Popstars

deutsche Fernsehserie (2000–2015)
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Popstars ist der Titel eines international produzierten Reality-TV-Programms. Die Sendung begleitet dokumentarisch die Zusammenstellung von Popbands, deren Mitglieder abhängig von Staffel und aktuellem Konzept Sänger und/oder Tänzer sind.

Fernsehserie

Durch die stetige Selektierung des Kandidatenkreises fließen interaktive Elemente herkömmlicher Castingshows in das Konzept mit ein. Bemerkenswert ist, dass eine Jury den Großteil der Entscheidungen über die Kandidaten trifft. Im Gegensatz zu anderen Formaten wie z. B. Deutschland sucht den Superstar ist eine Abstimmung der Fernsehzuschauer per Televoting-Verfahren teils gar nicht, teils erst im Finale möglich.

Popstars in Deutschland

1. Staffel (2000)

 
Logo der No Angels
 
No Angels 2008, ohne Vanessa Petruo
Untertitel Du bist mein Traum
Jury Simone Angel, Mario M. Mendryzcki, Rainer Moslener
Entstandene Band No Angels
Nebenprodukt(e) Curly, Fresh'n'Juicy
Coaches Detlef Soost
Moderation -
Titelmusik M 2000 – Pop Muzik

Im September 2000 begann der private Fernsehsender RTL 2 mit der Ausstrahlung einer deutschen Version von Popstars. Auf der Suche nach einer reinen Girlgroup (ähnlich den Spice Girls) bewarben sich über 4.500 junge Frauen ab 18 Jahre, aus denen nach einem bestandenem Vorsingen und erfolgreichem Recall wiederum insgesamt 32 Teilnehmerinnen zu einem anschließenden Workshop nach Mallorca reisten. Während des einwöchigen Gesangs- und Tanztrainings unter der Leitung des Choreographen Detlef ‚D!‘ Soost verminderte sich die Anzahl der Teilnehmerinnen unter Urteil der Jurymitglieder Simone Angel, Rainer Moslener und Mario M. Mendryzcki auf elf. Die verbliebenen Finalistinnen kehrten daraufhin nach Deutschland zurück.

Im November des Jahres erfuhren Nadja Benaissa, Lucy Diakowska, Sandy Mölling, Vanessa Petruo und Jessica Wahls innerhalb einer Sonderausgabe des Formates, dass sie als Siegerinnen des Wettbewerbes hervorgehen und Teil der endgültigen Formation werden würden. Wenig später bezog die Band ein gemeinsames Domizil in Dortmund und begann mit den Vorbereitungen zu ihrem Debütalbum. In Vorbereitung auf die erste Single des Quintetts startete RTL 2 zu gleicher Zeit eine Umfrage, in welcher der Bandname ermittelt werden sollte; zur Auswahl standen der spätere Titel des ersten Albums, Elle’ments, Champaign und No Angels. Letzterer gewann laut Umfrage, war jedoch, wie sich später herausstellte, schon vor der Umfrage festgelegt worden.

Im Durchschnitt verfolgten 1,7 Millionen Zuschauer die erste Staffel, welche aus 15 Sendungen bestand.[1]

Nach Ende der ersten Staffel mit dem ersten Auftritt bei The Dome im Februar 2001 stiegen sowohl die Debütsingle Daylight in Your Eyes als auch das Album Elle’ments auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und schweizer Hitparaden ein.[2] Die No Angels, die nach Jessica Wahls' Schwangerschaft im Jahr 2002 fortan als Quartett auftraten, galten bis zu ihrer vorübergehenden Trennung im Dezember 2003 mit etwa 5 Millionen verkauften Platten weltweit [3] und drei weiteren Nummer-Eins-Positionierungen in den deutschen Singlehitparaden als erfolgreichste Girlgroup Kontinentaleuropas. Im Januar 2007 gaben die Bandmitglieder bekannt, einen Comebackversuch unternehmen zu wollen, jedoch ohne Vanessa Petruo, die sich gegen ein Comeback entschied.

2. Staffel (2001)

 
Logo von Bro’Sis
 
Bro’Sis 2003, ohne Indira Weis
Untertitel Du bist mein Traum
Jury Detlef Soost, Alex Christensen, Noah Sow
Entstandene Band Bro’Sis
Nebenprodukt(e) Yasmin K., Senad, Johnny MC
Coaches Detlef Soost, Artemis Gounaki, Salva Grillo
Moderation -
Titelmusik MissynaDas Leben

Nach dem Erfolg der No Angels rief RTL 2 im Sommer 2001 erstmals sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen zur Teilnahme an der zweiten Staffel auf. Gesucht wurde in 26 Folgen eine Band, die musikalisch den Fugees ähnelte. Die Mitgliederzahl der Band blieb offen. Mehr als 11.000 Teilnehmer stellten sich in Köln, Berlin, Frankfurt am Main, München, Stuttgart und Hamburg dem Urteil der neu besetzten Jury, darunter erneut Choreograf Detlef Soost, der Produzent und DJ Alex Christensen und die Radio-Moderatorin und Sängerin Noah Sow. Das Mindestalter lag wieder bei 18 Jahren. 53 Personen schafften nach einem erfolgreich bestrittenen Recall und Re-Recall den Sprung zur sogenannten Flughafen-Show in Düsseldorf; 33 flogen anschließend nach Ibiza, um an einem zweiwöchigen Gesangs- und Tanztraining teilzunehmen.

