Menden (Sauerland)
Menden (Sauerland) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Sie liegt im Norden des Sauerlandes und gehört zum Märkischen Kreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 26′ N, 7° 48′ O keine Zahl: 115–380 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Märkischer Kreis | |
Höhe: | 115–380 m ü. NHN | |
Fläche: | 86,1 km2 | |
Einwohner: | 52.255 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 607 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 58706, 58708, 58710 | |
Vorwahlen: | 02373 02378 (Halingen) 02379 (Asbeck) | |
Kfz-Kennzeichen: | MK | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 62 040 | |
LOCODE: | DE MEN | |
NUTS: | DEA58 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neumarkt 5 58706 Menden (Sauerland) | |
Website: | www.menden.de | |
Bürgermeister: | Volker Fleige (SPD) | |
Lage der Stadt Menden im Märkischen Kreis | ||
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Die erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnte Stadt wurde nach zahlreichen Zerstörungen immer wieder aufgebaut. Durch ihre Lage an der Grenze des zu Kurköln gehörenden Herzogtums Westfalen war sie oftmals in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Im historischen Ortskern zeugen viele aus dem Mittelalter stammende Gebäude und Reste der Stadtmauer mit zwei Wehrtürmen von der Geschichte des Ortes. In seiner heutigen Form besteht Menden seit der kommunalen Neuordnung 1975.
Wirtschaftlich wird Menden vor allem durch mittelständische Unternehmen der Metallindustrie geprägt. Die Stadt führt wegen ihrer Lage an der Hönne inoffiziell den Beinamen Hönnestadt.[2]
Geografie
Geografische Lage
Menden (Sauerland) liegt im Nordosten des Märkischen Kreises. Im Norden bildet die Ruhr die Grenze zur Stadt Fröndenberg/Ruhr und gleichzeitig die Kreisgrenze zum Kreis Unna. Im Naturschutzgebiet Luerwald im Osten verläuft grenzt die Stadt an den Kreis Soest, im Norden und an den Hochsauerlandkreis.
Neben der Ruhr fließt die Hönne von Süden kommend, in nordnordwestlicher Richtung durch das Stadtgebiet. Ihre bedeutendsten Nebenflüsse sind der Bieberbach und die Oese.
Das Mendener Stadtgebiet gehört zum Niedersauerland, das in die Mendener Platte im Westen, den Luerwald im Osten und die Fröndenberger-Schwerter Ruhraue im Norden unterteilt ist.[3] Das spiegelt sich auch in den Geländehöhen wieder. Die Ruhr im Norden erreicht das Stadtgebiet auf einer Höhe von 130 m ü. NN und verlässt es auf 114 m ü. NN. Dort ist auch der niedrigste Punkt der Stadt. Nach Süden steigt das Gelände bis auf 380 m ü. NN am Ebberg an. Eine weitere Erhebung ist der 305 Meter hohe Lahrberg.
Geologie
Menden gehört zum Rheinischen Schiefergebirge und liegt im Gebirgsbogen Rhenoherzynikum der Varisziden. Am nordöstlichen Ende des Remscheid-Altenaer Sattels befindet sich das sogenannte „Mendener Konglomerat“, das aus rotgefärbten Ablagerungen unregelmäßig fließender Flüsse zusammengesetzt ist. Diese etwa acht Quadratmeter große Formation entstand im Unteren Perm und ist umgeben von Gesteinsschichten aus dem Oberkarbon. Über einer etwa 100 Meter dicken Hauptschicht befindet sich eine etwa 60 Meter dicke zweite Schicht aus rotem Ton. Diese wird von einer dritten, ungefähr 50 Meter dicken Schicht bedeckt. Die Flussrichtung kam aus Süd-Süd-West, wie aus der Anordnung der Ablagerungen zu erkennen ist. Zu Tage tritt diese besondere Bodenbeschaffenheit in einem Steinbruch in Schwitterberg im Mendener Norden.[4]
Ausdehnung des Stadtgebiets
Das 86,06 Quadratkilometer große Stadtgebiet hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 10 km, von West nach Ost liegt diese bei etwa 14 Kilometer und verteilt sich auf 3249 Hektar Landwirtschaftsfläche, 3176 Hektar Waldfläche, 1466 Hektar Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche, 544 Hektar Verkehrs-, Erholungs- und Friedhofsfläche und mit 172 Hektar auf sonstige Freiflächen außerhalb von Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Nachbargemeinden
Menden grenzt im Norden an die Stadt Fröndenberg/Ruhr (Kreis Unna), im Nordosten an die Gemeinde Wickede (Ruhr) (Kreis Soest), im Osten an die Stadt Arnsberg (Hochsauerlandkreis), im Süden an Stadt Balve, im Südwesten an die Stadt Hemer und im Westen an die Stadt Iserlohn (alle Märkischer Kreis).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet ist offiziell nicht gegliedert. Während die Namen und Gebiete der 1975 mit der damaligen zur heutigen Stadt Menden (Sauerland) zusammengeschlossenen ehemaligen Gemeinden Asbeck, Bösperde, Halingen, Lendringsen, Oesbern und Schwitten sowie des eingegliederten Ostsümmerns teilweise noch Verwendung finden, haben auch einzelne ältere und neuere Siedlungen unterschiedlicher Größe ihre eigene Identität.
Für Statistiken wird eine Einteilung in die folgenden 24 „Ortsteile“ verwendet:[5]
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Klima
Die Stadt liegt in einer gemäßigten Klimazone im Klimaraum Nordwestdeutschland, Bereich sauerländische Hügellandstufe, zwischen Ruhrtal und Mittelgebirgsschwelle. Es herrscht maritimes Klima. Die jahresdurchschnittliche Lufttemperatur liegt zwischen 8° und 9° Celsius.
Messungen in den Jahren 1985 bis 1999 ergaben für Menden eine Niederschlagsmenge von durchschnittlich 858 Millimeter pro Jahr. Bei 11 der 15 gemessenen Jahre lag die Niederschlagsmenge höher als der langjährig gemessene Mittelwert. Bei der Lufttemperatur zeigte sich während des genannten Messzeitraumes, dass in den letzten 11 Jahren, mit Ausnahme des Jahres 1996, die Temperaturen höher lagen als die langjährige Durchschnittstemperatur von 8,6° Celsius. [6]
- Grafische Darstellung der Niederschläge und Temperaturen vorgenannter Messungen
Geschichte
Mittelalter
Die günstige geografische Lage an den Höhenwegen vom Lennetal und zum Ruhrtal führte schon früh zur Besiedlung durch die Sachsen und zur Entstehung von Höfen.
Erstmals lässt sich 818 die villa Menethinna in einer Urkunde der Abtei Werden nachweisen. 1072 erhielt das neugegründete Kloster Grafschaft 10 Mansen geschenkt, die zum Haupthof Menden gehörten.[7] Etwa ab dieser Zeit ist der Ort des Öfteren urkundlich nachgewiesen.
Die Christianisierung und die Entstehung einer Urpfarrei in Menden fiel in die Zeit um 800. Die Pfarrei Menden mit dem Heiligen Vincenz als ihrem Kirchenpatron gehörte zum Dekanat Attendorn. 1243 wurde die bisher dem Erzbischof gehörende Kirche in Menden dem Kölner Domkapitel übergeben. Kollationsrecht und Investitur des Pastors standen seit dieser Zeit dem Domdechanten zu. Die Vogtei über Hof und Kirche zu Menden besaß Graf Gottfried III. von Arnsberg, der sie 1272 an den Ritter Goswin von Rodenberg verkaufte. Zu den Filialen der Pfarrei gehörten Sümmern, Fröndenberg und Bausenhagen. In der Reformationszeit wurde die Verbindung zu den bisherigen Filialen in den protestantisch gewordenen Gemeinden Hemer, Hennen, Deilinghoven und Dellwig getrennt.[8]
Menden lag im Spätmittelalter im Interessengebiet verschiedener Herren, so dass ihm kriegerische Auseinandersetzungen nicht erspart blieben. Vor allem die Grafen von der Mark zerstörten mehrmals die Machtpositionen der Kölner Erzbischöfe. Zwischen 1246 und 1248 wurde im Auftrag von Ritter Goswin, einem Lehnsmann des Erzbischofs von Köln, die Rodenburg, eine Höhenburg der Frühgotik, auf dem Rodenberg von Menden oberhalb des Hofes Althem errichtet. 1249 erstmals urkundlich erwähnt, wurde sie 1301 durch Eberhard I. von der Mark zerstört und danach nie wieder aufgebaut. 1278 errichtete der Kölner Erzbischof auf dem nahegelegenen Fürstenberg eine weitere Burg, die ebenfalls mehrfach erobert wurde und deshalb noch vor der Mitte des 14. Jahrhunderts endgültig aufgegeben wurde. [9]
Schon 1250 und erneut 1263 zerstörte Graf Engelbert II. von der Mark die als Villa munita bezeichnete befestigte Ortschaft. [7]. Die Stadtentstehung lässt sich in den Zeitraum zwischen 1262 und 1289 datieren. 1288, nach der Schlacht von Worringen, eroberte und zerstörte Eberhard I. von der Mark die Stadt Menden. Erzbischof Walram verlieh ihr 1331 die Stadtrechte und stattete sie mit den gleichen Privilegien aus, wie sie Attendorn bereits besaß.[10] 1343 zerstörte Graf Adolf IV. von der Mark die Stadt und die nahe gelegene Wasserburg. 1344 wurde sie deshalb durch Erzbischof Walram von Köln von Grund auf neu aufgebaut und mit zwölf Türmen und mit Gräben befestigt. In die Befestigungsanlagen wurde die westlich der Stadt gelegene stark befestigte Burg einbezogen.[7]
Ebenfalls 1344 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Poenigeturms (Peinigerturm). Daneben gab es den Kumpeturm, den Düfelsturm (Teufelsturm), den Graueturm, den Widdenhoveturm, den Trumpeturm, den Schmalenturm, den Pulverturm, den Fillerturm, den Uedingturm und den Rentschreiberturm. Die Stadt hatte drei Tore, das Obristentor, das Niederstentor und das Mühlthor. Im Spätmittelalter entstanden die Kirche St. Vincenz, das Kornhaus, das Rentmeisterhaus und das Menkenwagd.
