Zahlennamen

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Bei diesem Artikel geht es um den Aufbau von Zahlennamen und die Benennung von Zahlen.

Der Aufbau von Zahlennamen

Am Beispiel der Zahl Dreimillionenvierhundertsiebenundzwanzigtausendfünfhundertvierunddreißig kann man den abgestuften Aufbau der Zahlennamen ersehen. Auffällig ist dabei in der Deutschen Sprache die Umkehrung bei Zehner- und Einerstelle, die in anderen Sprachen (zum Beispiel Englisch und Französisch) maximal bis zur 19 vorkommt.

Die Null

Bei der Bezeichnung einer Zahl steht die Null alleine da. In keiner Zahl, die sich aus einer Kombination von Zahlennamen aufbaut, kommt die Null vor. Diese Bezeichnung stammt vom lateinischen nullus = keiner oder nihil = nichts.

Die ersten neun Zahlen kommen mit dem Namen einer Ziffer aus, wobei die Zahl mit der Ziffer übereinstimmt.

Aus dem urgermanischen Wort tehun, das u.a. mit griechisch deka (δεκα) und lateinisch decem verwandt ist, hat sich über althochdeutsch zehan das heutige Wort zehn entwickelt.

Elf und Zwölf als Ausnahmen

von gothisch ainlif und twalif mit der Nachsilbe -lif (= "das übrig bleibende" oder "das darüber hinausgehende"). Auch in anderen verwandten Sprachen, z.B. im englischen (eleven; twelve), gibt es diese Ausnahmen.

Zwanzig: von gothisch twai tigjus (= "zwei zehn-Einheiten"), später twai tig. In manchen Sprachen (z. B. Französisch) ist diese Reihe nur bis 60 nach diesem Muster aufgebaut. Danach folgen "sechzig-und-zehn" (soixante-dix), "vier-mal-zwanzig" (quatre-vingt) und "vier-mal-zwanzig-und-zehn" (quatre-vingt-dix). Allerdings gibt es im schweizer und im belgischen Französisch abweichend für 70, 80 und 90 die Zahlworte septante, huitante und nonante. Wie schon in der Einleitung erwähnt, schert die deutsche Sprache, im Gegensatz zu anderen Sprachen wie der russischen, ukrainischen, englischen oder französischen, in der Reihenfolge der Zehner- und Einer-Namen aus. Wo z.B. im Englischen die Zehnereinheit zuerst kommt (twentyfive), wird im Deutschen die Einereinheit zuerst genannt (Fünfundzwanzig), ein Umstand, der, nebenbei erwähnt, vom arabischen Ursprung unserer Zahlen herrührt und es dem Legastheniker bzw. Dyskalkuliker nicht einfacher macht. Weitere Sprachen in denen Einer- und Zehnernamen wie im Deutschen gereiht werden, sind das Niederländische, das Dänische, das Luxemburgische, das Slowenische und eben das Arabische.

Hundert: von gothisch hunda. Ursprünglich nur als Mehrzahlwort verwendet, das heißt, erst ab zweihundert. Das erste Hundert wurde noch bis ins Mittelhochdeutsche durch das Zahlwort zehan tig ("zehnzig") abgeschlossen. Um ein Mehrfaches von Hundert auszudrücken, wird eine einstellige Zahl vor die Hundert angehängt. So ist der Zahlname für das dreifache von Hundert Dreihundert. Wenn das Mehrfache von Hundert größer als 9 ist, dann wechselt man zur:

von gothisch thusundi. Für Zahlen über Einhundert hat sich im indogermanischen Sprachraum keine einheitliche Bezeichnung entwickelt. Der Wortstamm "Tausend" kommt nur im gothischen und slawischen Sprachraum vor, während im romanischen die Bezeichnung von lateinisch mille hergeleitet ist und im griechischen von χιλιοι.

Million: von lateinisch mille (= tausend) und -one (vergrößernder Suffix); also eigentlich "Großtausend". Die Million ist das Quadrat der Tausend. Die Milliarde ist die dritte Potenz zur Tausend oder auch tausend Millionen.

Billion und Billiarde und darüber hinaus

Ab einer Milliarde wiederholt sich das Schema -illion und -illiarde. Die Präfixe leiten sich aus dem Lateinischen ab: Bi- für 2, Tri- für 3, Quadri- für 4, Quinti- für 5 und so weiter. Sie geben also Potenzen der Million an: eine Billion lässt sich so als eine Million zum Quadrat sehen, eine Trillion als 1.000.0003, eine Quadrillion als 1.000.0004 und so weiter. Eine Billiarde ist tausend Billionen. Das gleiche Schema läßt sich auf Trilliarde, Quadrilliarde und so weiter anwenden. Dieses logarithmische Zillionensystem geht auf Nicolas Chuquet zurück.

