U-Boot

Boot für die Unterwasserfahrt
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Ein U-Boot (kurz für Unterseeboot) ist ein Schiff, das für die Unterwasserfahrt gebaut wurde.

Mit dem Begriff U-Boot bezeichnet man speziell militärische Unterwassereinheiten. Zivile U-Boote, kommerziell oder für die Forschung, werden meist Tauchboote genannt. Im weiteren geht es um militärische U-Boote.

Technik

U-Boote unterscheiden sich durch einige Besonderheiten von gewöhnlichen Schiffen:

  • Schiffsrumpf:
    • Wasserdichter und druckfester Rumpf (Druckkörper): Um dem hohen Wasserdruck in großen Tiefen widerstehen zu können, muss die Hülle des U-Bootes besonders stabil gebaut sein
  • Steuerung: U-Boote müssen in drei Dimensionen manövrieren können
    • Tauch- und Regelzellen: Tanks, die zur Gewichtserhöhung beim Tauchen mit Wasser und zum Auftauchen mit Luft gefüllt werden. Die Tauchzellen übernehmen dabei die Hauptlast, die verschiedenen Regelzellen dienen zur genaueren Abstimmung und Trimmung im getauchten Zustand.
    • Tiefenruder: Sie übernehmen die Feinabstimmung im getauchten Zustand. Kleine U-Boote haben manchmal eine dynamische Tiefensteuerung, das heißt sie steuern nur mit Tiefenrudern. Diese Technik wird vor allem bei unbemannten U-Booten und im Modellbau verwendet.
  • Antrieb: Gewöhnliche Schiffsaggregate (Dieselmotoren, Gasturbinen) sind Verbrennungsmotoren und benötigen Luftsauerstoff für den Verbrennungsvorgang. Da im getauchten Zustand keine Luft zur Verfügung steht, kommen luftunabhängige Antriebe zur Anwendung
    • Diesel-elektrischer Antrieb: Dieselmotoren werden bei Überwasserfahrt zum Antrieb und zum Aufladen von Batterien verwendet. Im getauchten Zustand fährt das U-Boot mit Elektromotoren, die von den Batterien gespeist werden.
    • Brennstoffzellen
    • Nuklearantrieb: Größere U-Boote können Strom mit einem Atomreaktor erzeugen, der zum Antrieb von Elektromotoren dient. Da durch Elektrolyse auch Sauerstoff aus dem Meerwasser gewonnen werden kann, können U-Boote mit Nuklearantrieb monatelang unter Wasser bleiben.

Militärische U-Boote

Viele Staaten besitzen militärische U-Boote, genaue Daten über die Zahlen sind jedoch oft geheim.

Die Stärke von U-Booten gegenüber Überwasserschiffen liegt darin, dass sie versteckt operieren und nur schwer entdeckt werden können. Da U-Boote nicht optisch erfasst werden können, weil das Meer in größeren Tiefen dunkel ist und Radar unter Wasser nicht funktioniert, können U-Boote auf größere Entfernungen nur akustisch geortet werden, auf kurze Entfernungen auch durch die Erwärmung des Wassers durch den Antrieb oder eine Verzerrung des Magnetfeldes durch die Stahlhülle. Deshalb wird bei der Konstruktion besonders darauf geachtet, dass ein U-Boot so leise wie möglich ist. Dies wird durch den stromlinienförmigen Bootskörper und speziell geformte Schiffsschrauben ermöglicht.

Sensoren: Für die Überwasserfahrt haben U-Boote heute Radar. Zur Orientierung kann, wenn das U-Boot knapp unter der Wasseroberfläche schwimmt, ein Periskop ausgefahren werden, mit dem die Umgebung über Wasser erkundet werden kann. Unter Wasser kann ein U-Boot andere Schiffe nur akustisch orten. Dies kann passiv über Hydrophone (Unterwassermikrophone) oder aktiv über Sonar geschehen, wobei das U-Boot seine Position mit dem Sonar selbst verrät.


Arten von U-Booten

  • U-Boote für ballistische Atomraketen: Sie dienen der nuklearen Abschreckung und haben immer nuklearen Antrieb. Sie sind die größten Unterwassereinheiten mit bis zu 35.000 Tonnen Verdrängung.
  • Jagd-U-Boote: Sie sind gewöhnlich mit Torpedos bewaffnet, um andere Schiffe anzugreifen. Daneben können sie auch mit Cruise Missiles für den Angriff auf Landziele bestückt sein. Sie sind mit einer Vielzahl von Antriebsformen ausgestattet
  • Tiefsee-U-Boote dienen Forschungszwecken und können wesentlich tiefer tauchen als militärische U-Boote. Meist sind sie mehr kugelförmig als andere U-Boote und können sich nur beschränkt fortbewegen. Dafür sind sie ideal um im Wasser ab- bzw. aufzusteigen.
  • Unbemannte U-Boote dienen vor allem zur Forschung und sind meist mit Greifarmen ausgestattet. Sie können extrem tief tauchen und sind wesentlich kleiner als bemannte U-Boote (da sie keinen Sauerstoffvorrat und keine Passagiere transportieren müssen).

Im 2. Weltkrieg versenkten deutsche U-Boote mehr als 1000 alliierte Schiffe. Die Verbesserung des Radar und die Dechiffrierung des deutschen Funkcodes brachte 1942 die Wende: Die U-Boote wurden gejagt. Von den 40 000 Mann starken U-Boot-Besatzungen starben bis zum Ende des Krieges 28 00 Mann. - Es gab es auch Versorgungs-U-Boote und U-Boottanker, die andere U-Boote auf See mit Nachschub versorgt haben. Japanische Aufklärungs-U-Boote hatten Flugzeuge an Bord, um große Gebiete erkunden zu können.