Stuttgart Hauptbahnhof der größte Bahnverkehrsknoten in Südwestdeutschland. Er gehört zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service.
Mannheim Hauptbahnhof ist mit 658 Zügen, davon 238 Fernverkehrszügen, und ca. 100.000 ein-, aus- und umsteigenden Fahrgästen täglich nachMannheim Hbf | |
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Daten | |
Bahnsteiggleise | 9 (1–5 & 7–10) |
Abkürzung | RM, EFA: 244, MA! |
Preisklasse | 1 |
Eröffnung | 1840 |
Lage | |
Koordinaten | |
Eisenbahnstrecken | |
Die am Mannheimer Hauptbahnhof verkehrenden Züge werden mehrheitlich von der Deutschen Bahn AG mit Tochterfirmen wie der DB Regio AG oder der CityNightLine betrieben.
Anlage
Im November 2001 wurde das Bahnhofsgebäude nach einer umfassenden Sanierung als modernes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum am Südrand der Mannheimer Innenstadt wieder eröffnet.
Von der Eingangshalle aus gelangen die Besucher über Fahrtreppen und Aufzüge in den Flügelbauten direkt in die Unterführungen zu den Gleisen. Dabei gibt es eine Nord- und eine Süd-Unterführung. Die Wege zu den Bahnsteigen sind barrierefrei ausgebaut. Aufzugsanlagen, Rolltreppen und ein Leitsystem für Sehbehinderte ermöglichen es allen Reisenden, ohne fremde Hilfe zu den Zügen zu gelangen. In der Nord-Unterführung sind dabei die Aufzugsanlagen zu finden, die Rolltreppen befinden sich in der Süd-Unterführung.
Für Fahrgäste der ersten Klasse und Vielfahrer wurde eine DB Lounge eingerichtet.
Am Bahnhofsvorplatz halten mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, die Rhein-Haardtbahn, Oberrheinische Eisenbahn sowie Buslinien des Busverkehr Rhein-Neckar. Vom Zentralen Omnisbusbahnhof aus, der an das Südende von Bahnsteig 1 angrenzt, verkehren Fernbusse und Flughafenzubringer im Linien- und Gelegenheitsverkehr.
Städtebaulich setzt das Empfangsgebäude die Linie des Schlosses an der Rheinfront der Innenstadt nach Südosten fort. Seine Mittelachse eröffnet den Kaiserring, die süd-östliche Innenstadt-Umfahrung. Vom Wasserturm aus gesehen, ragt nun als neue Landmarke etwas rechts versetzt der Victoria-Turm hinter dem Hauptgebäude hervor.
Um Unglücksfälle im Bahnverkehr schnell abwickeln zu können, ist einer von bundesweit sechs Rettungszügen der Deutschen Bahn AG am Hauptbahnhof Mannheim stationiert, und wird dort in ständiger Einsatzbereitschaft gehalten.
Geschichte
Der ursprüngliche Bahnhof der 1840 eröffneten Badischen Hauptbahn nach Heidelberg war ein Kopfbahnhof im Bereich des Tattersall. Die Planungen der Rheinbrücke nach Ludwigshafen (heute Konrad-Adenauer-Brücke) machten jedoch schon bald eine Verlegung des Bahnhofs notwendig.
Das eigentliche Empfangsgebäude, von dem heute noch einzelne Bauelemente stehen, wurde in den Jahren 1871 bis 1876 errichtet. Bereits um 1900 dachte man über eine Erweiterung des Bahnhofsgebäudes nach. Es setzte eine Diskussion über den Standort ein, die 1915 mit dem Beschluss der Erweiterung des Bahnhofes am heutigen Standort beendet wurde. 1927 wurde die Vorderfassade vollständig entfernt und 10 m weiter nach vorne versetzt. Damit wurde die Grundfläche mehr als verdoppelt. Im Rahmen dieses Umbaus setzte eine Diskussion ein, ob man die Fassade überhaupt wieder in der ursprünglichen Form aufbauen sollte. Letztendlich wurde sie in vereinfachter Form wieder errichtet. Durch die starken Kriegszerstörungen und dem anschließenden Wiederaufbau, wurde die Fassade noch einmal vereinfacht, ohne Schmuckelemente, wieder aufgebaut. 1995 wurde eine Tiefgarage unter dem Bahnhofsvorplatz angelegt und von 1999 bis 2001 fand eine umfassende Sanierung und Neugestaltung des Bahnhofsgebäudes statt. Die Seitenflügel wurden aufgestockt und erhielten ihre Symmetrie zurück, während die Eingangshalle eine Glaskuppel erhielt. Die Verbindung zwischen Tradition und Moderne wird als gelungen bezeichnet.