Zahl
Zahlenname
Vorsilbe Nachsilbe   Potenz     10N  
1 Einheit   -
Million0.0
= 100
1 000 Tausend   -
Million0.5
= 103
1  000 000 Million Mi -llion
Million1.0
= 106
1 000  000 000 Milliarde Mi -lliarde
Million1.5
= 109
1  000 000  000 000 Billion Bi -llion
Million2.0
= 1012
1 000  000 000  000 000 Billiarde Bi -lliarde
Million2.5
= 1015
1  000 000  000 000  000 000 Trillion Tri -llion
Million3.0
= 1018
1 000  000 000  000 000  000 000 Trilliarde Tri -lliarde
Million3.5
= 1021
1  000 000  000 000  000 000  000 000 Quadrillion Quadri -llion
Million4.0
= 1024
1 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Quadrilliarde Quadri -lliarde
Million4.5
= 1027
1  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Quintillion Quinti -llion
Million5.0
= 1030
1 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Quintilliarde Quinti -lliarde
Million5.5
= 1033
1  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Sextillion Sexti -llion
Million6.0
= 1036
1 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Sextilliarde Sexti -lliarde
Million6.5
= 1039
1  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Septillion Septi -llion
Million7.0
= 1042
1 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Septilliarde Septi -lliarde
Million7.5
= 1045
1  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000  000 000 Oktillion Okti -llion
Million8.0
= 1048

Je größer die Zahlen werden, desto seltener werden sie benutzt. Zum Renommieren sind Zahlnamen wie Vigintillion (106*20 = 10120) und Centillion (106*100 = 10600) noch geeignet, obschon sich kaum jemand mehr etwas unter diesen Größenordnungen vorstellen kann. Bei Zahlennamen wie Septenquadragintilliarde fehlt einem nicht nur die Vorstellung über die Größe, sondern es fehlt auch die Eleganz der Bezeichnung; es sind bestenfalls noch Zungenbrecher. In der Liste besonderer Zahlen sind weitere Bezeichnungsweisen jener großen Zahlen zu finden.

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es zwei unterschiedliche Konventionen für Namen großer Zahlen wie Billion und Trillion:

  • Das oben beschriebene (seit dem 15. Jahrhundert attestierte) ursprüngliche System der langen Leiter ist das anerkannte Referenzsystem. Es wird weltweit verwendet. Nur sehr wenige Länder weichen davon ab.
  • Das System der kurzen Leiter, bei dem die Billion nur das 1000-fache einer Million ist. Das tausendfache einer Billion ist dann die Trillion und so weiter. Dieses System wird in den USA, Puerto Rico und Brasilien sowie in Russland und der Türkei verwendet, wobei aber im Sprachgebrauch der beiden letztgenannten Länder das Wort Milliarde (109) fest verankert ist. Deswegen entspricht der europäischen Milliarde die US-amerikanische billion, der europäischen Billion die US-amerikanische trillion und so weiter. Das britische Englisch gleicht sich zunehmend dem US-amerikanischen Sprachgebrauch an. Im US-Englisch fehlen die Bezeichnungen auf die Endung -arde (Milliarde, Billiarde, ...); im britischen Englisch werden sie nur noch selten verwendet, jedoch spricht man in England verstärkt wieder von "tausend Millionen" und "tausend Billionen". Mehr zur Entstehung dieses Systems ist im Artikel Billion zu finden.
Im veränderten System der kurzen Leiter entsprechen die Vorsilben den Potenzen der Zahl 1000, jedoch ist die lateinische Bedeutung der Vorsilbe stets um 1 zu klein – eine Billion sind also 10003, eine Trillion 10004.

Nichtdezimale Zahlennamen

Der einzige heute noch benutzte Zahlenname in der deutschen Sprache, der nicht dem Dezimalsystem entstammt, ist "Dutzend" (12). Früher wurden auch "Schock" (60) und "Gros" (144) verwendet, siehe auch Alte Maße und Gewichte.

Siehe auch

Zahlensystem, Römische Ziffern, Numerologie, Liste der Vorsilben für Maßeinheiten, Zahlwort, Schreibweise von Zahlen, Zahlen in unterschiedlichen Sprachen, Liste besonderer Zahlen