Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Droperidol | ||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||
Summenformel | C22H22FN3O2 | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißes bis fast weißes, polymorphes Pulver [1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||
Wirkmechanismus |
Hemmung von dopaminergen Rezeptoren in der Area postrema | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 379,44 g·mol−1 | ||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||
pKS-Wert |
7,46 [2] | ||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Droperidol ist ein Neuroleptikum, das aufgrund seiner Nebenwirkungen in der Vergangenheit in Deutschland sehr umstritten war.
Geschichte der Marktrücknahme und Wiederzulassung
Die Marktrücknahme der peroralen Darreichungsformen erfolgte durch den Hersteller (Janssen) im Jahr 2001, da bei der hochdosierten oralen Langzeittherapie kardiale Nebenwirkungen (QT-Syndrom) aufgetreten waren. Die parenterale Applikationsform, wo diese Nebenwirkung kein Problem darstellte, wurde aus kommerziellen und markttaktischen Gründen außer Handel gesetzt.[4] Droperidol war weiterhin in Deutschland für den Gebrauch zugelassen und über ausländische Hersteller bzw. Vertreiber (z.B. Abbott, USA) zu beziehen.
Nachdem Janssen-Cilag angekündigt hatte, den Vertrieb von Droperidol Ende Juni 2001 weltweit einzustellen, wurde von der damaligen Schweizer Heilmittelbehörde (IKS) der Verkauf der Substanz Ende September 2001 verboten. Droperidol wird in der Schweiz von der Firma Sintetica wieder produziert und ist im Schweizer Handel auch legal wieder erhältlich.
Nach der angekündigten Einstellung der Produktion wurde die Lizenz von der Firma Arzneimittel ProStrakan vom früheren Lizenzinhaber Janssen-Cilag gekauft, was nach einem erneuten Zulassungsverfahren im September 2007 zu einer neuen europäischen und am 27. März 2008 zu einer neuen deutschen Zulassung führte.[5]
Wirkmechanismus
Droperidol hat eine starke Affinität zum D2-Rezeptor (siehe Dopamin-Rezeptor) in der Area postrema, einem Teil des Brechzentrums, wo die Substanz hemmend wirkt[4], sowie geringere Affinität zu D3-, 5-HT2- und α1-Rezeptoren.
Bedeutung und Einsatzgebiete
Alte Zulassung
Droperidol erlangte nie eine Bedeutung in der Psychiatrie, stattdessen wird es in der Anästhesie verwendet. Zusammen mit einem hochpotenten Analgetikum (meist Fentanyl) ist es ein Bestandteil der Neuroleptanalgesie, deren Anwendung und Bedeutung im Bereich der klinischen Anästhesiologie seit etwa 1980 rückläufig ist (Zunahme der Verfügbarkeit alternativer Verfahren). Zum anderen ist Droperidol ein wichtiges und eines der am Besten untersuchten Medikamente bei postoperativer Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) (PONV). Bei PONV werden 0,5 mg - 1 mg Droperidol langsam i.v. appliziert.[6] Zur Neuroleptanalgesie werden überwiegend höhere Dosierungen verwendet.
Neue Zulassung
Nach der neuen Zulassung steht das Fertigarzneimittel Xomolix® für folgende Indikationen[5] in der Anästhesie zur Verfügung:
Quellen
- ↑ a b Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 5. AUSGABE. Band 5.0–5.8, 2006.
- ↑ a b c d e Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar )
- ↑ Datenblatt für Droperidol – Sigma-Aldrich 03.04.2008
- ↑ a b Pharmazeutische Zeitung Nr. 27, S. 25 f.
- ↑ a b Informationsfax der Firma Arzneimittel ProStrakan an alle deutschen Apotheken vom 26.05.2008
- ↑ Fachinformation Droperidol® Sintetica des Arzneimittel-Kompendiums® der Schweiz
- Larsen Anästhesie (5. Auflage)
- E. Burgius, Intensivkurs Allgemeine und spezielle Pharmakologie
Handelsnamen
Xomolix (D, A), Dehydrobenzperidol (A), Generikum (CH)