden Gewerbe 11.210 Personen tätig. Im Bereich Energie, Wasser und Bau waren es 1.487, bei Dienstleistungen 12.288 und im Handel mit 3.982 Beschäftigte [17].
Wirtschaftsverbände und -initiativen
Iserlohn ist Sitz verschiedener Interessenverbände und Initiativen der Wirtschaft. Die Stadt ist Sitz des Arbeitgeberverbandes Ruhr-Lenne sowie der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis. In Iserlohn besteht eine Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, die Wirtschaftsinitiative Iserlohn, das Iserlohn City-Management e. V., der Kreis Junger Unternehmer Iserlohn e. V. sowie die Wirtschaftsinitiative Nord e. V.
Verkehr
Die Erreichbarkeit Iserlohns erfolgt grundsätzlich über den Landweg, da es einen Flughafen nicht gibt, lediglich einige Flug- und Segelplätze in Kesbern (Hegenscheid), Hennen (Rheinermark) und Sümmern (Rombrock). Der nächste Flughafen ist in Dortmund.
Lenne und Ruhr sind im Bereich der Stadt nicht schiffbar. Der nächste Binnenhafen ist der Hafen Dortmund.
Schienen- und Busverkehr
Bereits seit 1864 ist das Zentrum Iserlohns durch die Iserlohner Bahn (Iserlohn–Hagen) an das Bahnnetz angeschlossen, schon vier Jahre eher wurde durch die Strecke Hagen–Letmathe das heutige Stadtgebiet erreicht. Bei Erweiterungsbauarbeiten an der Iserlohner Bahn im Bereich des Stadtteils Grüne wurde 1868 die Dechenhöhle entdeckt. Ab 1885 bestand eine Bahnlinie von Iserlohn über Iserlohn Ost, Hemer und Menden (Sauerland) nach Fröndenberg. Seit 1989 ist diese Strecke zwischen Iserlohn und Menden für den Personenverkehr stillgelegt und zwischen Iserlohn und Hemer mittlerweile abgebaut. Somit gibt es keinen direkten Zugverkehr mehr von Iserlohn nach Hemer, Menden und Fröndenberg.
Im Stadtgebiet gibt es heute sechs in Betrieb befindliche Bahnhöfe bzw. Haltepunkte der Deutschen Bahn AG.
Der im Stadtzentrum gelegene Bahnhof Iserlohn wurde als so genannter Stadtbahnhof komplett neu gebaut und liegt am Ende der Ardey-Bahn (RB 53) und der Iserlohner Bahn. Die Ardey-Bahn fährt auf der Strecke Iserlohn–Schwerte–Dortmund mit Haltepunkten in den Stadtteilen Iserlohnerheide, Kalthof und Hennen und wird von der DB Regio NRW betrieben.
Auf der Strecke der Iserlohner Bahn fahren der Ruhr-Sieg-Express (RE 16) auf der Strecke Iserlohn–Hagen–Bochum–Essen und die Ruhr-Sieg-Bahn (RB 91) auf der Strecke Iserlohn–Hagen mit einem Zwischenhalt an der Dechenhöhle und Halt im Stadtteil Letmathe. Beide Bahnen fahren die Strecke aus Siegen nach Essen bzw. Hagen und werden im Bahnhof Letmathe mit dem Zug aus Iserlohn zusammen gekoppelt, in Gegenrichtung in Letmathe wieder getrennt. Der Betrieb erfolgt durch ABELLIO Rail NRW.
Im Straßenpersonennahverkehr erschließen 22 innerstädtische und überörtliche Buslinien (unter anderem nach Schwerte, Hagen-Hohenlimburg, Lüdenscheid, Altena, Hemer und Menden (Sauerland)) das Stadtgebiet und die Region. Durchgeführt wird der Busverkehr überwiegend von der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG).
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßenverkehr
Durch Iserlohn führen die Autobahn A 46 (Heinsberg−Bestwig) sowie die Bundesstraßen B 7, B 233 und B 236.