Menden blieb trotz mehrfacher Zerstörung als Besitzung der Kölner Erzbischöfe erhalten. Es lag nun mit der Verfestigung der verschiedenen Territorien in diesem Raum an der Grenze zum Gebiet der Grafen von der Mark und Limburg und hatte damit unter anderem die Funktion einer Grenzfestung. Etwa seit dieser Zeit wird vom Kurkölnischen Menden gesprochen.
1437 nahm Menden an der ersten landständischen Vereinigung im Herzogtum Westfalen teil. 1446 wurde die Stadt während der Soester Fehde durch den Herzog von Kleve erobert.[7]
Frühe Neuzeit
Zwischen 1592 und 1631 fanden in Menden Hexenverfolgungen statt, deren Akten sich im Pfarrarchiv der St.-Vincenz-Kirche befinden. Zahlreiche Personen wurden zum Tode verurteilt. Während im Jahr 1592 eine Frau hingerichtet wurde, waren es 1628 schon 18 Menschen und 1630 bis 1631 weitere 22 Menschen aus dem Ort. Neben diesen 17 Männern und 24 Frauen (unter anderem aus Menden und Wimbern) werden 36 weitere Fälle (14 Männer und 22 Frauen) von Hinrichtungen Auswärtiger erwähnt.[11]
1631 trotzte Dorte Hilleke in einem Hexenprozess der Folter. Nach ihr wurde die Stadtbibliothek benannt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Menden dreimal belagert und 1634 von den Hessen erobert und geplündert. Verheerende Stadtbrände in den Jahren 1637, 1652 und 1663 richteten große Schäden an. Die Pest wütete 1662 in der Stadt.[7]
1725 erteilte der Landesherr, der Erzbischof Clemens August von Köln, einem bei Menden begüterten Rittergutsbesitzer die Erlaubnis, an der Hönne eine Drahtzieherei zu errichten. Die Preußen im benachbarten märkischen Altena, die das Monopol für diese Produktion beanspruchten, protestierten dagegen. Die kurkölnischen Behörden in Arnsberg kamen der Aufforderung, die Drahtschmiede wieder abzureißen, nicht nach. Daraufhin schickten die Preußen Soldaten über die Landesgrenze, die die Zerstörung gewaltsam vornahmen. [12]
19. Jahrhundert
Im September 1802 besetzten Truppen des Landgrafen von Hessen-Darmstadt das Herzogtum Westfalen und damit auch Menden. Damit endete die Herrschaft des Erzbischofs von Köln über Stadt und Land. Der Stadtrat protestierte gegen die Einquartierung von 142 Soldaten. Es wurde eine Polizeiordnung erlassen, die selbst für geringfügige Vergehen hohe Strafen vorsah. Deshalb erhielt der Inhaber der Polizeigewalt, ein Leutnant Jesse, in der Stadt den Spitznamen „Bettelvogt“. Die erzwungene Auflösung der Zünfte im Jahr 1811 führte zum Ende der sogenannten Großen Gilde in Menden.[13]
1813 kam Napoleons Bruder Jerome, König von Westphalen, auf seiner Flucht durch die Stadt.
Nach dem Ende der Napoleonischen Herrschaft erhielt Preußen 1816 das Land und damit auch Menden. 1817 wurde Menden dem Kreis Iserlohn zugeschlagen. Anfangs wurde diese Entscheidung von der Bevölkerung skeptisch betrachtet und noch 1830 wurde diese Frage auf dem Provinziallandtag in Münster debattiert.[13] 1856 nahm Menden die preußische Städteordnung an.[14]
Unter Führung des Arztes Fritz Bering (* 1817 in Menden) zogen in der zweiten Phase der Revolution von 1848/49 im Mai 1849 etwa 200 Mendener Demokraten nach Iserlohn, um die dortigen Aufständischen gegen die Regierungstruppen zu unterstützen. Nach dem blutigen Iserlohner Himmelsfahrtstag wurde Bering zunächst gefangen genommen, ein Jahr später aber wieder freigelassen.
1872 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Dies war eine entscheidende Voraussetzung für die industrielle Entwicklung.
Weimarer Republik und Drittes Reich
1919 wurde das katholische Lyzeum durch Ordensschwestern des Ordens der Heiligen Maria Magdalena Postel gegründet. Die Nöte der Zeit nach dem ersten Weltkrieg führten auch in Menden und Umgebung zu sozialen Unruhen. Dabei standen sich konservative Kräfte und die Arbeiterbewegung gegenüber. Insbesondere im Jahr 1923 kam es zu Protesten.[15] Auch die extreme Rechte machte sich bereits zu Beginn der 1920er Jahre bemerkbar. Nach Angaben eines nationalsozialistischen Chronisten soll es bereits 1921/22 eine Ortsgruppe der NSDAP gegeben haben, die sich nach einem zeitweisen Parteiverbot 1922 als „Lesegesellschaft des Völkischen Beobachters“ tarnte. Es entstand kurze Zeit später eine Ortsgruppe des Antisemitenbundes und weitere nationalsozialistisch orientierte Organisationen. Mit dem Völkischen Sportbund bildete sich bereits in dieser Zeit ein Vorläufer der SA. Die wohl 1923 wieder gegründete Ortsgruppe der NSDAP behauptete von sich eine der ersten in Westfalen gewesen zu sein. Nach dem Verbot nach dem Hitlerputsch tarnte sich die Partei wie anderswo auch als Nationalsozialistische Freiheitspartei.[16] Unmittelbar nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft haben die Nationalsozialisten in Menden zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen, der vielfach befolgt worden ist.[17] Die jüdische Synagoge wurde im Zuge der Reichspogromnacht am 9. November 1938 geschändet und in Brand gesetzt.
In der Nacht zum 14. Juni 1941 fielen die ersten Brandbomben auf Menden. 16 Brände mussten gleichzeitig gelöscht werden. [18] Bei den Angriffen waren zwölf Tote und erhebliche Zerstörungen zu beklagen. Ein anderer Bombenangriff am 1. Februar 1945 auf Fröndenberg und Menden kostete 23 Mendenern das Leben.
Zahlreiche Firmen am Ort beschäftigten während des Krieges Zwangsarbeiter.[19] Aus einem für Zwangsarbeiter eingerichteten Arbeitserziehungslager in Sanssouci bei Balve kamen die Arbeitskräfte die im Ortsteil Oberrödinghausen unter Leitung der Organisation Todt Stollen für das unterirdische Hydrierwerk-Projekt „Schwalbe 1“ bauen mussten. Die Verfolgung politischer Gegner fand in Menden bis in die letzte Kriegsphase statt. Im Zuge der Aktion Gitter wurden dort mehrere Personen verhaftet.[20]
Während des Krieges wurde in Wimbern unter Leitung von Karl Brandt eine Ausweichkrankenhaus für Verwundete und Kranke aus Dortmund und Bochum errichtet. Ein Massengrab in Menden-Barge wurde zunächst mit der Aktion T4 in Verbindung gebracht. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen konnten dies allerdings nicht bestätigen.[21]
Nachkriegszeit
Seit 1946 gehört Menden zum Land Nordrhein-Westfalen. Am 30. April 1974 wurde der Gebietsänderungsvertrag zwischen der Stadt Menden und den Gemeinden des Amtes Menden geschlossen und von den einzelnen Bürgermeistern und Amtsdirektoren unterzeichnet. [22] Zum 1. Januar 1975 erfolgte die Kommunale Neugliederung. Die bisher selbstständigen Gemeinden Asbeck aus dem Amt Balve, Halingen, Holzen-Bösperde, Lendringsen, Oesbern, Schwitten und ein Teilgebiet von Sümmern wurden nach Menden eingemeindet. Wimbern wurde aus dem Amt Menden herausgelöst und der Gemeinde Wickede (Ruhr), Kreis Soest, zugeordnet. An die Geschichte Mendens erinnert seit 17. Oktober 1992 die Mendener Geschichtssäule.