Während den Bandanwärtern mit Sängerin und Texterin Artemis Gounaki erstmals ein Vocalcoach beiseite gestellt wurde, verließ Sow im Laufe des Workshops die Jury aufgrund von Differenzen. Soost und Christensen verminderten die Anzahl der Teilnehmer indessen auf sechs Männer und vier Frauen, von denen wiederum acht in ein in München eingerichtetes Loft zogen. Nach weiteren Wochen des Trainings erfuhren am 11. November 2001 schließlich Ross Antony, Hila Bronstein, Giovanni Zarrella, Shaham Joyce, Faiz Mangat und Verena ‚Indira‘ Weis, dass sie als Sieger des Wettbewerbes hervorgehen und Teil der Formation Brothers & Sisters, kurz Bro’Sis, werden würden.

Durchschnittlich verfolgten 1,71 Millionen Zuschauer die zweite Popstars-Staffel, welche aus 26 Folgen bestand.[4]

Die erste Singleveröffentlichung der Band, I Believe, verkaufte allein in ihrer Veröffentlichungswoche über 800.000 Kopien und übertraf den Start der No Angels bei Weitem.[5] Obwohl das dazugehörige Album Never Forget (Where You Come From) ebenfalls Platz 1 der deutschen, österreichischen und schweizer Albumcharts belegte und drei weitere Top-10-Hits hervorbrachte, gelang es Bro’Sis nicht, mit ihren nachfolgenden Alben an den konstanten Erfolg der No Angels anzuknüpfen. Die verbliebenen fünf Bandmitglieder trennten sich Anfang 2006 zu Gunsten von Solokarrieren.

3. Staffel (2003)

 
Logo von Overground
Untertitel Das Duell!
Jury Detlef Soost, Uwe Fahrenkrog-Petersen, Sabrina Setlur
Entstandene Band Overground
Nebenprodukt(e) Preluders, Fabrizio
Coaches Detlef Soost, Artemis Gounaki
Moderation Arabella Kiesbauer (Finalshow)
Titelmusik Jasmin WagnerLeb’ deinen Traum

Nach zwei Jahren Pause begannen die Münchner Produktionsfirma Tresor TV und ProSieben im August 2003 mit der Ausstrahlung der dritten Staffel von Popstars. Hierbei ließ man nach britischem Vorbild erstmals das Konzept eines Duells, einem Wettstreit zwischen einer Boygroup und einer Girlgroup, in die Reihe einfließen. Im Zuge der Umstrukturierung nahmen mit der Rapperin Sabrina Setlur und dem Produzenten Uwe Fahrenkrog-Petersen zwei neue Mitglieder neben Detlef Soost in der Jury ihre Plätze ein. Gounaki blieb dem Ensemble als Gesangslehrerin erhalten.

Innerhalb fünf großer Städtecastings bewarben sich erneut über 12.000 junge Frauen und Männer um einen Platz in den beiden Bands. Insgesamt 46 Kandidaten sangen und tanzten sich zur Teilnahme an der Entscheidungsshow am Düsseldorfer Flughafen; 27 reisten daraufhin unmittelbar nach Orlando (Florida), wo die Teilnehmer in vier Wochen Choreografie und Gesang einstudierten. Durch Juryentscheid bildeten nach Ende des Workshops schließlich Ahmet „Akay“ Kayed, Ken Miyao, Marq Porciuncula und Meiko Reißmann die Boyband Overground; Tertia Botha, Miriam Cani, Anh-Thu Doan und Rebecca Miro formten die Girlgroup Preluders. Nach für die Produzenten unbefriedigend verlaufenen Studioaufnahmen stießen mit Anne Ross und Fabrizio Levita später weitere Mitglieder zu den Bands hinzu; letzterer verließ Overgound jedoch nur wenig später zu Gunsten einer Solokarriere.

