
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (abgek. LBV) ist ein in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins organisierter Kreisdachverband der Landwirte im Haupt- und Nebenerwerb in Baden-Württemberg und ordentliches Mitglied im Deutschen Bauernverband.
Auftrag und Ziele
Der Landesbauernverbandes setzt sich im landwirtschaftlichen und agrarpolitischen Rahmen für die Interessen seiner Mitglieder ein. Hieraus ergeben sich folgende Ziele, die auch in verwandte politische und gesellschaftlichen Bereiche hineingreifen:
- Stärkung des ländlichen Raums
- Partnerschaftliche Beziehungen zwischen Erzeuger und Verbraucher
- Darstellung der landeskulturellen und gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft
- Erhalt der leistungs- und wettbewerbsfähigen landwirtschaftlicher Betriebe im Voll- und Nebenerwerb
- Absicherung und Ausbau von Märkten
- Perspektiven für den Nachwuchs
- Abbau von Wettbewerbsverzerrungen und bürokratischen Hemmnissen
- Soziale Absicherung der Mitglieder
- Produktion umweltfreundlicher nachwachsender Rohstoffe
Der Landesbauernverband lehnt den Milch-Lieferboykott Aktionen des BDM ab. Landwirtschaft hat nichts mit einer kurzfristigen Handyproduktion zu tun , die von heute auf morgen einen Standort schließen und im Ausland einen neuen aufmachen kann. In der Summe garantiert ein landwirtschaftlicher Betrieb acht weitere Arbeitsplätze in Deutschland.
Kreisverbände
Unterhalb des Dachverbandes bestehen 23 selbständige Kreisverbände in der Form eines eingetragenen Vereins. Einzelne Kreisverbandsgebiete lassen sich folgendermaßen hinsichtlich Mitgliederzahl, Landwirtschaftsform, bewirtschafteten Fläche und sonstigen regionalen Besonderheiten beschreiben:
Name | Mitglieder | Gebietsbeschreibung | Sonstiges |
---|---|---|---|
Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen | 5800 | Auf 137.000 ha Fläche werden zu 60 % Ackerbau und 40 % Grünlandanbau betrieben. Vollerwerbsbetriebe gibt es im Sigmaringer Teil 30% im Biberacher Teil sogar 49 % | Ackerbau, Milchwirtschaft, Rinder- Bullen- Schweinemast und Schweineerzeugerbetriebe sind die Standbeine der Kreisgebiets. Obstanbau und Sonderkulturen sind im kleineren Umfang vertreten. |
Kreisbauernverband Esslingen | 850 | 70% der Betriebe sind Nebenerwerbbauern. 52 % des Verbandsgebiet sind Albflächen, 34 % Filder, 7% je Schurwald Neckartal, Glemswald und Schönbuch | Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche von 20.600 ha gliedert sich in 10.527ha Ackerland, 9637ha Grünland sowie 473ha Sonderkulturen (davon 133ha Rebflächen). |
Kreisbauernverband Heilbronn-Ludwigsburg | 4300 | 77 % Ackerbauflächen, 9,3 % der Fläche oder 5000 ha sind Rebland. Die Rebfläche des Stadt- und Landkreises Heilbronn ist das größte Weinanbaugebiet in Württemberg. Der Grünlandanteil beträgt 11,2 %. | Es dominieren Dauerkultur- und Marktfruchtbetriebe. Etwa ein Viertel der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegt in Wasserschutzgebieten |
Kreisbauernverband Karlsruhe | 780 | Gemüsebau Rheinebene, Freiland, Folie, Gewächshaus, Spargel, Tabak, Ackerbau - Kraichgau Ackerbau mit Weizen, Braugerste und Zuckerrüben, aber auch Tierhaltung und Wein- und Obstbau. Höhergelegenen Standorten Schwarzwaldrandes mit Höhenlagen bis über 600 m Grünland und Rindviehhaltung | Strukturwandel. Anteil der Betriebe mit dem Schwerpunkt im Ackerbau Flächenausstattungen von mehr als 150-200 ha - Nebenerwerbsbetriebe, die gerade einmal 30 ar Spargel anbauen oder 3 Pensionspferde, 3500 Pensionspferde zu ca. 2000 Milchkühe, die überwiegend bei Landwirten stehen. |
Kreisbauernverband Main-Tauber-Kreis | 2300 | Hoher Anteil Nebenerwerbslandwirte, Sonderkulturen, Weinbau, | Schwerpunkt Ackerbaubetriebe im unteren Bezirk, Veredlung überwiegend im oberen Bezirk, geringste Bevölkerungsdichte in Baden Württemberg: 100 Personen/qkm |
Kreisbauernverband Reutlingen | 1850 | 80 % Nebenerwerb | Milchviehhaltung auf der Alb |
Kreisbauernverband Tettnang | 976 | Neben der Hallertau ist das Gebiet bekannt für den Hopfenanbau. Daneben prägen auch noch Obst und Beerenkulturen das Landschaftsbild des nördlichen Bodenseeufers | Im östliche Verbandsgebiet traditionelle Grünlandbewirtschaftung und Milchviehhaltung |
Kreisbauernverband Tübingen-Zollernalb | 1800 | 80% der 700 Betriebe insgesamt sind Nebenerwerbslandwirte und bewirtschaften 20.000 ha Gesamtfläche im Kreis Tübingen werden zu zwei Drittel als Ackerland und einem Drittel als Grünland bewirtschaftet. Im Zollernalbkreis sind 85 % der Betriebe im Nebenerwerb. 1.150 Betriebe bewirtschaften rund 35.000 ha, davon 40 % Acker- und 60 % Grünland | Die landwirtschaftlichen Nutzungen erstrecken sich von 300 m über NN im Neckartal bis auf 1.000 m Höhenlage. Weinanbau an den Neckarhängen über die begünstigten Ackerbaulagen im Gäu bis zur extensiven Schafweide auf den Wacholderheiden in den Albhochlagen |
Kreisbauernverband Ulm-Ehingen | 4350 | Ackerbau, Schweinezucht und -mast | Ein Drittel der LF ist Grünland, das durch Rindviehbetriebe bewirtschaftet wird, im Schwerpunkt Milchviehhaltung. |
- Bauernverband Aalen
- Bauernverband Allgäu-Oberschwaben
- Kreisbauernverband Böblingen
- Kreisbauernverband Calw
- Kreisbauernverband Enzkreis
- Kreisbauernverband Freudenstadt
- Kreisbauernverband Göppingen
- Kreisbauernverband Heidenheim
- Kreisbauernverband Neckar-Odenwald
- Kreisbauernverband Rottweil
- Bauernverband Schwäbisch Gmünd
- Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems
- Bauernverband Stuttgart
- Kreisbauernverband Tuttlingen
Der LBV ist Träger der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee und Herausgeber der Wochenzeitung Der Schwäbische Bauer (BW-Agrar).
Literatur
- P. Ackermann: Der Deutsche Bauernverband im politischen Kräftespiel der Bundesrepublik, Tübingen: Mohr 1970.