Religionen
Die katholische Konfession herrscht in Menden vor.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der evangelischen Christen zu, so dass 1835 eine eigene Gemeinde gebildet und in den Jahren 1861 bis 1863 eine eigene Kirche erbaut wurde.[7] Waren es 1816 noch 39 Evangelische, stieg ihre Zahl bis 1871 auf 715.[13] Anfang 2007 hatte Menden 33.659 (58,24 %) katholische und 13.069 (22,61 %) evangelische Einwohner. 1.167 (19,15 %) gehörten einer sonstigen oder keiner Religionsgemeinschaft an.[23] Die katholischen Pfarrgemeinden gehören zum Dekanat Märkisches Sauerland[24] und die evangelische Kirchengemeinde zum Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn.[25]
Bis in die Zeit des Nationalsozialismus gab es in Menden eine aktive jüdische Gemeinde. Die Zahl der Juden stieg von 47 im Jahr 1816 auf 62 im Jahr 1871 an.[13] Eine Synagoge der Synagogengemeinde Menden wurde 1821 erbaut und in der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstört. 1952 wurde sie abgerissen.[26] Mit der Einweihung des Ortes des Erinnerns erinnert die Stadt seit 9. November 2008 in der Hochstraße in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Synagoge an die Gräuel der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und die Zerschlagung der jüdischen Gemeinde. Der jüdische Friedhof ist zumindest teilweise erhalten.[27]
Eingemeindungen
1975 wurden in Folge der Verwaltungs- und Gebietsreform nach dem Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Sauerland/Paderborn (Sauerland/Paderborn-Gesetz) die Gemeinden Bösperde, Halingen, Lendringsen, Oesbern, Schwitten, Asbeck und ein kleiner Teil der früheren Gemeinde Sümmern in die Stadt Menden (Sauerland) eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl von Menden hat sich in der Zeit von 1816 bis 1939 fast verzehnfacht und überschritt 1975 nach der kommunalen Neugliederung die 50.000er Grenze. Wie unter der Rubrik Eingemeindungen beschrieben wurden am 1. Januar 1975 mehrere zuvor selbstständige Gemeinden nach Menden eingemeindet. Ein Vergleich der jährlichen Einwohnerzahlen ist aus diesem Grund nur für den Zeitraum 1975 bis 2008 möglich. Die Zahlen zeigen, dass Menden 1984 mit 51.951 Einwohnern die niedrigste und 1999 mit 59.285 die höchste Einwohnerzahl hatte. Seit 1999 nimmt die Zahl der Einwohner kontinuierlich von Jahr zu Jahr ab.
Die Bevölkerungsstruktur setzte sich am 31. Dezember 2008 aus 10.233 unter 18-jährigen (gleich 18 Prozent), 34.611 über 18 bis unter 65-jährigen Einwohnern (gleich 61 Prozent), sowie 11.781 Einwohnern im Alter von über 65 Jahren (gleich 21 Prozent) zusammen. 28.722 Personen waren weiblich (gleich 51 Prozent), 27.903 männlich (gleich 49 Prozent). [28]
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¹ Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Westfalen [30]
² Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NRW [31]
³ Stadt Menden (Sauerland), 1961: 27.526
Kommunalpolitik
In kurkölnischer Zeit wählten die Bürger den Bürgermeister, acht Ratsherren und 16 Ratsvorsteher. Die Hessen schafften zu Beginn des 19. Jahrhunderts die kommunale Selbstverwaltung ab und setzten einen der Zentralregierung verantwortlichen Schultheißen ein.[32] Dies blieb auch noch lange in preußischer Zeit so, bis 1836 die revidierte Städteordnung in Menden eingeführt wurde.[7]
Stadtrat
Der Stadtrat der Stadt Menden (Sauerland) besteht derzeit aus 52 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden. Von den 52 Ratsmitgliedern haben sich 21 zur CDU-, 8 zur FDP-, 7 zur GAL-, 7 zur USF- und 6 zur SPD-Fraktion sowie 2 zur Fraktion Die Linke. zusammengeschlossen; ein Ratsmitglied ist fraktionslos.[33]
Kommunalwahlergebnisse
In der Liste[34][35] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.
Jahr | CDU | SPD | UWG | FDP | Grüne1 | Die Linke |
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1975 | 50,8 | 31,1 | 15,1 | 2,3 | ||
1979 | 46,3 | 33,5 | 17,1 | 3,1 | ||
1984 | 49,3 | 35,1 | 13,4 | 2,2 | ||
1989 | 41,8 | 35,9 | 12,6 | 4,0 | 5,5 | |
1994 | 46,4 | 36,5 | 6,4 | 3,4 | 7,4 | |
1999 | 61,0 | 26,1 | 5,7 | 7,2 | ||
2004 | 46,1 | 23,0 | 8,1 | 10,8 | 11,6 | |
20092 | 39,8 | 23,0 | 3,9 | 15,6 | 12,6 | 3,8 |
1 Grüne: 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne
2 2009: Vorläufiges Endergebnis[36]
Bürgermeister
Seit der kommunalen Neugliederung amtierten folgende Bürgermeister in der Stadt:
- 4. Januar 1975 bis 17. Oktober 1979: Max Schmitz, CDU (* 1. März 1899; † 29. Juli 1992)
- 17. Oktober 1979 bis 30. September 1984: Ernst Eisenberg, SPD (* 12. April 1916)
- 30. September 1984 bis 1989: Dr. Volkhard Wrage, SPD
- 1989 bis 16. Oktober 1994: Otto Weingarten, CDU (* 18. Mai 1921; † 2006)
- seit 16. Oktober 1994: Rudolf Josef Düppe, CDU (* 23. Juli 1947) (seit 1. Oktober 1999 hauptamtlich)
- 30. August 2009: Volker Fleige, SPD (* 14. Juni 1957), gewinnt die Bürgermeisterwahl gegen Rudolf Josef Düppe und wird am 21. Oktober 2009 der zweite hauptamtliche Bürgermeister und der erste Sozialdemokrat an der Spitze der Verwaltung
Wappen
In schwarz einen weißen (silbernen) gezinnten Torturm mit beiderseits angebauten Erkern, im Torbogen ein gelbes (goldenes) Fallgitter, davor eine weiße (silberne) Zugbrücke.[37]
- Beschreibung
Das Wappen wurde am 2. Dezember 1975 genehmigt. Dasselbe Wappen führte die Stadt Menden (Sauerland) zuvor bereits seit dem 16. Juni 1911. Es stellt einen früheren Turm der Stadtbefestigung dar und erscheint in ähnlicher Form auf alten Siegeln, die bis ins Jahr 1316 zurückreichen. Die älteren Siegel hatten noch nicht das Fallgitter. In der Arnsberger Wappensammlung von 1700 ist das Wappen ebenfalls überliefert, dort jedoch mit goldenem Turm in rotem Feld. Schwarz und Silber, seit 1911 festgelegt, verweisen auf die Farben der ehemaligen kurkölnischen Landesherren.[38]
Städtepartnerschaften
Die früheste Städtepartnerschaft wurde 1964 zwischen der Gemeinde Oesbern und Locon in Frankreich geschlossen. 1965 folgte Lendringsen mit der Partnerschaft zu Aire-sur-la-Lys (Frankreich) und 1971 schloss die Gemeinde Schwitten eine Partnerschaft mit Lestrem (Frankreich). Kurz vor der kommunalen Neugliederung schloss Halingen 1974 eine Partnerschaft mit Ardres, ebenfalls Frankreich. Diese Partnerschaften wurden nach der kommunalen Neugliederung fortgeführt. Neu hinzu kamen 1978 die Partnerschaft mit Braine-l'Alleud (Belgien), 1980 mit Flintshire (Wales), 1984 mit Maroeuil (Frankreich) und 1992 mit Plungė (Litauen). Freundschaftliche Beziehungen unterhält Menden seit 1991 mit Eisenberg in Thüringen und seit 2000 mit Chalkida (Griechenland).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu nennen sind vier Theatervereine und -truppen mit eigenem Haus. Für den Karneval wurde ein eigenes Museum im Teufelsturm eingerichtet. Das Gebäude ist ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung. Die Kreuztracht am Karfreitag hat eine über 350-jährige Tradition.
