Definition CART ist die Abkürzung für Championship Auto Racing Teams, Inc..
Geschichte CART wurde 1979 von Dan Gurney, Pat Patrick und Roger Penske gegründet, um eine demokratische und äußerst flexible Organisation des Formel-Rennsports in den Vereinigten Staaten zu ermöglichen, da die bisherige Organisation durch den US Automobilclub USAC zu dieser Zeit nicht zufriedenstellend verlief. Besonders der Sicherheitsaspekt wurde von USAC derart vernschlässigt, dass schleunigst etwas unternommen werden musste.
1979 war dann auch das letzte Jahr, in dem die USAC noch rund die Hälfte der Meisterschaftsläufe organisieren durfte, ab 1980 jedoch konzentrierte sich die USAC ausschließlich auf die Veranstaltung des More Than A Race - des legänderen Indianapolis 500, bei dem kurioserweise die Akteure aus der CART Meisterschaft die Mehrheit bildeten und welches auch mit CART Rennwagen gefahren wurde. Prompt entschloss man sich, die Serie in PPG IndyCar World Series umzutaufen, was jedoch zuerst wenig zutraf, da nur Rennen in den USA, Kanada sowie Mexiko veranstaltet wurden.
1990 expandierte die Serie an die Goldküste Australiens, 1996 kam Rio in Brasilien, 1998 Motegi in Japan hinzu, 2001 wurde das American Memorial auf dem Lausitzring sowie das Rockingham 500 km in England gefahren, womit die Serie zum ersten Mal europäischen Boden betrat. Es gab (und gibt?) auch Pläne, ein Rennen in Südafrika auf einen bereits seit längerer Zeit fertig gestellten Ovalkurs zu veranstalten und auch Südkorea dürfte bald im CART Fahrplan vertreten sein.
CART Rennwagen Obwohl vom Design her den Formel Eins Autos recht ähnlich, sind diese Rennwagen doch auf Grund vieler Facetten einzigartig und individuell zugleich. Der größte Unterschied zur F1 besteht hierbei vor allem in der Motorentechnik; CART Rennwagen verfügen schon seit Ewigkeiten über einen 2.65 Liter Turbomotor, dessen Ursprung bis in das Jahr 1969 zurückgeht und dessen Ladedruck mit den Jahren immer stärker abgenommen hat (von mehr als 50 Zoll Quecksilbersäule Anfang der Achtziger Jahre bis neuerdings 35 Zoll), um die Motorleistung (im Moment ca. 720 PS) nicht in astronomische Dimensionen vordringen zu lassen. (ca 1200 PS wären heutzutage mit Originalregelement durchaus drin :-)) Hieraus resultiert auch eine Optimierung, da Gutes mit der Zeit noch besser wird und so sind Motorenschäden in letzter Zeit, besonders aber seit ausschließlich Triebwerke Marke Cosworth eingesetzt werden, äußerst selten. Die Benchmark setzt aber nach wie vor ein 900 PS starker Honda V8 aus dem Jahr 1997
Es ist eben die konservative Haltung der CART-Organisation welche Innovationen grundsätzlich ablehnt und dies ist auch zumindest meiner Meinung nach richtig, da es auf Grund dieser Konstanten kaum noch zu technischen Defekten kommt. Außerdem spielt in den USA die Rennaction nach wie vor die Hauptrolle und zu einer guten Action gehören natürlich auch Wettbewerber, die über die gleiche und gleichzeitig preiswerte Technik verfügen.
CART Rennstrecken Im Gegensatz zu F1-Fahrern müssen sich Champcar-Piloten grundsätzlich auf vier verschiedene Typen von Rennstrecken einstellen. Hierzu zählen permanente (Straßen-)Rennstrecken, temporäre Stadtkurse, kleinere bis mittelgroße Ovale sowie letztlich die oft gefürchteten Superspeedways. Parallel hierzu ist schon seit einigen Jahren auch ein Flugplatzkurs in Kalender vertreten.
Erstaunlicherweise genügen für alle diese Aufgaben zwei unterschiedliche Chassisversionen, welche sich (fast) rein aerodynamisch von einander unterscheiden : es gibt unter anderem ein unmodifiziertes Chassis und eines, welches mit extrem kleinen Flügeln (den sogenannten Speedwaywings) und Kohlefaserbremsscheiben für den Einsatz im Superspeedway ausgestattet wurde. Diese werden jedoch nur auf Grund ihres geringeren Gewichts verwendet, da im Superspeedway bekanntlich nicht gebremst wird. Seit 1998 ist im übrigen das sogenannte Hanford Device bei allen Superspeedway Events vorgeschrieben, da hierdurch einerseits sehr hohe Geschwindigkeiten (so ca zwischen 380 und 410 km/h) vermieden werden und andererseits ein dicht gepacktes Feld von Fahrzeugen für Hochspannung sorgt.