Am 18. Juli 2007 wurde, an das Bahnhofsgelände angrenzend, der neue Zentrale Omnibusbahnhof eingeweiht. Die neun Parkbuchten für Fernbusse sind von einem Parkhaus überbaut und werden nach Angaben der Betreiberin, der Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH, derzeit von mehr als 30 Buslinien angefahren.[2]
Planungen
Der Mannheimer Hauptbahnhof liegt zwischen den Bahnknoten Stuttgart, Basel, Saarbrücken sowie Frankfurt am Main. Es besteht eine Neubaustrecke nach Stuttgart; dringend benötigt und geplant ist eine weitere Neubaustrecke nach Frankfurt. In der Diskussion um diese Strecke hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende der DB AG, Hartmut Mehdorn, Überlegungen bekanntgegeben, eine Umfahrung der Stadt durch den Rheinauer Wald mit einer aufwendigen Einfädelung in den Pfingstbergtunnel zu errichten. Dies hätte eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Fernverkehrshalte in Mannheim Hbf bedeutet, wogegen sich massive Widerstände der Bürger und regional verantwortlicher Politiker formierten. Daraufhin wurde 2006 dieser Plan vorläufig fallen gelassen.
Zwischen Ende 2007/Anfang 2008 und 2010/2011 sind umfangreiche Umbauten an den Gleisanlagen des Hauptbahnhofs geplant. Für rund 50 Millionen Euro soll dabei unter anderem auch ein neuer Bahnsteig für die S-Bahn RheinNeckar entstehen.[3] Auch sollen Regional- und Fernverkehr weitgehend entmischt werden, indem Regionalzüge zukünftig auf den vier Gleisen unmittelbar am Bahnhofsgebäude halten, der Fernverkehr auf den weiteren Gleisen.
Aufgrund der steigenden Zahl der Fahrgäste, die am Bahnhofsvorplatz die Umsteigemöglichkeit zum öffentlichen Stadtverkehr nutzen (derzeit täglich rund 52.000), wird über einen Ausbau der Stadtbahnhaltestelle Hauptbahnhof nachgedacht. Dabei werden zwei Varianten diskutiert, wobei Variante 1, die vier neue Bahnsteige der komplett in die Achse Kaiserring verlegten Haltestelle vorsieht, von der Stadt bevorzugt wird. Die RNV favorisiert Variante 2 aufgrund ihrer schnelleren Realisierbarkeit, die ein zusätzliches Gleis an der bestehenden Haltestelle bedeuten würde.[4][5]
Auszeichnungen
Am 14. Oktober 2005 wurde der Mannheimer Hauptbahnhof durch Allianz pro Schiene mit dem Titel Bahnhof des Jahres 2005 ausgezeichnet.
Zugläufe
Fernverkehr
Aufgrund seiner verkehrstechnisch günstigen Lage treffen viele Fernverkehrslinien in Mannheim zusammen, die sich durch Überlagerungen meist zu einem 60-Minuten-Takt verdichten. Über verschiedene Hochgeschwindigkeitsstrecken sind die meisten Großstädte Deutschlands wie auch im nahe benachbarten Ausland innerhalb weniger Stunden erreichbar und bieten damit eine Alternative zum Flugzeug.
