Die Sumerische Sprache ist die Sprache des Volkes der Sumerer und mit keiner bekannten Sprache verwandt. Sie ist eine agglutinierende Ergativsprache (vgl. agglutinierende Sprache, Ergativsprachen). Wo die sumerische Sprache ursprünglich entstanden ist, ist bis auf weiteres fraglich. Falls die Sumerer in die alluviale Schwemmlandebene Mesopotamiens eingewandert sind, entstand die Sprache womöglich bereits zuvor. Die Schrift entstand jedoch erst nach ihrer Immigration.
Die Sumerische Sprache ist höchstwahrscheinlich die erste Sprache, für die eine Schrift erfunden wurde. Sie ist als Keilschrift auf Tontafeln und anderen Objekten wie zum Beispiel Statuen erhalten, die bei archäologischen Ausgrabungen in Mesopotamien entdeckt wurden. Ursprünglich wurde die sumerische Keilschrift als ideographische Schrift benutzt (d.h., jedem Zeichen entsprach ein Wort). Im Laufe der Zeit entwickelte man dann eine Silben-Repräsentierung, in dem einige Zeichen den Laut einer Silbe wiedergaben. Dieses Silbenprinzip blieb allerdings ein sekundäres Merkmal hinter dem Ideogramm-Prinzip.
Man unterscheidet die folgenden Perioden des Sumerischen:
- Altsumerisch (ca. 2600 - 2200 v. Ch.)
- Neusumerisch (ca. 2200 - 2000 v. Ch.)
- Nachsumerisch (ca. 2000 - ca. Zeitenwende)
Sumerisch hat nach seinem Ende als gesprochene Sprache (etwa 2000 v. Chr.) noch bis 100 v. Chr. Bedeutung als Schriftsprache der Gelehrten gehabt. Aus diesem Zeitraum stammen Tontafeln mit Wortpaaren in sumerisch und akkadisch, die die sumerische Sprache dem Forscher zugänglich machten.
Neben vielen kommerziellen und rechtlichen Texten sind auch fünf Erzählungen um den urukäischen König Gilgamesch, die älteste bekannte Dichtung, auf Tontafeln überliefert. Neben diesen wurde des weiteren eine sehr große Zahl von literarischen Texten auf Sumerisch abgefasst.
Da das Sumerische um 2000 v. Chr. als gesprochene Sprache ausstarb, wurde sicherlich noch in einigen Siedlungen eine Dialektvariante weitergesprochen.