Hoyerswerda

Große Kreisstadt im Landkreis Bautzen, Sachsen, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen Lage der kreisfreien Stadt Hoyerswerda in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: kreisfreie Stadt
Geographische Lage: 51° 26' n. B.
14° 15' ö. L.
Höhe: 117 m ü. NN
Fläche: 94,76 km²
Einwohner: 44.158 (30.09.2004)
Bevölkerungsdichte: 466 Einwohner/km²
Postleitzahl: 02977
Vorwahl: 03571
Kfz-Kennzeichen: HY
Gemeindeschlüssel: 14 2 64 000
Website: www.hoyerswerda.de
E-Mail-Adresse: info@example.org
Politik
Oberbürgermeister: Horst-Dieter Brähmig (PDS)

Hoyerswerda (sorbisch Wojerecy) ist eine kreisfreie Stadt im Norden der sächsischen Oberlausitz, etwa 40 km südlich von Cottbus und 60 km nordöstlich von Dresden im sorbischen Siedlungsgebiet. Die Stadt gehört zu einem der 6 Oberzentren des Bundeslandes Sachsen (Hoyerswerda-Görlitz-Bautzen) und ist Mitglied der Euroregion Neiße.

Geographie

Ausdehnung des Stadtgebiets

Ausdehnung:

  • (N-S) 9,0 km
  • (O-W) 20,0 km

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Bernsdorf, Elsterheide, die Stadt Lauta, Leippe-Torno, Lohsa, Spreetal und die Stadt Wittichenau im Landkreis Kamenz.

siehe dazu auch: Liste der Landschaften in Sachsen, Liste der Gewässer in Sachsen

Geschichte

Hoyerswerda wurde 1268 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1371 wurde ihm das Marktrecht durch Kaiser Karl IV. verliehen und 1423 erhielt "Hoeßward" das Stadtrecht und das Recht der freien Ratswahl. Dieses Recht wurde vom "Freiherr von Duba" verliehen. 1705 schenkte August der Starke Katharina von Teschen die Herrschaft über Hoyerswerda. Katharina von Teschen war eine wichtige Förderin des Städtchens, sie tat sich durch Förderung des Handels und des Handwerks hervor. Sie war eine Mätresse August des Starken. Im Jahr 1815 wurde Hoyerswerda von Sachsen an Preußen abgetreten und wie die übrige preußische Oberlausitz in die Provinz Schlesien eingegliedert. 1873 wurde die Bahnstrecke Hoyerswerda - Ruhland eröffnet, dies brachte eine wirtschaftliche Förderung mit sich, da damit auch eine große Reparaturwerkstatt entstand. 1912 wurde die Domowina in Hoyerswerda gegründet. 1945 wurde Hoyerswerda zur Festung erklärt und stark zerstört.

Nahe der Stadt entstand 1955 das Braunkohleveredelungswerk (Kombinat) Schwarze Pumpe. Für die dort beschäftigten Menschen schuf man entsprechenden Wohnraum. Ab 1957 stieg der Bedarf an Wohnraum immer mehr, so wurde, erstmals in Großblock- und Plattenbauweise, industriell Wohnraum geschaffen. Insgesamt 10 Wohnkomplexe entstanden mit mehreren zehntausend Wohnungen. Im Jahr 1981 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt ihr Maximum von 71.054 Einwohnern. 1990 entschied sich die ehemalige preußisch-niederschlesische Provinz per Volksentscheid, zum Freistaat Sachsen überzutreten.

