Toruń

historische Hansestadt an der Weichsel, Stadt in Kujawien-Pommern in Polen
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Toruń [ˈtɔruɲ] (deutsch Thorn) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen. Sie liegt an der Weichsel, rund 180 km nordwestlich der polnischen Hauptstadt Warschau. Die Stadt hat rund 213 000 Einwohner, eine Universität, Chemieindustrie und ist Eisenbahnknotenpunkt mit einem bedeutenden Rangierbahnhof. Bekannt ist Toruń vor allem für seine Altstadt mit vielen Gebäuden im Stil norddeutscher Backsteingotik sowie Nicolaus Copernicus, den berühmten Astronomen aus dem 15. Jahrhundert. Die Stadt ist Sitz des Woiwodschaftsmarschalls, seiner Regierung und des Woiwodschaftsparlaments (Sejmik).

Toruń
Wappen von Toruń
Toruń (Polen)
Toruń (Polen)
Einwohner Zahlenformat
Toruń
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Kreisfreie Stadt
Fläche: 115,75 km²
Geographische Lage: 53° 1′ N, 18° 37′ O keine Zahl: 206.346Koordinaten: 53° 1′ 0″ N, 18° 37′ 0″ O

Höhe: 65 m n.p.m.
Einwohner: 206,346 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 87-100 bis 87-120
Telefonvorwahl: (+48) 56
Kfz-Kennzeichen: CT
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz
Verwaltung (Stand: 2006)
Stadtpräsident: Michał Zaleski
Adresse: Wały Sikorskiego 8
87-100 Toruń
Webpräsenz: www.torun.pl

Geschichte

 
Rathaus in Toruń
 
„Rynek Nowomiejski“ (Neustädter Markt) und die Jakobskirche
 
Das Dambski-Palais in Toruń

Thorn entstand 1231 als erste Siedlung im Kulmerland unter Verwaltung des Deutschen Ordens. Ursprünglich lag diese im Bereich des heutigen Dorfes Alt-Thorn (poln. Stary Toruń), rund 7,5 km westlich der heutigen Stadt, wurde jedoch aufgrund der permanenten Überschwemmungsgefahr 1236 an den heutigen Standort verlegt.

Der Deutsche Orden war vom polnischen Herzog Konrad von Masowien ins Land gerufen worden, um die in der Gegend wohnenden heidnischen baltischen Pruzzen (gewaltsam) zu christianisieren. Aktiv wurde der Orden aber erst, nachdem Kaiser Friedrich II. ihm 1226 das Herrschaftsrecht über das zu erobernde Land zugesichert hatte. Den Grundstein zu der Stadt Thorn legte 1231 der Landmeister Hermann von Balk. Einwanderer aus Westfalen bevölkerten die Stadt, die am 28. Dezember 1233 mit der Kulmer Handfeste das Stadtrecht erhielt. 1260 wurde das Stadtschloss erbaut.

Ihren Namen erhielt die Stadt angeblich nach der Festung und Baronie Toron, einem besonders privilegierten Herrschaftsgebiet des Deutschen Ordens im Heiligen Land. In alten Dokumenten heißt die Stadt Thoren.

Im 14. Jahrhundert trat Thorn dem Hansebund bei und wurde somit Hansestadt (siehe auch Elbing, Danzig, Königsberg und Kulm). 1367 trat Thorn der Kölner Konföderation von Hansestädten bei. Das Bestreben des Ordens, gleichzeitig seine Landesherrschaft auszudehnen und den Handel zu kontrollieren, führte zu kriegerischen Konflikten und einer Allianz der deutschen Handelsstädte mit dem Königreich Polen. 1411 wurde der Erste Thorner Frieden zwischen dem polnischen König Władysław II. Jagiełło und dem Deutschen Orden geschlossen. Bei neuen Auseinandersetzungen wurde 1454 die Ordensburg in Thorn vom Preußischen Bund erobert und von seinen Bürgern zerstört. Am 19. Oktober 1466 wurde der Zweite Thorner Frieden mit dem Deutschen Orden geschlossen. Danach musste der Ordensstaat große Gebiete rund um die untere Weichsel an die polnische Krone abtreten (Preußen königlichen Anteils, 1569 in der polnisch-litauischen Union von Lublin aufgegangen) und sich als Herrscher des verbliebenen Ordensstaates der Lehenshoheit der polnische Krone unterwerfen. Die Städte Thorn, Danzig und Elbing wurden als „Quartierstädte“ des Hansebundes polnische Reichsstädte mit Vertretung im Sejm.

Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wurde 1473 der berühmteste Sohn der Stadt, der spätere Astronom Niclas Koppernigk (Nicolaus Copernicus) geboren.

 
Kupferstich von Christoph Hartknoch: Thorn (Toruń) in Alt- und neues Preussen, 1684
 
Baedeker-Stadtplan von 1910

Zeitweilige Versuche des Hochmeisters Albrecht von Brandenburg-Ansbach, die königlich-polnischen Gebiete Preußens für den Deutschen Orden zurückzuerobern, endeten erfolglos mit dem Waffenstillstand zu Thorn am 5. April 1521. Auf einer anschließenden Reise nach Süddeutschland fand Albrecht keine Unterstützung für seine bisherigen Pläne und entschloss sich, im Ordenstaat die Reformation einzuführen und ihn fortan als Herzog zu regieren. Dafür brauchte er die Unterstützung des polnischen Königs. Also schloss er mit diesem den Frieden von Krakau, huldigte ihm, wurde von ihm als weltlicher Herzog in Preußen anerkannt und erhielt zudem eine privilegierte Stellung im polnischen Senat.

1557 nahmen Rat und Bürgerschaft die Reformation an. Die Marienschule wurde 1558 zu einem Gymnasium erhoben. Auf Veranlassung des polnischen Königs Władysław IV. Wasa wurde 1645 unter dem Vorsitz des polnischen Kanzlers Jerzy Ossoliński das Colloquium charitativum zur Verständigung von Katholiken und Protestanten veranstaltet. Daran nahmen u. a. auch Georg Calixt und Michael Behm teil.

Im späten 17. Jahrhundert war der aus Lyck (Ełk) stammende Christoph Hartknoch Direktor des 1568 gegründeten Thorner Gymnasiums, ein bedeutender Historiker der Geschichte des Ordensstaates und Polen-Litauens.

Bei der Belagerung Thorns durch Schwedenkönig Karl XII. brannte das Rathaus am 14. September 1703 nieder, und ein Großteil der darin aufbewahrten Dokumente wurde ein Raub der Flammen. So verbrannten die Acta consularia, welche seit 1345 geführt worden waren; ferner die Bürgerbücher, das Kürbuch und viele andere für die Geschichte der Stadt und der Biographie des Copernicus wichtige Dokumente.[2]

Bei der Fronleichnamsprozession am 16. Juli 1724 kam es zu Streitigkeiten zwischen den Jesuitenzöglingen und den Schülern des protestantischen Gymnasiums. Aus diesem Tumult heraus wurde das Jesuitenkloster gestürmt und verwüstet. Die polnische Regierung führte daraufhin ein (ungesetzliches) Verfahren gegen die Stadt, ließ den Bürgermeister Rößner und neun weitere Bürger am 7. Dezember 1724 enthaupten (Thorner Blutgericht) und bestimmte, dass der Magistrat künftig zur Hälfte aus Katholiken bestehen müsse und die Marienkirche den Katholiken zu übergeben sei. König von Polen war damals Kurfürst August der Starke von Sachsen, 1697 vom Luthertum zum Katholizismus konvertiert.

Ebenso wie Danzig fiel Thorn erst mit der Zweiten Polnischen Teilung 1793 an das Königreich Preußen. Durch den Frieden von Tilsit kam Thorn 1807 zum vorübergehend als Großherzogtum Warschau wiederhergestellten Polen. Am 16. April 1813 kapitulierte die französische Besatzung Thorns vor ihren russischen und preußischen Belagerern, die die Stadt zuvor 8 Tage lang beschossen hatten. Durch die Wiener Kongressakte von 1815 kam es wiederum an Preußen, das es ab 1818 zur Festung ausbaute. Am 21. Juni 1815 hatte die preußische Regierung Thorn dem westpreußischen Regierungspräsidenten in Marienwerder unterstellt.

