Attribut (Programmierung)
Ein Attribut (v. lat: attribuere = zuteilen, zuordnen) wird gemeinhin als die Zuordnung eines Merkmals zu einem konkreten Objekt verstanden. Ein Attribut definiert und beschreibt ein konkretes Objekt. Zu einem Attribut gehört weiter ein ihm zugeordneter Wert, der Attributwert.
Ein Beispiel: Merkmal "Farbe" ist das Attribut das ich beschreiben möchte, "Grün" wäre ein dazugehörender Wert, der die Farbe noch genauer definiert.
Im Bereich der Lernmanagementsysteme geht es darum, Lernmaterialien so zu kategorisieren und zu beschreiben, dass man sinnvoll und angenehm damit arbeiten kann. Man einigt sich also auf sinnvolle Beschreibungsmerkmale = Attribute (z.B. Titel, Autor, Gültigkeit, Version, Zielgruppe...) und diese werden dann je nach Verwendung genauer bestimmt mit den entsprechenden Attributwerten (z.B. Titel= Deutsch für Fortgeschrittene, Autor= Heidi X, Gültigkeit= bis 1. April 2008, Zielgruppe= 3-5 Klasse Grundschule...).
Die zuordnenbaren Werte werden häufig eingegrenzt, der Wertbereich also vordefiniert, d.h. nur einige vorher festgelegte Möglichkeiten der Zuordnung sind erlaubt. Dies hat den Vorteil einer eindeutigen Zuordnung und einer einheitlicheren Sprache. Außerdem erspart es viel Arbeit beim Zuordnen.
Beispiel: Attribut "Farbe", Attributwertebereich "Rot, Blau, Grün, Gelb"
Ein vordefinierter Wertebereich wird als "Vokabular" eines Attributs bezeichnet. Es gibt bereits verschiedene Modelle für solche Vokabulare die auf verschiedene Weise versuchen, ein Themengebiet präzise zu beschreiben und zu repräsentieren. Beispiele sind Ontologie, Thesaurus oder Taxonomie.
Besondere Bedeutungen
Das Attribut bezeichnet
- in der Grammatik eine Beifügung zur näheren Bestimmung eines Substantivs. Es ist, anders als die Apposition, semantisch bzw. syntaktisch auf das Bezugswort angewiesen. Anders als das Prädikativum hat das Attribut keinen Bezug zum Prädikat.
- in der Informatik bei vielen (objektorientierten) Programmiersprachen (z.B. Smalltalk oder Java) und Modellierungssprachen (z.B. Attribut in der UML2) die Merkmale einer Klasse, die entweder öffentlich zugänglich oder in der Klasse gekapselt sind. Attribute selbst können auch wieder komplexe Datentypen oder Klassen sein.
- in der Mathematik eine Beifügung zur näheren Bestimmung eines Formelzeichens siehe Glossar mathematischer Attribute
- bei Geo-Informationssystemen das Merkmal einer Datengruppe, das aber selbst kein Schlüssel (eindeutiges Zugriffskriterium) darstellt. Beispielsweise in einer Gebäudestatistik das Baujahr und der Bearbeiter; oder in einem 2D-Koordinatenverzeichnis die Höhe.
- in der Kunst die charakteristische Beigabe einer Person - z.B. den Schlüssel bei Bildern oder Statuen des Apostels Petrus. Lateinisch: "attributum" das Beigefügte. In der bildenden Kunst sind das aussagekräftige erklärende Beigaben, Darstellung auf Bildern, die die dargestellte Person näher bezeichnen. Hingegen werden kennzeichnende Gegenstände, die allein stehen oder stellvertretend für eine Person, ein Objekt oder einen Begriff als "Symbol" oder "Sinnbild" bezeichnet. siehe: Heiligenattribut