Das Schmelzwerk und der Tiefenrausch, ehemalige Industriegebäude, sind in Veranstaltungshallen für das jugendliche Publikum umgebaut.
Musik und Schützenwesen
Menden ist Sitz des Chorverbandes Hönne-Ruhr. Geschichtlich zurückblickend war in Menden nach dem Zweiten Weltkrieg das Chorwesen mit eigenen Auftritten stark zurückgegangen. Man gründete zunächst einen Stadtverband, dem sich die örtlichen Vereine aber nicht anschlossen. 1947 kam es dann zur Gründung des Sängerkreises Hönne-Ruhr. Dieser wurde 2007 in Chorverband Hönne-Ruhr umbenannte und ist Mitglied im Chorverband Nordrhein-Westfalen. Leistungssingen des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen e.V. wurden in den Jahren 1999, 2001 und 2006 vom Sängerkreis Hönne-Ruhr in Kooperation mit dem Gesangverein „amante della musica menden“ im Städtischen Saalbau auf der Wilhelmshöhe ausgerichtet. Dem Hönne-Ruhr-Verband gehören 20 Mendener Gesangvereine an, von denen fast die Hälfte Leistungsgesangsauszeichnungen erreicht haben. [39]
Das Schützenwesen in Menden hat eine Vielzahl von Vereinen hervorgebracht. Ältester Schützenverein ist der „Mendener Bürger-Schützen-Verein von 1604“. Für 15 Silbergroschen Pachtzins wurde 1837 auf dem Schützenhofe unterm Rothenberge in Menden das erste Schützenfest gefeiert. Zuvor gab es 1785 ein Volksfest mit Scheibenschießen und 1883 außerhalb der seinerzeitigen Stadt auf den Wiesen entlang der Hönne ein mit „Statuten für das Schützenfest zu Menden“ vom Landrat genehmigtes Schützenfest. 2004 war der Verein, bei seinem 400-jhrigen Bestehen, Ausrichter des Bundesschützenfestes des Sauerländer Schützenbundes in Menden. Als weitere für Menden alte Vereinen kann man den Bürgerschützenverein Lendringsen 1857, die Schützenbruderschaft Sankt Sebastianus 1848 Schwitten und den Schützenverein Holzen-Bösperde-Landwehr 1857 nennen. [40]
Sogenannte „Knüppelmusik“ wird in Menden von fünf Spielmannszügen gespielt. Der älteste Spielmannszug Mendens ist der „Spielmannszug Schwitten„, der 1899 gegründet wurde und 1900 erstmals Knüppelmusik spielte. Die Geschichte des Spielmannszuges Halingen geht in das Jahr 1902, die des Spielmannszuges Kolpingfamilie in das Jahr 1909 zurück.
Konzertante, klassische und moderne Blasmusik wird von der Schützenkapelle Oesbern gespielt. Der Verein wurde 1913 gegründet und ist Gründungsmitglied des Volksmusikerbundes Nordrhein-Westfalen. Die Konzertstärke liegt bei etwa 40 Musikern. Das zum Verein gehörende Jugendorchester hatte 2002 seinen ersten öffentlichen Auftritt.
Theater
Das Theater am Ziegelbrand wird von der Stadt Menden betrieben. Mit einem eigenen ehrenamtlich tätigen Ensemble wird ein anspruchsvoller Spielplan umgesetzt. Dazu gehören in jeder Spielzeit zwei Schauspiele und weitere Angebote der lesBar, einer Form szenischer Literaturpräsentation. Eine Kabarett- und eine Jazz-Reihe, die Schulkultur, Konzerte der Städtischen Musikschule sowie Angebote der Kunstschule runden das Programm ab.
Ein ehemaliges Fabrikgebäude ist die Heimat des Amateurtheaters M.A.T. Mendener Amateur Theater und nennt sich Theater aus der Fabrik. Der Theaterraum bietet Platz für 49 Zuschauer.
Im Zimmertheater Scaramouche der Katastrophen Kultur unter dem Mendener Hallenbad mit 99 Plätzen gibt es Eigeninszenierungen und Fremdauftritte. Traditionell findet hier am ersten Weihnachtstag morgens die Weihnachtsmatinee und abends die Weihnachtsaufführung, eine Eigeninszenierung, statt. Für Kinder gibt es einen KidsClub. Der Puppenspieler Bodo Schulte (* 1963) machte hier seine ersten Schritte auf der Bühne.
Im Stadtteil Halingen spielt seit 1988 das Halinger Dorftheater. Der Saal befindet sich hinter einer Gaststätte und bezieht seine besondere Atmosphäre und Attraktivität aus dem bäuerlich-derben Ambiente. Die erste Aufführung war das Lustspiel Die verlorene Erbschaft; jährlich wird ein Schwank zur Aufführung gebracht und von Januar bis April in über 30 Vorstellungen gespielt.
Museum
Das Museum Menden wurde 1912 gegründet und zeichnet sich durch Sammlungstätigkeit in verschiedenen Richtungen aus. Dadurch ist es in der Lage, sowohl das Leben der mittelalterlichen Stadt zu dokumentieren, als auch die Einrichtung je eines für Menden charakteristischen Ackerbürger- und Patrizierhauses sowie einer alten Apotheke zu zeigen. Einzigartig sind die Knochenfunde aus der Vor- und Frühzeit. So zeigt das Museum das vollständig erhaltene Skelett eines Höhlenbären.
Bauwerke
Alle Baudenkmäler sind in der Liste der Baudenkmäler in Menden (Sauerland) aufgeführt.
- Die Ruine der Burg Rodenberg ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt Menden. Sie war eine Spornburg und Stammsitz der Herren von Rodenberg. Nach der Zerstörung 1301 wurde sie nicht wieder aufgebaut. 1951 bis 1955 fanden Ausgrabungen der Mauerreste statt.
- Die Katholische Pfarrkirche St. Vincenz ist eine dreijochige Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert mit einem wuchtigem Westturm. Die Kirche wurde 1868 bis 1871 mit einem Querschiff und einem Chor im spätgotischen Baustil erweitert. Das Innere enthält einen hölzernen Altaraufbau von 1628 und eine Muttergottes aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
- Die Heilig-Geist-Kirche wurde 1861 bis 1864 nach den Plänen des Architekten Heyden errichtet. Es handelt sich dabei um eine neugotische Hallenkirche mit Westturm und Kleeblattchor. Von der zeitgenössischen Ausstattung blieb unter anderem der Orgelprospekt erhalten.
- Das ehemalige Hospital zum Heiligen Geist (Städtische Musikschule) entstand angeblich bereits um 1290. Die ältesten Teile des jetzigen Gebäudes wurden wahrscheinlich im 14. und 15. Jahrhundert errichtet. Es handelt sich um einen Putzbau mit hohem Satteldach, der im 17. Jahrhundert verändert wurde. Ein Fachwerkgiebel ist mit 1667 bezeichnet. An der Ostseite ist ein zweibahniges Maßwerkfenster von der einstigen Kapelle sichtbar geblieben.
- Die Kapelle des Altenheims St. Vincenz ist ein gotisierender Saalbau mit Dachreiter, dessen Inneres mit Kreuzrippengewölben versehen ist. Reste der zeitgenössischen Ausstattung sind vorhanden. In den Komplex des sich anschließenden Altenheims wurde der Wohnbau eines aus dem Jahre 1717 stammenden Adelshofes einbezogen. Es ist ein stark umgebauter Putzbau mit schlichtem Barockportal. Es wurde ab 1862 von der St.-Vincenz-Gemeinde als Hospital, von 1910 an als Waisenhaus und wird seit 1974 als Altenheim genutzt.
- Das Alte Pastorat befindet sich in der Pastoratsstraße. Es handelt sich um einem zweigeschossigen traufständigen Bruchsteinbau mit Fachwerkgiebel. Er wurde 1663 errichtet.