Bekannte Superspeedways sind u.a. der Michigan International Speedway, der auf Grund mangelhafter Sicherheit ausgemusterte Pocono Raceway, der California Speedway als schnellste geschlossene Rennstrecke der Welt, der Eurospeedway Lausitz, sowie natürlich der Indianapolis Motor Speedway, welcher jedoch, nach der Spaltung von PPG IndyCar World Series in CART und Indy Racing League, nicht mehr gefahren werden kann.
Zu den herkömmlichen Ovalen zählen u.a. die Milwaukee Mile, der Phoenix International Raceway, sowie einige Duzend mehr, jedoch ist (leider :-() nur noch die Milwaukee Mile im Kalender vertreten, obwohl diese Art von Rennstrecke trotz der kürzeren Länge (i.A. zwischen einer und anderthalb Meilen) häufig für mehr Spannung als ein 2,5-Meilen-Superspeedway sorgt.
Berühmte Straßenkurse sind Road America, der Mid Ohio Sports Car Course, Laguna Seca, aber auch Brands Hatch in England, welches jedoch auf Grund mangelndem Interesse seitens der Zuschauer wieder vom CART-Kalender gestrichen werden musste.
Stadtkurse, welche zwar nicht wirklich sicherer als Superspeedways sind, sorgen immer für höchstes Fan-Aufkommen (ca 300.000 Fans waren während des GP in Mexiko City anwesend) und werden daher bevorzugt in den Kalender aufgenommen. So ist z.B. die Finanzierung des geplanten Grand Prix von Süd-Korea fast schon gesichert, während das German 500k auf Grund mangelndem Interesse wahrscheinlich nur alle zwei Jahre stattfinden kann.
CART Champions
Jahr | Champion | Punkte | Indy500 Sieger | Rookie of the Year |
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2003 | Paul Tracy (Kanada) | 226 | N/A | Sebastien Bourdais (Frankreich) |
2002 | Cristiano da Matta (Brasilien) | 237 | N/A | Mario Dominguez (Mexiko) |
2001 | Gil de Ferran (Brasilien) | 199 | N/A | Scott Dixon (Neu Seeland) |
2000 | Gil de Ferran (Brasilien) | 168 | N/A | Kenny Bräck (Schweden) |
1999 | Juan Pablo Montoya (Kolumbien) | 212 | N/A | Juan Pablo Montoya (Kolumbien) |
1998 | Alex Zanardi (Italien) | 285 | N/A | Tony Kanaan (Brasilien) |
1997 | Alex Zanardi (Italien) | 195 | N/A | Patrick Carpentier (Kanada) |
1996 | Jimmy Vasser (USA) | 154 | N/A | Alex Zanardi (Italien) |
1995 | Jacques Villeneuve (Kanada) | 172 | Jacques Villeneuve (Kanada) | Gil de Ferran (Brasilien) |
1994 | Al Unser jr. (USA) | 225 | Al Unser jr. (USA) | Jacques Villeneuve (Kanada) |
1993 | Nigel Mansell (UK) | 191 | Emerson Fittipaldi (Brasilien) | Nigel Mansell (UK) |
1992 | Bobby Rahal (USA) | 196 | Al Unser jr. (USA) | Stefan Johansson (Schweden) |
1991 | Michael Andretti (USA) | 234 | Rick Mears (USA) | Jeff Andretti (USA) |
1990 | Al Unser jr. (USA) | 210 | Arie Luyendyk (Niederlande) | Eddie Cheever (USA) |
1989 | Emerson Fittipaldi (Brasilien) | 196 | Emerson Fittipaldi (Brasilien) | Bernard Jourdain (Mexiko) |
1988 | Danny Sullivan (USA) | 182 | Rick Mears (USA) | John Jones (Kanada) |
1987 | Bobby Rahal (USA) | 188 | Al Unser (USA) | Fabrizio Barbazza (Italien) |
1986 | Bobby Rahal (USA) | 179 | Bobby Rahal (USA) | Chip Robinson (USA) |
1985 | Al Unser (USA) | 151 | Danny Sullivan (USA) | Arie Luyendyk (Niederlande) |
1984 | Mario Andretti (USA) | 176 | Rick Mears (USA) | Roberto Guerrero (Kolumbien) |
1983 | Al Unser (USA) | 151 | Tom Sneva (USA) | Teo Fabi (Italien) |
1982 | Rick Mears (USA) | 294 (!) | Gordon Johncock (USA) | Bobby Rahal (USA) |
1981 | Rick Mears (USA) | 304 (!) | Bobby Unser (USA) | Tony Bettenhausen jr. (USA) |
1980 | Johnny Rutherford (USA) | 4723 (!!) | Johnny Rutherford (USA) | Dennis Firestone (USA) |
1979 | Rick Mears (USA) | 4060 (!!) | Rick Mears (USA) | N/A |