Wappen | Karte |
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Lage in Österreich |
Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Bezirk: | Braunau am Inn |
NUTS-Region: | Innviertel (311) |
Gemeindeart: | Stadt |
Gemeindekennzahl: | 40404 |
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Postleitzahl: | 5280 |
Vorwahl: | 07722 |
Kfz-Kennzeichen: | BR
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Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 38 5280 Braunau am Inn |
Website: | www.braunau.at |
E-Mail-Adresse: | rathaus@braunau.ooe.gv.at |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 16.372 (15. Mai 2001) |
Bevölkerungsdichte: | 660,2 Einwohner/km² |
Geografie | |
Katastralgemeinden: | Braunau am Inn, Osternberg Ranshofen |
Fläche: | 24,8 km² |
Höhe: | 351 m ü. NN |
Geografische Lage: | 48°15'29'' N.B. 13°02'01'' Ö.L. |
Politik | |
Bürgermeister: | Gerhard Skiba (SPÖ) |
Gemeinderat (37 Sitze): |
SPÖ 25, ÖVP 7 FMU 5, FPÖ 4 |
Braunau am Inn ist eine im oberösterreichischen Innviertel gelegene Grenzstadt zum Freistaat Bayern (Bundesrepublik Deutschland). Die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes ist auch bekannt als Geburtsort Adolf Hitlers.
Geografie
Braunau am Inn liegt im Innviertel auf 351 m Höhe, etwa 15 km östlich des Zusammenflusses von Inn und Salzach. Gegenüber, auf der bundesdeutschen Seite des Inns, liegt das bayerische Simbach am Inn. Die geografische Ausdehnung beträgt 9,1 km von Nord nach Süd, 7,8 km sowie von West nach Ost. Von den 24,7 km² Gesamtfläche sind 16,2 % bewaldet, 53,0 % sind landwirtschaftlich genutzt.
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Silber oben nebeneinander zwei freischwebende Schildchen, im rechten in Schwarz ein goldener, rot bekrönter und gewaffneter, aufgerichteter Löwe, das linke von Silber und Blau schrägrechts gerautet; unten zwei grüne, doppelt verschlungene Zweige, der rechte mit Lindenblättern, der linke mit Dolden besetzt. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß.
Der Silber-Blaue Teil und der im rechten in Schwarzen, ein goldener, rot bekrönter und gewaffneter, aufgerichteter Löwe (Pfälzischer Löwe) des Wappens soll die lange Verbundenheit mit Bayern symbolisieren.
Geschichte
- 780 erste urkundliche Erwähnung von "Rantesdorf" (Ranshofen)
- 1120 wurde Braunau zum ersten Mal urkundlich unter dem Namen "Prounaw" erwähnt.
- 1260 Verleihung des Stadtrechts
- 1380 Großer Stadtbrand
- 1439 - 1466 Bau der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan
- 1492 Grundsteinlegung für den 96 Meter hohen Turm der Stephanskirche, der der dritthöchste Kirchenturm Österreichs ist
- 1705 Während des Oberländer Bauernaufstandes ist Braunau für einige Zeit in der Hand der Rebellen, siehe: Braunauer Parlament und Sendlinger Mordweihnacht
- 1743 Belagerung der Stadt im Erbfolgekrieg
- 1779 Im Friedensvertrag von Teschen wird das bisher zu Bayern gehörende Innviertel den Habsburgern zugesprochen.
- 1806 Hinrichtung des Nürnberger Buchhändlers Johann Philipp Palm in Braunau auf Befehl Napoleons wegen Hochverrat
- 1810 - 1816 Das Innviertel kommt wieder zu Bayern.
- 1816 Das Innviertel wechselt endgültig zu Österreich.
- 1874 Großer Stadtbrand
- 1889 Adolf Hitler wird in Braunau geboren.
- 1915 Die k.k. Marine-Akademie wird von Pula in die Salzburgertor-Kaserne (heute Bucheder) verlegt.
- 1938 Hitlers Truppen marschieren über Braunau in Österreich ein.
- 1939 Baubeginn des Aluminiumwerkes Ranshofen (heute AMAG).
- 1989 Bürgermeister Gerhard Skiba errichtet Mahnstein gegen Krieg und Faschismus vor dem Geburtshaus von Adolf Hitler
- 1992 1. Braunauer Zeitgeschichte-Tage „Unerwünschtes Erbe“
- 2000 Unterschriftenaktion der Braunauer Rundschau „Braunau setzt ein Zeichen"
Politik
Im Gemeinderat hat die SPÖ 21 Mandate, die FPÖ 4, FMU 5 und ÖVP 7 Mandate. (2003)
Wirtschaft
In der Wirtschaft dominieren Industrie und Gewerbe, wo rund 58 % der Beschäftigten tätig sind.
- geothermisches Kraftwerk (in Kooperation mit Simbach am Inn)
- Austria Alu Guss (AAG)
- Austria Metall AG (AMAG) http://www.amag.at
- Berner (Schraubenfabrik)
- Innkristall
- Optimo (Schlafsysteme)
Verkehr
Braunau liegt an der von Neuötting kommenden Eisenbahnlinie, die sich hier in Äste nach Ried im Innkreis und Steindorf bei Straßwalchen (wo sie beide in verschiedene Äste der Westbahn münden) gabelt.
