Chris Cornell

US-amerikanischer Rockmusiker (1964–2017)
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Chris Cornell (* 20. Juli 1964 in Seattle, Washington; ursprünglicher Name Christopher John Boyle, nach Namensänderung bürgerlich Christopher Cornell) ist ein US-amerikanischer Sänger. Bekannt wurde er als Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter der Band Soundgarden und der Rockband Audioslave.

Chris Cornell im Februar 2009

Jugend

Chris Cornell wuchs mit fünf Geschwistern als Sohn eines Apothekers und einer Buchhalterin in einem Vorort von Seattle auf. Wegen der Scheidung seiner Eltern nahm er wie seine Geschwister den Namen der Mutter an. Zu dieser Zeit litt er an Depressionen.[1] Erste Banderfahrung, neben dem bisher bevorzugten Schlagzeug auch in Gesang, sammelte er in einer Coverband namens The Jones Street Band.

Soundgarden

Seit 1982 war Cornell mit einer Band namens The Shemps aktiv. Nach dem Ende dieser Band im Jahre 1984 gründete er zusammen mit den späteren Soundgarden-Musikern Hiro Yamamoto und Kim Thayil eine Band, in der er zu Beginn Schlagzeug spielte und sang. Nach einigen Besetzungswechseln ging hieraus Soundgarden mit ihm als Sänger hervor.

Bis zu Soundgardens Auflösung 1997 galt Cornell, nicht zuletzt wegen seiner Präsenz als Frontmann, als Aushängeschild der Gruppe, die zu den wichtigsten Vertretern des Grunge gezählt wird. Sein Gesangsstil, der durch ein großes Ausdrucksspektrum, technische Brillanz auch in den aggressivsten gebelteten Passagen und durch die charakteristische Wärme der Tongebung in ruhigen Passagen gekennzeichnet ist, ist im Grunge wohl einzigartig.

Nebenprojekte

1991 gründete er das Projekt Temple of the Dog, als Gedenken für seinen verstorbenen Freund und Lead-Sänger der Band Mother Love Bone, Andy Wood. Temple of the Dog veröffentlichten nur eine (selbstbetitelte) CD, bei deren Entstehung auch die in der Gründungsphase stehende Band Pearl Jam – hervorgegangen aus ehemaligen Bandmitgliedern von Mother Love Bone – mitwirkte.

Für die Filmmusik des Films „Singles – Gemeinsam einsam“ steuerte Cornell 1992 den akustischen Song Seasons bei. Anschließend folgte unter dem Pseudonym MACC (McCready, Ament, Cameron, Cornell) ein Cover des Stücks Hey Baby (New Rising Sun) für ein Jimi Hendrix-Tribute-Album namens Stone Free und Co-Songwriting für Bands wie Flotsam And Jetsam und Alice Cooper. Er produzierte auch die Platte Uncle Anesthesia der Screaming Trees.

Solokarriere

 
Chris Cornell live 2007 in Amsterdam

1999 veröffentlichte Cornell das kommerziell nicht allzu erfolgreiche Soloalbum Euphoria Morning, wobei er mit Alain Johannes und Natasha Shneider von der Band Eleven zusammenarbeitete. Die Single Can't Change Me war als „Best Male Rock Vocal Performance“ für den Grammy nominiert. Der Song Sunshower (Bonusstück der japanischen Version) war auf dem Soundtrack von Great Expectations. Eine überarbeitete Fassung des Stücks Mission, jetzt Mission 2000 genannt, wurde zur Filmmusik des Films Mission: Impossible II beigesteuert. Das Stück Wave Goodbye ist Chris Cornells Freund Jeff Buckley gewidmet. Im Jahr 2000 gab es auch eine Tour zu diesem Album.

Audioslave

Bald darauf arbeitete Cornell mit den Instrumentalisten der 2000 aufgelösten Crossover-Band Rage Against The Machine zusammen. Die nach eigener Aussage von Anfang an nicht dauerhaft geplante Zusammenarbeit wurde schließlich jedoch fortgesetzt und die Alternative-Rockband Audioslave gegründet, mit der er ebenfalls zu weltweitem Erfolg kam. Anfang 2007 verließ Cornell Audioslave; die verbliebenen Mitglieder lösten die Band auf und reformierten Rage Against The Machine.

Erneute Solopfade

Mit der Ankündigung des Veröffentlichungstermins seines zweiten Soloalbums Carry On verkündete er auch seinen Ausstieg bei Audioslave wegen „unüberwindbarer persönlicher Konflikte sowie musikalischer Differenzen“ mit seinen Mitmusikern, die sich zuvor zu einer Wiedervereinigung von Rage Against The Machine entschlossen hatten.[2]

Im September 2006 erschien Chris Cornells Single You Know My Name, der Titelsong des James-Bond-Films „Casino Royale“, welchen er zusammen mit dem langjährigen Bond-Komponisten David Arnold schrieb. Das Album Carry On wurde am 5. Juni 2007 veröffentlicht. Am 7. Juli 2007 trat Cornell beim Live Earth-Konzert in Hamburg auf.

Am 6. März 2009 erschien sein neues Album Scream. Im Zuge dessen Veröffentlichung hat er zusammen mit Timbaland die Single Part of Me aufgenommen und schon veröffentlicht.

Diskografie

Jahr Titel Charts[3]
US UK AT CH DE
Alben
1999 Euphoria Morning 18 31 49 33
2007 Carry On 17 25 74 35 62
2009 Scream 10 70 47 28 46
Singles
1999 Can't Change Me 62
2006 You Know My Name 79 7 18 10 15
2009 Part of Me 31 19 24

Videoclips

  • 1999 Can't Change Me (Regie: Johan Renck)
  • 1999 Preaching the End of the World (Regie:?)
  • 2006 You Know My Name (Regie: Michael Haussman)
  • 2007 No Such Thing (Regie: ?)
  • 2007 Arms Around Your Love (Regie: Daniel Wolfe)
  • 2009 Part of Me
  • 2009 Scream

Einzelnachweise

  1. Biographie Laut.de
  2. Visions.de: Ende der Sklaverei
  3. Chartquellen: DE AT CH UK US
Commons: Chris Cornell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien