Fotopapier im klassischen Sinne ist ein lichtempfindlich beschichtetes Material, die Unterlage besteht zumeist aus Papier, zur Herstellung von schwarzweißen oder farbigen Aufsichtsbildern.
Seitdem vor allem Tintenstrahldrucker Ausdrucke in Fotoqualität liefern können, gibt es dafür besonders geeignetes Druckerpapier. Dieses wird ebenfalls gelegentlich als Fotopapier bezeichnet.
1. Klassisches Fotopapier für schwarzweiße Bilder
1.1 Barytpapier
Das klassische Fotopapier für ein schwarzweißes Bild besteht aus einem festen, maßhaltigen papiernen Träger, auf den eine weiße Schicht aus Bariumsulfat (auch Baryt genannt)und anschließend eine lichtempfindliche Schicht aufgebracht worden ist. Die lichtempfindliche Schicht besteht, wie in der klassischen Fotografie üblich, aus in Gelatine aufgeschlämmten (Fachbegriff: suspendierten) Silberhalogenidkörnchen, in der Hauptsache Silberbromid.
Das Silberhalogenid des Fotopapiers ist nur für blaues und violettes Licht empfindlich, weswegen es bei rotem oder gelbgrünem Dunkelkammerlicht verarbeitet werden kann.
Nach der Belichtung (d.h. der Projektion eines schwarzweißen Negativs mit weißem Licht auf die Oberfläche des Papiers) in einem sogenannten Vergrößerer (sieht aus und hat etwa die Funktion eines von oben nach unten strahlenden Diaprojektors) wird das Fotopapier entwickelt, fixiert, gewässert und getrocknet. Um glänzende und maßhaltige Abzüge zu erzielen, ist die Verwendung einer Trockenpresse, auch Barytpresse genannt, sinnvoll.
Die entstehenden Papierbilder, wenn sie korrekt verarbeitet wurden, haben eine hohe Bildqualität, d.h. reine Weißen, tiefes Schwarz und gute Grauabstufungen. Allerdings sind die Papierbilder nicht besonders maßhaltig, denn beim Durchlaufen der Nassverarbeitung und dem anschließenden Trocknen verzieht sich die Papierunterlage. Die Haltbarkeit liegt bei 100 Jahren und mehr.
Der größte Nachteil der Barytpapiere ist ihr hoher Verarbeitungsaufwand. Insbesondere die letzte Nassphase, die Wässerung, muss wenigstens 30 Minuten dauern, denn bei der vorhergehenden Entwicklung und Fixage saugt sich der papierne Träger mit Chemikalien voll, die bei der Schlusswässerung entfernt werden müssen, ansonsten ist das Bild nicht haltbar.
Barytpapiere werden deshalb heute nur noch in Ausnahmefällen benutzt.
1.2 PE-Papiere
Bei PE-Papieren ist der Papierträger auf beiden Seiten mit einer Schicht aus Polyethylen (Abkürzung: PE) kaschiert. Die PE-Umhüllung verhindert das Eindringen von Chemikalien und Wasser in die Papierschicht, dadurch reduzieren sich die Verarbeitungszeiten erheblich, insbesondere bei der Schlusswässerung, hier genügen nun drei Minuten bei fließendem Wasser.
(wird fortgesetzt ...)