Über Bundesstraßen ist Braunau mit Salzburg, Straßwalchen, Ried im Innkreis und der weiter nach Schärding führenden Innkreisautobahn A8 verbunden. Über eine Innbrücke ist Simbach zu erreichen.
In Braunau beginnt ein vorerst bis vor Altötting führendes Teilstück der deutschen Autobahn A94.
Öffentliche Einrichtungen
Ämter und Behörden
- Bezirkshauptmannschaft
- Bezirksgericht
- Finanzamt für Braunau, Ried und Schärding
- Vermessungsamt
- Gendarmerieposten
- Arbeitsmarktservice
- Arbeiterkammer, Bezirksbauernkammer, Kammer der gewerblichen Wirtschaft
Bildungseinrichtungen
Braunau hat mehrere Volks- und Hauptschulen, ein Bundesgymnasium und -realgymnasium, eine Handelsakademie, eine Höhere technische Lehranstalt, eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und eine Berufsschule.
Gliederung des Stadtgebiets
Die Stadt ist in die drei Katastralgemeinden Braunau am Inn, Osternberg und Ranshofen gegliedert. Weitere Ortsteile der Gemeinde sind: Aching, Au, Blankenbach, Braunau Neustadt, Gasteig, Höft, Haiden, Haselbach, Himmellindach, Laab, Lach, Lindach, Maierhof, Neue Heimat, Oberrothenbuch, Roith, Scheuhub, Tal, Unterrothenbuch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Stadtplatz
- Rathaus
- Fischerbrunnen
- Stadtpfarrkirche St. Stephan
- Bürgerspitalkirche u. Spitalanlage
- Stadtbücherei
- evangelische Kirche
- ehem. Martinskirche
- Herzogsburg (Bezirksmuseum)
- Glockengießerhaus
- Stadttorturm
- Malerwinkel mit Wasserturm
- Vequelhaus
- Palms Kerker
- Walcher- und Färbergraben
- Sgraffitohaus
- Palm-Denkmal
- Eisernes Ross
- Mahnstein vor dem Geburtshaus von Adolf Hitler
- Wassertor
- Grabstein d. Hans Staininger
- Festungsmauern
- Stadttheater
- Kulturzentrum im Gugg
- Kriechbaumstiege
- ehem. Vorderbad
- Kirche Ranshofen
- Soldatenfriedhof
- Wallfahrtskirche St. Valentin Haselbach
Persönlichkeiten
Franz Jetzinger, Dr.theol. wurde 1882 in Ranshofen bei Braunau am Inn geboren. Jesuitpriester, Theologieprofessor in Linz, Redakteur und sozialdemokratischer Politiker (1919-1934 Landtagsabgeordneter, 1932-1934 Mitglied der Landesregierung). Autor des Werkes "Hitlers Jugend" (1958).
Adolf Hitler wurde 1889 in Braunau geboren und lebte dort bis zu seinem dritten Lebensjahr.
Der Soziologe und Diplomat Egon Ranshofen-Wertheimer wurde 1894 in Ranshofen bei Braunau am Inn geboren. 2007 werden sich die 16. Braunauer Zeitgeschichte-Tage mit ihm beschäftigen.
Die 1903 und 1908 in Braunau am Inn geborenen Brüder Willi und Rudi Schneider waren in der Zwischenkriegszeit in der Parapsychologie-Szene berühmt. Selbst Thomas Mann interessierte sich für die (vermeintlichen) telekinetischen Fähigkeiten (Telekinese) der Schneider Brüder.
Klaus Eberhartinger von der Austropop–Gruppe EAV ist 1950 in Gmunden geboren und in Braunau am Inn aufgewachsen.
Der Chefredakteur der Wiener Tageszeitung Kurier, Christoph Kotanko, wurde 1953 in Braunau am Inn geboren.
Susanne Riess-Passer wurde am 3. Jänner 1961 in Braunau geboren.
Literatur
Konrad Meindl, Geschichte der Stadt Braunau am Inn Braunau 1882.
Sebastian Hiereth, Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 1. Teil. Herausgeber Stadtgemeinde Braunau am Inn 1960
Sebastian Hiereth, Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 2. Teil Herausgeber Stadtgemeinde Braunau am Inn 1973.
Hans von Hammerstein, Im Anfang war der Mord. Erlebnisse als Bezirkshauptmann von Braunau am Inn und als Sicherheitsdirektor Von Oberösterreich in den Jahren 1933 und 1934. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1981.
Max Eitzlmayr, Braunauer Album. Braunau am Inn 1985.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt Braunau am Inn
- Offizielle Homepage der HTBLA Braunau
- Offizielle Homepage der HLW Braunau
- Portal für den Bezirk Braunau
- Haus der Verantwortung Braunau am Inn
- Braunauer Zeitgeschichte-Tage Kapitel Braunau während der bairischen Bauernrebellion. 1705-1706, S. 141 - 149, in: Geschichte der Stadt Braunau am Inn , von Konrad Meindl, Chorherrn in Reichersberg. Braunau, 1882. Druck und Verlag von Joseph Stampfl & Comp.