Unter Serialismus bzw. serieller Musik oder Serialität (lat. series, Reihe) versteht man die Strömung bzw. die Werkzuordnung einer um 1950 aufgekommenen Kompositionstechnik. Die Vertreter des Serialismus versuchten, mittels Zahlenreihen und Proportionsreihen möglichst alle Parameter eines zu schreibenden Werkes im Vorfeld festzulegen (Praedetermination).
Historisch möglich wurde der Serialismus durch die "Vorarbeit" von Arnold Schönberg und Anton Webern, Vertretern der sog. Zweiten Wiener Schule, die bereits Tonhöhen und Intervallstrukturen nach eigenen Regeln neu ordneten (Dodekaphonie). Während jedoch bei der Zwölftonmusik lediglich der Tonhöhenverlauf als Reihe festgelegt ist, werden bei der seriellen Musik auch die übrigen Parameter wie Tondauer, Lautsärke, Klangfarbe, Tondichte, Artikulation oder Spielart durch mathematische Operationen quantifiziert und in einer vorab ermittelten Zahlenproportion reihenmäßig erfasst.
Als Schlüsselwerk serieller Kompositionstechnik gilt Karlheinz Stockhausens Gruppen für drei Orchester, 1957. Weitere wichtige Vertreter dieser Technik sind Olivier Messiaen und Pierre Boulez. Heute muss man feststellen, dass der Serialismus eine Strömung der Vergangenheit ist, nur noch vereinzelt finden serialistische Konzepte Eingang in Kompositionen.