Die beiden Gruppen versuchten anschließend innerhalb einer dreiwöchigen Club-Tour durch Deutschland, für sich und die vorab in Mc-Donald's-Restaurants veröffentlichen Promosingles zu werben. Am 3. November des Jahres gingen die Preluders in dem von Arabella Kiesbauer moderierten Finale mit ihrer verkaufsstarken Coverversion des R.E.M.-Hits Losing my Religion als Zwischensieger hervor, im finalen Entscheid jedoch konnten Overground nach dem Telefonvoting den Sieg für sich beanspruchen.

Durchschnittlich verfolgten 2,52 Millionen Zuschauer die dritte Popstars-Staffel, welche aus 15 Folgen bestand. Das Finale wurde von 4,55 Millionen Zuschauern verfolgt. Am Telefonvoting beteiligten sich 3,5 Millionen.[6]

Wie schon die No Angels und Bro'Sis landeten auch Overground daraufhin mit ihrer anschließend veröffentlichten Debütsingle Schick mir 'nen Engel und dem dazugehörigen Album It's Done! auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und schweizer Single- bzw. Albumcharts. Es gelang dem Quartett jedoch nicht, mit seinem zweiten Album an den Erfolg des Debüts anzuknüpfen. Seit Sommer 2006 pausiert die Band, verschiedene Mitglieder versuchen sich seither an Solokarrieren. Den Preluders, die mit Everyday Girl hingegen nur in Deutschland ihre erste und einzige Spitzenposition landeten, ging es ähnlich. Weitere Veröffentlichungen der Preluders konnten sich nicht mehr in den Top 20 des deutschen Charts platzieren. Nachdem die Band auf ein Trio geschrumpft war, wurde im Herbst 2006 die Trennung bekannt gegeben.

4. Staffel (2004)

 
Logo von Nu Pagadi
 
Nu Pagadi 2004
Untertitel Jetzt oder nie!
Jury Uwe Fahrenkrog-Petersen, Lukas Hilbert, Sandy Mölling
Entstandene Band Nu Pagadi
Nebenprodukt(e) Tryna
Coaches Detlef Soost, Artemis Gounaki
Moderation Oliver Pocher und Barbara Schöneberger
Titelmusik Beverly KnightCome As You Are

Von August bis Dezember 2004 wurde auf ProSieben eine vierte und als „definitiv letzte“ angekündigte Staffel mit dem entsprechenden Untertitel Jetzt oder nie! ausgestrahlt, aus der die Band Nu Pagadi hervorging. Zur vierten Staffel wurde von einem Duell abgesehen, mit dem Ziel, eine gemischte Pop-Band zu finden. In der Jury beurteilten und entschieden Produzent Uwe Fahrenkrog-Petersen, Sängerin und Mit-Gewinnerin der ersten Staffel Sandy Mölling und Texter Lukas Hilbert.

Im Finale am 8. Dezember 2004 setzten sich Markus Grimm, Patrick Boinet, Kristina Dörfer und Doreen Steinert in einer Telefonabstimmung gegen ihre Mitbewerber Katrin Feist und Richard Mantarliev durch. Das Ergebnis wurde vor der Show durch eine Internetumfrage und innerhalb der Show durch ein Telefonvoting ermittelt.

Auch in dieser Staffel blieben Soost und Gounaki der Show als Tanz- und Gesangstrainer erhalten.

5. Staffel (2006)

 
Logo von Monrose
 
Monrose 2009
Untertitel Neue Engel braucht das Land!
Jury Detlef Soost, Nina Hagen, Dieter Falk
Entstandene Band Monrose
Nebenprodukt(e) Bisou
Coaches Detlef Soost, Arno Schmitt, Robin D., Marilena Grafakos, Julie Denise Hyangho, Stefano Maggio, Rafael Antonio
Moderation Oliver Petszokat
Titelmusik No AngelsDaylight in Your Eyes

In Anspielung auf die No Angels ging am 10. August 2006 auf ProSieben unter dem Motto Neue Engel braucht das Land die fünfte Staffel auf Sendung. Zum ersten Mal seit der ersten Staffel wurden ausschließlich Frauen für die Band gesucht. In fünf deutschen Städten wurden Castings durchgeführt, zu denen insgesamt 5189 Bewerberinnen antraten. In der Jury saßen neben Choreograph Detlef Soost auch Punk-Sängerin Nina Hagen und Musikproduzent Dieter Falk.

In der ersten Phase wurden die ersten drei Runden der Castings (mit Recall und Re-Recall) in je einer Show pro Stadt präsentiert. Im Recall und im Re-Recall stießen als Gäste je ein Mitglied der No Angels hinzu (Nadja Benaissa in Frankfurt am Main, Jessica Wahls in Stuttgart, Lucy Diakowska in Hannover und Sandy Mölling in Dortmund). Im weiteren Verlauf nahmen die im Rahmen der Entscheidungsshow in München ausgewählten 20 Kandidatinnen an Themen-Workshops teil, bis nach vier Workshops elf Mädchen (ursprünglich waren nur neun geplant) ins Bandhaus einzogen.