Folgende fünf Anschlussstellen der A 46 befinden sich auf Iserlohner Stadtgebiet: Iserlohn-Letmathe, Iserlohn-Oestrich, Iserlohn-Zentrum, Iserlohn-Seilersee, Hemer / Iserlohn-Löbbeckenkopf. Die Abfahrt Hagen-Elsey / Iserlohn-Letmathe-West liegt nahe der westlichen Stadtgrenze in Hagen. Die A 46 ist im Stadtgebiet 11 km lang.
Abfahrten an der A 1 (Hagen-Nord), A 45 (Kreuz Hagen) und A 44/A 443 (Kreuz Unna-Ost) weisen nach Iserlohn.
Die Bundesstraßen sind insgesamt 16 km lang. Mehrere Landstraßen mit einer Länge von 56 km durchziehen das Stadtgebiet. Das gesamte Straßennetz ist 527 km lang.[2]
Ab 1967 wurde in einem groß angelegten Projekt die Innenstadt neu strukturiert.[18] Um den Stadtkern herum führt seither ein Straßenring, darin wurden fast alle Straßen zur Fußgängerzone umgebaut. Die Fußgängerzone wurde 1979 fertiggestellt.
Medien
Es gibt zwei Tageszeitungen in Iserlohn. Die älteste und größte Zeitung ist der Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung. Weiterhin gibt es die Westfälische Rundschau. Zwei Anzeigenblätter - "Stadtspiegel" und "Wochenkurier" - ergänzen das Angebot.
Das Lokalradio Radio MK sendet im ganzen Märkischen Kreis und hat seinen Sitz in Iserlohn.
Öffentliche Einrichtungen
Gerichte und Behörden
Das Amtsgericht Iserlohn ist für die Städte Iserlohn und Hemer, das Arbeitsgericht Iserlohn ist für den gesamten Märkischen Kreis zuständig.
Iserlohn ist Sitz der Kreispolizeibehörde für den Märkischen Kreis. Weitere Dienststellen des Märkischen Kreises in Iserlohn sind das Gesundheitsamt, das Ausländeramt, das Veterinäramt und das Straßenverkehrsamt mit Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle. Die Agentur für Arbeit Iserlohn ist für den gesamten Märkischen Kreis zuständig. Der Bezirk des Staatlichen Bauamts Iserlohn des Landes NRW erstreckt sich auf Südwestfalen. Ferner ist die Stadt Sitz eines Finanzamtes.
Die Justizvollzugsanstalt Iserlohn ist eine Jugendstrafanstalt im Norden der Stadt im Stadtteil Drüpplingsen.
Gesundheitswesen
In Iserlohn gibt es drei Krankenhäuser: Das Evangelische Krankenhaus „Bethanien“ inklusive einer Kinderklinik, das Katholische St. Elisabeth-Hospital und das Marienhospital. Die Ausbildung erfolgt in drei Krankenpflegeschulen und in einer Kinderkrankenpflegeschule.
Bildung und Wissenschaft
Iserlohn ist Hauptsitz der Fachhochschule Südwestfalen, die bis zum 31. Dezember 2001 „Märkische Fachhochschule“ hieß. Mit der Business and Information Technology School („BiTS“) hat sich eine staatlich anerkannte private Hochschule in der Stadt niedergelassen, die auch die internationale Wirtschaftskonferenz Campus Symposium veranstaltet.
Neben den drei städtischen Gymnasien Märkisches Gymnasium, Gymnasium An der Stenner und Gymnasium Letmathe gibt es die „Internatsschule am Seilersee“, ein privates Aufbaugymnasium mit Internat.
Die Städtische Gesamtschule Iserlohn ist eine integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Zu den weiteren allgemeinbildenden Schulen gehören drei Real-, fünf Haupt-, fünfzehn Grund- und drei Sonderschulen.
Der beruflichen Bildung widmen sich das Theodor-Reuter-Berufskolleg Iserlohn (staatliche Berufsfachschule für Fertigungstechnik und Elektrotechnik in Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen), das Berufskolleg des Märkischen Kreises, das Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e. V., das Bildungszentrum des Handels e. V., das Berufsfortbildungswerk des DGB, die Deutsche Angestellten Akademie, die Friederike-Fliedner-Schule (evangelische Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen) und ein Fachseminar für Altenpflege.
