George Catlin (* 26. Juli 1796 in Wilkes-Barre, Pennsylvania; † 23. Dezember 1872 in Jersey City, New Jersey) war ein US-amerikanischer Maler, Autor und Indianerkenner.



Schon in Catlins Kindheit hatten Indianer einen starken Einfluss auf ihn, seine Mutter wurde vor seiner Geburt von einem Indianerstamm entführt (Wyoming Massaker 1778), er selbst sammelte indianische Reliquien.
Catlin war ausgebildeter Richter, übte diesen Beruf aber nur zwei Jahre lang bis 1823 aus, arbeitete zwischen 1824 und 1829 als Porträtmaler in Philadelphia und dann in New York. 1824 wurde er wegen des großen Erfolgs seiner Arbeiten in die Pennsylvania Academy of the Fine Arts aufgenommen.
Um 1830 ging er dann in den zum Teil noch unerforschten Westen und widmete sich und seine Arbeit den Indianern.
Seine Motive sind die Indianer, ihre Gesellschaft, Bräuche und Landschaften. 1837 stellte er seine Werke in New York erstmals einem größeren Publikum vor, 1839 ging die Ausstellung nach Europa, wo er sie zunächst in London zeigte. Hier organisierte er auch Veranstaltungen, auf denen indianische Rituale zunächst von Weißen, später auch von echten Indianern (Anishinabe und Iowa) vorgeführt wurden. 1845 zeigte er die Shows auch in Paris.
Durch die Beobachtung der indigenen Völker wurde Catlin auch zu einem Indianerkenner und Advokaten ihrer Sache. 1841 publizierte Catlin "Manners, Customs, and Condition of the North American Indians" (dt.: Sitten, Gebräuche und Lebensumstände der nordamerikanischen Indianer) in zwei Bänden mit über 300 Stichen, das zu seinem bekanntesten Werk werden sollte. In Ermangelung von Unterstützung in Amerika musste er sein Werk auf eigene Kosten in London drucken lassen.
Er war Wegbegleiter des amerikanischen Pioniers George Rogers Clark.
1852 reiste Catlin auch nach Mittel- und Südamerika, später nach Kamtschatka, bei seinen Reisen porträtierte er die indigenen Völker.
Während der 1860er Jahre lebte Catlin in Brüssel, wo er weitere 600 Porträts malte, die nach seinen Skizzen aus den 1830er Jahren entstanden sind. Nach 32 Jahren Aufenthalt in Europa kehrte er 1871 nach Amerika zurück.
Catlins Indianerporträts fanden zu seinen Lebzeiten in den USA wenig Anklang, mehr Beifall erntete sein Werk in Europa.
Heute gelten die Werke Catlins als einzigartige Darstellungen des "wahren" indianischen Lebens, bevor der Einfluss der weißen Kolonisten die Kultur der Einheimischen beeinflusste und teilweise zerstörte.
Der Großteil seiner Werke ist in der Catlin Gallery of the Smithsonian American Art Museum, Washington, D.C. ausgestellt, ca. 700 Zeichnungen befinden sich im American Museum of Natural History in New York.
Weblinks
- Vorlage:PND
- http://www.artcyclopedia.com/artists/catlin_george.html Werke Catlins nach Standort sortiert online
Personendaten | |
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NAME | Catlin, George |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Maler, Autor und Indianerkenner |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1796 |
GEBURTSORT | Wilkes-Barre, Pennsylvania |
STERBEDATUM | 23. Dezember 1872 |
STERBEORT | Jersey City |