Akkon, im Altertum auch Ptolemais, heute amtlich Hebräisch עכו ‘Akkô, Arabisch عكّا ‘Akkā (auch: Acre, Accho, Acco, Hacco und St Jean d'Acre), ist eine alte Stadt in Galiläa im Norden Israels. (Geographische Lage: 32°55' N, 35°05' O)
Die Altstadt liegt auf einer Landzunge am Nordrand der Bucht von Haifa und ist von einer, bis zu 150 m starken, Festungsanlage umgeben. Auf der Landseite ist die Altstadt heute von der Neustadt umschlossen. Während die Neustadt eine mehrheitlich jüdische Bevölkerung aufweist, wird die Altstadt fast ausschließlich von israelischen Arabern bewohnt.
An Stelle der früheren Bedeutung als Hafen ist heute die Industrie getreten, vor allem die Eisenverarbeitung. Die Stadt besitzt einen Bahnhof an der Strecke Nahariyya - Haifa.
Geschichte
332 v. Chr wurde die Stadt von Alexander dem Großen erobert.
Der Apostel Paulus verbrachte einen Tag in Ptolemais (Apostelgeschichte 21:7)
638 kam die Stadt unter arabische Herrschaft, die bis zur Besetzung durch die Kreuzritter 1110 anhielt. 1187 wurde Akkon von Saladin zurückerobert, fiel 1191 unter Richard Löwenherz wieder an die Kreuzritter und wurde die Hauptstadt vom Rest des Königreichs Jerusalem. Dabei entstand der Sage nach durch Leopold V. das österreichische Wappenschild Rot-Weiß-Rot.
1198 wurde hier der Deutsche Orden gegründet.
1219 stiftete Franz von Assisi das noch heute existierende Franziskaner-Kloster.
1229 wurde Akkon unter die Verwaltung des Johanniterordens gestellt (worauf der alternative Name St Jean D'Acre hinweist).
Nach der Eroberung Jerusalems durch die Moslems 1244 war Akkon einer der letzten Stützpunkte der Kreuzfahrer. Mit dem Fall der Festung am 18. Mai 1291 waren die Kreuzzüge definitiv gescheitert.
1517 wurde Akkon unter Sultan Selim I. Teil des osmanischen Reichs.
Im 18. Jahrhundert entstand die heutige Festungsanlage, die von Jezzar Pasha, dem damaligen Gouverneur von Damaskus, auf der Grundlage der Kreuzritterfestung erbaut wurde.
1799 wurde Akkon 61 Tage lang vergeblich von Napoleon belagert. Einer Legende nach warf dieser beim Rückzug der Truppen mit den Worten "Wer Akkon erobert, erobert die Welt!" seinen Hut ins Meer. Von ihm zurückgelassene Kanonen stehen heute auf dem Festungswall.
Am 17. Mai 1948, drei Tage nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung wurde Akkon von der Hagana besetzt.
2001 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.