Am 23. November wurden von den sechs Finalistinnen per Jury-Entscheid Senna Guemmour und Bahar Kızıl in die Monrose genannte Band gewählt. Das dritte und jüngste Bandmitglied, die damals 16-jährige Mandy Capristo, wurde per Zuschauervoting ausgewählt.[7] Vorab war die erste Single der Band mit dem Namen Shame im Studio von allen sechs Finalistinnen eingesungen worden.

Beim Fernsehpublikum kam die fünfte Popstars-Staffel unerwartet gut an. So erreichte das Finale am 23. November 2006 in der Spitze circa 5,83 Millionen Zuschauer; dies entspricht dem bislang besten Wert für eine Popstars-Folge überhaupt, doch auch die Folgen davor erreichten stetig Höchstwerte.[8][9][10] Der Marktanteil in der für das Fernsehformat werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen stieg während der Staffel mehrmals auf über 22 Prozent, bei den 20- bis 29-jährigen schauten teilweise fast die Hälfte aller Fernsehzuschauer Popstars.[11]

6. Staffel (2007)

 
Logo von Room2012
 
Room2012 2008
Untertitel On Stage!
Jury Detlef Soost, Nina Hagen, Dieter Falk, Jane Comerford, Marusha
Entstandene Band Room2012
Nebenprodukt(e) Popstars Dance Company, Mehdi, Marcella McCrae
Coaches Detlef Soost, Jane Comerford, Rafael Antonio, Julie Denise Hyangho, Arno Schmitt, Stefano Maggio
Moderation Oliver Petszokat
Titelmusik MonroseHot Summer (bis 13. September 2007)
MonroseStrictly Physical

ProSieben startete die sechste Staffel der Castingshow am 14. Juni 2007 unter dem Motto Popstars on Stage. Sie bestand aus 26 Folgen inklusive Finalsendungen in denen der „heißeste Liveact Deutschlands“ gesucht wurde. [12] Neben Gesangstalent standen diesmal vor allem Ausdruck, Tanzstil und Performance-Künste im Vordergrund; die Kandidaten arbeiteten gezielt auf professionelle Bühnenpräsentationen hin. Erstmals wurden gesondert vom etablierten Sänger-Casting auch reine Tänzer gesucht. Zudem nahmen diesmal auch wieder männliche Kandidaten teil.

Die Phase der „Workshops“, die in Füssen stattfand, wurde nach vier Sendungen im August abgeschlossen. In einem Spezial-Casting in den Niederlanden hatten im Anschluss daran bereits ausgeschiedene und andere interessierte Kandidaten (auch aus den Niederlanden) die Möglichkeit, sich für die Finalphase der Sendung erneut zu qualifizieren. Nach Auslandsauftritten in Prag (Sänger) und Brüssel (Tänzer) trainierten die Sänger und Tänzer im Bandhaus in Berlin seit Oktober 2007 erstmals gemeinsam.

Nach dem Bandhaus kehrten die verbleibenden Kandidaten zurück nach Füssen, wo bereits die Qualifying-Show und die Workshops stattgefunden hatten. Während die Sänger sich noch weiteren Entscheidungen stellen müssen, war die erste Entscheidung nach dem Bandhaus gleichzeitig das Finale für die Tänzer, wobei der bereits zuvor ausgeschiedene Kandidat Armin („Shorty“) nachnominiert wurde, da einer der fürs Finale vorgesehenen Tänzer freiwillig vorzeitig ausgestiegen war.

Alle fünf Finalisten der Tänzer – der Öffentlichkeit bisher unter ihren Vornamen Aziz, Darren, Raik, Armin („Shorty“) und Vika bekannt – schafften es am 8. November 2007 schließlich in die Formation Popstars Dance Company, die die zukünftige Popstars-Band bei einigen Live-Auftritten unterstützen soll. Welche Sänger die Frontleute der Band stellen, entschied sich am 6. Dezember 2007 in einer mehr als dreistündigen Live-Show in Köln. Sämtliche männliche Gewinner bestimmte die Jury selbst, so sind die deutschen Kandidaten Julian (20 Jahre, Produktionshelfer aus Netphen), Sascha (23, Fitnesstrainer aus Dortmund) und Cristobal (20, Hotelfachmann-Azubi aus Obertshausen) bei Room2012 vertreten, während der Niederländer Norman (23) ausschied. Zwischen den verbliebenen Kandidatinnen Tialda (22), die bei Idols (der niederländischen Version von Deutschland sucht den Superstar) unter den letzten zehn vertreten war, und Marcella (19) entschied das Fernsehpublikum per Televoting. Tialda gelang der Sprung in die Band.

