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Der blaue Vogel (Originaltitel: The Blue Bird / Синяя птица) ist ein Märchenfilm aus dem Jahre 1976. Das Drehbuch entstand frei nach L’oiseau bleu von Maurice Maeterlinck. Der Film gilt als einzige offizielle Koproduktion zwischen den USA und der Sowjetunion während des Kalten Krieges. Regie führte George Cukor.
Handlung
Die Geschwister Mytyl und Tyltyl leben mit ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen in einem Dorf am Waldrand. Der Vater arbeitet als Holzfäller und die Mutter erledigt die täglich anfallenden Haushaltsarbeiten und versorgt nebenbei auch noch die Großeltern. Die Kinder spielen unbedarft den ganzen Tag im Wald. Auf ihrem Weg kommen sie auch am Nachbarshaus vorbei, in dem ein scheinbar immer trauriges Mädchen wohnt. Da im Wald viele Gefahren lauern, ist die Mutter immer in großer Sorge um die Geschwister. Als Mytyl und Tyltyl zu spät nach Hause kommen, müssen sie zur Strafe ohne Abendessen sofort schlafen gehen. Als der Vater von seiner Arbeit im Wald nach Hause kommt, beruhigt er seine aufgebrachte Frau. Schließlich merkt sie, dass sie überreagiert hat und bringt den Kindern Essen in die Schlafkammer. Die schlafen aber schon tief und fest.
Innerhalb eines Traums werden die Geschwister durch ein Feuerwerk und Musik aufgeweckt. Sie schleichen sich unbemerkt aus dem Haus, um der Sache auf den Grund zu gehen. Im Wald sehen sie ein Herrenhaus in dem ein rauschendes Fest gefeiert wird. Im Schutz des Unterholzes beobachten sie die reichen Leute in ihren schönen Kleidern, die keine Sorgen und Nöte zu kennen scheinen. Eine fröhliche Gesellschaft in der es Essen und Trinken im Überfluss gibt. Sie denken sich, was müssen diese Menschen glücklich sein. Ihnen wird bewusst, wie arm sie waren und das es schön wäre auch so zu leben. Als sie wieder nach Hause zurückkehren, um sich wieder unbemerkt in ihre Schlafkammer zu schleichen, erscheint plötzlich eine Hexe. Sie erzählt den Kindern von dem blauen Vogel der Glückseligkeit, der ewiges Glück denjenigen verheißen soll, der ihm fängt. Sie gibt Tyltyl einen Hut mit einem magischen Kristall. Der Kristall ist in der Lage, den Träger des Huts die Dinge mit anderen Augen sehen zu lassen. Als Tyltyl den Hut aufsetzt und den Kristall dreht, verwandelt sich die Hexe in die Königin des Lichts. Weiterhin erscheinen das Feuer, das Wasser, das Brot, die Milch, der Zucker, der Hund Tylo und die Katze Tylette in personifizierter Gestalt. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach dem blauen Vogel und begeben sich dabei in eine phantastische Welt voller skurriler Objekte und Gestalten. Dabei begegnen sie den Großeltern, der Nacht, dem Luxus, der Mutterliebe, der Eiche, Vater Zeit und schließlich dem blauen Vogel, die allesamt auch in personisierter Gestalt auftreten. Am Ende der Suche erkennen die Kinder, dass man den blauen Vogel nicht fangen kann. Ihnen wird bewusst, dass man das Glück nicht erzwingen oder festhalten kann und die Dinge des täglichen Lebens schätzen und achten muss.
Als die Kinder am nächsten Morgen von ihrer Mutter aus dem Traum geweckt werden, sehen sie die alltäglichen Dinge plötzlich mit einem anderen Bewusstsein. Sie begrüßen die Lebensmittel, den Hund und die Katze. Sie wissen jetzt, dass Glücklichsein keine Frage von arm oder reich ist. Glück bedeutet eine Familie zu haben, in der es Vertrauen und Geborgenheit gibt und in der sich einer um den anderen kümmert. Die Geschwister erkennen in der Taube im Vogelbauer den blauen Vogel und merken, dass das Glück bei ihnen die ganze Zeit allgegenwärtig war. Die Eltern sind erstaunt über dieses Verhalten. Die Geschwister nehmen die Taube aus dem Vogelbauer und bringen sie zu dem traurigen Nachbarsmädchen. Jetzt scheint auch sie das Glück in Gestalt von Tyltyl als Freund gefunden zu haben. Als er ihr den Vogel in die Hand gibt, kann dieser entweichen. Die Kinder lachen und sehen der davon fliegenden Taube nach.
Kritiken
- Maurice Maeterlincks symbolische Dichtung gab die Vorlage für die erste US-amerikanisch-sowjetische Koproduktion, eine in jeder Hinsicht bizarre Mixtur: Hollywood-Farben wechseln sich ab mit sehr russischen Ballettnummern. Eines der seltsamsten Werke im Oeuvre Cukors, in dem von der allegorischen Gedankenwelt Maeterlincks nur noch Spuren erhalten blieben. (Filmdienst)
Sonstiges
- Der russische Starclown Oleg Popow hat einen Gastauftritt im Film.
- Auch das Kirow-Ballett wirkt im Film mit.
- Die US-Stars Katharine Hepburn und Shirley MacLaine sprangen vor Drehbeginn vom Filmprojekt ab.
- Der US-Schauspieler James Coco, der den Hund Tylo spielen sollte, musste während der Dreharbeiten wegen Gallenblasenbeschwerden gegen seinen Kollegen George Cole ausgewechselt werden. Die entsprechenden Szenen mussten neu gedreht werden.
- Die Dreharbeiten fanden in Moskau und Leningrad statt.
- 1972 legte US-Präsident Richard Nixon während seines Besuchs in der Sowjetunion den Grundstein für ein gemeinsames Filmprojekt. Auf amerikanischer Seite wurde das Projekt 20th Century Fox übertragen bzw. auf sowjetischer Seite der Lenfilm.
- Drei Jahre dauerte die Verständigung über das Thema bzw. den Inhalt des Filmprojekts, da die sowjetische Seite viele Vorschläge ablehnte. Das Filmprojekt durfte aus ihrer Sicht keine politischen, sozialkritischen, militärischen, erotischen und gewalttätigen Elemente beinhalten. Letztendlich schlugen die Fox-Studios das Thema Fantasy vor und boten Maeterlincks Märchen an, da sie auch die Rechte am Script besaßen. 1940 hatten sie den Stoff schon mal verfilmt mit Shirley Temple in der Hauptrolle. Die sowjetische Seite akzeptierte das Script, da auch sie Märchenfilme drehten und den Stoff mit der kommunistischen Philosophie in Einklang bringen konnten.
- Schon während der Dreharbeiten geriet das Projekt im Westen in die Negativschlagzeilen, da beide Seiten unterschiedliche Ansichten bezüglich des Teamworks, der Umsetzung bzw. des Zeit-und Kostenfaktors hatten. Außerdem traten Verständigungsprobleme, durch die nicht exakte Übersetzung der sowjetischen Dolmetscher auf, die für die Regie bzw. am Set aber unentbehrlich war. Ein Großteil der sowjetischen Filmcrew hatte nicht ausreichende bzw. keine Englischkenntnisse.
- Im April 1976 kam der Film in die US-Kinos und floppte dort an den Kinokassen.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Der blaue Vogel bei Rotten Tomatoes (englisch)