Die Stadt Iserlohn ist Trägerin einer Volkshochschule, der Stadtbücherei Iserlohn im Alten Rathaus und einer Musikschule. Das Floriansdorf der Stadt Iserlohn widmet sich als erstes deutsches Kinderbrandschutzzentrum dem vorbeugenden Brandschutz.
Weitere Bildungseinrichtungen sind die Jugendkunstschule Iserlohn, das Ballett- und Tanzzentrum Nordrhein-Westfalen e. V. (staatlich anerkannte Ergänzungsschule), die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Iserlohn, das Evangelische Schulreferat, die Katholische Familienbildungsstätte, das Dekanatsbildungswerk Iserlohn e. V., die Fusion Academy (europäisches Bildungs- und Kongresszentrum von Fusion international), maxQ-im Berufsfortbildungswerk (staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie), eine Schule für Kranke und das Deutsche Golf-Institut.
Persönlichkeiten
Wichtige Persönlichkeiten Iserlohns kommen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Zu nennen sind der Lehrer und spätere Ehrenbürger Ernst Danz, der den Stadtwald aufforstete und nach dem das Iserlohner Wahrzeichen, der Danzturm benannt wurde. Ebenfalls Ehrenbürger ist der Lehrer und Schriftsteller Fritz Kühn, nach dem ein Platz in Iserlohn benannt wurde.
Bekannte Unternehmer, die in Iserlohn geboren wurden, waren Theodor Müllensiefen, Friedrich Soennecken und Hermann Diedrich Piepenstock. Bekannte Künstler waren Wilhelm Wessel und Ernst Dossmann. Zu Ehren dieser Personen wurden Straßen oder Gebäude nach ihnen benannt.
In jüngster Zeit sind der Iserlohner Kabarettist Jochen Busse und der Astronaut Ulrich Walter bekannt geworden.
Eine komplette Liste der Ehrenbürger der Stadt Iserlohn (inklusive der 1975 eingegliederten Gemeinden) sowie die Söhne und Töchter der Stadt Iserlohn befindet sich im Artikel Persönlichkeiten der Stadt Iserlohn.
Sonstiges
Das Glockenspiel am Unnaer Platz spielt das Westfalenlied, das Emil Rittershaus 1869 im ehemaligen „Gasthof zur Post“ komponierte.
Aufgrund des historischen Hintergrunds als Festungsstadt wurde der Name Iserlohn für eine Festung in den japanischen Romanen Ginga Eiyū Densetsu (銀河英雄伝説) von Yoshiki Tanaka und der gleichnamigen Animeserie gewählt.
Literatur
- Götz Bettge: Iserlohn-Lexikon. Hans-Herbert Mönnig Verlag, Iserlohn 1987, ISBN 3-922885-37-3
- Ernst Dossmann: Iserlohner Tabaksdosen erzählen. Ein Einblick in die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und militärischen Verhältnisse und das Aufblühen von Gewerbe, Industrie und Handel im märkisch-westfälischen Wirtschaftsraum während der Regierungszeit Friedrichs des Großen, dargestellt an bekannten Iserlohner Industrieerzeugnissen. 1981, ISBN 3-922885-01-2
- Margret Kirchhoff: Pulsschläge einer Stadt. Die Oberste Stadtkirche Iserlohn − Zeitbilder und Momentaufnahmen. 2003. Eigenverlag Dr. Margret Kirchhoff.
