Neptun (Planet)

achter und äußerster Planet des Sonnensystems
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Neptun, fotografiert von der
NASA Raumsonde Voyager 2.

Eigenschaften des Orbits
Aphel4,54567 Mrd. km
30,385 AE
Mittlerer Radius4,49506 Mrd. km
30,047 AE
Perihel4,44445 Mrd. km
29,709 AE
Exzentrizität0,0113
Siderische Periode60.189 Tage
Synodische Periode367,49 Tage
Ø Orbitalgeschwindigkeit5,43 km/s
Inklination1,769°
Kleinster Erdabstand4,3059 Mrd. km
Größter Erdabstand4,6873 Mrd. km
Physikalische Eigenschaften
Durchmesser am Äquator49248 km
Oberflächeninhalt7,6195 Mrd. km2
(14,94-fache der Erde)
Masse1,0243 × 1026 kg
(17,147 Erdenmassen)
Mittlere Dichte1,638 g/cm3
Schwerkraft
an der Oberfläche
11,15 m/s²
(1,14-fache der Erde)
Rotationsperiode16,11 Std.
Neigung der Drehachse28,32°
Albedo0,41
Fluchtgeschwindigkeit23,5 km/s
Temperatur
bei 1 bar
MinMittelMax
?K72K?K
Eigenschaften der Atmosphäre
Druck>1000 bar
Wasserstoff80% ± 3,2%
Helium19% ± 3,2%
Methan1,5% ± 0,5%
Deuterium~192 ppm
Ethan~1,5 ppm
Sonstige Daten
Anzahl der Satelliten11, u.a. Triton

Neptun ist der achte Planet im Sonnensystem. Er ist benannt, nach Neptun, dem römischen Gott des fließenden Wassers und wird zu den jupiterähnlichen (iovianischen) Planeten gezählt. Zeichen: ♆

Aufbau

Neptun kann nicht mit bloßem Auge beobachtet werden. In einem Teleskop erscheint er als blaugrüne Scheibe, ähnlich wie der Uranus. Die blaugrüne Farbe kommt vom Methan in seiner Atmosphäre.

Wegen seiner großen Entfernung zur Sonne erreicht den Neptun nur wenig Wärme. Seine Oberflächentemperatur liegt bei minus 218° Celsius. Der Planet scheint jedoch eine innere Wärmequelle zu besitzen. Man vermutet, dass es sich dabei noch um Restwärme aus seiner Entstehungszeit handelt. Die Atmosphäre von Neptun hat mit bis zu 2000 km/h die höchsten Windgeschwindigkeiten im Sonnensystem, die vermutlich durch diese innere Wärmequelle zustande kommen.

Der innere Aufbau von Neptun ähnelt dem des Uranus: Ein felsiger Kern, bedeckt von einer Eisschicht, darüber die dicke Atmosphäre. Wie bei Uranus, aber anders als bei Jupiter und Saturn, hat Neptun vermutlich klar unterscheidbare Schichten. Wie auch bei Uranus ist das Magnetfeld von Neptun gegenüber der Rotationsachse geneigt, und zwar um 47°.

Neptun hat ein schwaches Ringsystem von unbekannter Zusammensetzung. Die Ringe haben eine eigentümlich "klumpige" Struktur, die Ursache dafür ist noch unbekannt, könnte aber mit der Gravitations-Wechselwirkung mit benachbarten kleineren Monden zu tun haben. Die ersten Anzeichen dafür, dass die Ringe nicht vollständig sind, gab es Mitte der 1980er Jahre, als bei Bedeckung von Sternen durch den Neptun ein zusätzliches Aufblitzen stattfand, kurz vor oder nachdem der Planet vor dem Stern vorübergezogen war. 1989 klärte Voyager 2 die Angelegenheit, als man auf ihren Aufnahmen mehrere schwache Ringe entdeckte, von denen der äußerste, Adams genannt, aus drei großen Kreisbögen bestand, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit getauft wurden. Die Existenz von Ringbögen ist nur schwer zu erklären, weil sie sich eigentlich nach längerer Zeit zu einem kompletten Ring verteilen müssten. Möglicherweise sind Gravitationskräfte von Galatea, einem Mond an der Innenkante des Rings, dafür verantwortlich, dass sich die einzelnen Segmente nicht auflösen. Weitere Ringe wurden von den Kameras von Voyager II entdeckt. Zusätzlich zu dem schmalen Adams-Ring mit einem Radius von 63.000 km gibt es noch den Leverrier-Ring mit 53.000 km und den breiteren, aber schwächeren Galle-Ring mit 42.000 km Radius. Die äußeren Erweiterungen des Leverrier-Rings werden Lassell und Arago genannt.


Monde

Neptun hat 13 bekannte Monde.

Name Bahnradius (km) Durchmesser (km) Masse (kg)
Naiad48.22796×60×520,002×1020
Thalassa50.075104×100×520,004×1020
Despina52.526180×148×1280,02×1020
Galatea61.953204×184×1440,04×1020
Larissa73.548216×204×1680,05×1020
Proteus117.647440×416×4040,5×1020
Triton354.7602706,8214×1020
Nereid5.513.4003400,3×2020
S/2002 N115.686.000480,001×2020
S/2002 N222.452.000480,001×2020
S/2002 N322.580.000480,001×2020
S/2002 N446.570.00060Unbekannt
S/2003 N146.738.000280,0002×2020


Erforschung

Die Bewegung des Uranus um die Sonne verlief nicht ganz so, wie sie nach den Keplerschen Gesetzen hätte sein sollen. Astronomen vermuteten daher, dass es einen weiteren Planeten jenseits des Uranus geben müsse, der durch seine Gravitationskraft die Bewegung des Uranus verändert. John Couch Adams sowie der französische Mathematiker Urbain Leverrier errechneten unabhängig voneinander die Position, an der sich der unbekannte Planet befinden müsste, wobei die Berechnung von Leverrier wesentlich genauer war. Aufgrund dieser Berechnung gelang es Johann Gottfried Galle, dem Direktor der Berliner Sternwarte, am 23. September 1846 Neptun zu entdecken. Die tatsächliche Position wich nur geringfügig von der errechneten Position ab.

Später fand man heraus, dass schon Galileo Galilei den Neptun gesehen hatte. Aus seinen Aufzeichnung geht hervor, dass er ihn jedoch für einen Fixstern gehalten hatte. Hätte er Neptun nur einige Tage früher beobachtet, wäre seine Bewegung am Himmel viel deutlicher gewesen. Mit einer Umlaufzeit von 165 Jahre wird Neptun erst im Jahr 2011 wieder an der gleichen Stelle sein, an der ihn Galilei entdeckt hatte. Wegen der exzentrischen Umlaufbahn von Pluto ist der Neptun manchmal der von der Sonne am weitesten entfernte Planet.

Im August 1989 war Voyager 2 die erste und bislang einzige Raumsonde, die Neptun erforscht hat. Sie flog über den Nordpol von Neptun und passierte den Planeten in etwa 4.950 Kilometer Abstand.


Sonnensystem

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