 
Stadttheater in Thorn, um 1915.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Thorn nach dem Bau der Ostbahn einen wirtschaftlichen Aufschwung. Eine sehr beliebte Spezialität waren die Thorner Kathrinchen (Pfefferkuchen). Im Jahr 1885 hatte Thorn mit der Garnison 23.906 – überwiegend evangelische – Einwohner. Die Einwohnerzahl wuchs bis zur Volkszählung von 1910 auf 46.000, davon 66 Prozent Deutsche und 34 Prozent Polen.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges kam Thorn mit dem größten Teil der Provinz Westpreußen durch den Versailler Vertrag 1920 zu Polen. Zwischen den Weltkriegen lag Thorn im sogenannten polnischen Korridor zwischen dem deutschen Reichsgebiet und Ostpreußen. In dieser Zeit war Thorn Hauptstadt der Woiwodschaft Großpommerellen (Województwo Wielkopomorskie). Der Anteil der Deutschen in der Stadt sank drastisch auf 4 Prozent im Jahre 1939 herab. Im Jahre 1934 wurde die Pilsudski-Brücke über die Weichsel errichtet, aus Stahlfachwerkbögen der 1929 demontierten Münsterwalder Weichselbrücke. Nach Übernahme des Grenzgebietes auf beiden Ufern der Weichsel hatte Polen keine Verwendung für eine Brücke zwischen Mewe/Gniew und dem bei Ostpreußen verbliebenen Marienwerder. Transitverkehr konnte dort somit nicht mehr abgewickelt werden.

 
Weichselbrücke aus Stahlteilen der demontierten Münsterwalder Brücke

Im Zweiten Weltkrieg wurde Toruń 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen von deutschen Truppen besetzt und an das Deutsche Reich angegliedert und kam zum Reichsgau Danzig-Westpreußen. In diesem Zusammenhang wurde 1940 die Ingenieurschule für Luftfahrttechnik IfL nach Thorn verlegt. 1945 kam die Stadt wieder an Polen. Beim Wiederaufbau der Woiwodschaft Großpommerellen ab 14. März 1945 blieb Thorn zunächst die Hauptstadt. Bei der Verkleinerung der Woiwodschaft am 7. April 1945, wobei auch das 'Groß' im Namen fortfiel, wurde dann aber die Hauptstadt nach Bydgoszcz verlegt. Von Gebäudeschäden war sie weitgehend verschont geblieben. Die deutsche Bevölkerungsgruppe wurde vertrieben. Erst seit dieser Zeit wird Toruń ausschließlich von Polen bewohnt.

Toruń unterhält seit 1978 eine Städtepartnerschaft mit Göttingen und seit 2003 mit Swindon (Großbritannien).

1997 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Seit 1999 ist Toruń Sitz des Landtages der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, der Woiwode hat seinen Sitz in Bydgoszcz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Marienkirche Toruń

Mittelalterliche Altstadt

Die Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bis auf einen Straßenzug aus dem späten 19. Jahrhundert ist fast die gesamte Bebauung mittelalterlich. Der historische Bereich besteht aus der Altstadt (Stadtrecht 1231/33) und der als eine Handwerkersiedlung entstandenen Neustadt (Stadtrecht 1246). Später wurde sie in die Altstadt eingemeindet. Zwischen beiden liegt das Schloss des Deutschen Ordens.

Bemerkenswerte Bauten der Altstadt

 
Nicolaus-Copernicus-Denkmal in Thorn

Altstädtisches Rathaus

Der große Bau auf dem Altstadtmarkt in Backsteingotik wurde im 13. Jh. errichtet und im Laufe der Jahre bis ins 18. Jh. im Barockstil umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde das Rathaus um eine Etage aufgestockt, so einfühlsam, dass dies nur Eingeweihten auffällt. Früher war es ein Verwaltungs- und Handelszentrum, gegenwärtig befindet sich dort das Heimatmuseum. Zum Rathaus gehört ein 40 Meter hoher Turm, der zur Stadtbesichtigung zugänglich ist. Das Gebäude ist das architektonische Vorbild für das Berliner Rathaus. Vor dem Rathaus befindet sich ein Nicolaus-Copernicus-Denkmal und die Darstellung eines der Flissaken (Weichselflößer), die bis ins frühe 20. Jahrhundert auf den Stufen des Kopernikusdenkmals Rast machten.

