Juanito

spanischer Fußballspieler
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Juan Gómez González, bekannt als Juanito, (* 10. November 1954 in Fuengirola (Málaga); † 2. April 1992 in Mérida) war ein spanischer Fußballspieler.

Juanito
Personalia
Voller Name Juan Gómez González
Geburtstag 10. November 1954
Geburtsort FuengirolaSpanien
Sterbedatum 2. April 1992
Sterbeort MéridaSpanien
Position Außenstürmer
Fan-Choreografie im Bernabéu-Stadion zum 15. Todestag

Karriere

Juanito begann seine Laufbahn in seiner Heimatstadt beim FC Fuengirola. Schon früh wurde Atlético Madrid auf den Flügelstürmer aufmerksam, und so wechselte er im Sommer 1972 in die Jugend der Madrilenen. Schwere Verletzungen, u.a. eine Schienbeinfraktur, hinderten ihn am Durchbruch, und so wechselte er 1974 zum damaligen Zweitdivisionär FC Burgos. Mit den Kastiliern schaffte er 1976 den Aufstieg in die Primera División und wurde gleich in seiner ersten Saison vom Fußballmagazin Don Balón zum besten Spieler der Liga gewählt.

Im Sommer 1977 verpflichtete ihn Real Madrid für 27 Millionen Peseten. Bei den Hauptstädtern erlebte er seine größte Zeit als Fußballer, errang fünf Meistertitel, zwei spanische Cupsiege und zwei UEFA Cup-Siege. In der Saison 1983/1984 war er zudem Torschützenkönig der spanischen Primera División. Des Weiteren bestritt er mit seinem Klub zwei Endspiele bei europäischen Bewerben, beim Europapokal der Meister 1980/81 unterlag man dem FC Liverpool, beim Europapokal der Pokalsieger 1982/83 verlor man gegen den FC Aberdeen.

Der schnelle, kaltschnäutzige und wendige Flügelstürmer stieg zu einem Idol für die Madrider Fans auf, sein kontroversieller Charakter führte aber auch zu diversen negativen Höhepunkten in seiner Karriere. 1978 wurde er wegen einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter Adolf Prokov für zwei Jahre von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen, 1986 fiel er in einem UEFA-Pokal Spiel durch eine Spuckattacke auf seinen ehemaligen Teamkollegen Uli Stielike auf, und 1987 schließlich waren es Fußtritte gegen den am Boden liegenden Lothar Matthäus, der zu einer fünfjährigen Sperre für alle kontinentalen Wettbewerbe führte.

Nach insgesamt zehn Jahren bei Real Madrid wechselte er 1987, als 32-Jähriger, zu CD Málaga, für die er zwei Saisons spielte. Nach seinem Rücktritt wechselte er in den Betreuerstab der Andalusier, und nach einem kurzen Comeback als Spieler bei UD Fuengirola übernahm er 1991 das Traineramt bei CP Mérida.

Am 2. April 1992 starb Juanito bei einem Autounfall, als er nach einem UEFA-Pokal-Spiel zwischen seiner ehemaligen Mannschaft Real Madrid und dem Torino Calcio aus Madrid zurückkehrte.

Der Geist von Juanito

Neben seiner spektakulären Spielweise war der rechte Offensivspieler vor allem für seinen explosiven Charakter, aber auch für seinen unbedingten Siegeswillen bekannt. Noch heute wird von den madrilenischen Fans bei einem anscheinend aussichtslosen Rückstand nach dem Hinspiel, in Referenz an die legendären Europacup-Aufholjagden zu Zeiten Juanitos, der Espíritu de Juanito (auf Deutsch: der Geist von Juanito) von der Mannschaft gefordert: bedingungsloser Einsatz bis zum Schluss. Darüber hinaus wird stets in der siebten Minute (in Erinnerung an seine Trikotnummer sieben) von den Zusehern der Satz „Illa, illa, illa, Juanito maravilla, se ve, se siente, Juanito está presente“ gesungen, was auf Deutsch soviel bedeutet wie: „Illa, illa, illa, Juanito das Wunder, man kann es sehen, man kann es fühlen, Juanito ist anwesend“.

Nationalmannschaft

Juanito war Teil des spanischen Aufgebots für die Olympischen Spiele 1976, bei der seine Mannschaft jedoch bereits in der Vorrunde ausschied. Für die A-Nationalmannschaft spielte er 34-mal und nahm an den Weltmeisterschaften 1978 in Argentinien und 1982 in Spanien teil. Auch bei der Fußball-Europameisterschaft 1980 in Italien war er Teil des Aufgebotes.

Erfolge

VorgängerAmtNachfolger
Poli RincónTorschützenkönig der Primera División
1983/84
Hugo Sánchez