- Das ehemalige Erzbischöfliche Amtshaus wurde um 1350 errichtet und in späterer Zeit schlossartig ausgebaut. 1789 wurde es von der Stadt angekauft und 1791 weitgehend abgetragen. Das an seiner Stelle um 1800 für die Familie Amecke erstellte Wohnhaus wurde 1979 für den Bau des Ratshauskomplexes abgebrochen. Vorher befand sich darin die ehemalige Schlossbrennerei Amecke Mönninghoff. Von der Anlage blieb lediglich der in wenig geschickter Weise in einen Neubau einbezogene Rentschreiberturm aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Der quadratische Bruchsteinbau besitzt ein erneuertes Fachwerkobergeschoss. Der polygonale Treppenturm wurde im 16. Jahrhundert angefügt.
- Bei der Schlossmühle handelt es sich um einen Putzbau mit hohem Walmdach. Sie wurde vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet.
- Wohnbauten
In der Altstadt von Menden sind mehrere Fachwerkbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten, unter anderem in der Vinzenz- und in der Pastoratsstraße. Daneben sind noch einige ältere Massivbauten anzutreffen. Erwähnenswerte einzelne Wohnbauten sind:
- Apothekergasse 4: Eingeschossiges Giebelhaus mit Diele, um 1800 errichtet.
- Brandstraße 5: Klassizistisches Giebelhaus mit Mansarddach, 1801 durch den Ratsherrn und Tuchmacher Engelbert Lillotte erbaut. Die Frontseite ist verschiefert.
- Brandstraße 23: Fachwerk-Traufenhaus, angeblich 1712 errichtet, im Kern womöglich älter.
- Gerberstraße 22: Giebelhaus mit Vorbau, vor 1770 errichtet.
- Kirchplatz 4: Bruchsteinbau mit Fachwerkgiebel und Barockportal, 1571 durch den Richter Peter Schmitmann errichtet und im 17. Jahrhundert umgebaut.
- Alte Apotheke, zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Krüppelwalmdach, 1710 durch den Kaufmann Johann Caspar Biggeleben erbaut.
- Schmarotzerhaus, An der Stadtmauer 5: Eines der wenigen Gebäude, die als Schmarotzerhäuser bezeichnet werden, da die gesamte Rückwand aus der ehemaligen mittelalterlichen Wehrmauer besteht. Bei diesem Fachwerkhaus, das 1709 erbaut wurde, handelt es sich um ein typisches Arme-Leute-Haus, das zumindest zwischenzeitlich im Besitz eines armen Tagelöhners war. Nach der Restaurierung des Gebäudes durch die von Peter Hoppe gegründete Stiftung Mendener Denkmal und Kultur werden dort neben der Dokumentation der Baugeschichte eine historische Schuhmacherwerkstatt, eine Schneiderwerkstatt sowie Küche und Schlafräume aus der Zeit vor etwa 100 Jahren eingerichtet.
- Stadtbefestigung
Von der mittelalterlichen Stadtmauer ist nur noch ein kleines, freistehendes Stück mit Schießscharte zwischen den Häusern An der Stadtmauer 3 und 5 vorhanden. Von den ehemals elf Türmen blieben der zwischen zwei Fachwerk-Traufenhäuser eingespannte Teufelsturm mit Mansarddach und der Poenigeturm erhalten. Der Abbruch der Befestigung erfolgte etwa zwischen 1790 und 1813.[13]
Sport
- Handball
Menden ist eine Handballstadt mit den Vereinen HSG Menden-Lendringsen (Oberliga), TV Menden-Schwitten (Landesliga), TV Halingen (Landesliga), VFL Platte Heide und DJK SG Bösperde. Die HSG Menden-Lendringsen richtet jedes Jahr Anfang Januar mit dem Sauerland Cup eines der bedeutendsten Jugendturniere Deutschlands aus.
- Fußball
Im Fußball spielt der BSV Menden in der Landesliga. Außerdem gibt es die Vereine BSV Lendringsen, Olympos Menden, Menden Türk, DJK Grün-Weiß Menden, SF Hüingsen und DJK Bösperde (alle Kreisliga A) sowie SV Oesbern und VfL PLatte Heide in der Kreisliga B.
Mittlerweile hat sich der im Dezember 2007 vom VfL Platte Heide zum dritten Mal ausgetragene Hönne-Cup mit internationalen U-10-Fußballmannschaften wie KRC Genk, FC Basel, HBSC Berlin und Werder Bremen deutschlandweit etabliert.[41]
- Weitere Sportarten
Die Leichtathleten der Stadt sind in der Leichtathletikgemeinschaft (LG Menden) organisiert. Die drei zusammenarbeitenden Vereine richten regelmäßig Wettkämpfe vor allem für Schüler und Jugendliche im Huckenohlstadion am Oesberner Weg aus. Aber für andere Sportarten wie Tennis, Schwimmen oder Tauchen gibt zahlreiche Vereine. Faustball wird beim TB Bösperde betrieben.
Die Sportart Inline-Skaterhockey ist beim Mendener Skater Club Mambas vertreten. Die erste Herrenmannschaft und die erste Damenmannschaft spielen jeweils in der 1. Bundesliga. Seine Spiele trägt der Club in Iserlohn-Sümmern aus, da Menden über keine geeignete Sportstätte für Inline-Skaterhockey verfügt.
In Menden-Barge ist die Luftsportgruppe Menden e. V. angesiedelt. Sie wurde 1928 gegründet und ist einer der ersten Segelflugvereine Deutschlands. Sie verfügt mit elf modernen Segelflugzeugen über einen der besten Flugzeugparks im Sauerland.
Für Freunde des Schwimmsports stehen in den Sommermonaten das Freibad Leitmecke und das Naturbad im Lendringser Biebertal zur Verfügung.
Wander- und Radwege
Menden besitzt ein ausgedehntes Wanderwegenetz, das von der Ortsabteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins betreut wird. Zu den Fernwanderwegen gehört der 126 Kilometer lange Christine-Koch-Weg (Hauptwanderstrecke X18), der im Mendener Ortszentrum beginnt und in Bad Laasphe endet. Durch den historischen Ortskern führt auch der 245 Kilometer lange Ruhrhöhenweg (Hauptwanderstrecke XR).
Die regionalen Wanderwege ┻, △, > und ◇ führen von Menden in das südliche und östliche Sauerland.
Zu den lokalen Ortswanderwegen gehören die Autofahrerrundwanderwege A1 bis A10, von denen eine Vielzahl im Waldgebiet Waldemei verlaufen, sowie weitere Rundwanderwege im gesamten Stadtgebiet, die mit den Wegzeichen ① bis ⑥ markiert sind.
Der überregionale RuhrtalRadweg führt ebenfalls durch das Stadtgebiet.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die erste größere regelmäßige Veranstaltung der Stadt ist der Karnevalsumzug. Karneval wurde in Menden bereits vor 1700 urkundlich erwähnt. Die Fastnacht als ältestes Volksbrauchtum ist noch wesentlich älter. Tulpensonntag findet alljährlich der traditionelle Umzug durch die Innenstadt mit Motivwagen, Kapellen, Tanzgruppierungen und Fußgruppen statt.