St. Johann

Die sowohl Johannes dem Täufer als auch dem Evangelisten Johannes geweihte Kirche aus dem 13. Jh. ist eines der ältesten Sakralgebäude im Kulmerland. Schon immer war diese Kirche die wichtigste in der Stadt, zunächst als Pfarrkirche der Toruner Altstadt, dann als Hauptgotteshaus der vereinigten Alt- und Neustadt und schließlich als Dom der neu eingerichteten Toruner Diözese. Auch wurde hier Nicolaus Copernicus getauft. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche fortlaufend ausgebaut. Die Arbeiten wurden kurzweilig unterbrochen, weil 1351 ein Brand einen Teil des Gotteshauses zerstörte. Am Nord- und Südschiff wurde eine Reihe von Kapellen angebaut. Auf diese Weise wurde die Kirche verbreitert und bis auf 56,2 Meter verlängert. Dabei wurden eine Arkade an der Westseite und ein Turm angebaut. Das Gotteshaus wurde auf die gegenwärtige Höhe von 27,3 Metern gebracht. Im Jahre 1406 stürzte der Kirchturm ein. Bald begann man den Bau des neuen Turmes mit einer Höhe von 52 Metern. Die Arbeiten an dem Bau wurden vom Meister Johann Gotland bis 1433 geführt. Im 15. Jahrhundert wurde der Baukörper der Kirche, der mit seiner Größe und Dekorationfülle imponiert, endgültig gestaltet. Charakteristisch ist auch der Klang der Kirchenglocke, die 1500 in einer Toruner Glockengießerei gegossen wurde und Tuba Dei genannt wird. Sie hat einen Durchmesser von 2,17 Meter und ein Gewicht von 7200 Kilogramm. In der Zeit von 1530 bis 1583 wurde die Pfarrkirche von den Protestanten übernommen. Während der nächsten 13 Jahre wurde sie von Katholiken und Protestanten gemeinsam benutzt. In diesen Jahren wurde das Innere der Kirche verputzt und übertüncht und die Wandgemälde des 14. und 15. Jh. zugedeckt. Gegenwärtig sind die Gemälde teilweise wieder freigelegt und sichtbar (hauptsächlich im Presbyterium und an der Ostwand). Sie zeugen vom Reichtum der mittelalterlichen Ausschmückung der Wände. Als Eingang in die Kirche dient die mit einer zierlichen Ziegel-Attika geschmückte Nordvorhalle. Im Inneren sehen wir gewaltige Kirchenschiffe, die Sterngewölbe hoch oben und den Reichtum der Innenausstattung.

Besondere Einzelheiten des Doms:

  • Kapelle des Todes der Maria mit Relief, auch Kopernikus-Kapelle genannt.
  • Kapelle des St. Stanislaus Kostka; Spätbarockaltar, 1719, mit Gemälde der Anbetung der Muttergottes mit dem Christkindchen von St. Stanislaus, welches Bartholomäus Strobel 1634 anfertigte.
  • Fenster mit Glasgemälden nach mittelalterlichem Vorbild von dem Toruner Künstler Edward Kwiatkowski in den Jahren 1949–1951 gestaltet. Es wurden einige Überbleibsel der gotischen Verglasung eingesetzt. Im Oberteil des Fensters (d. h. im Maßwerk) sind einige ursprüngliche Bestandteile der mittelalterlichen Verglasung erhalten geblieben.
  • Gemälde auf der Nordwand über dem Eingang in die Sakristei, um 1380–1390, stellt das Jüngste Gericht gemeinsam mit der Kreuzigung dar: Oben Gottvater inmitten von Engeln verschiedener Würde, des den Satan besiegenden Erzengels Michael und des die erlösten Seelen im Himmel annehmenden St. Peter; unten die Auferstehung der Toten und die Hölle; in der Mitte ein Kruzifix als ein lebendes Kreuz und der aus der Brust des Patriarchen herauswachsende Jesse-Baum; seitlich Maria, St. Johannes, Frauen, ein altrömischer Centurio. Verkörperungen der Kirche und der Synagoge, Tugenden und Sünden. Mater Misericordiae, Begegnung von drei Lebenden und drei Verstorbenen. Es ist ein bedeutendes Kunstwerk mit besonders vielen bildlichen Andeutungen.