Linie | Zuglauf | Takt |
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ICE 11 | Berlin – Braunschweig – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Mannheim – Stuttgart – Ulm – München (– Innsbruck) | 2-Stunden-Takt |
ICE 12 | Berlin – Braunschweig – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Mannheim – Karlsruhe – Freiburg – Basel (– Zürich – Interlaken-Ost) | 2-Stunden-Takt |
ICE 20 | (Kiel –) Hamburg - Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Mannheim – Karlsruhe – Freiburg – Basel (– Zürich – Interlaken-Ost) | 2-Stunden-Takt |
ICE 22 | (Kiel –) Hamburg – Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Frankfurt (Main) Flughafen – Mannheim – Stuttgart | 2-Stunden-Takt |
ICE 42 | (Hamburg – Bremen –) Dortmund – Duisburg – Köln – Siegburg/Bonn – Frankfurt Flughafen – Mannheim – Stuttgart – Ulm – München | 2-Stunden-Takt |
ICE 43 | (Amsterdam CS – Duisburg –) bzw. (Hannover – Dortmund – Wuppertal –) Köln – Siegburg/Bonn – Frankfurt Flughafen – Mannheim – Karlsruhe – Freiburg – Basel | 2-Stunden-Takt |
ICE 45 | Köln – Köln/Bonn Flughafen – Montabaur – Limburg Süd – Wiesbaden – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart | einzelne Züge |
ICE 50 | Dresden – Leipzig – Erfurt – Frankfurt (Main) – Darmstadt – Mannheim – Kaiserslautern – Saarbrücken Hbf | einzelne Züge |
ICE 82 | Frankfurt (Main) – Mannheim – Kaiserslautern – Saarbrücken – Paris Est | fünf Zugpaare |
IC/EC 30 | (Westerland bzw. Ostseebad Binz –) Hamburg – Bremen – Dortmund – Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart (bzw. Karlsruhe – Freiburg – Basel – Chur) | 2-Stunden-Takt |
IC 32 | (Berlin – Hannover –) Dortmund bzw. (Münster –) Essen – Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart – Ulm – München (bzw. Friedrichshafen – Innsbruck) | 2-Stunden-Takt |
IC 35 | Norddeich Mole – Münster – Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart bzw. Karlsruhe – Konstanz | einzelne Züge |
IC 50 | Frankfurt – Darmstadt – Mannheim – Kaiserslautern – Homburg(Saar) – Saarbrücken | einzelne Züge |
IC 55 | Leipzig – Magdeburg – Braunschweig – Hannover – Dortmund – Wuppertal bzw. Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – Kempten – Oberstdorf | einzelne Züge |
IC/EC 62 | Saarbrücken – Homburg (Saar) – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – München – Rosenheim – Salzburg – Graz | einzelne Züge |
CNL | Kopenhagen – Hamburg – Frankfurt (Main) Süd – Mannheim – Basel | |
CNL | Amsterdam – Duisburg – Köln – Koblenz – Frankfurt – Mannheim – Karlsruhe – Bellinzona – Mailand C | |
CNL | Prag – Dresden – Leipzig bzw. Berlin – Erfurt – Frankfurt (Süd) – Mannheim – Karlsruhe – Basel – Zürich | |
D | Moskau – Brest – Warschau – Frankfurt (Oder) – Frankfurt (Main) – Mannheim – Karlsruhe – Basel |
Siehe auch Intercity-Express#Aktuelle Netzstruktur, InterCity#Aktuelles Liniennetz
Ziel | Fahrtzeit (ICE) | Fahrtzeit (IC) | Fahrtzeit (ICE-Sprinter) | Bemerkung |
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Amsterdam | 4:20 | — | — | |
Basel | 2:11 | 2:14 | — | |
Berlin | 4:50 | — | 4:17 | |
Bordeaux | 7:17 | — | — | Umsteigen in Paris |
Brüssel | 4:00 | — | — | Umsteigen in Köln |
Dresden | 5:43 | — | — | Umsteigen in Frankfurt oder Fulda |
Düsseldorf | 1:56 | 2:52 | — | |
Essen | 2:22 | 3:18 | — | |
Frankfurt am Main | 0:36 | 0:41 | — | |
Genf | 5:02 | 5:23 | — | Umsteigen in Basel |
Hamburg | 4:18 | 6:17 | — | |
Hannover | 3:01 | 4:45 | — | |
Kassel | 2:05 | 3:14 | — | |
Köln | 1:30 | 2:26 | — | |
Leipzig | 4:10 | — | — | |
London | 6:30 | — | — | Umsteigen in Köln und Brüssel |
München | 2:57 | 3:04 | — | |
Nürnberg | 2:54 | 3:04 | — | |
Paris | 3:08 | — | — | |
Straßburg | 1:29 | — | — | Umsteigen in Karlsruhe |
Stuttgart | 0:35 | 0:42 | — | |
Zürich | 3:16 | 3:29 | — |