Ebenfalls in der ersten Jahreshälfte veranstaltet Lendringsen den Lendringser Frühling, ein Stadtteilfest, das 1988 erstmals stattfand. Es wird von der Lendringer Werbegemeinschaft organisiert und ist meistens mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden. Traditionell beginnt das Fest mit einem Fassanstich.[42]
Die Karfreitagsprozession Mendener Kreuztracht ist ein Brauch, der bis in das 17. Jahrhundert zurückgeht.[43] Von der St.-Vincenz-Kirche geht es entlang des Kreuzweges durch die Stadt zur St.-Antonius-Kapelle auf dem Rodenberg, vorbei an 14 Stationen mit Heiligenhäuschen und Gedenksteinen.[44] Im Jahr 2008 fanden die Prozessionen stündlich von Gründonnerstag 21 Uhr bis Karsamstag 6 Uhr statt. Die Kreuzwegstrecke war etwa 2,5 Kilometer lang. [45]
Es ist nicht überliefert, wann die erste Pfingstkirmes in Menden stattfand. Es wird vermutet, dass sie aus dem Mendener Krammarkt entstand, der sich anlässlich der Pfingstprozessionen um das 18. Jahrhundert entwickelt hatte.[46] Die alljährlich in der gesamten Innenstadt stattfindende Kirmes beginnt am Samstag vor Pfingsten und endet dienstags mit einem Höhenfeuerwerk. Der langen Tradition verbunden, wurde während der Pfingstkirmes 2009 neben dem Alten Rathaus ein sechs Zentner schweres nostalgisches Karussellpferd aus Bronze als Kirmesdenkmal aufgestellt.[47]
Bei der Kulturreihe Mendener Sommer handelt es sich um mehrere im Freien stattfindende Veranstaltungen verschiedener nationaler und internationaler Musikkünstler und Musikgruppen. Die kostenlosen, vom Kulturamt organisierten Veranstaltungen finden in der Regel in den Monaten Juli und August im Zentrum statt. Der erste Kultursommer 1984 war wegen des Konzeptes anfangs umstritten.[48]
Zum fünfzehnten Mal fand im Jahr 2009 im Zentrum Menden à la carte statt. Dieses Sommerfest ist kulturell und kulinarisch geprägt, findet von Freitag bis Sonntag statt und wird vom Initiativkreis Mendener Wirtschaft veranstaltet.[49]
Der Mendener Herbst ist ein Handwerker-, Kunstgewerbe- und Trödelmarkt. Das erste Stadtfest dieser Art fand 1982 statt. Ausgerichtet wird das Fest von der Mendener Werbegemeinschaft unter organisatorischer Begleitung der Stadt Menden. Seit 1994 ist dem Mendener Herbst ein Bauernmarkt angeschlossen.[50]
Wirtschaft und Infrastruktur
Entwicklung
Enge wirtschaftliche Verflechtungen bestanden bereits früh mit der Grafschaft Mark. Insbesondere in der Metallverarbeitung folgte man vielfach märkischen Vorbildern. In der frühen Neuzeit war in Menden die Herstellung von Nadeln weit verbreitet. Dieses Gewerbe ging auf Johann Heinrich Törnig aus Köln zurück, der sich in Menden 1695 etablierte. Zeitweise arbeiteten 300 Nadler teilweise auch für Händler aus Iserlohn und Altena. Dieses Gewerbe war durch die industrielle Konkurrenz in Menden bereits im frühen 19. Jahrhundert weitgehend verschwunden.[51]
1789/90 gründete der Iserlohner Fabrikant Adolf Friedrich Basse in Menden einen Seidenproduktionsbetrieb mit 180 Arbeitern und 45 Web- und Spinnstühlen im Jahre 1801.[52] Um 1800 waren etwa 100 Personen in der Nadelfabrikation beschäftigt. Daneben gab es ein bis um 1820 blühendes Tuchmachergewerbe.[13]
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es 27 bergamtlich konzessionierte Bergbaubetriebe, 16 davon im Lendringser Raum. Es ist jedoch von einer eher unbedeutenden wirtschaftlichen Bedeutung auszugehen, da darüber kaum Nachrichten vorliegen.[53]
1826 entstand das Walzwerk in Rödinghausen, 1827 das Neuwalzwerk in Bösperde und 1835 das Puddel- und Walzwerk an der Hönne. Die Firma Schmöle & Romberg (Carl Schmöle & Wilhelm Romberg) errichtete 1834 in Menden am Hönnenwerth ein Walz- und Drahtwerk für Messingblech, um die Wasserkraft der Hönne auszunutzen. [13] Im Juni 1998 wurde dieser Fabrikbereich abgerissen. Mitte des 19. Jahrhunderts (1850) wurde in Menden von Heinrich Kissing das Unternehmen Kissing gegründet, das nunmehr in fünfter Generation seit über 150 Jahren unter anderem religiöse Devotionalien und Hostienbackgeräte entwickelt und produziert.
1861 erfolgte die Gründung der Stadtwerke Menden und 1890 des Eisenwerks Rödinghausen Lendringsen (ERL), das 108 Jahre später, am 21. Mai 1998, geschlossen und später abgerissen wurde. Ab 1894 gab es Planungen für das Wasserwerk Horlecke, das später realisiert und 1974 auf Grund eines Chemieunfalls bei der Firma Hanke + Seidel stillgelegt werden musste. Heute noch in Betrieb ist das seit 1889 zu den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerken in Wuppertal-Dornap gehörende Kalkwerk Hönnetal. Die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke gehören seit 1999 zur Unternehmensgruppe Rheinkalk.
Im Mendener Ortsteil Hüingsen gründete sich 1911 die heutige etwa 2.300 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmensgruppe OBO BETTERMANN GmbH und Co. KG, der mehr als 30 Tochtergesellschaften in Europa und Übersee angehören. OBO ist ein mittelständisches Unternehmen und auf dem Gebiet der Elektro- und Gebäudeinstallationstechnik tätig. Zu einem weiteren großen Arbeitgeber Mendens zählt der Armaturenhersteller Kludi, dessen Unternehmensgeschichte bis in das Jahr 1926 zurückgeht.
Das 2009 in Deutschland zu einem der größten Hersteller für Außenleuchten[54] gehörende Unternehmen BEGA begann Ende 1945 im nordwestlichen Stadtgebiet nahe des Ortsteils Halingen mit fünf Mitarbeitern die erste Serienproduktion von Leuchten. In den 1980er Jahren beschäftigte das Unternehmen bereits 500 Mitarbeiter. In den Folgejahren wurden die Produktionsstätten erweitert. [55] Mit Fruchtsäften wurde das Mendener Unternehmen Amecke über die Grenzen Mendens hinaus bekannt. Gegründet wurde es 1947 als Produktionsbetrieb alkoholischer Getränke. Heute werden in dem mittelständischen Familienbetrieb mit etwa 70 Mitarbeitern für den deutschen und österreichischen Markt Säfte produziert. Zu einem jüngeren mittelständischen Unternehmen, das Arbeitgeber für etwa 400 Mitarbeiter ist, gehört die HJS Fahrzeugtechnik. HSJ entwickelte in den 1980er Jahren als erster Anbieter Nachrüstkonzepte für Drei-Wege-Katalysatoren.[56]
1994 begannen im Mendener Ortsteil Platte Heide die Bauarbeiten für das 2009 größte Elektromotorlager der Welt. Die anfangs vorhandenen 300 Palettenstellplätze erhöhten sich in 15 Jahren durch Erweiterung von Lagerhallen auf 30.000 Palettenstellplätze und 34.000 Behältnisstellplätze.[57] Ebenfalls im Ortsteil Platte Heide errichtete die Bad Mergentheimer Gruppe Bartec 1996 einen Produktionsstandort für die Unternehmenssparten Sicherheitsschaltanlagen und Elektrotechnik für den Bergbau.[58]
Im Jahr 2002 wurde das Städtenetz ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um eine Wirtschafts-Initiative Nord e. V. (WIN) genannte Vereinigung, zu denen die Städte Balve, Hemer, Iserlohn und Menden gehören und das sich als Zweckbündnis zur Stärkung der Region im Norden des Märkischen Kreises durch gemeinsame Aktivitäten versteht. Der Ausbau der Region als attraktiver Wirtschafts-, Freizeit- und Kulturstandort soll die überregionale Konkurrenzfähigkeit sichern.
Verkehr
Der wesentlichen Verkehrsträger in der Stadt Menden (Sauerland) sind die Straße und die Schiene.
Im Nordosten des Stadtgebiets liegt das Segelfluggelände Menden-Barge. Rund fünf Kilometer nordöstlich, hinter der Stadtgrenze zu Arnsberg, liegt der Verkehrsflugplatz Arnsberg-Menden. Der nächste Flughafen ist in Dortmund.
Die Gewässer im Stadtgebiet sind nicht schiffbar. Der nächste Binnenhafen ist der Hafen Dortmund.
Schienenwege
Im Stadtgebiet verlaufen die beiden Schienenwege mit den Streckennummern 2850 (Hemer–Menden (Sauerland)–Fröndenberg/Ruhr) und 2853 (Menden (Sauerland)−Balve). Parallel zur Strecke nach Balve verläuft im Mendener Süden über einige Kilometer ein Industriegleis für den Abtransport des Kalksteins, der in dem Oberrödinghausener Kalkwerk Hönnetal abgebaut wird. Daneben findet kein weiterer regelmäßiger Güterverkehr auf der Schiene statt.
Straßenwege
In Menden kreuzen sich die beiden Bundesstraßen B 7 und B 515. Die B 515 verbindet als Nord-Süd-Strecke das Hönnetal mit dem Ruhrgebiet und die B 7 die größeren westlich gelegenen Städte wie Hagen und Iserlohn mit dem östlich gelegenen Arnsberg. Auf Grund des starken Transitverkehrs durch die Innenstadt, wo sich B 7 und B 515 kreuzen, wurde zur Entlastung die Westtangente gebaut und die Innenstadt zur Fußgängerzone erklärt. In den 1990ern wurde die Westtangente Richtung Süden verlängert, um den LKW-Verkehr aus Lendringsen fernzuhalten. Seit einigen Jahren werden kontroverse Diskussionen um den Lückenschluss zwischen der in Iserlohn endenden A 46 und der in Arnsberg endenden A 445/A 46 geführt. Diese Autobahn würde eine weitere Zerschneidung der Landschaft zur Folge haben, aber einen Großteil des Durchgangsverkehrs der innerstädtischen B 7 aufnehmen.
