Sophie Scholl
Sophie Scholl (* 9. Mai 1921 in Forchtenberg, † 22. Februar 1943 in München (hingerichtet) war eine deutsche NS-Widerstandskämpferin.
1942 begann Sophie, in München Biologie und Philosophie zu studieren. Sie bekam durch ihren Bruder Hans Kontakte zu Studenten, die sich am aktiven Widerstand gegen die nationalsozialistische Regierung beteiligten. Sophie nahm an der Herstellung und Verteilung von Flugblättern der "Weißen Rose" teil.
Am 18. Februar 1943 wurde sie nach einer Flugblattaktion zusammen mit ihrem Bruder in der Münchner Universität entdeckt und verhaftet. 4 Tage später, am 22. Februar, wurde sie in München von dem berüchtigten Berliner Volksgerichtshofrichter Roland Freisler verurteilt und am gleichen Nachmittag mit dem Fallbeil hingerichtet.
60 Jahre später, am 22. Februar 2003 wurde Sophie Scholl mit einer Büste in der Walhalla geehrt. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber würdigte sie in einem Festakt als "weltweites Symbol für den Aufstand des Gewissens gegen nationalsozialistisches Unrecht".
Ihre Briefe und Tagebuchaufzeichnungen spiegeln das Bild einer jungen Frau von hoher Empfindsamkeit für die Schönheiten der Natur und von tiefem Glauben, aber auch eigener innerer Schönheit wider. Ein Zitat von Jacques Maritain, das in ihren Briefen mehrmals zu lesen ist: "Il faut avoir l'esprit dur et le coeur tendre." Sophie Scholl beschäftigt sich in ihren Tagebuchaufzeichnungen intensiv mit der Harmonie der Seele ("Ich merke, dass man mit dem Geiste (oder dem Verstand) wuchern kann, und dass die Seele dabei verhungern kann.", Briefe und Aufzeichnungen, S. 245). Die Tiefe der Gedanken der 20jährigen Sophie Scholl und ihre gelebte Integrität, ihre Geradlinigkeit in Fragen des Gewissens, sind Zeugnis eines wahrhaft großen Geistes.
Literaturhinweise:
- Hans Scholl und Sophie Scholl, Briefe und Aufzeichnungen
Siehe auch: Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Hans Scholl, Geschwister-Scholl-Preis