Das Amt Blankenberg, ausgehend von Stadt Blankenberg, war eine Verwaltungseinheit des Herzogtums Berg. Zu ihm gehörten die Kirchspiele Blankenberg, Uckerath, Herchen, Ruppichteroth, Winterscheid und Eitorf, zeitweise auch Seelscheid und Geistingen.

Amtmänner und Landdinger
Das Amt wurde von einem Amtmann verwaltet, der diese Aufgabe aber oft an einen Amtswalter Landdinger weitergab.
Amtmänner
- 1421 ist Arnold von Markelsbach genannt Allner als Amtmann urkundlich nachgewiesen.
- 1523 bis 1543 war Bertram von Lützenrode Amtmann von Blankenberg.
- Ein weiterer Amtmann war der 1546 verstorbene Engelbert von Scheidt genannt Weschpfennig.
- 1546 Johann Keygell[1]
- Um 1581 war Wilhelm von Nesselrode Amtmann
- 1637 bis 1670 war Bertram Scheiffart von Merode zu Allner Amtmann
Landdinger
- 1433 bis 1434 Johann von Zweiffel
- 1443 bis 1445 Heinrich Hergeselle
- 1446 bis 1464 waren die Landdinger Johann von Eitorf, Klaes von Freusberg und Dietrich von Schall
- 1582 verstarb der Landdinger Volmar von Scheidt genannt Weschpfennig[2]
- 1582 Johannen Katterbach
- Johann Gottfried von Neuhoff genannt Ley
Die Landdinger des Amtes waren von 1660 bis 1799 Mitglieder der Familie von Proff zu Irnich.
- 1660 heiratete Johann Gottfried von Proff Anna Katharina Gertrud von Ley, Tochter des verstorbenen Landdingers Johann Gottfried von Neuhoff genannt Ley.
Geschichte
Die Burg Blankenberg wurde im 12. Jahrhundert durch die Grafen von Sayn erbaut und gelangte nach wechselnden Eigentümern im Jahre 1361 in den Besitz der Grafen von Berg. Die Burg wurde damit zum Verwaltungssitz des Amtes Blankenberg.
1565 wurde der zuvor verfolgte reformierte Predinger Peter vom Lohe wieder als Pfarrer eingesetzt[3], nachdem die Wiedertäufer im Amt Blankenberg und auch in Amt Porz gefangengesetzt wurden[4].
1566 wurde ein Verzeichnis der in- und auswendigen geistlichen Güter erstellt[5].
1577 verlangt das Amt Blankenberg von der Jülicher Synode einen reformierten Prediger. Dieser wurde auch angewiesen[6].
Am 9. Januar 1636 quartierten sich spanische Truppen in den Ämtern Blanckenberg und Windeck ein. Sie blieben bis Ende Juni. Es handelte sich um zehn Kompanien und das Kürassier-Regiment des Marquies du Martin.
Am 9. Dezember 1666 fand im Amt die Erbhuldigung für Pfalzgraf Philipp Wihelm statt.
Gerichtbarkeit
Am 15. Mai 1555 wurden durch eine Beurkundung einer Erkundigungs-Kommission folgende Gerichte und Dingstühle erfasst:
- Stadtgericht Blanckenberg
- Birk im Wechsel mit Lohmar
- Eitorf
- Honrath
- Neunkirchen
- Ucherath
- Winterscheid
- Eigen (Lehngericht Dondorf)
Bis 1810 gab es im Amt Blankenberg auch ein geistliches Gericht, welches sich hauptsächlich mit Ehesachen befasste.
Landscheffen waren 1543 Gills zor Bach, 1546 Johann zor Warden, 1554 Rorich von Bockenraidt[7]
Krankheiten
1597 - 99 gab es Pest im Bergischen Land.
1623 war wiederum die Pest im Herzogtum Berg und der Grafschaft Mark. 1634 war sie auf ihrem Höhepunkt.[8]
1667 - 69 gab es abermals Pest im Bergischen Land.
1689 starben im Kirchspiel Geistingen innerhalb sechs Wochen 220 Pfarrmitglieder an der Roten Ruhr
Bauwerke
Zum Gebiet des Amtes Blankenberg gehörten neben Burg Blankenberg folgende befestigte Anwesen, die meist eigene Rechte hatten:
- Klöster: Kloster Merten, Kloster Herchen, Kloster Zissendorf, Kloster Geistingen
- Rittergüter: Burg Welterode, Burg Merten, Burg Herrnstein, Burg Honrath, Burgruine Herrenbröl
Quellen
- Karl Schröder: Zwischen französischer Revolution und Preußens Gloria. Heimatverein Eitorf, 1989.
- Gabriel Busch: Merten (Sieg). Reckinger & Co, Siegburg 1978.
Einzelnachweise
- ↑ Schöffenprotokoll Siegburg, A II/13, S. 136c
- ↑ Delvos:Geschichte der Pfarrereien des Dekanats Siegburg, S. 290
- ↑ J.A. von Recklinghausen: Reformationsgeschichte, S. 338
- ↑ Delvos:Geschichte der Pfarrereien des Dekanats Siegburg,, S. 295
- ↑ O.R.Redlich: Jülich-Bergische Kirchenpolitik, 1915
- ↑ J.A. von Recklinghausen: Reformationsgeschichte
- ↑ Schöffenprotokoll Siegburg, A II
- ↑ Emil Hundhausen: Not und Unheil im Bergischen Land - im Windecker Ländchen (Romerike Berge, 26 Jahrgang, Heft 2/ 1976)