Die im Finale zusammengesetzte Formation ging als „Room2012“ im unmittelbaren Anschluss an die Sendung auf Tournee. Etwa zur gleichen Zeit wurde bekannt, dass eine walisische Gruppe mit diesem Namen bereits seit August 2007 auf MySpace bekannt ist.[13][14]

Das erste Album der Band heißt Elevator, die erste Single-Auskopplung Haunted. Am 7. März 2008 erschien mit Naughty But Nice die zweite Single, welche nur noch Platz 52 in den deutschen Singlecharts erreichte.

Im August 2008 wurde bekannt, dass der Plattenvertrag vom Room2012 im Oktober 2008 ausläuft und voraussichtlich nicht verlängert wird.[15] Im März 2009 gab die Band über einen Brief ihrem Fanclub bekannt, dass sich die Mitglieder in näherer Zukunft auf ihre Solokarrieren konzentrieren möchten.

7. Staffel (2008)

 
Logo der Band Queensberry
 
Queensberry 2009
Untertitel Just 4 Girls
Jury Detlef Soost, Loona, Sido [16]
Entstandene Band Queensberry
Nebenprodukt(e)
Coaches Detlef Soost, Kate Hall, Marco da Silva, Alexander Geringas
Moderation Oliver Petszokat und Charlotte Engelhardt
Titelmusik MonroseStrike The Match (bis 25. September 2008)
MonroseHit’n’Run (bis 20. November 2008)
QueensberryNo Smoke

Unter dem Motto „Just 4 Girls“ wurde von August bis Dezember 2008 die auf 16 Folgen ausgelegte siebte Staffel von Popstars auf Pro7 ausgestrahlt. Die Castings fanden in Hamburg, im Europa-Park Rust sowie in Dortmund und Dresden statt. Wie im Jahr 2006 wurden ausschließlich Frauen ab 16 Jahren gesucht.[17] Bei den Castings bewarben sich 2.275 Kandidatinnen.[18] Für die in München stattfindende Entscheidungsshow im Circus Krone um den Einzug in den Workshop qualifizierten sich 21 Kandidatinnen, darunter erstmals vier über ein Online-Casting. Am Ende flogen 16 Mädchen zum fünfwöchigen Workshop im Hotel „Maritim“ in Sharm El Sheikh, Ägypten. Hier erhielten sie Gesangstraining von Kate Hall und Tanztraining von Detlef Soost und Marco da Silva. Da in den ersten Wochen mehrere Kandidatinnen außerplanmäßig den Workshop verließen, kamen in der vierten Woche vier neue Kandidatinnen hinzu, die schon im Casting ausgeschieden waren. Am Ende blieben zwölf Kandidatinnen übrig, die in das Bandhaus in München einzogen.

Drei der vier Bandplätze wurden bereits im Bandhaus vergeben. Mit der 20-jährigen Leonore „Leo“ Bartsch aus dem niedersächsischen Bernshausen erreichte eine Teilnehmerin, die schon in der fünften Popstars-Staffel bis ins Halbfinale gekommen war, als erste ihr Ziel, Teil der Band Queensberry zu werden. In der Woche darauf folgte ihr die 16-jährige Victoria Ulbrich aus Bergheim, als dritte wurde die 19-jährige Gabriella De Almeida Rinne aus Berlin Teil der Band.

Für den Red Nose Day nahmen die verbliebenen acht Kandidatinnen den Weihnachtssong I believe in Xmas auf, welcher am 5. Dezember 2008 als Single veröffentlicht wurde. Geschrieben wurde das Lied von den Produzenten Pete Kirtley und Tim Hawes und erreichte bereits im Jahr 2002 von The Tweenies gesungen die britischen Top 10.[19]

Für die Wahl des vierten Bandmitglieds wurden drei verschiedene Alben jeweils mit einer der drei verbliebenen Kandidatinnen aufgenommen. Veröffentlicht wurden alle Alben am 12. Dezember 2008 und damit noch vor der Finalsendung. Ausschlaggebend für die Wahl der 17-jährigen Antonella Trapani als viertes Bandmitglied war die Platzierung ihres Albums in den deutschen Media-Control-Charts nebst dem Ergebnis eines Televotings.[20]

8. Staffel (2009)

Untertitel Du & Ich
Jury Detlef Soost, Michelle Leonard, Alex Christensen
Entstandene Band
Nebenprodukt(e)
Coaches Detlef Soost, Kate Hall, Stefano Maggio, Rafael Antonio
Moderation Giovanni Zarrella und Charlotte Engelhardt
Titelmusik Last Man Standing (Demoversion eines Titels der Gewinnerband)

