U-Bahn-Linie U10 (Berlin)

ehemals geplante U-Bahnlinie in Berlin
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Die Linie U10 der Berliner U-Bahn war in der sogenannten „200-km-Planung“ (siehe Geschichte der Berliner U-Bahn) vorgesehen und sollte als Großprofil-Linie von Weißensee quer durch die Stadt über den Alexanderplatz und Potsdamer Platz bis nach Steglitz und weiter zur Drakestraße in Lichterfelde führen. Die frühere Linienbezeichnung der Planung ist „F“.

Karte der geplanten U3 und U10

Nach 1993 wurden die Planungen zur U10 zu Gunsten einer Linie U3 verworfen. Der nordöstliche Ast dieser Linie zwischen Weißensee und Potsdamer Platz stimmt mit der U10 überein, anschließend sollte die U3 über den Magdeburger Platz zum Wittenbergplatz geführt und in die bestehende Linie Richtung Uhlandstraße (heutige U1) eingefädelt werden. Diese müsste dann von Klein- auf Großprofil umgebaut werden, der 1961 eröffnete U-Bahnhof Kurfürstendamm wurde hierzu beim Bau bereits so angelegt, dass er später von Klein- auf Großprofil umgestellt werden kann. Der Südwestast der ehemaligen U10 wurde anstelle diesen Abschnitts dafür aufgegeben. Dagegen sprach unter anderem auch die parallele Führung zur S-Bahn-Linie S1. Beim Bau dieser Linie würden die Metrotramlinie M4 und die U-Bahn-Linie U2 entlastet und die Beförderungsgeschwindigkeit auf diesem Abschnitt erhöht werden. Ob diese parallele Linienführung wirtschaftlich sinnvoll ist, wurde bislang nicht untersucht.

Seit der Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans Verkehr im Jahr 2003 sind die Planungen für die U10 nicht mehr Teil der langfristigen ÖPNV-Entwicklungsplanung des Landes Berlin.[1]

Stationen

Planungsstand 1977

Station Übergang
Weißensee
Falkenberger Straße
Gürtelstraße
Greifswalder Straße
Danziger Straße
Marienburger Straße
Am Friedrichshain
Alexanderplatz (Linie F)
Berliner Rathaus (unten)
 
Dönhoffplatz
Leipziger Straße
Potsdamer Platz (oben)
Kulturforum

Lützowstraße
Kurfürstenstraße (unten)
 
Pallasstraße
Kleistpark (unten)
 
Kaiser-Wilhelm-Platz
Dominicusstraße
Innsbrucker Platz (unten)
 
 
 
 (Ringbahn)
Rathaus Friedenau
Kaisereiche
Walther-Schreiber-Platz (Linie F)
 
Schloßstraße
 
Rathaus Steglitz (unten)
Händelplatz
Klinikum Steglitz
Tietzenweg
Drakestraße

Planungsstand 1994

Gleicher Verlauf von Weißensee bis Kulturforum, dann:

Station Übergang
Magdeburger Platz
Wittenbergplatz
Kurfürstendamm (oben)
 
Uhlandstraße
Wielandstraße
Adenauerplatz (unten)
 

Vorleistungen

 
Als Vorleistung errichteter U-Bahnhof Innsbrucker Platz

Die Pläne für den Bau der Linie F oder Linie 10 waren immer wieder sehr konkret geworden, wurden aber letztlich doch nicht verwirklicht. Daher gibt es heute viele Vorleistungen für die Linie U10.

  • Beim Bau der Bahnsteige der heutigen Linie U5 in der Station Alexanderplatz (Al) wurde ein Gleistrog für die Weißenseer Linie mitgebaut, um später ein bahnsteiggleiches Umsteigen zu ermöglichen. Heute sind in dem Trog Gleise verlegt, die teilweise zum Abstellen von Zügen und für die U-Bahn-Cabrio-Fahrten verwendet werden.
  • Der 95 Meter lange sogenannte „Mühlendammtunnel“ wurde 1997 wieder verfüllt.
  • Im Zuge des Neubaus des im Mai 2006 eröffneten Regionalbahnhofs Potsdamer Platz wurde auch der Bahnsteig der Linie 10 mitgebaut. Insgesamt ist das Stück 392 Meter lang.
  • Beim Bau der Linie U7 wurde an der Station Kleistpark (oben, Kto) ein 75 Meter langes Stück des unteren Bahnsteigs (Ktu) mitgebaut.
  • Beim Bau der Stadtautobahn parallel zum S-Bahn-Ring wurde die Betriebswerkstatt in der Eisackstraße hinter der Station Innsbrucker Platz (oben, Ipo) aufgegeben. Gleichzeitig wurde der Rohbau von 200 Meter Strecke inklusive des unteren Bahnhofs (Ipu) errichtet, um ein neuerliches Abfangen der Eisenbahngleise – die Autobahn kreuzt an dieser Stelle die S-Bahn – zu vermeiden.
  • Zwischen den Stationen Walther-Schreiber-Platz (Linie G, Wsg) und Schloßstraße (Slu und Slo) schwenkt die Linie U9 auf die für die Linie U10 vorgesehenen Gleise bis zur Endstation Rathaus Steglitz (unten, Rzu). Bei der ursprünglich geplanten Verlängerung der U9 nach Lankwitz sollte die Linie auf ihre eigentliche Strecke wechseln, die bis unter den S-Bahnhof Rathaus Steglitz im Rohbau fertiggestellt ist. Der zweigeschossige Bahnhof Schloßstraße würde ein bahnsteiggleiches Umsteigen zwischen U9 und U10 ermöglichen.

Zwischen Schloßstraße und Rathaus Steglitz kann man also ein kurzes Stück auf den Gleisen der geplanten, aber nie verwirklichten U10 fahren.

Artikel über die U10 bei lostplaces.de

Einzelnachweise

  1. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (2003): mobil2010 – Stadtentwicklungsplan Verkehr Berlin. (Volltext)

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