Regionalverkehr
Linie | Zuglauf | Takt |
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RE 1 | Mannheim – Heidelberg – Mosbach-Neckarelz – Bad Friedrichshall-Jagstfeld – Heilbronn Hbf | 120-Minuten-Takt |
RE 2 | Mannheim – Heidelberg – Sinsheim – Bad Friedrichshall-Jagstfeld – Heilbronn Hbf | 120-Minuten-Takt |
RE 7 | Mannheim – Ludwigshafen Mitte – Neustadt(Weinstrasse)Hbf - Kaiserslautern Hbf - Homburg(Saar)Hbf - Saarbrücken Hbf - Trier Hbf | 2 Zugpaare Montag-Freitag, einer nur von/bis Saarbrücken |
RE 70 | Mannheim – Biblis – Gernsheim – Frankfurt | 60-Minuten-Takt |
RE | Mannheim – Weinheim – Bensheim – Darmstadt – Frankfurt | 120-Minuten-Takt |
RB 2 | Mannheim – Waghäusel – Graben-Neudorf – Karlsruhe | 60-Minuten-Takt |
RB 2 | Biblis – Mannheim – Waghäusel (– Graben-Neudorf – Karlsruhe) | 60-Minuten-Takt |
RB 44 | MA-Friedrichsfeld – Mannheim – Ludwigshafen – Worms – Mainz | 60-Minuten-Takt |
RB 60 | Mannheim – Weinheim – Bensheim | 60-Minuten-Takt |
S-Bahn-Rhein-Neckar
Die S-Bahn RheinNeckar bildet das Rückgrat des Schienenpersonennahverkehrs in der Metropolregion Rhein-Neckar. Im Dezember 2003 wurde ein 290km langes S-Bahn-Netz in Betrieb genommen. Bis 2015 soll das Netz um drei weitere Linien erweitert werden, die alle über Mannheim Hbf geführt werden sollen.
Linie | Zuglauf | Takt |
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Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Homburg (Saar)–Osterburken Homburg (Saar) – Kaiserslautern – Neustadt (Weinstraße) – Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim – Heidelberg – Neckargemünd – Eberbach – Mosbach (Baden) – Osterburken |
60-Minuten-Takt |
Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Kaiserslautern–Eberbach (–Mosbach Baden) Kaiserslautern – Neustadt (Weinstraße) – Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim – Heidelberg – Neckargemünd – Eberbach (– Mosbach Baden) |
60-Minuten-Takt |
Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Germersheim–Karlsruhe Germersheim – Speyer – Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim – Heidelberg – Wiesloch-Walldorf – Bruchsal – Karlsruhe |
60-Minuten-Takt |
Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Germersheim–Bruchsal Germersheim – Speyer – Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim – Heidelberg – Wiesloch-Walldorf – Bruchsal |
60-Minuten-Takt |
Überregionale Stadtbahnstrecken
Am Bahnhofsvorplatz verkehren meterspurige Überlandstraßenbahnnen, die innerhalb der Stadtgrenzen die Gleise der MVV Verkehr AG, Verkehrsbetriebe Ludwigshafen GmbH (VBL) bzw. Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) benutzen. Die Strecken werden von der Deutschen Bahn in ihrer Fahrplanauskunft als Regionalverkehr berücksichtigt.
Linie | Zuglauf | Takt |
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4 | Heddesheim/Käfertal – Mannheim - Oggersheim/Bad Dürkheim (RHB) | 10 Minuten-Takt |
5 | Weinheim – Mannheim – Heidelberg – Weinheim (OEG) | 10 Minuten-Takt |
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Service und Einkaufen am Südrand der Mannheimer City. Information auf bahnhof.de, abgerufen am 29. Juni 2009
- ↑ Ziele in ganz Europa ab Mannheims neuem Busbahnhof Pressemitteilung der Mannheimer Parkhausbetribe GmbH vom 13. Februar 2008
- ↑ Für den Hauptbahnhof haben wir lange gekämpft Artikel im Mannheimer Morgen vom 22. März 2007
- ↑ Engpass im Liniennetz der RNV im Mannheimer Morgen vom 3. April 2009
- ↑ AUT träumt von teurer Lösung im Mannheimer Morgen vom 8. April 2009
Weblinks
- Portal der Deutschen Bahn zum Mannheimer Hauptbahnhof
- Bahnhofsplan (PDF; 567 kB)
- Gleisplan des Bahnhofs Mannheim Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 271,8 KB)
Vorlage:Navigationsleiste Eisenbahn Fernverkehrsknoten (Deutschland)