Öffentlicher Personennahverkehr
Die Stadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe an.
Die Hönnetal-Bahn bildet den Schienenpersonennahverkehr in der Stadt und verläuft in Menden entlang der Hönne und fährt im Stundentakt vier Bahnhöfe im Stadtgebiet an: (von Süden nach Norden) Lendringsen, Menden (Sauerland) Süd, Menden (Sauerland) und Bösperde. Bis 1989 war die Bahnstrecke Letmathe–Fröndenberg im Personenverkehr von Menden über Hemer nach Iserlohn und Letmathe befahrbar. Der Betrieb der Strecke bis Hemer wurde 2007 eingestellt. Seit Herbst 2008 erwägt die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) eine Reaktivierung der Strecke, da die Gleise noch nicht abgebaut sind. Die Stadt Hemer will die Strecke jedoch in einen Radweg umbauen. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Der Busverkehr wird überwiegend von der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) durchgeführt.
Öffentliche Einrichtungen
Das Amtsgericht Menden (Sauerland) ist für die Städte Menden (Sauerland) und Balve zuständig. In Menden befindet sich zudem eine Polizeiwache der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis.[59] und im selben Gebäudeblock eine Nebenstelle des Fachbereichs Gesundheitsdienste und Verbraucherschutz des Kreises. Weiterhin gibt es eine Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Iserlohn.[60] Das örtliche Krankenhaus hat 218 Betten und wird von der katholischen Kirchengemeinde St. Vincenz getragen.
Bildung
Tageseinrichtungen für Kinder
Im Gebiet der Stadt Menden (Sauerland) befinden sich insgesamt 26 Tageseinrichtungen für Kinder. Davon werden 7 Einrichtungen in städtischer und 19 in freier Trägerschaft geführt.[61] Von den 29 Tageseinrichtungen für Kinder sind 18 Kindergärten und 11 Kindertagesstätten.[62]
Grundschulen
Im Gebiet der Stadt Menden (Sauerland) gibt es elf städtische Grundschulen.
Gemeinschaftsgrundschulen sind die Adolf-Kolping-Schule Hüingsen, die Albert-Schweitzer-Schule Lahrfeld, die Albert-Schweitzer-Schule Lendringsen, die Anne-Frank-Schule, die Bischof-von-Ketteler-Schule, die Bodelschwinghschule Platte Heide und der Teilstandort Bösperde der Nikolaus-Groß-Schule Halingen-Bösperde.
Die Josefschule Lendringsen, die Josefschule Menden, die St.- Michael-Schule Schwitten, die Westschule und der Teilstandort Halingen der Nikolaus-Groß-Schule Halingen-Bösperde sind katholische Grundschulen.
Laut Schulstatistik wurden 2008/2009 2346 Schüler in 103 Klassen unterrichtet.
Weiterführende Schulen
Im Gebiet der Stadt gibt es vier Hauptschulen, drei Gymnasien, zwei Realschulen, eine Förderschule und vier Berufskollegs. Die Stadt ist Träger der vier Hauptschulen, der zwei Realschulen, von zwei der drei Gymnasien und der Förderschule. Zwei Berufskollegs sind in Trägerschaft des Märkischen Kreises. Träger eines Gymnasiums und eines Berufskollegs ist eine katholische Ordensgemeinschaft. Hinzu kommt eine Außenstelle eines Berufskollegs in Trägerschaft der Stadt Hagen.
Die Schulen in Trägerschaft der Stadt Menden (Sauerland): Im Schulzentrum Am Gelben Morgen befinden sich die Hauptschule Am Gelben Morgen, die Realschule Menden und das Heilig-Geist-Gymnasium, im Schulzentrum in Lendringsen die Hauptschule Lendringsen und die Realschule Lendringsen. Südlich der Innenstadt liegt das Walram-Gymnasium. Auf der Platten Heide befindet sich die Hauptschule Bonifatius. In Bösperde liegt die Hauptschule Bösperde und südöstlich der Innenstadt die Rodenbergschule, eine Förderschule.
In der Trägerschaft der katholischen Ordensgemeinschaft Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel befinden sich das Walburgis-Gymnasium und das Placida-Viel-Berufskolleg.
Der Märkische Kreis ist Träger des Hönne-Berufskollegs für Technik, Sozial- und Gesundheitswesen, Ernährung und Hauswirtschaft und des Kaufmännischen Berufskollegs. Bis 2009 hatte die Regenbogenschule eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache ihren Standort in Menden.
In Lendringsen befindet sich eine Außenstelle des Rahel-Varnhagen-Kollegs der Stadt Hagen.
Städtische Musikschule
Die städtische Musikschule ist im ehemaligen Hospiz Zum Heiligen Geist untergebracht. Es handelt sich um ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, das Ende des 13. Jahrhunderts in gotischem Stil erbaut wurde. Nach dem Brand von 1663 wurde es erneuert und erweitert.[63] In der Schule werden knapp 800 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Sie zeichnet sich durch eine engagierte Ensemblearbeit aus, nimmt regelmäßig erfolgreich am Wettbewerb Jugend musiziert teil und richtet zu diesem Anlass selbst Teilwettbewerbe aus. In den letzten Jahren wurde die Zusammenarbeit mit den am Ort vorhandenen Schulen mit dem Schwerpunkt auf instrumentalen Unterricht in Grundschulen und weiterführenden Schulen und mit der Errichtung eigener Musikklassen intensiviert und verbessert.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ulrich Borowka, Fußballnationalspieler und Deutscher Meister 1988 und 1993 mit Werder Bremen
- Dendemann (bürgerlich: Daniel Ebel), Rapper, mit der Hip-Hop-Gruppe Eins Zwo bekannt geworden
- Erich Bärenfänger (* 12. Januar 1915; † 1. Mai 1945), Generalmajor [64]
- Franz Kaspar Drobe (1808–1891) war von 1882 bis 1891 Bischof von Paderborn.
- Rudolf Düppe, amtierender Bürgermeister, * 1947 in Menden
- Bruno Gantenbrink, Segelflug-Weltmeister 1989 und mehrfacher Deutscher Meister
- Rudolf Gantenbrink (* 24. Dezember 1950 in Menden), Ingenieur und Pyramiden-Forscher, Namensgeber des Gantenbrink-Schachts in der Cheops-Pyramide
- Alfons Hardt, Generalvikar des Erzbistums Paderborn
- Kathrin Heinrichs, Autorin
- Augustin Henninghaus, Missionarbischof in China zur Zeit des deutschen Kaiserreichs
- Dorte Hilleke, 1631 als Hexe verhaftet, Namensgeberin der Stadtbücherei
- Silvia Hollmann, ehemalige Leichtathletin und Teilnehmerin der Olympischen Spiele 1972
- Wildor Hollmann, Professor für Sportmedizin, seit 2006 Ehrenbürger von Menden
- Thomas Köster, Wirtschaftspolitiker und Geschäftsführer der Dachorganisation des Handwerks in Nordrhein-Westfalen.
- Rüdiger Kramer, Zeichner und Maler
- Wolfram Kuschke, ehemaliger Regierungspräsident und NRW-Minister, SPD-Politiker
- Johannes Laudage, Professor für Mittelalterliche Geschichte
- Dieter Lemke, ehemaliger Fußballprofi
- Kraans de Lutin, Musikproduzent
- Norbert Rüther, Psychiater, SPD-Politiker, ehemaliger NRW-Landtagsabgeordneter und Kölner SPD-Fraktionschef
- Friedrich Adolf Sauer, (1765–1839), Kleriker, Pädagoge und Schulreformer
- Bodo Schulte, Puppenspieler
- Gerd Schulte-Hillen, Manager
- Ferdi Schunck, (1928–2005), Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Nico Suave, Rapper
- Holger Thews, Schauspieler an den Landesbühnen Sachsen
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Mile Prerad, Holz-Bildhauer
- Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, von 1994 bis 1999 Pfarrer der Gemeinde St. Maria Magdalena in Menden-Bösperde
Literatur
- Gisbert Kranz: Zur Geschichte der Stadt Menden (Nachdruck), 1926, Museumsverein Menden e.V.
- Heinz Röttgermann: Die Geschichte der Industrie des Wirtschaftsraumes Menden-Fröndenberg und seine Probleme seit Beginn des 19. Jahrhunderts, Riedel, 1952
- Albert K. Hömberg: Kirchliche und weltliche Landesorganisation (Pfarrsystem und Gerichtsverfassung) in den Urpfarrgebieten des südlichen Westfalen, Münster 1967, S. 38-50.
- Hugo Banniza: Mendener Bergbau, 1977, Museumsverein Menden e.V.