Unter dem Motto Du & Ich steht die achte Popstars-Staffel, in der erstmals ein Duo gesucht wird. Die Castings fanden in den deutschen Städten München, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin statt. Insgesamt bewarben sich 5211 Kandidaten.[21] Vorab suchte der Moderator Oliver Petszokat in Diskotheken nach Talenten. Die Ausstrahlung startete am 20. August 2009. Geplant sind 16 Episoden plus Finale. In der Jury sitzen neben Soost noch die Sängerin und Songwriterin Michelle Leonard und der bereits in der zweiten Staffel aktive Juror Alex Christensen.[22][23][24] In der Bewährungsshow in Stuttgart kämpften 34 Teilnehmer um den Einzug in den Popstars-Workshop. 25 Kandidaten flogen schließlich zum Workshop nach Las Vegas. 15 Kandidaten schafften schließlich den Einzug in die Bandphase in New York. Hier wurden mehrere kleinere Castings für Gesangsauftritte und Aufnahmen durchgeführt. Die Kandidaten, die sich siegreich um einen solchen Job bewarben, kamen automatisch eine Runde weiter. In der letzten Workshop-Woche wurden die letzten 12 Kandidaten von der Jury in Duos eingeteilt, die in genau diesen Kombinationen den Wettbewerb gewinnen können. 5 Duos schafften es in die Finalphase, die wieder in Deutschland stattfand.

Erstmals werden zwei Live-Sendungen von ProSieben veranstaltet, welche von Charlotte Engelhardt und Giovanni Zarrella moderiert werden. Das Popstars-Halbfinale fand am 8. Dezember statt und stand unter dem Motto „Popstars meets Disney”. Den letzten drei Duos standen dabei der Frontsänger der Band Stanfour, Konstantin Rethwisch, Roger Cicero und Cassandra Steen als Paten zur Seite. In der Sendung schied zum Unmut des Saalpublikums entgegen anderslautender Ankündigungen während des Televotings kein Paar aus.[25] Das Finale fand am 10. Dezember in der Arena Oberhausen statt.[26]

Kritik

Sowohl Jurymitglieder als auch Kandidaten übten Kritik an der Sendung Popstars.

Noah Sow, die während des Workshops in der zweiten Staffel die Sendung verließ, warf sowohl ihren Kollegen als auch der Produktion später unter anderem fehlendes Mitspracherecht vor. Zudem seien die Kandidaten bewusst durch Wassermangel unter Druck gesetzt worden, um die „größtmöglichen Emotionen“ zu erreichen.[27]

Auch Alex Christensen, ebenfalls Juror der zweiten Staffel, war die Über-Emotionalisierung bei Popstars zuwider und hält die Kandidaten für reine Marionetten. „Die Leute dort funktionieren, ich nenne sie immer Casting-Opfer. Immerhin sind sie freiwillige Opfer, niemand hat sie überrumpelt oder zur Teilnahme gezwungen.“[28]

Ross Antony, Kandidat der zweiten Popstars-Staffel, zeigte sich in seiner Biografie The Inside Me hingegen dankbar für die Unterstützung, die er durch die äußere Lenkung erfuhr: „Ich las eines Tages in der Zeitung, dass Jurymitglied Alex Christensen sich sehr kritisch über die Sendung äußerte. Er würde kein zweites Mal mitmachen, stand da. Er sehe uns als »freiwillige Opfer«. Ich persönlich empfand es nicht als schlimm, dass man sich so intensiv um unsere Karrieren kümmerte. […] ich [fand] es toll, einen Pressesprecher zu haben, der alle Medienanfragen koordinierte. Ich war sogar froh, nicht entscheiden zu müssen, wie das erste CD-Cover aussehen sollte. Oder dass man mir Tipps zu meinem Styling gab. Es wäre alles zu viel gewesen. Unser Erfolg entwickelte sich so rasant, dass ich im ersten Jahr voll und ganz damit beschäftigt war, dieses neue Leben zu realisieren. Alles zu verarbeiten, was täglich geschah.“[29]

Christensen selber äußert sich zu seiner Kritik an Popstar im Zuge eines Interviews anlässlich der 8. Staffel, bei der er – entgegen seiner früheren Aussagen – doch wieder in der Jury sitzt, dahingehend, dass die früher von ihm als „Casting-Opfer“ bezeichneten Kandidaten heute besser wüssten was sie erwartet, weil Popstars längst nicht mehr das einzige Casting-Format sei. Zudem habe sich das Format gewandelt, sei insgesamt sehr gereift und „erwachsen geworden“, weshalb es für ihn wieder interessant sei, da es auch für ihn wieder was neues sei.[30]