Marienkirche

Kirche aus dem 14. Jh. mit historischen Wandgemälden. Dort befindet sich auch das Grabmal von 1636 der Prinzessin Anna Wasa von Schweden (* 7. Mai 1568; † 26. Februar 1625), Schwester des polnischen und schwedischen Königs Sigismund III. Wasa.

Weitere bedeutende Einzelbauten

  • Jakobskirche, als Pfarrkirche der Neustadt 1309 errichtet
  • Heilig-Geist-Kirche, ehemals evangelische Stadtpfarrkirche (der Kirchturm wurde erst später ergänzt), heute Kirche der Jesuiten
  • Artushof
  • Ruine der Burg des Deutschen Ritterordens
  • verschiedene Kornspeicher vom 14. bis 17. Jh.
  • Stadtmauer aus dem 13. und 14. Jh. mit einigen Basteien, Türmen und Stadttoren:
    • Nonnentor
    • Seglertor
    • Brückentor
    • Schiefer Turm
    • Bastei Monstranz
    • Bastei Katzenkopf
  • Befestigungsringe um die Stadt herum von 1824 und 1910 mit 12 Forts
  • Teatr im. Wilama Horzycy, erbaut 1903–1904 als Stadttheater von dem damals im mitteleuropäischen Theaterbau führenden Wiener Architektenbüro Fellner & Helmer, 842 Plätze

Museen

  • Das Stadtmuseum im Altstadtrathaus Muzeum Okręgowe – Ratusz Staromiejski, Adresse: Rynek Staromiejski 1
Zum Stadtmuseum gehören auch folgende Sehenswürdigkeiten in der Stadt:
    • das zerstörte Schloss des Deutschen Ordens Ruiny Zamku Krzyżackiego in der Przedzamcze-Straße
    • Kopernikus-Haus Dom Kopernika in der Kopernika-Straße 15/17
    • Das Esken-Haus Czerwony Spichrz war Sitz der angesehenen Thorner Bürgerfamilie. Die Familie wurde von Erasm Esken, der im 15. Jahrhundert aus Friesland nach Thorn gekommen war, gegründet. Heute ist es Museum für Stadtgeschichte.
  • Völkerkunde-Museum Muzeum Etnograficzne mit einem Artillerie-Zeughaus von 1824 am Rande der Altstadt in einer Parkanlage. Es ist eine Freiluftsammlung von historischen bäuerlichen Holzgebäuden, überwiegend im 18. und 19. Jh. in Pommern entstanden und nun hier aufgestellt. Adresse: Wały, gen. Sikorskiego-Straße 19
  • Das Universitätsmuseum für Naturkunde in der Gagarina-Straße 9 präsentiert Ausstellungen zu den Themenbereichen:
    • Fauna- und Florasammlungen mit Exponaten aus aller Welt
    • Erdgeschichte
    • Zoologie mit Tierexponaten, unter anderem eine Überseefischzucht von Buntbarschen
  • Freilichtmuseum der Panzerfortifikation Festung Thorn

Regelmäßige Kulturveranstaltungen

  • Es gibt ein regelmäßiges Musikfestival Probaltika, zu dem jedes Jahr im Mai Konzerte und Ausstellungen stattfinden.
  • Ein weiteres Musikfestival, Musik und Architektur, findet im Sommer statt. Die Konzerte werden aufgeführt, u. a. im Bürgerhaus Unter dem Stern am Altstadtmarkt, im Rathaus, im Artushof sowie in den Kirchen.

Sport

Die Motoarena Toruń zählt zu den modernsten Sportstätten ihrer Art.

