Südslawische Sprachen

Sprachfamilie
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Die südslawischen Sprachen sind eine Untergruppe des Slawischen Zweiges der Indoeuropäischen Sprachen mit ca. 34 Millionen Sprechern. Zu ihnen gehören folgende Schriftsprachen:

Das mittelalterliche Mazedonische und Bulgarische ist aufgrund seiner liturgischen Funktion auch als Altkirchenslawisch bekannt. Aus der altkirchenslawischen Schriftsprache hat sich das Kirchenslawische entwickelt.

Das Serbokroatische lässt sich dialektologisch in vier Dialektgruppen unterteilen: Štokavisch, Kajkavisch, Čakavisch und Torlakisch. Die heutigen Amtssprachen Kroatisch, Serbisch und Bosnisch bauen alle auf dem Štokavischen auf, im Burgenland wird überwiegend Čakavisch verwendet, ebenso im kroatischen Küstenland. Kajkavisch kommt nur im Norden Kroatiens um Zagreb vor, Torlakisch im Südosten Serbiens.

Die südslawischen Sprachen wurden durch die Landnahme der Ungarn und die deutsche Ostkolonisation in Österreich sowie die Reetabilisierung des Rumänischen zwischen 9. und 11. Jahrhundert von den west- und ostslawischen Sprachen räumlich getrennt. Einheimische Linguisten teilen die Südslawischen Sprachen oft noch weiter auf in eine westliche Gruppe, welche das Slowenische und das Serbokroatische bzw. dessen Einzelsprachen umfasst, und eine östliche bestehend aus dem Bulgarischen und Mazedonischen (sowie eventuell dem Torlakischen Dialekt des Serbischen). Die östliche Gruppe hebt sich im Vergleich zu anderen slawischen Sprachen durch einen weitgehenden Verlust der Deklination ab und weist einige übernommene grammatikalische Gemeinsamkeiten mit dem Rumänischen, Albanischen und teilweise auch dem Neugriechischen auf. Gemeinsam mit diesen werden diese "östliche Gruppe" zum Balkan-Sprachbund gerechnet. Das Altkirchenslawische wies diese Merkmale noch nicht auf.

Siehe auch: Slawische Sprachen

Anmerkung: Jugoslawisch heißt in der Übersetzung Südslawisch, wird aber häufig als Bezeichnung für die Serbokroatische Sprache (im früheren Jugoslawien) verwendet.