Nadja Benaissa, Kandidatin der ersten Popstars-Staffel, hält das Mindestalter von 16 Jahren für Kandidaten für zu jung angesetzt: „Wenn jemand die Schule oder die Ausbildung abbricht und mit Riesenvisionen dahin geht ... und sich dann nach ein paar Monaten von heute auf morgen niemand mehr für so einen Menschen interessiert, das ist schon ein psychisches Trauma. Bei uns durfte man damals erst ab 18 mitmachen ...“.[31]

Markus Grimm, Kandidat der vierten Staffel, kritisiert, dass es in der Sendung mehr um das Ausschlachten von persönlichen Schicksalen geht als um gute Stimmen: „Wer nicht mindestens ein schweres Schicksal hat, das sich kamerawirksam ausschlachten lässt, der hat kaum eine Chance“[32]

Sido, Juror der siebten Staffel, kritisierte hingegen das unauthentische Verhalten der Kandidatinnen, die sich den Erwartungen der Produzenten anpassen. „Die wissen: »Heute muss ich mal weinen, die brauchen ein paar Tränen hier in der Sendung, dann weine ich mal.« Das machen die von ganz alleine. Das kann ganz schön abgebrüht und eklig sein.“[33] Zudem bemängelte er wie Noah Sow das fehlende Mitspracherecht: „Im Studio gibt's eine Ampel, die der Zuschauer und die Kandidaten nicht sehen können - nur die Jury! Wenn jemand vorne stand und vorsang, wurde uns von den Machern der Show damit signalisiert, wer weiterkommen soll und wer nicht. Blinkte Rot auf, mussten wir ,Nein' sagen. Bei Grün sollte der Kandidat weiterkommen. Auch wenn er nix kann - nur aufgrund einer spannenden Geschichte.“[34]

Auch Vanessa Petruo, Kandidatin der ersten Popstars-Staffel, äußerte ihre Kritik. Ihr Lied Call Dr. Music, das auf ihrem Solo-Album Mama Lilla Would enthalten ist, handelt von der Kritik an der Musikindustrie, die sich nicht um junge Menschen kümmert, sondern sie ungeschützt und unvorbereitet ins Rampenlicht stellt, und von der Kritik an den Kandidaten, die sich von dem Hype mittreiben lassen.[35] Rückblickend meint sie: „Das Leben als Popstar ist wie ein Pakt mit dem Teufel. Du lebst deinen Traum, dafür verschluckt dich der Teufel, und du warst nie mehr gesehen.“[36]

An eine längere Karriere der durch Fernsehcastings entstandenen Künstler glaubt auch Juror Christensen nicht: „Mir ist klar, dass ein Robbie Williams zu Beginn seiner Karriere auch gecastet worden ist. Doch der Mann ist ein Jahrhundert-Entertainer. So jemanden findest du normalerweise nicht in einer TV-Show […] Ich glaube, dass echte Künstler nur auf [dem] altmodischen Weg zu Stars werden, die nicht nur einen Sommer, sondern ein ganzes Leben lang die Massen begeistern.“[37]

Popstars in anderen Ländern

 
Länder, in denen eigene Popstars-Sendungen produziert wurden

Popstars wurde erstmals 1999 in Neuseeland ausgestrahlt, Produzent Jonathan Dowling fand hier die fünfköpfige Girlgroup TrueBliss. Dowling verkaufte das Konzept an andere Länder, zunächst nach Australien und England, danach weltweit in mehr als 50 Länder.

Die Show war die Inspiration für Simon Fullers Sendung Pop Idol, die in Deutschland unter dem Namen Deutschland sucht den Superstar läuft.

Obwohl Popstars in den meisten Ländern erfolgreich startete, wurden die Sendungen nach und nach zum Misserfolg und aufgrund schlechter Quoten von vielen Fernsehsendern abgesetzt. Das einzige Land, in dem Popstars noch populär ist, ist Deutschland, wo zurzeit die achte Staffel ausgestrahlt wird.

Sieger in anderen Ländern

Popstars-Bands
(Deutschland)
Erste Staffel No Angels (wiedervereinigt)
Zweite Staffel Bro’Sis (aufgelöst)
Dritte Staffel Overground (pausierend)
Vierte Staffel Nu Pagadi (aufgelöst)
Fünfte Staffel Monrose
Sechste Staffel Room2012 (pausierend)
Siebte Staffel Queensberry

Diskografie

Sampler

  • 2001: Popstars
  • 2001: Popstars die Neue
  • 2004: The History of Popstars
  • 2009: Popstars Hits

Singles

  • 2007: Popstars On Stage - Never Give Up
  • 2008: Popstars - I Believe in X-Mas

Alben

  • 2007: Popstars On Stage - Allstars

DVDs

  • 2002: Popstars - Making of a Band - Part 2
  • 2004: The History of Popstars
  • 2006: Popstars - Dance Like a Popstar
  • 2006: Popstars - The Making of Monrose
  • 2007: Popstars - Dance Like A Popstar Vol. 2
  • 2007: Popstars - Sing Like a Popstar