Umgebung

In der Nähe von Toruń, in der Ortschaft Piwnice, befinden sich zwei Radioteleskope, eines mit 15 Metern Durchmesser, errichtet 1976, und eines mit 32 Metern Durchmesser, errichtet 1987. Letzteres wird auch im Rahmen von VLBI-Beobachtungen eingesetzt.

Kulinarische Spezialitäten

Die Thorner Katrinchen, ein Lebkuchengebäck, sollen im 16. Jahrhundert im Kloster von Thorn erfunden worden sein.

Stadtteile

 
Flagge von Toruń
polnischer Name deutscher Name (1815-1920 und 1939-45)
Barbarka Barbarken (1942-45 Barbarahof)
Bielany Weißhof
Bielawy Austrieb
Bydgoskie Przedmieście Bromberger Vorstadt
Chełmińskie Przedmieście Culmer Vorstadt (1939-45 Kulmer Vorstadt)
Czerniewice Czernewitz (1942-45 Schwarzwalde)
Glinki Glinke
Grębocin Gremboczyn (1909-45 Gramtschen)
Jakubskie Przedmieście Jakobsvorstadt
Jar -
Kaszczorek Kaschorek (1942-45 Hohenkloster)
Katarzynka Katharinenflur
Kępa Bazarowa Bazarkämpe
Kluczyki -
Mokre Przedmieście Mocker
Na Skarpie Treposch
Podgórz Podgorz (1942-45 Amberg)
Port Drzewny Thorner Holzhafen
Rubinkowo Rubinkowo (1905-45 Bachau)
Rudak Rudak (1942-45 Rodeck)
Starówka Altstadt
Stawki Stewken
Wrzosy Schönwalde

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

  • Krajowa Spółka Cukrowa hat seinen Sitz in der Stadt und ist einer der größten Zuckerproduzenten Polens mit einem Produktionsanteil von 39,4% in der Saison 2004/2005.
  • Der Elektronikkonzern Sharp betreibt in Toruń eine LCD-TV-Fabrik.

Medien

  • Radio Maryja
  • Polskie Radio Pomorza i Kujaw
  • Radio Gra
  • Radio Toruń
  • Radio Eska
  • Radio Sfera
  • Radio RMF FM
  • Radio Plus
  • TV TRWAM
  • TV Toruń (Kabel TV Toruń empfangen von ca. 70.000 Personen)

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Hier geboren

 
Kopernikus-Denkmal in Thorn

Zugezogen

Verweise

Literatur

  • Historia Torunia, hrsg. von Marian Biskup, Bd. 1: W czasach sredniowiecza (do roku 1454, TNT 1999).
  • Historia Torunia, hrsg. von Biskup, Marian Bd. 2: U schylku sredniowiecza i w poczatkach obrodzenia (1454 - 1548, TNT, Torun 1992).
  • Torun dawny i dzisiejszy. Zaris dziejow, hrsg. von Marian Biskup,Panstwoje Wydawnictwo Naukowe, Warszawa u.a. 1983.
  • Reinhold Heuer: Siebenhundert Jahre Thorn 1231 - 1931, W. F. Burau, Danzig 1931.
  • Irena Janosz-Biskupowa: Rola Torunia w Zwiazku Pruskim i Wojnie Trzynastoletniej W Latach 1440 – 1466, Torun 1965,
  • Edmund Cieslak: Walki Ustrojowe W Gdansku I Toruniu. Oraz w Niektorych Miastach Hanzeatiyckich W XV W., GTN, Gdansk 1960.
  • Ernst Kestner: Beiträge zur Geschichte der Stadt Thorn, Verlag von Ernst Lambeck, Thorn 1882.
  • Julius Emil Wernicke: Geschichte Thorns aus Urkunden, Dokumenten und Handschriften, Bd. 1 1230 – 1530, Verlag Ernst Lambeck, Thorn 1842.
  • Thorner Nachrichten, Periodika, Lüneburg seit 1967.
Commons: Toruń – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
  2. Leopold Prowe, Zur Biographie von Nicolaus Copernicus, 1853