- Fritz Kühn: Liebes altes Iserlohn. o. J. (um 1956). Westfalenverlag Dortmund
- Fritz Kühn, Liebes altes Iserlohn, Verlag Buchhandlung Alfred Potthoff Iserlohn, Neuausgabe 1967
- Peter Müller und Günter Stalp: Unsere gute alte Straßenbahn. Eine Reise in die Vergangenheit. Iserlohn 1995, ISBN 3-922885-78-0
- Hans-Herbert Mönnig Verlag Iserlohn (ohne Autorennennung): Iserlohn − unsere lebendige Stadt. Ein Bildband von Iserlohnern für Iserlohner. Iserlohn 1997, ISBN 3-922885-93-4
- Paul Hermann Schieber und Reinhard Kirste: Die Bauernkirche in Iserlohn. Iserlohn 1984 (2. Aufl.), ISBN 3-922885-00-4
- Heinz Stoob: Westfälischer Städteatlas; Band: I; 9 Teilband (Stadtmappe Iserlohn). Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe herausgegeben von Heinz Stoob und Wilfried Ehbrecht. Dortmund-Altenbeken, 1975, ISBN 3-89115-336-8
- Weidlich-Verlag Frankfurt/Main (ohne Nennung eines Herausgebers): Iserlohn. Texte von Willi Brasse, Arno Herzig und Ulrich Schenck. Frankfurt/Main 1971, ISBN 3-8035-0444-9
- Heinz Kirchheiner: Landschaften und Natur in Iserlohn. Bildband über Iserlohn und Umgebung. Iserlohn 2005, ohne ISBN
- Gymnasium Iserlohnense 1609-1984, 375 Jahre Schulgeschichte in Iserlohn, Hrsg. Georg Berkemeier, Wilhelm Bleicher, Gustav Muthmann, Eigenverlag Märkisches Gymnasium Iserlohn, 1984
- Heinrich Kleibauer, Sagen aus der Stadt und dem Landkreis Iserlohn, Sauerland-Verlag Iserlohn, 4. Auflage 1961
- Julius Kruse, Jugenderinnerungen, Iserlohn um die Jahrhundertwende, Hans-Herbert Mönnig Verlag Iserlohn, ISBN 3-922885-26-8
- Fritz Kühn, Heiteres Iserlohn, Schriftenreihe vom Haus der Heimat Nr. 2, 1959
- Fritz Kühn zum Gedächtnis, Beiträge zur Geschichte Iserlohns, Schriftenreihe vom Haus der Heimat Nr. 12, Hrsg. Stadt Iserlohn 1968
- Carl Kraussoldt, Plaudereien über Alt-Iserlohn, Sauerland-Verlag Iserlohn, 1. Auflage 1977, ISBN 3-87695-700-1
- Wilhelm Schulte, Iserlohn - Die Geschichte einer Stadt, 2 Bände, davon Band 2: Iserlohner Urkundenbuch, Hrsg. Stadt Iserlohn unter Förderung durch die Historische Kommission der Provinz Westfalen, 1937/1938
- Richard Althaus, Iserlohn in alten Bildern, Gronenburg Verlag Gummersbach, 1979, ISBN 3-88265-037-0
- Walter Vollmer, Westfälische Städtebilder, Abschnitt Iserlohn S. 268 ff. Gütersloh, 1963.
Weblinks
Linkkatalog zum Thema Iserlohn bei odp.org (ehemals DMOZ)
Quellen
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ a b Broschüre der Stadt Iserlohn "Zahlen – Daten – Fakten 2008" Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Zahlen,Daten,Fakten“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Geoklima 2.1 und [1]
- ↑ Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum, Band 10, S. 219f
- ↑ Carl Haase: Die Entstehung der westfälischen Städte, 4. Auflage, Münster 1984, S. 87.
- ↑ Stadtgeschichte von Iserlohn von 30. August 2008
- ↑ § 2 Sauerland/Paderborn-Gesetz
- ↑ Landesdatenbank NRW [2]
- ↑ Albert Hömberg: Kirchliche und weltliche Landesorganisation Westfalens, S. 43
- ↑ Bevölkerungsdaten Märkischer Kreis
- ↑ Dekanat Märkisches Sauerland
- ↑ a b Homepage der Stadt Iserlohn: Wahlen[3] Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „www.iserlohn.de-Wahlen“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung, Artikel: Lebensgefühl der Jazz-Musik in Schwarzweiß (8. Juni 2007)
- ↑ Geschichte des Internationalen Gitarren-Symposions
- ↑ Stadtgeschichte von Iserlohn von 30. August 2008
- ↑ Emsthöhle vom 30.August 2008
- ↑ Stand 30. Juni 2006. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW [4]
- ↑ www.iserlohn.de – Stadtporträt – Historisches