Literatur

  • POPSTARS on stage. Dein Weg zur Nummer 1 – Der offizielle Workshop. Schott Music, ISBN 978-3-7957-0170-3, 176 S. + DVD.
  • Dunja M. Pechner & Michael Fuchs-Gamböck: Popstars backstage. Rockbuch Verlag, 2004, ISBN 3-927638-27-7.
  • Martin Kesici mit Markus Grimm & Patrick S. Berger: Sex, Drugs & Castingshows: Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co. riva Verlag, 2009, ISBN 978-3-8688-3023-1.

Einzelnachweise

  1. Dunja M. Pechner, Michael Fuchs-Gamböck: Popstars backstage. Verlag Buhmann & Haeseler, ISBN 3-927638-27-7, S. 17
  2. hitparade.ch: Informationen zu Chartplatzierungen
  3. Stern.de: Monrose wird eine Küken-Band
  4. Dunja M. Pechner, Michael Fuchs-Gamböck: Popstars backstage. Verlag Buhmann & Haeseler, ISBN 3-927638-27-7, S. 21
  5. DigitalDVD.de: Details zu Bro'Sis - Never Forget
  6. Dunja M. Pechner, Michael Fuchs-Gamböck: Popstars backstage. Verlag Buhmann & Haeseler, ISBN 3-927638-27-7, S. 22
  7. Offizielle Mitteilung von ProSieben, 16. November 2006
  8. DWDL.de: ProSiebens „Popstars“ machen Sat.1 und RTL das Leben schwer, 29. September 2006
  9. DWDL.de: ProSiebens „Popstars“ legen immer weiter zu, 3. November 2006
  10. quotenmeter.de: Zwei Sieger: Promi-„Wer wird Millionär“ und „Popstars“ gewinnen am Donnerstag, 24. November 2006
  11. DWDL.de: Jubel bei ProSieben: Spitzenquote für „Popstars“-Auftakt, 11. August 2006
  12. blogjoy.de: Popstars on Stage, 5. Juni 2007
  13. MySpace: Room 2012
  14. popstars-news.de: Room 2012 gibt es schon?, 17. November 2007
  15. „“Popstars”-Siegerband “Room 2012″ erhebt Vorwürfe gegen Plattenfirma in der aktuellen “Bravo”“
  16. chart-king.de: "POPSTARS": Jury steht fest, 11. Juni 2008
  17. http://popstars-info.de/castings/popstars-just-4-girls-castings-in-hamburg-rust-dortmund-und-dresden/
  18. http://www.prosieben.de/music_cd/popstars2008/artikel/54542/
  19. http://www.prosieben.de/music_cd/popstars_just_4_girls/artikel/58826/
  20. Pressemitteilung von Prosieben.de: „Fans bestimmen viertes Band-Mitglied von Queensberry“, 5. Dezember 2008
  21. http://nachrichten.rp-online.de/article/panorama/Noch-685-Kandidaten-im-Popstars-Rennen/45252
  22. http://www.schwaebische-post.de/regional/jugend/413160/
  23. http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=34698&p3=
  24. DWDL.de: „ProSieben sucht mit neuer Jury ein Duo“, 1. Juni 2009
  25. http://www.zeit.de/newsticker/2009/12/9/iptc-bdt-20091208-822-23236344xml
  26. http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=38062&p3=
  27. Newsletter von Noah Sow
  28. Dunja M. Pechner, Michael Fuchs-Gamböck: Popstars backstage. Verlag Buhmann & Haeseler, ISBN 3-927638-27-7, S. 76
  29. Ross Antony, Nadja Otterbach: The Inside Me. Machtwort Verlag, ISBN 978-3-86761-000-1, S. 164
  30. Christensen in einem Interview zur 8 Staffel über seine früher Aussagen im Anschluss an die 2. Staffel; Abruf: 25. August 2009
  31. No Angels sorgen sich um Casting-Kandidaten; Abruf: 30. September 2009
  32. "Popstars": Ex-Kandidat prangert böse Methoden an; Abruf: 5. September 2009
  33. Jury-Mitglied Sido übt Kritik an „Popstars“
  34. http://www.presseportal.de/pm/13440/1493044/bravo
  35. http://www.musik-base.de/Bands/V/Vanessa-Petruo/Biographie/
  36. http://www.welt.de/wams_print/article1062909/Popstar_sein_ist_ein_Pakt_mit_dem_Teufel.html
  37. Dunja M. Pechner, Michael Fuchs-Gamböck: Popstars backstage. Verlag Buhmann & Haeseler, ISBN 3-927638-27-7, S. 78