- Anton Schulte: Bürger und Parteien, Rat und Verwaltung im Wandel der politischen Verhältnisse. Menden im 19. und 20.Jahrhundert. Menden, 1989.
- Karl Hartung: Geschichten und Geschichte aus Menden und Balve in kurkölnischer Zeit, 1994, Museumsverein Menden e.V.
- Jutta Törnig-Struck: Aus Fachwerk, Bruchstein und Beton : Stadtgeschichte in Kunst- und Bauwerken. Archiv der Stadt Menden (Verleger), Menden (Sauerland) 1995, ISBN 3-930237-01-6.
- Matern, J. Albrecht, D.: Bildband - Menden - einst und jetzt Menden, 1998
- Theo Bönemann: Stadt und Land im Wandel, Bauen, Wohnen und Wirtschaften im 18. und 19. Jahrhundert in Menden und Lendringsen, Dissertation, Münster 1998 – Preisverleihung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe 2001
- Rico Quaschny: „Verkappte Intoleranz“ und wirtschaftliche Blüte – Menden zwischen Kurköln und Preußen, in: Vom Kurkölnischen Krummstab über den Hessischen Löwen zum Preußischen Adler. Die Säkularisation und ihre Folgen im Herzogtum Westfalen 1803 - 2003, Arnsberg 2003, S. 156 - 159.
- Theo Bönemann: Menden, in: Der Märkische Kreis, Städte und Gemeinden in Westfalen, Band 10, herausgegeben von der Geographischen Kommission für Westfalen, Münster 2005
- Anthony Corns, Jutta Törnig-Struck, Christoph Severin: Eine Stadt im Zeichen des Kreuzes: Fotos und Texte der Kreuztracht in Menden. 1. Auflage. Daub (Verleger), Menden (Sauerland) 2005, ISBN 3-928217-90-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ Stadt Menden: stadt.info, abgerufen am 17. November 2009
- ↑ Umweltbericht Flora-Fauna-Biotope: 3.1 Naturräumliche Grundlagen, Biotopentwicklungspotential (S. 6)
- ↑ Hermann Schmidt/Werner Plessmann: Sauerland = Sammlung Geologischer Führer, Band 39, herausgegeben von Franz Lotze, Berlin 1961, Seite 16, 52.
- ↑ Einwohnerstatistik der Mendener Ortsteile (1. Juli 2008)
- ↑ Michael Bußmann und Reiner Feldmann: Tiere des Südens wandern in Westfalen ein - Zeugen oder Vorboten des Klimawandels?. In: Geographische Kommission für Westfalen, I/2001, Landschaftsverband Westfalen-Lippe S. 7
- ↑ a b c d e f g h i A. Ludorff: 'Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Iserlohn', Nachdruck Warburg 1994, S. 49-51.
- ↑ Hömberg, Landesorganisation S. 41 ff.
- ↑ Hömberg, Landesorganisation S. 50
- ↑ Carl Haase: Die Entstehung der westfälischen Städte, 4. Auflage, Münster 1984, S. 78.
- ↑ Rainer Decker: Die Hexenverfolgungen im Herzogtum Westfalen, in: Alfred Bruns (Redaktion): Hexen Gerichtsbarkeit im kurkölnischen Sauerland, Fredeburg 1984, S. 189-218.
- ↑ Albert K. Hömberg: Wirtschaftsgeschichte Westfalens, Münster 1968, S. 121f
- ↑ a b c d e f g h i j Quaschny S. 156-159
- ↑ a b Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen – Kurkölnisches Sauerland. Strobel-Verlag, Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4, S. 165. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Belke,Bruns“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Stefan Klemp: „Richtige Nazis hat es hier nicht gegeben.“ Berlin u.a., 2000 S.28
- ↑ Stefan Klemp: „Richtige Nazis hat es hier nicht gegeben.“ Berlin u.a., 2000 S.36
- ↑ Stefan Klemp: „Richtige Nazis hat es hier nicht gegeben.“ Berlin u.a., 2000 S.299
- ↑ Dynamind.de, Feuerwehr Menden abgerufen am 21. April 2009
- ↑ Liste der Unternehmen, die während des Nationalsozialismus von der Zwangsarbeit profitiert haben
- ↑ Historisches Zentrum Hagen zur Zwangsarbeit
- ↑ Theo Bönemann: Urteil zum staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren im Fall der Gräberfunde in Barge/ Wimbern/ Menden. In: Sauerland 1/2008 S.
- ↑ Hierbei handelte es sich bei der Stadt Menden um den Stadtdirektor Dr. Franz Rips 1957–1975 und Dr. Veelken (Städt. Oberrechtsrat), bei Bösperde um Bürgermeister Bücker, für Halingen unterschrieb Bürgermeister Pokroppa, bei Lendringsen war es Bürgermeister Weingarten, bei Oesbern Bürgermeister Johle, für Schwitten unterzeichnete Bürgermeister Hillebrand, bei Sümmern Bürgermeister Koch, das Amt Menden wurde durch Amtsdirektor Vaßen und Verwaltungsdirektor Friedrich vertreten. Aus dem Amt Balve zeichnete für Asbeck Bürgermeister Lenze und für das Amt selbst der Amtsdirektor Kortenbusch
- ↑ Stadt Menden (Herausgeber): Zahlen, Daten, Fakten (Ausgabe Mai 2007)
- ↑ Pastoralverbünde im Dekanat Märkisches Sauerland
- ↑ Kirchenkreis Iserlohn: Evangelische Kirchengemeinde Menden
- ↑ Heimat- und Verkehrsverein Menden (Sauerland) e.V.: „Stadtrundgang durch Menden. Baudenkmäler und sakrale Kunst.“ (Broschüre, herausgegeben im September 2007)
- ↑ Bilder vom jüdischen Friedhof
- ↑ Kommunalprofil: IT.NRW, Landesdatenbank, Stand 21.08.2009
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Bevölkerung im Regierungsbezirk Arnsberg
- ↑ Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Westfalen
- ↑ Landesdatenbank NRW: Bevölkerungs-Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (1975 bis 2007), Sachgebiet: 12411
- ↑ Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802-1816, Olpe 1966, Seite 47-50
- ↑ Rat & Ratsfraktionen (www.menden.de)
- ↑ Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
- ↑ Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW
- ↑ KDVZ Citkomm: Gemeinderat 2009. Gemeinde: Menden. Stand: 31. August 2009.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Menden
- ↑ Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen – Kurkölnisches Sauerland. Strobel-Verlag, Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4, S. 76, 165.
- ↑ Chorverband Hönne-Ruhr: Geschichte und Chöre
- ↑ MBSV1604: Geschichte des Mendener Bürgerschützenvereins 1604
- ↑ Die 98er des VfL: Licht & Schatten beim Hönne-Cup!
- ↑ Der 20. Lendringser Frühling war ein Knüller-Stadtteilfest
- ↑ Karfreitagsprozession Menden in Wort und Bild
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Westfälisches Osterbrauchtum
- ↑ Der Mendener Kreuzweg
- ↑ Stadt Menden (Sauerland) (Hrsg.): Stadtgeschichte
- ↑ Kirmesdenkmal in Menden (Sauerland)
- ↑ Westfalenpost (4. Juli 2007): Auch bei Regen schöner Sommer
- ↑ Stadtmarketing Menden: Menden à la carte
- ↑ mk-regional.de: Mendener Herbst
- ↑ Ludwig Jacobi: Das Berg- Hütten- und Gewerbewesen des Regierungsbezirks Arnsberg. Iserlohn, 1857 S.96
- ↑ Elisabeth Schumacher: Das kölnische Westfalen im Zeitalter der Aufklärung, Olpe 1967, Seite 181
- ↑ Hugo Banniza: Bergbau in Menden
- ↑ Spiegel-online Wirtschaft: Erfolg gegen Habitat
- ↑ Bega: Unternehmenshistorie
- ↑ Deutsche Bundesstiftung Umwelt: Rußpartikelfilter für Diesel
- ↑ Westfalenpost (30. Oktober 2009): Größtes Elektromotorlager der Welt
- ↑ BARTEC-Standort Menden: Historie Produktbereiche
- ↑ Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis: Polizei Maerkischer-Kreis. Dienststellen.
- ↑ Agentur für Arbeit: Iserlohn
- ↑ Stadt Menden (Sauerland) (Hrsg.): Kindertageseinrichtungen
- ↑ Stadt Menden (Sauerland) (Hrsg.): Tageseinrichtungen für Kinder
- ↑ Stadtrundgang: Baudenkmäler und sakrale Kunst, Seite 2, Nr. 21
- ↑ Franz Kurowski: Generalmajor Erich Bärenfänger - Vom Leutnant zum General, Flechsig, 2007,ISBN 3-88189-731-3