1991 kam es in Hoyerswerda zu ausländerfeindlichen Krawallen um ein Wohnheim für Asylbewerber. Das dabei geprägte Wort "ausländerfrei" wurde zum Unwort des Jahres 1991 gewählt. Daraufhin wurde ein umfangreiches Anti-Gewalt-Programm ins Leben gerufen. In den Jahren 1993 bis 1998 wurde die Stadt durch Eingemeindungen künstlich vergrößert. Da die Einwohnerzahl dennoch weiter sinkt (jedes Jahr um rund 2000 Menschen), werden seit 1999 zahlreiche Plattenbauten der Neustadt abgerissen. Bis 1995 war Hoyerswerda Kreisstadt des Landkreises Hoyerswerda und erhielt nach dessen Auflösung am 1. Januar 1996 den Status einer Kreisfreien Stadt .

Eingemeindungen

  • Gemeinde Bröthen/Michalken, 1. Juni 1993
  • Gemeinde Dörgenhausen, 1. Juli 1998
  • Gemeinde Knappenrode, 1. Januar 1994
  • Gemeinde Schwarzkollm, 1. Januar 1996
  • Gemeinde Zeißig, 1. Januar 1996

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1 29. Oktober
2 31. August

Städtepartnerschaften

Mit der Stadt Pforzheim besteht eine Städtebeziehung.

Außerdem unterhalten noch folgende eingemeinde Orte Partnerschaftbeziehungen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Seit 1990 durchlebt die Region um Hoyerswerda einen gewaltigen Strukturwandel. Mit dem Zusammenbruch der bestimmenden Monokultur - Bergbau- und Energiewirtschaft - ergaben sich in der Lausitz einschneidende Veränderungen. In der Region sind 100.000 bis 150.000 Arbeitsplätze in allen Bereichen regelrecht verschwunden und wurden nur leicht kompensiert.

Es herrscht eine Arbeitslosenquote von etwa 24%. Diese geht einher mit einer hohen Abwanderungsrate. Die Abwanderungsrate ist mit über 29% seit 1989 die höchste in Deutschland. Die Industrie aus dem sekundären Sektor ist fast komplett verschwunden.

Gleichzeitig mit der Umstellung der Strukturen in den Großbetrieben der Umgebung, fand ein großer Teil von Gewerbetreibenden, Handwerkern und Ingenieuren den Mut, sich selbständig zu machen. Teils aus der Konsequenz des Strukturwandels heraus, teils mit der Motivation, die Chancen der Marktwirtschaft für sich selbst zu nutzen. Diese sind zum größten Teil im tertiären Sektor zu finden.

Die Stadt Hoyerswerda hat zu seiner weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ein "Integriertes Stadtentwicklungskonzept" in den Bereichen Wirtschaft und Stadtumbau erstellen lassen. Leider existiert kein wirtschaftliches Konzept der sächsischen Staatsregierung für diese Region.

Im Stadtumbaukonzept ist die Umgestaltung, ein - sozial verträglicher Gesundschrumpfungsprozess - der Stadt, der Rückbau des Leerstandes an Wohnsubstanz, eine Weiterentwicklung zur modernen Wohn- und Dienstleisterstadt konzipiert.

Das Wirtschaftskonzept sieht das im Strukturwandel befindliche Umland als Chance für Hoyerswerda. Hoyerswerda als - Mittelpunkt und Oberzentrum des Lausitzer Seenland - einhergehend mit allen Annehmlichkeiten an Kultur, Bildung- und Freizeiteinrichtungen.

Die aufgebaute Braunkohleveredelungsindustrie und die Energiegewinnung aus der Braunkohle bestimmten bis 1989 die wirtschaftliche Monokultur der gesamten Region. Die Folgelandschaft des Bergbau prägen das Landschaftsbild bis heute.

Die Stadt Hoyerswerda und der umliegende Landkreis Kamenz sehen in der Umgestaltung der Bergbaufolgelandschaften in das "Lausitzer Seenland" eine große Chance in der wirtschaftlichen Entwicklung.

Mit der Umsetzung in ein touristisch attraktives Gebiet erhoffen sich die Gestalter, eine ähnliche touristische Entwicklung wie das "Fränkische Seenland" zu nehmen.

VEB BMK Kohle und Energie

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

weitere Persönlichkeiten